Zu wenig analoge Polyphone ?

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Sebastian R.

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Ist der DSI Prophet 08 der einzig erschwingliche analoge Polyphone
auf dem Markt? Ich besitze drei MKS-70, jeder hat eine andere technische Macke
(evtl. altersbedingt), zwei MKS-30, einige diverse Yamahas und alte Orgeln.
Nun gibt es monophone Synthesizer wie Sand am Meer zu kaufen, aber kaum
Polyphone. Sind Polyphone uninteressanter geworden, denn ganz ehrlich,
ein Monophoner ist halt enorm beschränkt auf Bass-, Lead-, Arpeggio- und FX-
Sounds. Deshalb besitze ich nur zwei Monophone, würde aber neben
dem Prophet 08 auch andere neue Geräte kaufen, welche polyphon aufgebaut sind.
Steigt dieses Ungleichgewicht (viele monophon vs. kaum polyphon) nur mir zu Kopfe?
 
Zzt ist Elektron und DSI sowie Studio Electronics mehr oder weniger die einzige Ecke, wo es sowas überhaupt NEU gibt wie Poly-Analog.
Wenn man Hybrid akzeptiert könnte man noch Modulus dazu zählen (erschwinglich ist da aber nicht mit drin, aber dafür gut klingend)

Nur Roland? Wieso nicht Oberheim Matrix6 oder sowas? Das ist zumindest auch noch möglich..
Aber erschwinglich ist relativ…

Es gibt schon ein paar Racks wie Bit99 oder sowas, die analog und mehrstimmig sind.
Sind nicht uninteressant geworden, nur technisch zu aufwendig, da nur DSI eigene Curtis Chips hat, müssen die anderen ja alle anders arbeiten. Deshalb sind es nicht all zu viele, die das schaffen.

Die Preise sind deshalb auch schwer zu umsegeln..
Finde DSI auch eher sensationell günstig was das angeht. Zzt kommt paraphonie und duophonie als eine Art Versuch das etwas anzugleichen (Pulse2, Sub37, Pro2)…
vielleicht ja noch Korgs Odyssey Angebot, wäre auch duophon.

Aber wie gesagt - Poly ist teuer. Auch heute noch muss man nunmal jede Stimme wirklich aufbauen, weshalb 6 oder 8 Stimmen schon ein Unterschied sind ..
Mir würden 4-6 schon reichen für live, dafür aber mit wirklich kompromisslosem Sound aber genug Synthese.

Zzt wäre der Mopho 4x in diesem Bereich, sonst geht es erst mit dem Prophet12 Rack weiter, der ist auch hybrid.
AnalogKeys/A4 und bei SE halt der Omega bzw Code - aber der ist halt auch richtig teuer gegenüber den anderen, die mehr oder weniger um oder unter 2k€ bleiben.
 
Ja, dieses Ungleichgewicht gibts auf jeden Fall. Jede Woche kommt ein neuer monophoner Synth raus... der Markt ist auch sehr einseitig an Hobby/"Prosumer" orientiert, richtige "Musikinstrumente" gibts kaum noch. Lohnt sich vielleicht nicht mehr?

Studio Electronics und Modulus 002 fallen mir noch als neue polyphone Synths ein...
 
Das ist so, wird sich auch nicht mehr ändern, also mit den Va s abfinden in den verschiedenen Güteklassen, oder Andromeda oder noch ältere Vintagesachen kaufen, wenn es sich für Dich klanglich lohnt. Schon mal den P12 getestet, wobei der P08 alles Gängige analoge gut abdeckt,-)(HA,HA) GROB BETRACHTET!!!!

Ich war eher enttäuscht vom für mich eher geringen Unterschied eines Prophet 5 zum Nordlead, er ist da keineFrage interessiert mich aber nicht, da alle modernen Synth für mich viel organischer dynamischer spielbar sind.
 
Da muß ich doch nochmal die Fahne für uns Deutsche hochhalten... :gaynau: Vermona Perfourmer MK2 ist auch polyphon, voll analog und aktuell im Laden zu kaufen und kommt aus Deutschland. Zwar nur vier Stimmen, aber mehr hat der Analog Four ja auch nicht. Der Perfourmer kann zudem ebenfalls multitimbral angesteuert werden, hat eine Top Verarbeitung und einen absolut hammergeilen Sound, der allerdings weniger frech und bratzig eher entspannt und Vintage mäßig tönt.

