Der Widerstand URQUELLE clubmäßig vs. konzertant

MvKeinen

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gegen dienstleistung ist auch in der musik nichts einzuwenden. doch ist sie natürlich mehr. imo dient die musik sich selber, ist also selbstzweck. hat es also nicht nötig für irgendetwas da zu sein. was nicht heisst, dass man sie nicht irgendeinem zweck zuführen kann. da ist freiheit angesagt. und dies ist imo die große stärke der musik.
Doch gibt es in der elektronik wie ich finde eine art von identitätsfrage. Ich pers. mache konzertant.

ich könnt hier noch einiges mehr schreiben, weil ich finde das ist ein großes thema besonders in der bewusstseinsentwicklung eines "forschenden" musikers.

ich hatte neulich ein cooles konzert mir klavier und e-cello mit "moderner(anstrengender)" musik und die leute waren 1 1/2 h muksmäußchenstill und da bin ich schon ins grübeln gekommen. und wenn ich dann mich im club umsehe denke ich auch, dass es schade wär wenn das mein einziges publikum ist. ohne das qualitativ zu beurteilen natürlich.

tja etwas seelenschau hier :) aber ich bin sicher, dass ich nicht der einzige bin hier der sich dazu gedanken macht.
 
Gutes Thema, zumindest finde ich das. Ich kann mich da auch nie entscheiden. Beide Aspekte haben aber klar andere Funktionen. Der Club impliziert nun einmal TANZBEINE. Und zwar primär. Dann kommt erstmal nix und DANN erst Show, Musik, Präsentation im Sinne einer "Band".

Ja, es ist schon eine andere Sache, wenn man einfach spielt für die Leute und sie auch dazu bereit sind. Jedoch spielen hier viele Dinge eine Rolle. Man kann auch hier Inszenierungen wohl etwas weiter treiben und die Aufmerksamkeit liegt mehr auf dir selbst, da du ja von millionen Augen angeguckt wirst.

Es gibt Grenzen. Es gibt Musik, die ich mir "konzertant" nicht vorstellen kann. Diese ganzen Clubacts. Ich finde den Sprung dabei interessant und ich denke, es gibt nicht so viele, wo wirklich beides geht. Underworld vielleicht und so. Die waren aber auch immer eine "Band", also siehe Freur und so..

Nein, du bist nicht allein damit. Viele Welten gibt es, bei den Genres ist das noch schlimmer. Wohl denen, die das klar haben, ist leichter mit der Vermarktung und der Zielgruppe.

Bedenk aber auch unsere spezielle Problematik: Live, Elektronik und Präsenz damit und dadurch. Im Club darf man auch optisch langweilig sein und mit nem Rechner da rumstehen, was Dirk mal mit "das sieht aus wie Leute im Pissoir" umschrieb. Es ist eben nicht wirklich sexy, ein paar über zu niedrige Tische gebeugte Klapprechnerbediener zu sehen. Auch, wenn die Musik toll ist. Bissle hüpfen und "Guuude Laune" - Okay. Geschenkt.

Geht aber besser. Konzertant muss da mehr tun.

__________ZWISCHENINFO FÜR NEULINGE____
AB HIER:
DER WIDERSTAND GEGRÜNDET UND WILD DISKUTIERT:
viewtopic.php?t=31032&highlight=
(Bitte aber erst diesen Thread hier lesen - 1278 Ohm, Der Widerstand ist eine Art Antwort auf diesen Thread.)

ZUSAMENFASSUNG HIER (WER UND WAS):
https://www.sequencer.de/synth/index.php/Der_Widerstand
 
Re: clubmäßig vs. konzertant

Undergrind schrieb:
ich hatte neulich ein cooles konzert mir klavier und e-cello mit "moderner(anstrengender)" musik und die leute waren 1 1/2 h muksmäußchenstill und da bin ich schon ins grübeln gekommen. und wenn ich dann mich im club umsehe denke ich auch, dass es schade wär wenn das mein einziges publikum ist. ohne das qualitativ zu beurteilen natürlich.

Bei mir stellt sich die Frage erst gar nicht - mich würden sie in den Club überhaupt nicht reinlassen. :D

Aber im Ernst: Tanzmusik ist funktionale Musik - eben zum Tanzen. Und das hat für meine Begriffe mit Musik HÖREN nicht unbedingt viel zu tun.

Also ich würde schon differenzieren zwischen Leuten, die wirklich etwas hören wollen und eher event-orientierten Leuten.
Z.B. nehmen sich viele bei Rock-Konzerten durch übermäßigen Alkoholkonsum die Wahrnehmungsschärfe, was ich persönlich nicht nachvollziehen kann. Wenn sie LSD nehmen würden - OK.
Aber durch Alkohol wird man abgestumpft - komplexerer Musik kann man dann gar nicht mehr folgen.

