Musik 37 Dollar für 1 Mio Streams !

Wenn Du das so auffasst, dann ist die Diskussion vielleicht wirklich nix fuer Dich...

Ich hingegen finde den Gedanken, dass sich die Zeiten geaendert haben und wir vielleicht einem Modell hinterhertrauern, welches es unter anderen Umstaenden so gar nie gegeben haette, durchaus berechtigt. Zumal sich dadurch auch die Sichtweise erweitern kann. Mag sein dass frueher die Leute 1000x so viel mit dem Verkauf von Platten verdienen konnten, aber heute gibt es auch 1000x mehr Musiker, die ihre Musik veroeffentlichen. Sind diejenigen, die heute nach wie vor viel Geld verdienen, nun weniger geworden, oder vielleicht absolut gesehen immer noch genauso die wenigen gluecklichen, die es auch damals waren?
 
Man muss auch ueber die Kaufkraft nachdenken. Frueher haben sich einige vielleicht 1x im Monat eine CD gekauft, fuer 15 EUR. Heute zahlt man diesen Betrag 1x im Monat an einen Streaming-Dienst wie Spotify und kann dort alles hoeren was man moechte. Nun lassen sich diese 15 EUR, die man damals fuer einen einzigen Artist oder fuer eine einzige Compilation ausgegeben hat, sicherlich nicht gleichermassen auf die ganzen Artists verteilen, die man nun im Monat dank Spotify alle zu hoeren bekommt.

Und das ist nur als Einwurf zu verstehen, ich moechte damit nichts gutreden oder schlechtreden oder sonstwie bewerten. Ich bin auch gerne offen fuer Gegendarstellungen oder Argumente, die belegen, dass diese Sichtweise nicht korrekt ist.
 
Ich hingegen finde den Gedanken, dass sich die Zeiten geaendert haben und wir vielleicht einem Modell hinterhertrauern, welches es unter anderen Umstaenden so gar nie gegeben haette, durchaus berechtigt.

Das wird man irgendwann auch über die soziale Marktwirtschaft, über den Sozialismus, vlt auch über leere Worthülsen wie Fairness oder philanthropie sagen, wenn man sich über die Habseligkeiten eines anderen hermacht, nachdem man ihm den Schädel eingeschlagen hat.

Die Zeiten ändern sich halt. Who cares? Der Mensch war halt noch nie friedlich und nahm sich schon immer was er wollte. Unter anderen Umständen würde er vlt auch gar keine musik machen, sondern mit seiner Stirn den Schwachsinn an der Wand liebkosen. Tja, dann blutet er halt. Der Mensch hat schon immer geblutet, wenn er sich den Kopf stieß.
Es gibt gar keinen Grund, weshalb es nicht auch heute so sein sollte.
 
Okay und Dein Beitrag ist jetzt naeher am Thema? Gut, Du hast vielleicht Recht, die Diskussion ist sinnlos.
 
Finde die Diskussion nicht sinnlos, allerdings sollte sie zu einer Erkenntnis führen und das sehe ich halt noch nicht. Das einzige was den Zustand verbessern würde wäre was eigenes aufzubauen, aber wer kann das schon? Ich jedenfalls nicht. Solange alles gewinnorientiert sein muss, werden die Musiker doch immer den kürzeren ziehen - keiner hat was zu verschenken und die Initiatoren von sowas wollen ja auch ne Mark machen - grusellig, aber so ist das eben, weil kostenlos zu arbeiten kann sich halt keiner leisten.
 
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Vergiss es einfach; dass Du an einer Diskussion kein Interesse hast, hast Du ja bereits weiter vorne gesagt.

@Altered States Ich hatte ja weiter vorne den Vorschlag gebracht, mehr Werbung fuer Bandcamp zu machen, da diese Seite wohl hauptsaechlich nur unter Musikern und Hardcore-Fans bekannt zu sein scheint, aber nicht wirklich im Mainstream. Da kennt man wohl doch nur Spotify. Die Frage ist, warum ist das so, und kann Bandcamp "es schaffen" oder wird das prinzipbedingt immer eine untergeordnete Rolle spielen, weil einfach kapitalistisch bedingt mehr Werbe-Power fuer Dienste wie Spotify da ist.
 
