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Arbeiten mit einer MIDI Patchbay: ein kleines Live-Setup als Beispiel
Nachdem hier immer wieder Fragen oder Probleme bei der Verbindung von Instrumenten mit klassischem MIDI auftauchen und teils mit sehr wüstem Gebastel gearbeitet wird, wird es höchste Zeit, gerade den Jüngeren hier mal eine leider in Vergessenheit geratene Gerätegattung wieder ins Gedächtnis zu rufen: Die MIDI Patchbay, genauer gesagt, die programmier- und Speicherbare.
Dieser Artikel ist eine Art „Teaser“ für eine in Arbeit befindliche Serie von Grundlagenartikeln zum Thema MIDI in Zeiten von DAW und USB, und ihr seid also jetzt quasi meine Betatester
Was ist eine MIDI Patchbay? Es handelt sich dabei um die Kombination aus Thru-Box/Splitter und Merger, zudem ist das Ganze dann noch programmier- und Speicherbar. Die ganz ausgefuchsten Modelle erlauben sogar noch Filterung von allen möglichen Events, entweder global oder pro Programm, oft sogar getrennt für Eingang und Ausgang. Damit kann man sich dann für jeden Song ein Programm erstellen und es einfach umschalten, wenn pro Song unterschiedliche Gegebenheiten erforderlich sind, wie zB Verteilung der MIDI Clock, Umschaltung von Steuertastaturen, Filterung und Umlenkung von Kanälen etc. Sicher kann man das auch in den Geräten selbst machen, aber warum sollte man, wenn dies auch an zentraler Stelle geht? So braucht man nicht an den Einstellungen seiner einzelnen Geräte zu fummeln, sondern baut sich ein entsprechendes Patchbay-Programm und schaltet das einfach um. Eine MIDI-Patchbay ist also sozusagen die Zentrale eines MIDI-Setups, von der aus alle Datenströme gelenkt werden.
Das Problem ist leider, daß diese Geräte nicht mehr hergestellt werden. Es gibt zwar MIDI-Interfaces, die eine solche Funktionalität haben, aber entweder gehen die dann nicht standalone oder haben keine bzw zu wenige Speicher im Gerät. Der schon erwähnte ausführliche Artikel wird darauf genauer eingehen und auch eine Übersicht auf dem Gebrauchtmarkt erhältlicher MIDI Patchbays enthalten.
Wer meine Beiträge zu diesem Thema bisher verfolgt hat, der weiß, daß ich am liebsten die Geräte von MIDITemp empfehle, und das aus gutem Grund: es sind die Besten dieser Gerätegattung. Neu waren sie sehr teuer, deutlich über den Konkurrenzmodellen, aber diese boten nichtmal annähernd deren Möglichkeiten - dazu kommen wir dann noch.
Ich möchte mich heute auf ein einfaches, kleines Setup beschränken, welches ich selbst vorletzten Monat anlässlich einer Jam-Session vorbereitet hatte. Dieses arbeitet ohne einen Rechner, dafür kommt ein Hardwaresequenzer zum Einsatz.
Bei einem solchen Vorhaben sollte man sich VORHER ein paar Gedanken machen und diese auch notieren, wie zB.:
- Welche Geräte sind Einspieltasturen, welche nur Empfänger?
- welche Geräte brauchen MIDI Clock
- wie verteile ich die MIDI-Kanäle auf die Geräte?
- sollen/dürfen alle Geräte alle MIDI-Nachrichten senden und empfangen?
Mein Setup stand recht schnell fest: Roland A-70, Kurzweil PC361 und Novation Nova sollten dabeisein, ebenso der Kawai Q-80 als Hardwaresequenzer.
Als MIDI Patchbay habe ich die hier vorhandene MIDITemp MP44 gewählt, es handelt sich dabei um das alte Modell, also ohne Waveplayer und/oder CD-Laufwerk (diese tragen die Bezeichnung MP44-W oder CDW). Diese hat Bedieneinheit und Display am Gerät selbst, während die größeren Modelle alle mit einer abgesetzten Bedieneinheit arbeiten. Sie hat 4 Eingänge und 4 Ausgänge, ein 720k Diskettenlaufwerk und 128 Speicherplätze für Programme, die dann die Verschaltungen enthalten. Diese MP44 ist oft zu Preisen unter 100€ zu bekommen und daher auch gut für kleine Setups geeignet.
Das Bild zeigt die Instrumente und deren Verkabelung.