Gruß,
Markus
 
Nun, es gibt auch Leute, die zum KENNENLERNEN in sehr laute Clubs gehen. Auch nicht unbedingt logisch, nicht?

Denke auch, dass die FUNKTION hier eine große Unterscheidung ist. Wobei es sicher fließende Übergänge geben KANN. Alk und Co kann und muss man nicht verbieten, ich würde mich aber auch freuen, wenn die Leute allgemein mehr sich auf etwas EINLASSEN und zwar mit keinem Drug-Plugin in der Verarbeitungskette. Aber es soll ja Stile und Bands geben, wo das faktisch obligat ist und im Club gibt es nicht wenige in bestimmten Stilen noch mehr Leute die da stehen wie mit 3 Fingern in der Steckdose oder im Ar*** (sorry, kommt aber so rüber). Das ist dann auch klar. Aber es ist auch Anspruchsvoll gute Clubsachen zu machen.
 
Ja eben, der Meinung sind wir ja hier im Thread bisher alle.

Gruß,
Markus
 
Schöne Frage, wobei sie natürlich eine Hü-oder-hott-Frage ist.

Club ... da würden sie mich nicht reinlassen. Konzertant, was mir 1000 Mal mehr liegt, kommt bei mir leider urst selten vor, und wenn, dann in Form einer Marmeladensitzung oder von Rumsitzspiel im Park auf unelektronischem Gerät, wo dann vielleicht ein Herr mit Hut inklusive Altbaudackel mit Jugendherbergsbettdurchhängerumpf im Schlepptau kommt und kuckt und hört und sich fragt, was das zu bedeuten hat, dass da einer sitzt und spielt, so allein im Park. Das gefällt mir aber gut wegen der Einfachheit der Organisation. Raus und einfach gespielt.

Musikaufführeung ... Hm, ich bin da eher der ewige Lauscher und Lerner und versuche immer, Dinge für mich zu entdecken. Angucken, Hören, und dann auch gern an andere weitergeben. Nee, für den Club bin ich so gar nicht gebaut. Das Abgehen geht mir ab. Konzert seine olle durch'n Saal und Feldmütze hin.

:teufelsblitz:
 
Re: clubmäßig vs. konzertant

Undergrind schrieb:
imo dient die musik sich selber, ist also selbstzweck. hat es also nicht nötig für irgendetwas da zu sein.

Das ist ein sehr interessanter Punkt. Der hat vielleicht auch gar nicht unbedingt etwas damit zu tun, ob Musik außerdem auch noch einen Zweck erfüllt, sondern mit der Wahrnehmung des Hörers.

Also kann Konzertantes genau so wie Clubmusik je nach Wahrnehmung sowohl als von einem Erzeugenden bewusst eingesetztes Mittel aufgefasst werden, als auch als aurales Ereignis an sich, das völlig losgelöst ist von einer etwaigen Zielsetzung dessen, der dieses Ereignis ausgelöst hat - beides ist denkbar (natürlich mit allen Zwischenstufen).

Ich versuche mich immer wieder an dieser Wahrnehmung, weil ich auch umgekehrt manchmal gerne vermeiden würde, dass "meine" Musik als gemachte gehört wird (klar: dann würde rauskommen, dass sie vielleicht "schlecht gemacht" ist). Die Wahrnehmung und Anerkennung der Musik als ein in sich autonomes Ereignis, das keine Eltern hat, hat für mich was sehr Befreiendes. (Abgesehen davon, dass mir die Frage nach dem "Ziel" manchmal merkwürdig unangebracht erscheint.)

Der Grund ist, dass ich ein hoffnungslos romantischer, naiver und begeisterungsfähiger Hörer bin, sofern es sich um Klänge handelt, an deren Entstehen ich als Beobachter oder gar unmittelbar durch meine (mehr oder weniger) bewusste Mitgestaltung beteiligt bin. Das Dumme ist, dass diese Begeisterung da ist, weil da gerade etwas in Echtzeit entsteht, während ich bei schon "fertiger" Musik oft diese Aktualität vermisse.

Möglich, dass da auch so was wie "die Not zur Tugend machen" eine Rolle spielt, denn ich habe leider jobbedingt sehr wenig Zeit für die Musik. Aber das Potential von Klang als Katalysator für subjektiv als "gedehnt" empfundene Zeit ist so verführerisch und überzeugend, dass mich umgekehrt beim "Arbeiten am Track" die zwangsläufig wieder einsetzende Zweckgerichtetheit und ein "normales" Zeitempfinden manchmal sehr abschreckt.

