Für mich ist gute Musik zeitlos.
Ich lebe heute und kann auf einen riesigen Fundus Musik, der im Laufe der Evolution gemacht wurde zurückgreifen. Dabei finde ich aus fast jeder Zeit Sachen, die mich ansprechen. Nur muss ich feststellen, dass in der Zeit vor 25-40 Jahren die meiste Musik zu finden ist, die mich fasziniert. Ich habe noch weit nicht alles gehört, was mir gefällt und ich entdecke ständig neue Musik. Deshalb sind meine Ideale grösstenteils in dieser Zeit zu finden.
Ich finde, dass gute Musikstile, egal aus welcher Zeit sie stammen, nach wie vor gehört und gemacht werden darf.
Oft stelle ich fest, dass Leute, die das nicht so sehen, eigentlich nicht an der Musik als 'standalone' interessiert sind, sondern mit dem ganzen drumherum wie Szene, Lebensstil usw. verbinden. Das habe ich aufgegeben, weil ich nur an der Musik interessiert bin und diese mich ansprechen muss.
Ein gutes Beispiel ist da ein Kollegen von mir, ein Zappa-Fan. Ich kann mit Zappa nix anfangen, da mir seine Musik nicht gefällt. Aber ihm gefällt die Musik, weil eben Zappa jender war, der dies und das als erster gewagt hat, und in Song X über Y lästert usw. Hmm, auch wenn ich das weiss, deswegen gefällt mir die Musik nicht besser
Deshalb muss man die Musik von dem mit dem Stil verbunden Lebensstil trennen, um sie Zeitlos zu machen und objektiv bewerten zu können.
Die Qualität der Musikproduktion ist mir dabei nur mässig wichtig. Wenn mich musik anspricht, so kann ich auch ein MP3 eines 30 jährigen und übel aufgenommenen Bootlegs 10 mal hintereinander hören und kriege dabei jedesmal Gänsehaut, weil mich die Musik berührt. Bessere Qualität ist natürlich wünschenswert, aber die Musik ist wichtiger.
Was bringt mir denn all der technische Fortschritt bei der Musikproduktion, wenn damit vorwiegend langweilige Musik gemacht wird? imo war schon ende 70er perfektes Recording möglich.