Hier auch mal ein echtes Bild des Setups (von IcingWolf "geklaut" )
Nachdem hier immer wieder Fragen oder Probleme bei der Verbindung von Instrumenten mit klassischem MIDI auftauchen und teils mit sehr wüstem Gebastel gearbeitet wird, wird es höchste Zeit, gerade den Jüngeren hier mal eine leider in Vergessenheit geratene Gerätegattung wieder ins Gedächtnis zu rufen: Die MIDI Patchbay, genauer gesagt, die programmier- und Speicherbare.
Dieser Artikel ist eine Art „Teaser“ für eine in Arbeit befindliche Serie von Grundlagenartikeln zum Thema MIDI in Zeiten von DAW und USB, und ihr seid also jetzt quasi meine Betatester
Was ist eine MIDI Patchbay? Es handelt sich dabei um die Kombination aus Thru-Box/Splitter und Merger, zudem ist das Ganze dann noch programmier- und Speicherbar. Die ganz ausgefuchsten Modelle erlauben sogar noch Filterung von allen möglichen Events, entweder global oder pro Programm, oft sogar getrennt für Eingang und Ausgang. Damit kann man sich dann für jeden Song ein Programm erstellen und es einfach umschalten, wenn pro Song unterschiedliche Gegebenheiten erforderlich sind, wie zB Verteilung der MIDI Clock, Umschaltung von Steuertastaturen, Filterung und Umlenkung von Kanälen etc. Sicher kann man das auch in den Geräten selbst machen, aber warum sollte man, wenn dies auch an zentraler Stelle geht? So braucht man nicht an den Einstellungen seiner einzelnen Geräte zu fummeln, sondern baut sich ein entsprechendes Patchbay-Programm und schaltet das einfach um. Eine MIDI-Patchbay ist also sozusagen die Zentrale eines MIDI-Setups, von der aus alle Datenströme gelenkt werden.
Das Problem ist leider, daß diese Geräte nicht mehr hergestellt werden. Es gibt zwar MIDI-Interfaces, die eine solche Funktionalität haben, aber entweder gehen die dann nicht standalone oder haben keine bzw zu wenige Speicher im Gerät. Der schon erwähnte ausführliche Artikel wird darauf genauer eingehen und auch eine Übersicht auf dem Gebrauchtmarkt erhältlicher MIDI Patchbays enthalten.
Wer meine Beiträge zu diesem Thema bisher verfolgt hat, der weiß, daß ich am liebsten die Geräte von MIDITemp empfehle, und das aus gutem Grund: es sind die Besten dieser Gerätegattung. Neu waren sie sehr teuer, deutlich über den Konkurrenzmodellen, aber diese boten nichtmal annähernd deren Möglichkeiten - dazu kommen wir dann noch.
Ich möchte mich heute auf ein einfaches, kleines Setup beschränken, welches ich selbst vorletzten Monat anlässlich einer Jam-Session vorbereitet hatte. Dieses arbeitet ohne einen Rechner, dafür kommt ein Hardwaresequenzer zum Einsatz.
Bei einem solchen Vorhaben sollte man sich VORHER ein paar Gedanken machen und diese auch notieren, wie zB.:
- Welche Geräte sind Einspieltasturen, welche nur Empfänger?
- welche Geräte brauchen MIDI Clock
- wie verteile ich die MIDI-Kanäle auf die Geräte?
- sollen/dürfen alle Geräte alle MIDI-Nachrichten senden und empfangen?
Mein Setup stand recht schnell fest: Roland A-70, Kurzweil PC361 und Novation Nova sollten dabeisein, ebenso der Kawai Q-80 als Hardwaresequenzer.
Als MIDI Patchbay habe ich die hier vorhandene MIDITemp MP44 gewählt, es handelt sich dabei um das alte Modell, also ohne Waveplayer und/oder CD-Laufwerk (diese tragen die Bezeichnung MP44-W oder CDW). Diese hat Bedieneinheit und Display am Gerät selbst, während die größeren Modelle alle mit einer abgesetzten Bedieneinheit arbeiten. Sie hat 4 Eingänge und 4 Ausgänge, ein 720k Diskettenlaufwerk und 128 Speicherplätze für Programme, die dann die Verschaltungen enthalten. Diese MP44 ist oft zu Preisen unter 100€ zu bekommen und daher auch gut für kleine Setups geeignet.
Das Bild zeigt die Instrumente und deren Verkabelung.
Hier auch mal ein echtes Bild des Setups (von IcingWolf "geklaut" )