Dann sind da noch die Japaner mit ihrem Korg Volca Keys...voll analog und hat drei Stimmen. Also polyphone Analoge sind da. Nur Stimmenmonster gibts kaum welche.

Bei den Franzosen gibts dann noch mutable instruments DIY Kit "Ambika" das ist dann wieder so´n Pro12 Hybrid Ding...Digi-Osc mit analogem Filter, mit max. sechs Stimmen. Das SMR4 Filter von MI klingt übrigens sensationell.
 
Naja, VolcaKeys - das ist dann doch seeehr minimal und auch nur ein Filter, dann müsstest du den Pulse2 auch nennen, der kann viel mehr aber 4 bzw 8stimmig paraphon.

Aber Perfourmer ist schon recht, nur auch einfach, wenn man da 2OSCs will, ist er 2stimmig etc. Hier gehts schon um so Polysynth mit ALLEM dran, also 2 OSCs und so, so hab ich das verstanden. Inkl ein paar Synthesefunktionen zwischen den OSCs wie FM, Ringmod, Sync..
 
pulsn schrieb:
Da muß ich doch nochmal die Fahne für uns Deutsche hochhalten... :gaynau: Vermona Perfourmer MK2 ist auch polyphon, voll analog und aktuell im Laden zu kaufen und kommt aus Deutschland. Zwar nur vier Stimmen, aber mehr hat der Analog Four ja auch nicht. Der Perfourmer kann zudem ebenfalls multitimbral angesteuert werden, hat eine Top Verarbeitung und einen absolut hammergeilen Sound, der allerdings weniger frech und bratzig eher entspannt und Vintage mäßig tönt.

Dann sind da noch die Japaner mit ihrem Korg Volca Keys...voll analog und hat drei Stimmen. Also polyphone Analoge sind da. Nur Stimmenmonster gibts kaum welche.

Bei den Franzosen gibts dann noch mutable instruments DIY Kit "Ambika" das ist dann wieder so´n Pro12 Hybrid Ding...Digi-Osc mit analogem Filter, mit max. sechs Stimmen. Das SMR4 Filter von MI klingt übrigens sensationell.

:supi: stimmt, es tut sich langsam was. :D
Vor ein paar Jahren sah es mit polyanalogen Synths viel mauer aus, ausser Alesis Andromeda gab es nix, der ist mir viel zu groß, viel zu umfangreich und viel zu teuer ! Für mich waren die "Zwergen-Synths" (Dark Energy, Mfb Nano-, Micro-, Urzwerg und der geniale Beatstep, neuerdings der Microbrute) eine Offenbarung, weil ich mir eine Modular-Koffer / Schrank -Lösung ersparen wollte. Als Fernmelder/NachrichteningFritze sind mir Signalwege vertraut, halbmodulare Minisynths verbunden samt Effekt(ketten) machen mir den grössten Spaß, ich brauch nicht viel Platz, notfalls im (grossen) Ehebett :mrgreen: .

Mir fehlte der Sound / Druck / Spaß mit einem vollanalogem (alt) Synth, deshalb war ich immer auf der Suche. Und wenn man dann mal so ein Teil sieht, nimmt man auch Opfer auf sich :mrgreen: , ich habe meinen Alpha Juno 2 durch die halbe Innenstadt vom Händler zum Parkhaus geschleppt ..schwitz.., Hochsommer .. :selfhammer: Es hat sich gelohnt ! Keine (!) digitale Fläche, mag sie noch so raffiniert sein, klingt so organisch wie mein Alpha Juno 2.

Das wissen auch die Hersteller, Volcas und Co. (Keys sowieso, Bass über 3 VCO's und Sequencer) sind Versuchsballone, wie es mal Monotribe, davor die Monotronen waren. Ich bin mir sicher, dass da noch einiges kommt :D

lG
 
So lange den JX8P keiner will, habe ich mit meinem jeden Tag Freude :floet: Warum soll ich da irgendwas neues kaufen (frage ich mich eh immer) ?
 