Mit oben skizzierter Wahrnehmung ist man als Besucher eines Liveacts (egal ob konzertant oder bum bum) aus dem Schneider, da geht's dann nur noch ums Hören - da hilft oder vermasselt auch keine außermusikalische "Performance".
 
Interessant, ich mein diese "unfertig"-Sache, würde aber gut erklären weshalb das Marmeladen™ dann so gern betrieben wird (tu ich auch saugern, würde ich auch noch machen wollen wenn ich mal superreich und berühmt wäre - und viele Musiker machen gern diese Tour durch die kleinen Läden).
#
Aber: Wenn man das will, kann man sone Atmo ja schaffen.
 
Re: clubmäßig vs. konzertant

Markus Berzborn schrieb:
Aber im Ernst: Tanzmusik ist funktionale Musik - eben zum Tanzen. Und das hat für meine Begriffe mit Musik HÖREN nicht unbedingt viel zu tun.

hmmja, ich glaub mein Problem ist, dass ich beides will. Ich finde nämlich das Tanzen ist eine sehr ursprüngliche Art des "Musikerlebens" ist vielleicht sogar auch DER Ursprung. Da liegt ne Menge Energie drin, auch wenn man an die Ursprünge menschlicher Kommunikation und an rituelle Handlungen denkt. Rituelles ist aber auch der Inbegriff zweckgebundener Musik. Und darin liegt die Problematik, denn das Bedürfniss nach Ritualen wird nicht weniger. Im Gegenteil. Deswegen würd ich die Tanzkultur und auch den maßvollen Umgang mit Drogen nicht grundsätzlich als negativ bezeichnen. Das erwächst einem sehr tiefen Menschlichem Bedürfnis. Daher hat für mich die Musik grundsätzlich erstmal nichts mit Intellekt zu tun. Natürlich kann der Macher wenn er will den Intellekt ansprechen was aber für mich keine zwingende Vorraussetzung für hohe Qualität ist. Die frage ist ob man den rituellen und den intellektuellen Aspekt in einem Kunstwerk verbinden kann. Da gibt es Beispiele wo das gelungen ist (Übrigens finde ich, dass es Stockhausenstücke gibt auf die man tanzen kann .... vielleicht nicht im Club :) ) Hierzu ist aber eine art von Offenheit beim Rezipient vonnöten. Die Bereitschaft sich auf etwas einzulassen, sich bewegen zu lassen. Sich sozusagen in unbekannte Gewässer führen zu lassen. Und da haperts doch manchmal. Im Minimal-Hype, der zwas musikalisch schon längst vorbei ist (Es scheint grad nur niemand zu merken) tritt das sehr deutlich hervor.
 
Es gibt zzt fast nur 2 wirklich erfolgreiche Stile im Club: Hardstyle und Minimal. Alle, die hier und da mehr erreichen wollten, machen heute Minimal. Aber ich glaub ich teile deine Ansicht. Denke aber, dass man durchaus bei einem Konzert eher tanzen kann als bei einem Clubdings "stehen und staunen" kann. Da darf nix still stehen. Wenn man also zu viele "iBalladen" hat, geht nix im Club. Es sei denn, die Leute ändern ihre Einstellung oder aber man macht das öffentlich bekannt, dass einen da sowas wie eine Mischung bevorsteht.

Gibt ja nicht wenige Acts, die auch im Club funktionieren würden, dazu gibt es tausende Stile und Szenen, wo ansich auch getanzt wird. Sagen wir mal ein Depeche Mode Konzert und diese DM Parties wäre sowas. Da wird ja auch getanzt, es ist aber "Konzertant", wenn DM spielen - Sie spielen was, was abgeht und auch sachen zum hören und so weiter..

Mach doch das, mach ich auch. Und wenn du einen Gig annimmst im Club, ist das fast immer eine Pflicht "tanzbar" sein zu MÜSSEN, und zwar mit allen Tracks. Das hab ich auch schon erkannt ;-)

Ja, ich denke man kann das verbinden.
Vielleicht sollten sich diese / wir Leute eben zusammentun und eine neue Sache starten. Aber ein bisschen verstören muss drin sein. Oder auch was "schönes" oder was auch immer. Von "Konzert" erwartet man idR aber auch mehr "Show". Wobei das bei Charismatikern manchmal schon reicht, wenn der Kerl/die Dame auf der Bühne steht und ihr Ding machen.

