Musikalische Ideale liegen im Jetzt?

Meine Musikideale sind

  • eher vor den 60ern anzusiedeln (gestern I)

    Stimmen: 0 0,0%
  • 60-70er (gestern II)

    Stimmen: 0 0,0%
  • 80er (gestern III)

    Stimmen: 0 0,0%
  • 90er und Millenium grad so (gestern IV) evtl auch heute

    Stimmen: 0 0,0%
  • DAS JETZT ZÄHLT (heute)

    Stimmen: 0 0,0%
  • Die nahe Zukunft 20XX>

    Stimmen: 0 0,0%
  • Die ferne Zukunft!

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    0
Ganz streng genommen MUSS ja für jeden MusikSCHAFFENDEN das Jetzt das Ideal sein, denn die Vergangenheit ist genau das - vergangen - und was in der Zukunft passiert, wissen wir nicht.

Gruß,
Markus
 
MÜSSEN tut man sterben... und nicht einmal das ist gewiss...

aber ich denke mal, jede/r hat irgendwo andere ideale, an denen sie/er sich orientiert
ob diese ideale nun durch die vergangenheit geprägt wurden oder visionen sind, die erst verwirklicht werden müssen...

ein hoch auf das anders-sein-dürfen! :D
 
meine musikalischen ideale liegen ganz klar in den frühen neunzigern.

da wurde (vor allem in dem genre, welches ich bevorzuge) die in allen belangen beste musik gemacht. mein sound und produktionsweise orientiert sich darum heute auch stark daran.

damals war die musik einfach hauptsächlich von atmosphäre, emotion und energie geprägt. das klangbild war warm. die produktionen komplex und interessant, was zur folge hat, dass ich auch nach jahren noch neue elemente in der musik entdecken kann.

heute klingt im prinzip alles gleich. alles ist mega fein aufgelöst und transparent. das klangbild (als folge dessen) oft kühl. dadurch sind die neuen sachen oft sehr schnell verbraucht und langweilig.

aber ich halte nach wie vor die fahne hoch, mische weiterhin analog und nehme nur das summensignal aus dem mixer auf und freue mich über einen eigenständigen sound und hoffe, dass meine höhrer auch nach langer zeit noch freude an den songs haben und hin und wieder was entdecken, was sie nicht schon beim ersten hören erkannt haben.
 
ARNTE schrieb:
heute klingt im prinzip alles gleich. alles ist mega fein aufgelöst und transparent. das klangbild (als folge dessen) oft kühl. dadurch sind die neuen sachen oft sehr schnell verbraucht und langweilig.

aber ich halte nach wie vor die fahne hoch, mische weiterhin analog und nehme nur das summensignal aus dem mixer auf und freue mich über einen eigenständigen sound und hoffe, dass meine höhrer auch nach langer zeit noch freude an den songs haben und hin und wieder was entdecken, was sie nicht schon beim ersten hören erkannt haben.

da muss ich dir mal zustimmen - diese ganze klinische Sauberkeit und diletantisch produzierte Digitalbratzel-Mucke ist gräßlich

zum Glück gibt es noch genügend Leute die analog schätzen und ordentlich einzusetzen wissen

ich recorde auch fast immer die Summe aus meinem Mischer - das gibt so'n, schwer zu beschreibenden, Klangzusammenhalt

hab neulich unseren gemeinsamen Track wieder angehört und auf einmal sind mir wieder die Blips aufgefallen 8)

zu meinen musikalischen Idealen - ich liebe zwar die 80er aber meine musikalischen Vorstellungen gehen in etwas, das es noch nicht gibt - im Kopf habe ich schon eine wage Vorstellung wie das so klingt - ich arbeite an der Umsetzung ;-)
 
verstaerker schrieb:
da muss ich dir mal zustimmen - diese ganze klinische Sauberkeit und diletantisch produzierte Digitalbratzel-Mucke ist gräßlich

*word*

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Die Frage ist aber schwer zu beantworten... das geht von den frühen Pink Floyd (Ende der 60er) über 80er Wave bis zu EBM der frühen 90er...
 
Ich meine mit JETZT natürlich nicht, dass man sich am jeweils aktuellen Mainstream orientieren soll. Alles, was jetzt existiert, ist jetzt. Also auch Analogtechnik.