@ZH

Ich gebe zu, da muss ich jetzt erst mal drüber nachdenken - vielleicht fällt mir dazu ja noch was gutes ein. Dauert wohl noch ein Büschen. Ich bin nicht so schnell.. sorry. (gehe aber davon aus, das sich schon zig klügere Köpfe das das Hirn dahingehend zermartert haben.)
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: ZH
Seiten wie Bandcamp werden immer nur was für Musiker oder Hardcorefans sein. Das war früher auch nicht soviel anders.
Der normalo CD Käufer hat nicht stundenlang in der CD Abteilung gewühlt, sondern wusste was er sucht oder kaufte spontan
was aus den ausgelegten regionalen oder nationalen Charts, was zur gleichmäßigeren Verteilöung beigetragen hatte.

Spotify hingegen führte zu einer Zentralisierung, was zur Folge hat, dass alle Hörer auf die gleichen Titel und Playlisten
zugreifen und eine regionale Entwicklung mit regionalen Vorzügen inkl dem Vorteil der gleichmäßigen Verteilung nicht mehr stattfindet.

Damit der Markt und eine lebendige Musikkultur gefördert und erhalten bleibt, müssen Playlisten dezentralisiert/regionalisiert und die Verteilung
pro Titel sich zusätzlich an den gesamten Plays orientieren, so wie es bsp bei unserem Steuersystem der Fall ist, nur halt andersherum, logisch.
 
Ich habe dazu halt evtl. den folgenden Gedanken: Spotify zahlt schlecht - deshalb ist viel Geld fuer "die" da, die daran verdienen, egal ob das Spotify selbst oder Investoren sind usw, oder fuer grosse Labels usw, und deshalb wird Spotify vielleicht auch entsprechend gepusht und hat ueberhaupt die Chance, so gross zu werden. Bandcamp ist fair und zahlt 90% an den Kuenstler, aber die Kuenstler muessen sich letztendlich selbst drum kuemmern, dass Hoerer auf Bandcamp aufmerksam werden und dorthin wandern, und deshalb wird es vielleicht fuer immer ein idealistischer Versuch sein, aber nie den Status von Spotify erreichen. Was schade ist, aber vielleicht schlichtweg Realitaet.

Deshalb der Vorschlag, dass jemand sehr bekanntes fuer Bandcamp Werbung machen muesste, sodass die Hoerer ueberhaupt wissen, dass es existiert. Aber vielleicht ist ein sehr bekannter Indie-Kuenstler ja bereits so sehr in der Musikindustrie "gefangen", sodass er schon gar kein Bandcamp mehr nutzt und deshalb auch nicht dafuer Werbung machen wuerde.
 
Ich habe dazu halt evtl. den folgenden Gedanken: Spotify zahlt schlecht - deshalb ist viel Geld fuer "die" da, die daran verdienen, egal ob das Spotify selbst oder Investoren sind usw, oder fuer grosse Labels usw, und deshalb wird Spotify vielleicht auch entsprechend gepusht und hat ueberhaupt die Chance, so gross zu werden. Bandcamp ist fair und zahlt 90% an den Kuenstler, aber die Kuenstler muessen sich letztendlich selbst drum kuemmern, dass Hoerer auf Bandcamp aufmerksam werden und dorthin wandern, und deshalb wird es vielleicht fuer immer ein idealistischer Versuch sein, aber nie den Status von Spotify erreichen. Was schade ist, aber vielleicht schlichtweg Realitaet.

Deshalb der Vorschlag, dass jemand sehr bekanntes fuer Bandcamp Werbung machen muesste, sodass die Hoerer ueberhaupt wissen, dass es existiert. Aber vielleicht ist ein sehr bekannter Indie-Kuenstler ja bereits so sehr in der Musikindustrie "gefangen", sodass er schon gar kein Bandcamp mehr nutzt und deshalb auch nicht dafuer Werbung machen wuerde.