Ich würd aber auch sagen, dass die "Toleranz" (oder akzepTANZ) einiger Dinge in diesem oder jenem Club-Ding rel. schwer ist.
Da wird dann auch schonmal einfach nur gefordert, dass es abgeht. Stockhausen mit 4/4tel und alle sind zufrieden? Naja, nicht so einfach aber fast ;-)

Du siehst an dem komischen Nerd-Thread aber, was manche für "cool" halten und was nicht. Wenn alle abgehen und brüllen wars gut. Wenn alle mit runtergeklappten Schädelknochen da stehen ist das nix ;-)

Feiern ist eben nicht immer genießen und umgekehrt. Aber evtl kannst du das als Konzert eher machen. Das geht deutlich eher. Zumindest denke ich das. Ist wie mit Helge Schneider: Lass dir nicht vorschreiben, was man zu erwarten hat. Mach dein Ding. Wenn die sagen "macht den Hampelmann", kriegen sie Strafjazz - Wenn du dazu Lust hast, machst du halt Party.

Aber: Es schadet nicht, die Idee irgendwie implizit mit einzubauen. Dann wissen die Leute, was sie erwartet. Schwer, ich weiss. Sehr schwer, besonders bei unbekannten Acts und so weiter. Besonders im total verwöhnten Berlin, wo man eh nicht überall hingeht und vielleicht auch nur, wenn man alles schon bei div. Portalen abgecheckt hat. Oder im Tv ist was "schönes" oder so. Vielleicht ist es auch einfacher und effektiver nen Stream aufzubauen von zuhause. Die Leute gehen heute kaum noch weg ;-)

Mein ich garnicht sooo unernst.
 
also ich finde es interessant wenn es auch acts gibt die es schaffen im rahmen eines konzertes die leute auf einmal zu tanzen zu bringen
also das es für die zuhörer schlichtweg schwierig wird mit den 4 buchstaben sitzen zubleiben .....habe ich schon erlebt das alle die zuhörten sich z tanzern und mit wippern entwickelten .. im rahmen eines classic goes electronic projectes der musikhochschule hannover ..

schade finde ich es auch das wenn man im club etwas schönes spielt immer gleich angeranzt wird von wegen "gibb ma stoff ey is voll lahm ey "

klar kann man das aber dann ist gleich wieder minmal beats der fall und das ist auch nicht spassig sich immer gleich einzuordnen und minimal machen zu müssen ... nur weil es dann keinen stillstand gibt
...oder es dann cool ist

naja

konzert ist ja auch kein club oder andersrum

nur gibt es auch langweilige konzerte

ich bin der meinung das es am künstler liegt wie kompatibel er seine musik gestaltet

ich emfand mal ein sofasurfers gig auf einer party wie eine mischung davon

die haben halt als band gespielt aufgelegt und improvisiert im club ..

als die band gespielt hat haben welche geschaut und gewippt die anderen sich betrunken danach wurde sich müde getanzt zum dj set und dann wurde gegen 4 uhr wieder chillig improvisiert das war wie eine fahrt an unterhaltung auf und ab ...

naja muss man halt wissen wo man hingeht und wohin
 
Und DAS jetzt von dir. Aber so ist das. Druck der Straße.

Widerstand leisten! 1287 Ohm.

Also gründen wir ne Antigruppe namens 1287 Ohm und das ist auch Signal an alle für die große neue Bewegung. Mit dem Recht auf keine Bewegung aber dennoch Abgehteilen, wenn Bock.

Du ordnest dich dem ja auch unter, wenn du andere Clubbeats machst, also nicht cooler fühlen wenn du DnB, Electro oder so machst. Wenn ich Electro mach mit Tanzdings, dann geht das auch in den Clubs, aber man hat eben das Diktat mit drin.

Man sollte also einfach souverän sein Ding machen und notfalls bleibt der Club leer und du spielt konzertant und dennoch gibts ein paar coole Party-Dinger.

Stimme dir also ansich voll zu.
 
jo bei "1287 Ohm" bin ich dabei.

"Resistance is uselessful" oder "Usefuless" :)

Konzerte machen. Da müsste man am besten ne Festivalrheie in Berlin und Köln organisieren. Hamburg. Das ginge schon. ein bischen Sponsoring, schöne Location, genügend Vorlaufzeit, selfmade Werbung....

Wenn man sogar ne art Konzept entwickelt das vielleicht in irgendwelche Projektprofile der EU passt. Da geht mehr als man denkt. Ist mir sogar schonmal gelungen in meinem letzten Job.

mal Brainstormen :)
 
ich würde hier gerne mal kurz einwerfen, dass ich es ziemlich fragwürdig finde, wenn man "nicht tanzen" als mangelnde Anerkennung wertet.