Gruß,
Markus
 
Musikalische Ideale sind ausgegangen, kommen wohl auch nicht mehr rein... :wegrenn:
 
Ideale hat jeder, selbst wenn es nur die Ablehnung ist, welche zu haben.

Es spielt aber nur eine Rolle für den Betreffenden selber. Das kann sich btw auch im Laufe der Zeit ändern.

Meiner Erfahrung nach gibt es eine Prägephase, und diesem Input kann man dann sein Leben lang nicht mehr davonlaufen. Keine Ahnung woran das liegen könnte. Meine Synthprägung kam schon mal aus mehreren stilistischen Ecken, vom anderen Musikkram gar nicht erst zu reden. Da hat dann mal das eine Gewichtung und im nächsten Fall was anderes. Ist alles gar nicht so wichtig.

Anonsten meine ich, dass es eher auf das Jetzt ankommt, also heute das Beste draus machen, egal was es ist. Und damit zu leben, dass das auch nicht immer klappt wegen Tagesform usw.
 
Ich hab 70er angekreuzt. "Ideale" ist allerdings nicht ganz treffend, eher "Wurzeln".

Von dem was man in der Pubertät gehört hat kommt man nie mehr ganz los, selbst wenn die Idealvorstellung sich zwischenzeitlich geändert hat.
 
Ich hab nix angekreuzt. Ich kann gar keine Ideale nennen. Eher Einflüsse. Die kommen aber aus allen Ecken. Ich glaub, je mehr verschiedene Sachen man hört, um so unklarer ist man sich am Schluss selbst, woher der eigene Track eigentlich kommt.
 
Es ist ja ohnehin so, dass wir weniger in einer gerichteten Logik als in einem Feld leben. Will heißen, es gibt immer mehr oder weniger alles gleichzeitig, nur mit unterschiedlicher Gewichtung.

Gruß,
Markus
 
Für mich ist gute Musik zeitlos.
Ich lebe heute und kann auf einen riesigen Fundus Musik, der im Laufe der Evolution gemacht wurde zurückgreifen. Dabei finde ich aus fast jeder Zeit Sachen, die mich ansprechen. Nur muss ich feststellen, dass in der Zeit vor 25-40 Jahren die meiste Musik zu finden ist, die mich fasziniert. Ich habe noch weit nicht alles gehört, was mir gefällt und ich entdecke ständig neue Musik. Deshalb sind meine Ideale grösstenteils in dieser Zeit zu finden.

Ich finde, dass gute Musikstile, egal aus welcher Zeit sie stammen, nach wie vor gehört und gemacht werden darf.
Oft stelle ich fest, dass Leute, die das nicht so sehen, eigentlich nicht an der Musik als 'standalone' interessiert sind, sondern mit dem ganzen drumherum wie Szene, Lebensstil usw. verbinden. Das habe ich aufgegeben, weil ich nur an der Musik interessiert bin und diese mich ansprechen muss.
Ein gutes Beispiel ist da ein Kollegen von mir, ein Zappa-Fan. Ich kann mit Zappa nix anfangen, da mir seine Musik nicht gefällt. Aber ihm gefällt die Musik, weil eben Zappa jender war, der dies und das als erster gewagt hat, und in Song X über Y lästert usw. Hmm, auch wenn ich das weiss, deswegen gefällt mir die Musik nicht besser:)
Deshalb muss man die Musik von dem mit dem Stil verbunden Lebensstil trennen, um sie Zeitlos zu machen und objektiv bewerten zu können.

Die Qualität der Musikproduktion ist mir dabei nur mässig wichtig. Wenn mich musik anspricht, so kann ich auch ein MP3 eines 30 jährigen und übel aufgenommenen Bootlegs 10 mal hintereinander hören und kriege dabei jedesmal Gänsehaut, weil mich die Musik berührt. Bessere Qualität ist natürlich wünschenswert, aber die Musik ist wichtiger.

Was bringt mir denn all der technische Fortschritt bei der Musikproduktion, wenn damit vorwiegend langweilige Musik gemacht wird? imo war schon ende 70er perfektes Recording möglich.
 
Die Umfrage selber (nicht die Diskussion) geht ja nur um die Ideelle Zielvorstellung.. Neue Klänge schaffen oder doch eher dem Ohr schmeickeln mit schönen Elektroklängen .. Das ist natürlich noch eine weitere Frage.. Die mach ich aber noch als extra Thread..
 