Wundert mich auch warum Polyphon so wenig rüberkommt von der Musikinstrummentenindustrie :doof:
Bin zwar mit meinen Vintage Poly's voll zufrieden (Juno106,Alpha Juno,Poly800/6 und Akai Vx90,SCI Six track)
..aber ich hätte doch schon gerne noch einen mit 2 richtigen VCO am start.Ich träume ja davon dass Novation
mal was klarmacht.Eine Polystation von Novation..das wäre der Knaller des Jahrzehnt's :phat:
 
Rolo schrieb:
Novation
mal was klarmacht.Eine Polystation von Novation..das wäre der Knaller des Jahrzehnt's :phat:

Am besten eine 4-8 stimmige analoge Version der Supernova. Und dazu auch noch bezahlbarer als die Omega/Code-Sachen :phat:
 
andreas2 schrieb:
Vor ein paar Jahren sah es mit polyanalogen Synths viel mauer aus, ausser Alesis Andromeda gab es nix, der ist mir viel zu groß, viel zu umfangreich und viel zu teuer !

Zu teuer gibts nicht, zu wenig Geld für sowas haben dagegen durchaus.

Was die Größe betrifft, gibt es angesichts der benötigten Regler und Taster sachliche Voraussetzungen. Ist ja nicht so, dass bei Analogen Folientaster und Touch Display erwünscht sind.

Zu umfangreich, das ist in der Tat so eine Sache. Reduktion aufs Wesentliche ist eine eigene Kunstform, und im Zeitalter des Featurewahns und Updateritis etwas unpopulär.

Bedenkt man die enormen Entwicklungs- und Herstellungskosten einen polyphonen Dickschiffs, die Aussicht, schon vor dem Stapellauf in die kritische Mangel genommen zu werden, und dann hinterher weltweit ein paar Hundert davon verkaufen zu können, das kann selbst den idealistischsten Hersteller ein ganz klein bisschen abschrecken, nicht wahr?
 
Klaus P Rausch schrieb:
Bedenkt man die enormen Entwicklungs- und Herstellungskosten einen polyphonen Dickschiffs, die Aussicht, schon vor dem Stapellauf in die kritische Mangel genommen zu werden, und dann hinterher weltweit ein paar Hundert davon verkaufen zu können, das kann selbst den idealistischsten Hersteller ein ganz klein bisschen abschrecken, nicht wahr?

Zustimmung! Und sobald sich ein Hersteller so etwas traut und ihn aus Kostengründen mit DCOs realisiert (Dave Smith Instruments P12), hagelt es gleich Kritik.

Ich denke, Profis haben kaum Bedarf nach einem polyphonen Dickschiff. Das sind eher die Synth-Nerds...

Und: Ein polyphones Dickschiff aus den späten 70ern/frühen 80ern (also: P5, JP8 etc.) kostete seinerzeit so viel wie ein neuer Kompaktwagen (z.B. VW-Polo). Auf die heutige Zeit übertragen: Wer würde heute den Preis eines aktuellen Polo für einen Synth bezahlen?
 
Max schrieb:
Ja, dieses Ungleichgewicht gibts auf jeden Fall. Jede Woche kommt ein neuer monophoner Synth raus... der Markt ist auch sehr einseitig an Hobby/"Prosumer" orientiert, richtige "Musikinstrumente" gibts kaum noch. Lohnt sich vielleicht nicht mehr?

Hmm. Vielleicht liegt es einfach daran, dass die "jüngere Elektronik-Szene" zum Großteil einfach nicht spielen kann. Das mag eine provokante These sein aber wenn ich mir den Ausschnitt der Szene, der sich hier im Forum tummelt, anschaue, geht es eher um rekombinieren von Sounds und Loops. Dann kommt noch eine Entwicklung dazu: Software und das auf immer kompakteren Geräten. Dann hat ein richtig polyphon bespielbares Keyboard auch keinen Platz mehr. Bei "Live"-Sessions sieht man ja auch, das kaum noch jemand Tasten spielt, da werden eher Drummachines, Sequenzer und Mixer bedient.
Immerhin könnte das ein Grund für das dünne Angebot sein, selbst wenn man das Thema "Kosten" ausser 8 lässt.
 