Ich für meinen Teil habe durchaus nicht selten mit Hochgenuss elektronischer Tanzmusik gelauscht, ohne auch nur im Mindesten das Bedürfnis nach körperlicher Bewegung zu verspüren. (Wenn man böswillig sein wollte, könnte man hinter diesem Vorurteil so was wie Intellektuellenfeindlichkeit wittern.... aber lassen wir das.)

Anders gesagt, wer "nur rumsteht" und nicht tanzt, aber auch nicht das Weite sucht, dem kann man doch unterstellen, dass er zumindest zuhört und nicht völlig angewidert ist. Oder: in dubio pro reo :)

Das Gehirn ist schließlich auch ein Körperteil...
 
Re: clubmäßig vs. konzertant

Undergrind schrieb:
Markus Berzborn schrieb:
Aber im Ernst: Tanzmusik ist funktionale Musik - eben zum Tanzen. Und das hat für meine Begriffe mit Musik HÖREN nicht unbedingt viel zu tun.

hmmja, ich glaub mein Problem ist, dass ich beides will. Ich finde nämlich das Tanzen ist eine sehr ursprüngliche Art des "Musikerlebens" ist vielleicht sogar auch DER Ursprung.

Glaube ich jetzt auch - Tanzmusik, Techno ist Trancemusik - gleichförmige Rythmen in deren Einklang man sich bewegt, ganz klare Trancetechniken. M.E. wichtig, dient dem seelischen Gleichgewicht, ist wie Religion (bzw. oft verbunden damit).

Was Undergrind als Konzertant bezeichnet ist Musik als Kunst nicht (ja zu Markus) Musik in der o.a. Funktion. Ist aber auch wichtig, weil es den Intellekt anspricht, Trance ist eher Bauch...


Schöne Diskussion! :D Hat sogar jemanden geholfen Deutsch zu lernen :lol:
 
Ich hab jetzt rund 7 Jahre lang (live) Musik für die Füße gemacht und hatte massenweise Auftrittsmöglichkeiten.
Jetzt habe ich mich wieder etwas von technoidem Kram abgewandt, auch deßhalb, weil ich keinen Bock mehr auf Gigs im Morgengrauen in irgendwelchen Clubs habe.
Seit dem ich wieder ruhigere Lounge-Musik mache, bekomme ich kaum noch Gig-Angebote. Bei uns geht nur überall nur Techno (House/Tech-House), chilligen Kram oder elektronische Musik der etwas anderen Art, ist hier nicht gefragt.
 
ja, da geb ich dir recht. ich bekomme immer mehr gigs in richtung Kunstausstellung, Vernissagen usw. Das ist aber auch nicht ganz problemlos. siehe anderen Thread: viewtopic.php?t=27783

aber ich denke schon, dass der bereich durchaus interessant sein kann, vorrausgesetzt die musik kommt richtig zur Geltung. Sollte also nicht als Beigabe, sondern eher als Ergänzung und Teil des Ganzen verstanden werden.
 
DAS ist ein anderes Problem. Es stimmt aber, dass sowas live idr schwerer geht. Aber man kann da schon eingies dran machen. Es gibt so einfache Musik, die Leute begeistert. Nur mit 1-2 Synths, oder mit 1-2 dummen Katzendärmen oder ner Feenflöte oder nur Stimme oder oder..

Menschen packen ist der Job des Musikers, zuhören und sich drauf einlassen ist der Job des Publikums, tritt das nicht ein - wird das auch kein Deal zwischen dir und dem Publikkum.

Festival: Ja, man muss nur sehen, dass man da auch die Leute holt und anlockt, die da Bock drauf haben. Ansich wie bei jedem guten Gig. Und die Acts müssen halt auch geil sein. Da kann man nicht dran vorbei. Leider ist das ja grade bei uns Elektronikern so, dass wir da zugestellt sind mit Tischen oder unsere Dinge eben stärker gesendet werden müssen. Charisma und Ausdruck.

DAs ist ein sehr wichtiges Thema, mehr als man denken mag. Es ist auch nix dagegen zu sagen, wenn Teile diese Dinge nicht stimmen oder aber man sehr unterschiedliche ANFORDERUNGEN oder Erwartungen an die Leute hat.

Es kann ja auch passieren, dass man sehr sehr konstruierte Musik macht und sich dann wundert, wieso es keiner versteht oder damit nix anfangen kann. Das kann also alles immer auch irgendwo variieren bei allen Zuschauern und allen Musikern, die daran beteiligt sind. Es ist ja immer eine Inszenierung. Das ganze ist also in Rezeption und Haltung sehr unterschiedlich, denke Markus kann da bestimmt noch was zu sagen.

