Dass die Features in dem ein oder anderen Punkt eher spartanisch sind, ist ja typisch Nord.
Man möge mich jetzt hier nicht falsch verstehen, ich meine das nicht negativ. Aber es ist Tradition bei
clavia/Nord bzgl. der Lead- und Wave-Synthesizer den Workflow schon vorzudenken und auf klassische Funktionen zu beschränken. So hat beispielsweise der LFO dann eine überschaubare Auswahl von nur drei Modulationszielen. Ein weiterer LFO liegt für Vibrato schon fest und man kann aussuchen, ob man den Aftertouch dafür verwendet oder für die Aftertouch-Morph-Gruppe.
Vieles ist dabei sehr genau den typischen Bedürfnissen des Keyboard-spielenden Band-Musikers angepasst und für diesen auch absolut sinnvoll. Und die Morph-Funktion reißt darüber hinaus extrem vieles wieder raus, was anderswo fehlt.
Und wo fehlt es? Im Vergleich zu Roland, Korg, Yamaha eigentlich nicht an so vielem, aber im Vergleich zu DSI, Waldorf, Novation,
Arturia, Modal, ASM & Co. fehlt natürlich die ausgefeilte Modulationsmatrix - die Möglichkeit, alle oder sehr viele Verbindungen sozusagen "von Hand" zu konfigurieren.
Letztendlich ist der Nord Wave II wohl wahrscheinlich ein typisches Nord-Keyboard im oben genannten Sinne. Übersichtlich zu bedienen. Extrem durchdacht für den Live-Einsatz. Eher keine Offenbarung für Synth-Nerds und Sound-Designer.