Hast du so dein ganzes Setup in Ableton vorbereitet? Sagen wir mit 15-20 Tracks?
Genau! Falls es genauere Fragen zu meinem Aufbau in Ableton gibt, dann erzähl ich gerne.
Wie hast du das auf dem OT umgesetzt?
Will hier nicht zu weit ausholen, da es ja um Ableton geht. Aber ich habe versucht es sehr ähnlich zu übertragen. Ich nutze eine Bank pro Song. Die einzelnen Patterns sind die Song Abschnitte (einzelne Loops - Intro etc.). Drums, Bass und Melodien sind wieder getrennt auf 3 Tracks. Verschiedene Scenes (Crossfader) nutze ich wieder für Effekte, teils auf dem Mastertrack, teils auf nur auf Melodien oder Drums. Wieder diverse Filter, Hall, Delay, Beatrepeat etc.
Dann habe ich noch einen vierten Track auf dem ich den Mastertrack resample. Am Ende eines Songs resample ich z.B. den Schlusspart, und wenn ich den Crossfader schiebe blendet es den aktuellen Song aus und man hört das resamplete. Das kann ich effektieren etc., wechsle derweil die Bank zum nächsten Song und blende wieder über.
Sehr cool ist live der Arranger im OT. Hier kann ich alles so gestalten, als hätte ich sowas wie Scenes in Ableton. Ich stelle für jedes Pattern 64 Repeats ein, es läuft quasi ewig im Loop. Wann immer ich meine, das Pattern wechseln zu wollen, drücke ich Pfeil nach unten und yes um das nächste (64mal wiederholende) Pattern auszuwählen. Die Vorteile gegenüber normalen Patternchanges sind Folgende: Übersichtlichkeit, man sieht auf dem Bildschirm immer in welcher Bank und Pattern man sich gerade befindet. Aber viel wichtiger: Man kann Track mutes und Scenes vorprogrammieren (Crossfader... nicht zu verwechseln mit Ableton Scenes) und man kann die Bpm festlegen, was für mich sehr wichtig ist, da meine Tracks hier sehr varrieren und ständig manuell den Temporegler bedienen, kann nicht gut gehen. So kann ich zum Beispiel vorher schon sagen: Ok... bei dem Übergang soll der neue Song Track 1 und 2 (Drums und Bass) erstmal gemutet haben und er soll lowpass-gefiltert und hallig beginnen. Sobald der Übergang geschehen ist, kann ich das Filter öffnen, den Hall zurückfahren und zum nächsten Pattern mit Drums etc. wechseln. Nur ein Beispiel natürlich.
Für meine Zwecke Ableton vs Octatrack:
- Ableton viel mehr möglich und individueller einstellbar
- ich kann das Liveset viel schneller vorbereiten, neue Songs einbauen. Mit copy + paste usw. viel einfacher. Da finde ich den Octa echt umständlich
- Octatrack fühlt sich mehr wie ein Instrument an, der Crossfader macht saumäßig spaß, ich improvisiere viel mehr mit Effekten. Das Realtime Resampling funktioniert einmalig und des lassen sich super live interludes oder fast schon kleine remixes erstellen. Das muss ich aber noch mehr üben.
Soweit zum Octatrack, ich kann auch gern das Ableton Set näher beschreiben, ist aber ähnlich, nur eben wie 2 DJ Decks (mit abwechselnd je drei Audiotracks pro Song, die mehrere Scenes in vertikaler Richtung haben)...
Ohne hier schon wieder Eigenwerbung machen zu wollen, aber auf diesem Video sieht man 2 Songs aus nem alten Liveset am Octatrack. Läuft so ab wie oben beschrieben. Mit Resampling dazwischen und am Schluss.