Auch ich gehöre oft zu den doofs, die sich null bewegen und das Konzert saugeil fanden. Je nach dem, was es ist und war und wie es rüberkommt. WEnn ich was anschaue, dann kann es sein, dass ich meine internen Funktionen stumm schalte, weil ich ja offen bin für die Darbietung. Man kann also erst messen, wie gut das alles ist, wenn man die Leute fragt: Sind sie geflasht? Stehen sie da, wie nach einem irren Film? Sind sie verstört? Sind sie verändert? Hat man sie mitgenommen? Jeder Künstler will doch auch was anderes machen mit den Leuten. Das ist ok. Die Leute machen schon mit, wenn sie halbwegs offen sind und eben nicht mit Erwartung: Tanz kommen, ausschließlich mein ich.

Wenn man etwas organisiert, muss man auch drauf achten, dass genug Leute es kapieren und hinkommen. Ich bin sehr gern dabei. Ist mein Ding. Aber ich bin nicht gegen Tanz aber auch nicht strikt dafür und nehme mir das Recht, andere Aspekte zu beleuchten oder sowas. Da bekommen dann auch "schön" oder "interessant" andere Drehmomente. Und ich bin ja da sicher weiter im Popbereich als zB Markus. Ich will mich nur nicht langweilen und die Leute sollen was geboten bekommen, das muss man aber auch entscheiden, was man letzlich sieht. Ein gebückter Typ unter und hinter einem EPS kann schon etwas langweilig sein. Aber wenn er doch rüberkommt, hat er/sie aber was gemacht, was wirklich zieht. Kommt einfach drauf an.

Ja, Hirn ist ein Körperteil und ich mache auch lieber EBM Electronic Brain Music oder so. Was und wo man wen abholen kann- Ma schaun.

Finde 11ish's Post da auch sehr schön, finde mich da auch gut drin. Was nicht heißt, dass man bei nem coolen Clubact nicht auch abgehen darf. Da gibts aberauch nix zu sehen. Ich bin aber generell nicht so der Partylöwe per se, kann es aber sein. Muss' halt Bock haben drauf.

Wir sind doch auch vielschichtig und nicht nur eins, eben auch nicht nur Tanz oder nur Hirn oder nur Kompliziert. Das will gute Musik idR alles bedienen oder einen Teil. Vielleicht auch ganz andere Dinge. Wir haben ja gehört: Bewegen sollte es schon. Wenn einem die "Tränen" kommen, weil es so unendlich genial war - Das ist für mich genau so geil wie tanzende Massen - Wobei kommt drauf an wozu sie tanzen und wozu sie brainen oder in irgend einen Zustand kippen oder angetriggert werden zu was.

Also: 1287 Ohm - Go go go!! Offen für alles, nur eins nicht: Leere Räume! Dann haben wir auch was falsch gemacht. Wir haben ja 2009, heute gehen Leute viel weniger weg. Auch kostet sowas was und so weiter. Wäre aber dabei. Unbedingt. Will aber schon, dass alle ihren Spaß haben oder ihre Dinge, dei sie von einem guten Konzert mitnehmen.
 
also

ich schlage die glocksee hannover für so ein dingens konzert festival vor

tagsüber konzerte workshops mit moogulator und sein kabelsalatfetisch

+ gear flohmarkt und nachmittags konzerte für konertant geschichten bis abend um 23 uhr dann durch die nacht danceacts das ganze auf zwei floors

1 erste flor ambient experimental 2. floor dnb indutrial

abends dnb und abgeh 2 floor und dance techno elektro 1 floor

ich habe sowas auch angesprochen wenn der scaff auch sein stimme erhebt bei den machern der glocksee würde sich das auch realisieren lassen

also publikum ist schon mal da hannover hat auch eine zerschlagene aber breit gefächerte scene was musikrichtungen elektronischer dingens angeht

hannover liegt in der mitte und ist von allen seiten schnell zu erreichen

könnte man ja mal wieder ansprechen

also location ist geil für sowas

innenhof könnte sich auch von visual acts illuminieren lassen

sponsoren würde es auch dafür meine ich geben von magazinen bis was weis ich alkopop bier dingens

fassungs vermögen 700 menschen auf 2 floors dann ist schon der bär ( das pferd ) los

irgend wie so

das sequencer.de 1287 ohm festival dingens blub

naja

sowas halt
 
klasse thread!

was du gemacht hast, undergrind, akustische instrumente und elektronik mischen, sowas funktioniert doch offensichtlich. ist auch zeitgemäß und spannend, wenn gut gemacht.