Pappnase schrieb:
imo war schon ende 70er perfektes Recording möglich.

Zieh mal zwanzig Jahre ab. ;-)

Wirklich "perfekt" ist natürlich auch heute nichts, aber rein von der Klangqualität her gibt es unglaubliche Aufnahmen aus den 50ern, gerade im Klassikbereich.
Ich habe hier noch uralte Studiomaschinen wie M5 und M10. Damit könnte man noch heute problemlos in Top-Qualität mastern.

Gruß,
Markus
 
Na, wenn man sich so den "Beat" Sound a la Beatles und Co anhört: Das klingt imo schaurig (sorry, aber rein objektiv klingt das wirklich nicht HiEnd)..

Es gibt ja sogar LEute, die bewusst so einen Retrosound wollen
 
Doch, die Aufnahmen der Beatles sind zu einem sehr großen Teil absolut high end.
Du musst Dir das nur auf dem richtigen Tonträger anhören.

Die meisten kennen es ja nur von minderwertigen LPs oder CDs.

Gruß,
Markus
 
Ich meine sinnbildlich, der Sound dieser Zeit (60er) ist schon sehr erschreckend.. Ich bin alles andere als ein Experte für Beatles! Das ist Grundbildung aber auch nicht wirklich "meine Musik", es ist auch nicht meine Generation.. Ich bin dazu zu jung.. ;-)
 
Wie, sinnbildlich? :?:
Ich dachte Du meinst, es sei schlecht aufgenommen.
Es ist halt so, dass bei den Riesenauflagen der Beatles viele tatsächlich schaurige Kopien unterwegs sind.
Wer aber wirklich mal hören will, wie gut das eigentlich produziert ist, sollte sich entweder eine frühe englische Original-LP (Parlophone) oder die japanischen MFSL-Pressungen besorgen.

Klar habe ich die Beatles zu ihrer aktiven Zeit auch nicht erlebt. :lol:
Aber das gilt ja wohl für Bach erst recht. Trotzdem höre ich den sehr gerne.

Fantastisch klingen tun übrigens auch einige der alten amerikanischen Original-LPs von Elvis. Nur mit DER Musik kann ich wirklich nichts anfangen. 8)

Gruß,
Markus
 
Die Rock / Beatmusik dieser Zeit (60er) erscheint mir im Ohr sehr aggressiv zu klingen, mangels Qualität.. Ich habe die Beatles nur als Zeitgenossen definieren wollen, sorry.. Das hab ich verkackt ;-)

JA, mit Elvis kann ich auch nichts anfangen, bei ihm scheint aber in der Tat der Klang nicht so problematisch.. Vielleicht hast du einfach recht mit den PRessungen, ich habe mich damit nicht allzusehr beschäftigt, da mich elektronische Musik in der frühen Kindheit begeisterte und Vorrang hatte, ..

Die Songs der Beatles taugen was, brauchen wir nicht zu diskutieren ;-)
 
Moogulator schrieb:
Die Rock / Beatmusik dieser Zeit (60er) erscheint mir im Ohr sehr aggressiv zu klingen, mangels Qualität..

Ja, schlimm ist das oft auf solchen billigen Hitsamplern.
Aber die ursprünglichen Aufnahmen sind teils ziemlich gut.
Neulich bekam ich eine vom Masterband gezogene audiophile Ausgabe von Procol Harums "Whiter Shade of Pale" rein. Kannte ich bisher auch nur, wenn das halt mal irgendwo im Hintergrund lief.
Die Klangqualität von der Platte ist aber unglaublich. Hört sich an wie frisch aufgenommen bzw. als würden die vor einem stehen.

Gruß,
Markus
 
Naja, ist halt auch eine Geschmacksfrage - Kommt noch dazu..
in den 70ern musste man ja oft Rock'n'Roll singen, damit auch jeder klar kriegt: Ich bin Rock.. Vielleicht war das auch bei "Das Boot" so, "1 2 3 Techno", aha.. ich will ein Techno Track sein .. ok..
 
