Ja, und eine Musiktheorie müsste dort ansetzen, und jedes Tonsystem (gleichwertig) als speziellen (gescheiterten) Lösungsversuch behandeln.
Ja und nein.
Ja, wenn der Cambalospieler, den ich kenne, das Cambalo auf eine historische Stimmung bringt, mit der damals Barockwerke gespielt wurden und es in der Konzertpuase für die zweite Hälfte umstimmte.
Ja, wenn ich als Sänger oder Bläser nicht die Quinte vom Klavier abholen darf, weil diese nicht stimmt. Oder anders intoniere, wenn ich mit der Orgel zusammenspiele.
Nein, weil das ja auch wieder nur ein Spezialfall ist. Gamelanmusik hat für uns komische Intervalle, weil deren Instrumente ein nicht-harmonisches Obertonspektrum haben. Und arabsicher Musik scheint das vielleicht egal zu sein.
Nein, weil ein Studium der Musikwissnschaft oder Musik auch ohne die ganzen anderen Systeme schon voll ist mit Theorie.
Allenfalls Pentatonik durch Quintenstaffelung wäre dann noch als simplester Kompromiss eine zu bevorzugende Lösung.
Ja,so hat die Musikgeschichte sicher angefangen: Einige Urmenschan sagten sich: Lass uns einfach ein paar Quinten stapeln!
Nein, ich denke nicht, dass die Pentatonik so entstanden ist. Ich halte das für ein anchher drangeschraubte Erklärungsmodell. Kleine Kinder singen pentatonisch ohne zu Wissen, dass man dafür Quinten stapelt.
https://www.youtube.com/watch?v=V6H9zKS3014
Naja, ich denke gerade darüber nach, dass man in der ersten Stunde in Musikwissenschaften über das Tonsystem redet. Ideal natürlich die optimale rationale Approximation einer Kettenbruchdarstellung einer transzedenten Zahl. Ist ja klar, dass man die beste rationale Approximation durch einen abgebrochenen Kettenbruch bekommt. Daher auch die 53 in 53 EDO.
Dann kann man noch den Schwenk machen zum Gregorianischen Kalender, der auch auf einem abgebrochenen Kettenbruch basiert. Hier hat man dann den einen Nenner auf 400 gerundet und kam auf 365 97/400 Jahreslänge, daher auch die Regeln für die Schaltjahre. In 400 Jahren braucht man 97 Schalttage, deswegen fallen die ganzen Jahrhunderten aus, ausser, sie sind durch 4 teilbar (2000 war ein Schaltjahr, 1900 nicht).
Das bringt uns ganz weit nach vorne!
Im Ernst: Wer sowas studieren will, kann da genug Literatur finden.
Grüße
Omega Minus