mir ist bei eher konzertartigen dingen wichtig, dass die musik möglichst weitgehend im moment passiert (improvisiert oder interpretiert, egal). sie darf möglichst wenig fertig ablaufen. interaktion zwischen musikern spürt ein publikum schnell, denke selbst bei abstrakter elektronik. visualisieren hilft natürlich.

zum tanzen sind djs prima, funktioniert ja oft besser als bands/acts. die müssen dann da auch nicht hoch und rünter hüpfen oder wild rumzappeln weil sie mal nen knopf drehen.

man will ja grad selbst aktiv sein, nicht jemand anders dabei wahrnehmen. finds auch manchmal ein bisschen komisch, wenn sich die leute bei konzerten umdrehen und ihr eigenes ding machen. obwohl, sowas hat ja auch viel tradition, salsa, samba, afrikanische musik, ist natürlich auch ok.

am merkwürdigsten ist mir bei musik, die eigentlich konzert sein soll, aber halb playback ist. wenn beats komplett fertig vom band kommen. ganz schwierig, war ich auch oft enttäuscht. bei pop-orientierten sachen wirds dann so marionettenartig, selbst bei guten.

seltsamerweise stört mich das nicht bei nono, klavier und tonband/live elektronik, da hatte ich schon großartige konzerte.

f
 
Nerd, das ist konstruktiv, wenn du das ernst meinst fänd ich das prima, wenn sich passende Acts finden, wobei ich jetzt auch eher Musik machen wollen würde und kein Gearzeugs. Hannover? Cool, da hab ich dann sogar nen Schlafplatz mit rel. wenig Fahrt. ;-)

Aber was ich sagen würde: Man macht rel. gleichwertig im Abendprogramm die Musik. Die Floors: Das hängt vom Laden und Größe ab. Mit genug Vorstellung wäre zB mein Kream eher 2.) und manchmal 1.) von deinen GEnres. Finds aber auch cool, wenn man nicht so genregebunden ist. Aber mir ist auch klar, dass man vom Volk nicht zu viel verlangen kann und darf.

Was eben geht.
Wobei abends unterschiedlich bewertet wird, in Köln fängt ein abend um 22:00-0:00 an, davor spielt keiner - Bei Konzerten kann man das schon.

Vielleicht müsst man auch schauen, ob man eben sich etwas abtrennt von dem Schema: Dance ODER NIchtdance. Was ja Thema hier ist&war. Hab selbst auch beides gemacht und Undergrind fragte deshalb ja auch. Auch weil wir schon zusammen gespielt haben würd ich sagen: Da ist beides drin. Von Experimentell bis sogar clubbar. Aber eben nicht durchgehend..

Aber eins find ich schon super: Das einer einfach mal rüberkommt mit echt konkreten Angeboten. Das ist prima. Wenn es klappt..

Kenne die Szene in H nicht, ich hatte immer den Eindruck, dass das da nicht auswacht, aber gute Idee.

Aber den Aufhänger find ich gut, bin auch gern dabei..
Würde nur aufpassen, dass man nicht gleich das wieder eingleist, was man eigentlich vermeiden wollte? ;-)

Sprich: Pausenclown vs. Dance. Zumal die Pausenclowns dann ja auch tanz an Bord haben, es sind halt Konzerte. Ist der Laden ein Clubdings mit Clubvolk oder gemischt oder beides? Hab selbst in beiden Situationen gespielt und finde an beiden nette Dinge. Kenne diesbezüglich natürlich die Kölner Sachen besser. Auch wichtig ist, WIE die da drauf sind. Bezüglich der Idee Ohmatik 1287..

Aber wenn das SO konkret wird, ist das der Hammer. Scaff: Wenn der auch spielt, fänd ich das super.
 
also ich sag mal die idee wurde mit einem KÖNNTE MAN JA JA JA EVTL angenommen

wenn scaff ja noch seinen kontakt nutzt und das gut rüberbringt

könnte kann und wird es auch klappen wenn wir alle auf der gleichen frequenz senden odda so ...

also

wenn dann kann man einen party und einen konzert floor machen ...

weil freaks gibts ja ohne ende hier und lauf puplikum

also anfangen kann mann auch so um 19uhr mit konzerten und co
oder hat ab 22.00 durch die nacht halt bis 9 uhr morgens bis da nur noch zombis sind ...

mal schauen everything is possible ...

toyota

mmm gibts eigentlich synthis von denen

wär ja mal was

toyota synths wenn es ja yamaha gibt :sploink:

ps. wo issn mein tuebo anti dingens thread hin ?

moogi du hast ihn gelöscht ..

ne ne ne ne warum nur der hätte der sensless thread ever werden können
 
Toyota ist seit heute der Größte Autohersteller VOR GM und ihr Chef heißt Toyoda auch lustig, aber Koordination:

Überschätz das Forum auch nicht. Wir sollten es klar als erstes Forumsdings machen, wäre mir die Sache wert.
Mir gefällt
Wenn wir alle auf der gleichen frequenz senden odda so ...