Das ist jetzt igendwie blöd :roll:
Musikalische Ideale :?: da beginnt schon das Problem was bedeutet das?
Und zeitliche Einteilung .. is mir nu völlig Wurscht (ich mach mir kein Kopf wann, irgenwas entstanden ist was mir gefällt - manche Sachen werden mir erst Jahrzehnte bekannt ;-) und maches nie :) Gott sei dank)

Sorry, falsche Frage :?
 
ideale... hab ich.
ich mag die elektronische musik der siebziger, denn die war irgendwie frisch und zum teil hübsch unberechenbar, aber oft auch sehr lebendig, weil timing und tonhöhendrift manchmal schepp und richtige schlagzeuge usw.

aber auch nichtelektronisches aus der zeit ist gut. wie auch die vorredner sagen, kann man's schwer eingrenzen. ich mag auch mittelalterliche musik. drehleier, laute, schalmei und sowas.

das heute find ich schwer zu durchschauen, ehrlich gesagt. es geschieht unheimlich viel saugutes. es schlackern einem die ohren, man kommt kaum nach mit hören. heut ist ne idealzeit im entstehen, wartet's ab.

die heutigen elektronischen geräte sind, mit wenigen ausnahmen, ganz schön komplex und verwandlungsfähig. mir wird's zuviel und ich brauch nur ca. 3 verschiedene sounds zum glücklichsein. daher sind meine ideale in kleineren besetzungen jeder zeit zu finden:

piano solo, jazz-trio (klavier, bass, vibraphon), kammerorchester, klassisches indisches trio (tanpura, bambusflöte, tabla), folk-sänger (gesang und gedärm), und vögel. vögel haben's raus mit effekten. die können wirklich gut zwuipen. (siehe ideal oben, siebziger usw., z. b. kraftwerk, morgenspaziergang).

so in etwa sind meine ideale. zum glück tu ich mich nicht schwer, es mir leicht zu machen.

:D
 
island schrieb:
Das ist jetzt igendwie blöd :roll:
Musikalische Ideale :?: da beginnt schon das Problem was bedeutet das?
Und zeitliche Einteilung .. is mir nu völlig Wurscht (ich mach mir kein Kopf wann, irgenwas entstanden ist was mir gefällt - manche Sachen werden mir erst Jahrzehnte bekannt ;-) und maches nie :) Gott sei dank)

Sorry, falsche Frage :?

Soll dein Sound mehr nach Zukunft oder Vergangenheit klingen oder so wie heute?.. so ists gemeint..
 
Wie soll ich das wissen :? Ich kenn doch nich alles aus der Vergangenheit und Zukunft ? Wie klingt die denn ......

Ne las gut sein, da komm ich nich mit ;-)
 
Klar verbindet man bestimmte Erinnerungen mit bestimmter Musik und die meisten Menschen haben Zeiten, die in der Regel praegend fuer ihren Musikgeschmack sind.
Das liegt zum Teil am Sozialisationprozess, sobald man diesen Prozess durchbricht und sich der Schwarmbildung bzw. dem Heerdentrieb entzieht, offen fuer Musik aus allen Richtungen ist.
Der andere Punkt ist die Arbeitsweise des Gehirns, es geht praktisch immer von bestehenden Informationen aus, bewertet nach bekannten Gesichtspunkten, mit der Menge der Eindruecke und Informationen relativiert sich das Problem aber. Man muss sich einfach nur oft genug mal was wirklich neues anbieten, dann verliert die Basis-Datenbank ihre Wichtigkeit. Ich kann z.B. beim joggen (und bewegen muss ich mich aus gesundheitlichen Gruenden gezwungernermassen) Sachen praktisch nebenbei hoeren, dir mir im Normalfall auf die mir zuhause im Wohnzimmer/Studio auf Nerven gehen wuerden, das diffundiert dann irgendwo... ;-)
Nebenbei bemerkt wurde (so pi* Daumen) ein grosser Teil der Musik der 80er von den 60ern, die der 90er von den 70ern und die von 2000 (ok End 90ern) von den 80ern "entliehen", bzw. stilistisch angepasst. Zum Teil mit enormen Verlusten an Melodie und Tiefe. Da wir uns irgendwo dauernd im Kreis drehen, praktisch im eigenen Saft schmoren, ist ein Blick zurueck auch gleichzeitig eine Aussicht in die Zukunft...
 


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