Cyclotron schrieb:
Das ist aber kein Envelopefollower [...] eher schon so etwas wie ein Vocoder [...]
Ein Vocoder ist nichts weiter als ein Multiband-Envelope-Follower.
Cyclotron schrieb:
Echtes Morphing muss deutlich mehr können als simple Faltung bzw. Cross Synthese. [...] Und auch Prosoniq Morph betreibt in der Hinsicht kein vollständiges Morphing - zwei Drumloops mit unterschiedlichen Tempi müssten damit nämlich zu einer neuen mit einem anteilig "gemittelten" Tempo verschmelzen, wenn man es ganz genau nimmt.
Eben -- da wollte ich hin mit der Frage, was geht NICHT mit bekannten Techniken (egal, was sie suggerieren wollen, und mit welchem Namen).
Ja, das mit dem gemittelten Tempo könnte man so als Ziel definieren. Ähnliches für den Grundton.
Aber bei einigen Dingen kann ich mir gar nicht eine "korrekte" Verschmelzung vorstellen, z. B. "3/4-Takt" mit "4/4-Takt", oder "a-moll" mit "A-Dur", oder "ohne Wiederholung" mit "mit Wiederholung". Da ist nämlich die Ganzzahligkeit das Wesentliche. Es sind Qualitäten, nicht Quantitäten, und es muss genauso Murks herauskommen wie mit dem Bild-Morph-Tool bei einem Baum und einem Gesicht. Aber wie soll ein Programm merken, welche Merkmale im Klang quantitativ und welche qualitativ gemeint sind?
Cyclotron schrieb:
[...] das in dem Thread gepostete Beispiel mit dem Einfrieren und der anschließenden spektralen Multiplikation mit dem nächtsen Trackintro
Ja, so was meinte ich, danke.
Hört sich für mich aber ungefähr wie Überblenden an. Was ist anders? Ich meine nicht anders hergestellt, sondern klanglich anders? Ich will nicht verlangen, dass du dir jetzt die Mühe einer Vergleichsdemo machst, es reicht wenn du es erzählst.
Cyclotron schrieb:
Oder die alte Demo, noch von der MSDOS Version - die Loop am Anfang ist z.Bsp. eine Drumloop mit einer gehaltenen Bassnote multipliziert
Hm. Ich höre: rhythmisierter Basston plus unscharf verbröselter Drumloop. Klingt nicht schlecht, obwohl ich das jetzt vielleicht nicht Verschmelzung nennen würde.
Soll aber nichts gegen deine coole Software sein.
@Moogulator: Natürlich erfolgt in einem gegebenen Produkt ein klar definierter Vorgang. Irgendein Algorithmus. Und dass dann IMMER ein Ergebnis rauskommt, ist auch klar. Irgendeines halt. Ich habe nur Zweifel, dass es irgendwo eine wirkliche Definition von Morphing (oder sonstigem Klangverschmelzen) gibt. Es gibt Absichten ("so wie bei diesem Photobearbeitungseffekt"). Es gibt Produkte, mit Namen, Marketing und Pressegeplapper. Aber was da eigentlich
mit dem Klang passieren sollte, und was dann tatsächlich passiert, darüber habe ich noch nirgendwo Erkenntnisse gelesen. Was
technisch passiert und wie man es programmiert, ist mir vertraut, in vielen Varianten, das hilft hier aber nicht weiter. Welcher Variante welche Bezeichnung gegeben wurde, ist auch nicht wichtig. Was mich interessiert, ist: In welchen Fällen überzeugen Produkte, die so was versprechen, mit
wahrgenommener Verschmelzung, nicht nur mit "klingt irgendwie interessant".
Meine Erfahrungen sind bisher:
- Die plakativen Beispiele klingen nicht wesentlich anders als ein Envelope-Follower, bestenfalls Vocoder.
- Die subtilen Beispiele klingen nicht wesentlich anders als ein Mixer.
Würde mich freuen, wenn eure Erfahrungen "verschmolzener" sind.
Mehr Beispiele?