Cyborg schrieb:
Hmm. Vielleicht liegt es einfach daran, dass die "jüngere Elektronik-Szene" zum Großteil einfach nicht spielen kann. Das mag eine provokante These sein aber wenn ich mir den Ausschnitt der Szene, der sich hier im Forum tummelt, anschaue, geht es eher um rekombinieren von Sounds und Loops.
....
Immerhin könnte das ein Grund für das dünne Angebot sein, selbst wenn man das Thema "Kosten" ausser 8 lässt.

In der Tat provokant. Der nicht-provokante Kern wäre vielleicht: Sie spielt anders, bzw. anderes.
Das Beherrschen der Schwarzen und Weißen Tasten zählt schon länger nicht mehr zur höchsten Kunst unter jüngeren Synthesizerinteressierten: Andere, vielleicht handwerklich weniger anspruchsvolle Fertigkeiten sind gefragt.

Mit dem Preis hat das an sich nichts zu tun - das zeigt der Boom an (z. T. teuren) Modularsystemen. Eine ganze Generation Synthesizerfreaks hat eben das Interesse an Schulzeschen "quinte rauf - quinte runter" Akkordfolgen verloren, und jagt stattdessen einem - ebenso infantilen und unsinnigen - Ideal von "neuen Möglichkeiten, ungehörten Sounds!" hinterher. In Form von Buchla, Serge und Premium-Preis Eurorack. Da werden dann gut und gerne mal die VW Polos (oder zumindest viele tausend Euros) drin versenkt, um dann "plonk" Bongos zu machen. Sounds, die profan wie sie auch sein mögen, ein Juno 6 ebenso wenig hinbekommt wie ein Jupiter 8. (von der musikalischen Sinnhaftigkeit dieser Sounds und Soundideale abgesehen).

Die bereitschaft, Geld auf den Tisch zu legen, ist jedenfalls da - nur eben nicht mehr für Polyschiffe.
 
Klaus P Rausch schrieb:
Zu teuer gibts nicht, zu wenig Geld für sowas haben dagegen durchaus.

Oder auch zu wenig Begeisterung für's Hobby!? In den 80ern waren Synthesizer und alles drumherum enorm viel teurer als heute und trotzdem wurden die Geräte die mehrere Monatsgehälter kosteten, verkauft.
Heute ist die Szene in die Breite gegangen. Wo früher einige Nerds ihr Leben nach der Musik richteten, ist Musik machen heute für die meisten nur ein Hobby neben vielen anderen. Synthesizern haftete in den frühen Jahren etwas futuristisches an und dementsprechend wenige beschäftigten sich damit. Heute ist sowas zur "elektrischen Eisenbahn" oder zur App verkommen, damit sinkt natürlich auch die Wertigkeit.
Heute wie früher gilt, dass man einen Euro nur einmal ausgeben kann und wer nicht ohne ständig die neuesten Smartphones, Tablets, Markenklamotten auskommen will, 1-2x im Jahr verreist, mehrfach im Monat Konzerte besucht und möglichst oft in Clubs usw. geht, kann sich teures Gerät einfach nicht leisten. (es sei denn, es ist ein Ausnahme-Verdiener oder reicher Erbe). Ich wurde schon oft gefragt warum wir von unseren Synthesizerkursen und anderen Aktionen keine Filme oder wenigstens viele Bilder gemacht hatten. Ganz einfach: Wir hatten weder Geld noch Sinn für solche Sachen weil wir das dafür notwendige Geld lieber in die Anlage investiert hatten. Also lieber einen 2. Synthex statt Video, Fotoapparat, häufige Konzertbesuche usw. Ich muss gestehen, dass ich sogar Schallplatten nur selten gekauft hatte. Auch die DM konnte man nur 1x ausgeben. Da wir keine Gutverdiener waren (1 Taxifahrer, 1 Student, 1 Arbeiter) mussten wir sehen, mit den Kursen, der Mitarbeit beim SFB und Artikeln für Musikzeitschriften zusätzlich Geld hereinbekamen. Später handelten wir auch nebenbei mit BME-Produkten und ELKA-Synthex. Bitte, das ist alles nicht wertend gemeint aber man muss sich einfach mal Gedanken machen, was einem wirklich wichtig ist und entsprtechend die Prioritäten setzen
 
Laptop, Soundkarte, Monitorboxen, MIDI Keyboard, NI Komplete, Ableton und Push, Omnisphere und dazu paar Kleine Monosynths summieren sich schnell auf mehrere tausend Euros.