Du, das ist weltfremd. Ideale hin oder her, aber so funktioniert der Markt nicht. Die Leute gehen da hin, wo es am einfachsten und am billigsten ist.

Die Streamingplattformen sind im Zugzwang, die müssen Lösungen bringen oder Musik ist als Kulturgut nicht mehr relevant
und das funktioniert nur über fairere Regulierung, bsp wie unter #401 vorgeschlagen.
 
Wenn Bandcamp statt 80-90% (nicht 90%) nur 70% wie Spotify ausschütten würde, dann wäre genug Geld für solche Werbung da...
 
Mag sein dass frueher die Leute 1000x so viel mit dem Verkauf von Platten verdienen konnten, aber heute gibt es auch 1000x mehr Musiker, die ihre Musik veroeffentlichen.
Das ist genau der Punkt, den Leute immer nicht kapieren, wenn es um Vergütung geht. Früher kamen 10 Leute auf die Geburtstagsparty mit dem einen Kuchen, heute sind es 10.000. Trotzdem wollen alle ein ganzes Stück abhaben. Hier ist die Mathematik leider der Spielverderber.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: ZH
Das ist genau der Punkt, den Leute immer nicht kapieren, wenn es um Vergütung geht. Früher kamen 10 Leute auf die Geburtstagsparty mit dem einen Kuchen, heute sind es 10.000. Trotzdem wollen alle ein ganzes Stück abhaben. Hier ist die Mathematik leider der Spielverderber.

Das es mehr sind, liegt in der Natur der Sache, wenn man die Qualitätskontrolle eines A&Rs übergeht und es sonst auch keinen finanziellen Einsatz bedarf.

Mich würden Zahlen interessieren, die diese These bestätigen, aber es könnten auch weniger werden, weil der finanzielle Anreiz nicht mehr vorhanden ist. Aber in dem Verhältnis, dass du hier brschreibst, wird es wohl kaum sein.
 
Wenn Bandcamp statt 80-90% (nicht 90%) nur 70% wie Spotify ausschütten würde, dann wäre genug Geld für solche Werbung da...
Das suggeriert jetzt ein bisschen, dass die Zahlen ja gar nicht so weit auseinander sind. Ein wesentlicher Unterschied ist aber, dass die Kohle bei Bandcamp direkt an den Kuenstler geht (gut, inzwischen gibt es auch Labels dort) und die Hoerer direkt Lieder oder Alben kaufen, waehrend sie bei Spotify monatlich einen Pauschalbetrag fuer alles zahlen.
 
Um Geld zu machen muss man sich eigentlich nur ne Webcam nehmen, zu aktuellen gesellschaftlichen Kontroversen möglichst spitzfindig kommentieren und dann für 500.000 Klicks Pro Video ~2000€ von Youtube kassieren. Musik brauchts dazu nichtmal mehr.


Wer sich wirklich dem Musikmachen verschreibt, dem sind jegliche finazielle Aspekte bei der Geschichte Furz egal und endet am Monats/Jahresende auch mal dick im Minus. Wer eine Vision hat, wird sie auch von finanziellen Unwegbarkeiten nicht irritieren lassen und seinen Weg gehen.
 
Die Streamingplattformen sind im Zugzwang, die müssen Lösungen bringen oder Musik ist als Kulturgut nicht mehr relevant
und das funktioniert nur über fairere Regulierung, bsp wie unter #401 vorgeschlagen.
Die Bankräuber sind im Zugzwang, die müssen Lösungen entwickeln, dass sich Bankraub nicht mehr lohnt?