Also, wenn das irgendwie gewuppt wird oder wir das wuppen: Geilomatik.

Ich weiss aber auch, dass wir die Leute eher von außerhalb holen müssen. Wenn wir es NUR als Forumsding machen, wird es etwas leer sein ;-)
Also wenn, dann für alle, die jede Form von Elektro mögen, von EBM bis DnB bis Glitch bis Elektro bis.. oder so.. Das ist übrigens eh klassisch ein Bereich, der zwischen tanz und nichttanz dreht.
 
mm also ich unterschätze es nicht habe ich auch nie

hier steckt potenzial drinne

ist auch so

müsste geweckt werden :hupe:

also das dingens würde dann auch offen für alle sein

also wie eine normale veranstaltung
 
Okidoke, jetzt wäre es also zu tun:
1) Wer macht mit und check was die Leute machen und viel lang - Ich biete 1h Britzelpop an, Artistname ist bekannt (Moogulator). Alles live, echt, in dem Moment erzeugt, echte Performance (wie immer) und je nach Raum entsprechend live angepasst.
2) Durchzählen und Quality-Check
3) Termin machen und gegenchecken
4) Flyer und Promo machen? Wer? Was?
5) Nur bitte DAFÜR nicht deinen Aggro-Werbedings wie hier im Forum nutzen. Das kann schnell nach hinten losgehen. Checken was wie wo geht. Local Mags oder Radios und so weiter.
6) Plätze dort checken und durchgeben, damit alle alles mitbringen, was gebraucht wird.
7) Checken wie das mit der Kohle geht und was wo und wie..
8) Machen

Wäre echt prima. Wäre wohl was für eigenen Thread, da der Thread thematisch sicher noch mehr her gibt ..
 
Ich hoff nur, dass wir bei unserem Projekt dieses Thema nicht ganz vergessen.

Das Problem könnte sein: Wenn man so wechselt, zudem noch Stile und eben Tanz vs. Konzert kann es sein, dass die Stimmung der Leute nicht so schnell umschaltet wie man selbst.

Gegenmittel? Ich denke musikalisch kann man das ganz gut "bekämpfen" durch Teile, die auf diese Dinge hinleiten. Nach X Stunden hat man dann einfach ein tolles Erlebnis gehabt, vielleicht getanzt und vielleicht nicht.

Ich bin ein Rumstehgucker, gelegentlich beweg sogar ich mich, aber das hängt von nix ab. Das Thema geht natürlich trotz Ohm-Aktion weiter.

Evtl kann man als Elektromensch noch dazu loswerden, dass Elektro-Acts optisch auch schonmal langweilig sein können, daher fehlt vielleicht auch manchmal dieses Element und dann guckt man nicht und kann tanzen. Dann gibt es die Videobeams, die ja grade bei Elektro da helfen sollen oder komplette Dunkelheit, um die Leute auf die Musik einzuzwingen (Stockhausen macht(e) das so).

Und leider stimmt das meist auch: Sieht eben komisch aus, so an nem Rechner umzuspelunken. Das ist ja kein Act, das ist abspielen - Selbst wenn man viel macht, zumindest in der Rezeption. Und das gilt auch für Hardware. So paar MPC Knöppe drücken ist auch nicht spannender (Tribes, was auch immer).
Ist und kann das "konzert" sein? Die Sache ist immer etwas einfacher mit physischen Instrumenten. Der Ton ist erkennbar erzeugt und so weiter.

Spielt das nicht auch mit?
 
Moogulator schrieb:
Und leider stimmt das meist auch: Sieht eben komisch aus, so an nem Rechner umzuspelunken. Das ist ja kein Act, das ist abspielen - Selbst wenn man viel macht, zumindest in der Rezeption. Und das gilt auch für Hardware. So paar MPC Knöppe drücken ist auch nicht spannender (Tribes, was auch immer).
Ist und kann das "konzert" sein? Die Sache ist immer etwas einfacher mit physischen Instrumenten. Der Ton ist erkennbar erzeugt und so weiter.

Spielt das nicht auch mit?

bei dem letzten wie mache liveset workshop, damals in weimar, sagte der lehrer(LOL!!) man solle am besten wenn man schraubt und knöpfe drückt ausladende und spannend aussehende bewegungen machen... sprich, mit bewegung und schwung am pult arbeiten und die arme so halten das die leute auch sehen das man was macht.

:harhar: :lollo:
 


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