Die Leute wachsen heute mit Computern auf und machen dann natürlich erstmal damit Muisk, weil es eine gewohne Umgebung ist und es auch viele kostenlose Programme gibt. Wenn dann Geld ausgegeben wird, dann wohl erst mal in diesem Bereich, um das vorhandene zu erweitern.

wenn man die Sachen dann mal hat, stellt sich schon die Frage, wozu man sich noch nen analogen Poly kaufen soll.
Equipment was polyphone Klänge macht, ist ja schon vorhanden.

Und selber Sounds schrauben, das machen eh die wenisgten, heute genausowenig wie früher.

Nichtsdestotrotz würde ich gerne nen analogen Poly kaufen, die aktuell auf dem Markt angebotenen reizen mich aber nicht.
Aber auch auf mich trifft zu, Equipment für polyphone Klänge ist ja bereits vorhanden, ob es jetzt im Laptop ist, oder auf dem iPad oder auf einem Digitalen Synth. Insofern warte ich da ganz entspannt ab, ob der Markt noch was rausbringt irgendwann. wenn nicht, ist es auch nicht schlimm.
 
darsho schrieb:
Laptop, Soundkarte, Monitorboxen, MIDI Keyboard, NI Komplete, Ableton und Push, Omnisphere und dazu paar Kleine Monosynths summieren sich schnell auf mehrere tausend Euros.

Oh, bitte: Du rechnest jetzt ein ganzes Studio zusammen. Für den Gegenwert eines einzigen, damaligen Polyphonen Synthesizers kannst Du heute auf die von Dir beschriebene Weise 5 Studios einrichten.
darsho schrieb:
Und selber Sounds schrauben, das machen eh die wenisgten, heute genausowenig wie früher.
Das ist schlichtweg Unfug. Synthesizer kannten anfangs keine Programmspeicher. Wer nicht "schrauben" wollte, kaufte keinen - so einfach war das. Das kopieren und kaufen von Souns ging ert mit dem DX7 richtig los.
darsho schrieb:
Nichtsdestotrotz würde ich gerne nen analogen Poly kaufen, die aktuell auf dem Markt angebotenen reizen mich aber nicht.
...
Aber auch auf mich trifft zu, Equipment für polyphone Klänge ist ja bereits vorhanden, ob es jetzt im Laptop ist, oder auf dem iPad oder auf einem Digitalen Synth. Insofern warte ich da ganz entspannt ab, ob .

Es wurde ja schon gesagt: Angesichst der derzeitigen Szene ist es ein großes Risiko, wenn nicht sogar ein vorprogrammiertes Verlustgeschäft wirklich begeisternde Polyphone Syntheziser zu entwickeln und anzubieten. Die Käufer fehlen, Du belegst es ja selbst :)
 
Analog ist eine Technologie, keine Klangeigenschaft. Die wahren Gläubigen glauben den wahren Analogsound sowieso nur in den Original-Vintage Analogen zu hören.
Dazu dann noch die Forderung nach (zu) vielen Features bei Neugeräten macht es dann praktisch unmöglich, das vermeintlich gewünschte Gerät real zu bauen.
( Real wollen die Analog-Jünger nur die Vintage-Orignale "in billiger" kaufen können. Das kann man nicht (bzw. nur sehr begrenzt) in vermarktbare Produkte umsetzen. )
 
nordcore schrieb:
Analog ist eine Technologie, keine Klangeigenschaft. Die wahren Gläubigen glauben den wahren Analogsound sowieso nur in den Original-Vintage Analogen zu hören.
Bitte nicht die Bedienbarkeit und die, dem Menschen näher liegende Architektur und die Wirkungsweise analoger Verfahren (insbesondere subtraktive Synthese) vergessen.
nordcore schrieb:
Dazu dann noch die Forderung nach (zu) vielen Features bei Neugeräten macht es dann praktisch unmöglich, das vermeintlich gewünschte Gerät real zu bauen.
Stimmt, ein wichtiger Hinweis. Man kann zwar viel auch analog machen, sogar programmierbare Modularsysteme (wurde nie auf dem Markt angeboten) aber bezahlen will das keiner.
So gesehen ist der Wunsch durchaus verständlich aber leider nicht realistisch. Bleibt die Jagd nach den Altgeräten.
 