Wären wir im Tierreich, hätten wir es mit einem Parasit (Sp...Streaming-Plattform) und einem Wirt (Kulturschaffende) zu tun. Aber solange es Nachfrage gibt, gehören die Nutzer der Streaming-Plattform als Komplizen dazu. Bevor sich Künstler in nennenswerter Anzahl nicht von den sie übervorteilenden Plattformen abwenden und dies öffentlich kundtun, und sich auch von den Nutzern dieser Plattformen lossagen ("Danke den Fans, die sich sich ne Scheibe oder einen Download aus dem seriösen Handel besorgen") wird nichts passieren.
 
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Hallo,

ich habe Zwar nichts zu dieser Diskussion beizutragen, hätte da aber mal eine Frage an jene die ihre Musik auch bei einem Distributer hinterlegt haben. Ich betreibe Musikmachen als reines Hobby, und freue mich jedesmal wenn irgendwo auf der Welt ein paar hundert Leute im Monat sich meine Songs angehört haben. Die Zahl der Hörer ist über die letzten Jahre immer leicht angestiegen, aber immer sehr überschaubar.

Jetzt plötzlich im Januar 2023 wurde einer meiner Songs rund 200000 mal gestreamt, was mir die unglaubliche Summe von 77 Cent eingebracht hat.😏 Sämtliche dieser Streams wurden über Facebook Claim gemacht, so das ich davon ausgehe das jemand mit ziemlicher Reichweite sein Facebook Video mit meinem Liedchen unterlegt hat.

Meine Frage ist nun ob es irgendwie möglich ist herauszufinden was das für ein Video ist und wo ich es mir anschauen könnte. Vielleicht hat da einer von euch eine Idee.

MfG.
Frank Kleinwächter
 
Ich weiß nicht mal was Facebook Claim sein soll, kann aber die niedrigen Summen überhaupt nicht bestätigen. Seit August habe ich insgesamt etwa 30.000 Streams und auf meinem Konto steht 91 Euro plus ein paar Zerquetschte. Die meisten Streams über Spotify, wobei die deutlich weniger zahlen, als z.B. Amazon oder Youtube. Bei Youtube habe ich für 100 Streams fast 1 Euro bekommen. Bei Amazon und Tidal (was immer das ist) ähnlich, von Apple nur 35 Cent pro 100 Streams. Bei Spotify sind es 27 Cent. Also sehe ich jetzt nicht, dass wenn man 1.000.000 Streams hat nur 40 Pfund bekommt. Bei meinem Schnitt wären das fast 3.000 Euro. The Spring z.B. generiert jede Woche etwa 200 Plays, ohne das ich irgendwas mache, das sind dann etwa 50 Cent. Wenn das für mich als "ich mache seit einem Jahr Musik"-Amateur funktioniert, dann funktioniert das auch für richtige Künstler. Gehe ich jedenfalls von aus. Klar, für Nieschenmusik wird das nicht gelten. Aber man muss auch immer den Zeitfaktor betrachten. Eine CD verkauft man nur 1x, Streams halt immer und immer wieder. Aber es kommt natürlich auch darauf an wie viele Leute wirklich die Musik hören, wenn ich die Reichweite die mir Spotify und andere Dienste bieten nicht nutzen, weil es weltweit nur 100-200 Personen gibt die meine Musik gut finden können, dann ist es sicherlich besser denen 1x eine CD zu verkaufen.
 
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Ich kann das so auch nicht bestätigen. Ich habe mit einem meiner Projekte gerade am WE die 1.000.000 überschritten und dabei einiges mehr als die genannte Summe eingemommen...
 
Wenn ihr mal ne kaufmännische Rechnung aufmacht, wieviel hab ihr dann pro Stream draufgezahlt?
 
Wenn dem so bei allen wäre, dann gebe es auch keine Diskussionen bez. schlechter Vergütung.
Bei meinen Tracks gibt es pro Spotify-Stream zwischen € 0,0008 und € 0,0019 (und ich erhalte 50% davon). Und ja, dass ist kein Tippfehler -> wir reden von € 0,0008 (bzw. € 0,0004 für mich, vor Steuern) pro Stream.
Zur Klarstellung: 1 Cent wären € 0,01.

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