Cyborg schrieb:
Oder auch zu wenig Begeisterung für's Hobby!? In den 80ern waren Synthesizer und alles drumherum enorm viel teurer als heute und trotzdem wurden die Geräte die mehrere Monatsgehälter kosteten, verkauft.
Heute ist die Szene in die Breite gegangen. Wo früher einige Nerds ihr Leben nach der Musik richteten, ist Musik machen heute für die meisten nur ein Hobby neben vielen anderen. Synthesizern haftete in den frühen Jahren etwas futuristisches an und dementsprechend wenige beschäftigten sich damit. Heute ist sowas zur "elektrischen Eisenbahn" oder zur App verkommen, damit sinkt natürlich auch die Wertigkeit.
Heute wie früher gilt, dass man einen Euro nur einmal ausgeben kann und wer nicht ohne ständig die neuesten Smartphones, Tablets, Markenklamotten auskommen will, 1-2x im Jahr verreist, mehrfach im Monat Konzerte besucht und möglichst oft in Clubs usw. geht, kann sich teures Gerät einfach nicht leisten. (es sei denn, es ist ein Ausnahme-Verdiener oder reicher Erbe). Ich wurde schon oft gefragt warum wir von unseren Synthesizerkursen und anderen Aktionen keine Filme oder wenigstens viele Bilder gemacht hatten. Ganz einfach: Wir hatten weder Geld noch Sinn für solche Sachen weil wir das dafür notwendige Geld lieber in die Anlage investiert hatten. Also lieber einen 2. Synthex statt Video, Fotoapparat, häufige Konzertbesuche usw. Ich muss gestehen, dass ich sogar Schallplatten nur selten gekauft hatte. Auch die DM konnte man nur 1x ausgeben. Da wir keine Gutverdiener waren (1 Taxifahrer, 1 Student, 1 Arbeiter) mussten wir sehen, mit den Kursen, der Mitarbeit beim SFB und Artikeln für Musikzeitschriften zusätzlich Geld hereinbekamen. Später handelten wir auch nebenbei mit BME-Produkten und ELKA-Synthex. Bitte, das ist alles nicht wertend gemeint aber man muss sich einfach mal Gedanken machen, was einem wirklich wichtig ist und entsprtechend die Prioritäten setzen

Ziemlich gut getroffen!
 
nordcore schrieb:
Analog ist eine Technologie, keine Klangeigenschaft.
Das ist zwar so völlig korrekt, ich halte diese Aussage aber dennoch für verwirrend und gewagt.

Wenn ich mit nicht-analogen Mitteln blauäugig einen substraktiven Synthesizer baue, ausser DSP oder CPU basisert kämen ja noch FPGA in Frage, also ohne Emulation der analogen Schaltkreise, dann wird dieser in den klanglichen Eigenschaften von der mit analoge Mitteln realisierten Version durchaus abweichen und wahrscheinlich enttäuschen.

In der anderen Richtung geht es auch, ein analoger DX7 wird nur mit extremstem Aufwand zu realisieren sein. Man denke nur an die (Sinus) Oscillator Bank (1959) von Hugh le Caine.
 
nordcore schrieb:
Analog ist eine Technologie, keine Klangeigenschaft. Die wahren Gläubigen glauben den wahren Analogsound sowieso nur in den Original-Vintage Analogen zu hören.
Dazu dann noch die Forderung nach (zu) vielen Features bei Neugeräten macht es dann praktisch unmöglich, das vermeintlich gewünschte Gerät real zu bauen.
( Real wollen die Analog-Jünger nur die Vintage-Orignale "in billiger" kaufen können. Das kann man nicht (bzw. nur sehr begrenzt) in vermarktbare Produkte umsetzen. )
Sehr richtig, aber wo ist das Problem ? Korg hat es ja mit dem MS20 vorgemacht (und so auch ein bisschen einen Mythos entzaubert). Die R&D-Kosten bei so einem Gerät gehen doch gegen Null und einige 10.000 werden sich davon schon absetzen lassen. In der Gitarrenszene läuft es doch seit Jahrzehnten so, dass da nur Strat, LP und SG jedes neu aufgelegt wird. Und Vintage-Analoge gibt es noch genug, wie zb die JX-Serie. Aber da die Kiste ja immer Knöpfe und analoge Filter haben muss, können sich Typen wie ich über gute Angebote freuen :mrgreen: .
 
Die Zeiten haben sich insofern geändert, dass die extrem schmale Produktnische Synthesizer einfach größer wurde. Polyphone Analoge waren hochpreisig, wenn sie P5 oder Matrix 12 hießen, und mittelpreisig, wenn sie Juno 60 oder Polysix hießen. Viel mehr gabs ja nicht. Das Kaufklientel galt als einigermaßen durchgeknallt und schwamm musikmäßig gegen den Strom.

Heute gibt es hübsche Sachen der Kategorie VA, und die klingen ordentlich. Clavia, Novation, Korg - alles feine Sachen für vergleichsweise kleines Geld. Synthesizer sind gesellschaftlich etabliert und musikmäßig geht kaum noch was gegen den Strich. Alles fein angepasst.

Ein analoger Grobhobel Typ Synthex oder Seidenqualität Matrix 12 wird da nur von der gleichen Minderheit wahrgenommen, wie in den bekifften Spätsiebzigern bis Frühachtzigern das der Fall war.

Die Mainstreamisierung ist Blaupause, nicht das Ungewöhnliche, Neuartige, Radikale. Selbst ein Schmidt, der als Gesamtkunstwerk jenseits von Gut und Böse ist, muss sich Beleidigungen gefallen lassen. Von Leuten, die den noch nicht mal in echt gesehen, geschweige denn jemals angefasst hätten. In Deutschland natürlich wegen des Verkaufspreises *gähn*.

Wer also heute einen analogen Polysynthesizer entwickelt und auch noch die Stirn hat, den herzustellen, wird wahrscheinlich in 20-30 Jahren als Genie verehrt. Heute aber als verschrobener Einzelgänger angesehen, der ja weltfremd ist.

Insofern haben sich die Zeiten dann doch nicht so sehr geändert. Nur dass das Mainstream-Instrumentarium seinerzeit Farfisa, Wurlitzer und Eko hieß :)
 
Es gibt bestimmt auch analoge Klangschaltungen die übelst clean klingen, genauso gibt es Software wo es einem warm ums Herz wird. Diese Analog-/Digital-Disskussion bringt gar nichts, entweder es gefällt einen was man da hört oder eben nicht. -- Ende der Kommunikation ---
 
Klaus P Rausch schrieb:
Wer also heute einen analogen Polysynthesizer entwickelt und auch noch die Stirn hat, den herzustellen, wird wahrscheinlich in 20-30 Jahren als Genie verehrt. Heute aber als verschrobener Einzelgänger angesehen, der ja weltfremd ist.

So ist das! :supi:

SawSampleSquare schrieb:
Sehr richtig, aber wo ist das Problem ? Korg hat es ja mit dem MS20 vorgemacht (und so auch ein bisschen einen Mythos entzaubert).

Genau, jetzt fragen viele Leute: "Warum legt Roland den Jupiter 8 nicht wieder auf? Der wäre doch heute ein Riesenerfolg!". Und dies am besten mit alten Bauteilen und Schaltungen, aber eben "neu" und ohne die Macken eines 30 Jahre alten Instruments, und das ganze zu einem "bezahlbaren Preis" (und nicht wie damals zum Preis eines Kompaktwagens...) :selfhammer:

Korg gibt diesem Wunschdenken mit dem neuen MS20 und dem geplanten Oddy neue Nahrung...
 
MS20 und Odyssey sind monophon. Das ist etwas *völlig* anderes.
(Klanglich, technisch und kaufmännisch. )
 
Jupiter 4 .... der Monophone mit den meisten Stimmen!
(Der ist technisch zwar echt polyphon, da es je Stimme eigene Filter und Hüllkurven gibt, musikalisch ist das aber nicht in jedem Kontext wirklich verwendbar. )
 


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