Zeit für eine neue Musiktheorie?

Ist die konventionelle Musiktheorie überholt?

  • ja

    Stimmen: 5 6,8%
  • nein

    Stimmen: 48 65,8%
  • vielleicht

    Stimmen: 2 2,7%
  • wer weiß

    Stimmen: 4 5,5%
  • egal

    Stimmen: 4 5,5%
  • wen int'ressierts

    Stimmen: 10 13,7%

  • Umfrageteilnehmer
    73
Wenn man die Theorie als eine durch Denken gewonnene Erkenntnis sieht müsste sie doch eigentlich "weiter denkbar" also erweiterbar sein. Weshalb sollte man also der Musiktheorie nicht weitere Erkenntnisse hinzufügen können. Ich würde das nicht als "Überholung" sondern als Erweiterung sehen.
 
Wenn man die Theorie als eine durch Denken gewonnene Erkenntnis sieht müsste sie doch eigentlich "weiter denkbar" also erweiterbar sein.
Da stellt sich die Frage ob die Harmony grenzenlos ist...Hm...ich denke das ist sie, weil es nicht nur was mit den Tönen zu tun hat sondern auch mit timing und "stapelung" von Tönen...Das ist Grenzenloser Scheiß...besser
gar nicht versuchen zu erklären. Das Universum kann man auch nicht erklären.
 
peil ich grade selbst nicht mehr (Prost)
Ach so...jetzt hab ich es verstanden...alles o.k.
 
Wie siehts aus mit Improvisation?

Auf einer chromatischen Treppe oder per Stelzen im Flussbett das von Steinen, Autoreifen und Schlammloecher uebersaet ist?

Wo fuehlt man sich als Instrumentalist sicherer?

Gut, ist jetzt eine Suggestivfrage und fuer Leute die Noten in eine Pianoroll einzeichnen evtl auch nicht so nachvollziehbar.

Harmonielehre ist fuer mich eine musikalische Landkarte, manche Routen sind ausgetrampelt, aber es gibt auch Schleichwege zu magischen Orten umd meine Kreativitaet ist dabei der Kompass.
Das Griffbrett ist kein vermuelltes Flussbett sondern eine chromatische Treppenleiter... wie auch das Klawier.

Wer auf sowas kein Bock hat, im Orbit ist genug Platz.???✌
Erfinde deine eigene musikalische Sternengalaxie, es ist nicht verboten. Aber Harmonielehe entwerten Leute, bleibt mal auf dem Boden!

Wie sollen wir den gemeinsam jammen ohne Basics?




Was hier auch nicht angesprochen wurde:


Musik ist eine internationale Sprache umd Harmonielehre bzw das chromatische System deren "Liguistik".
(Gibt natuerlich noch sehr viel mehr Tonsysteme, aber wir reden ja von Abendlaendischer Harmonie)

Treffe ich zb einen Bassist aus Anatolien, koennen wir uns zwar nicht wirklich unterhalten (Sprachbarriere) aber chromatisch werden wir uns improvisierend verstehen und im besten Falle darueber hinaus.



Alleine im BedroomStudio hat das alles keine Relevanz, klar.
 
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Ach. Ich versuche selber mir mehr Theorie anzueignen.
Große Terz vs. kleine Terz reicht mir aus. Ich muss da nicht weitergraben. Es gibt viel mehr zu entdecken, bevor man das detailliert analysiert. Wenn man bei der Terz für den Rest seines Lebens bleibt, dann erfährt man nie, was Septime, None, Undezime, Tredezime ist usw.

und wenn man nur bei dem bleibt, was man in der schule gelernt hat, bleiben einem die anderen 99% verborgen.
 
Und die Antwort ist: Weil es eben praktisch so ist. Sonst müsst man überall und jederzeit erstmal alle Begriffe neu definieren.

den begriff "theorie" muss man nicht neu definieren.

streng genommen beinhaltet er sogar, dass man u.u. eine falsche oder nutzlose theorie durch eine neue komplett ersetzt.

Da ist schon was dran. Ich denke aber, es soll eben sichergestellt werden, dass vermittelte Inhalte auch beim Studenten ankommen.

natürlich hast du recht, dass man in der lehre mit irgendwas auch mal anfangen muss. sonst wäre es ja ein philosophiestudium und die erkenntnistheoretiker gewännen irgendwann die oberhand.

dagegen spricht halt aus meiner sicht, dass ich die tatsache, dass zwei frequenzen in einem zahlenverhältnis von 8:9 zueinander stehen für viel wichtiger erachte als der geschichtliche zusammenhang, aus dem hervorgeht, warum man ein krytpisches symbol dazu verwendet, sie zu notieren o.ä.

als beispiel für die aktuelle verwendung des begriffs "musiktheorie" darf ich hier mal präsentieren, was mir eine google suche dazu anbietet:


Musiktheorie einfach erklärt. Suche. Grundlagen · Notenschlüssel · Taktarten · Grundschlag und Notenwerte · Pausen · Punktierung · Taktstriche und Auftakt ...


Musiktheorie 01 -
Die Grundlagen
zum Beat Making
lernen ...


Musiktheorie für
Gitarristen - Was
braucht man
wirklich? - Die ...


Musiktheorie: Wie
funktioniert das mit
den Tonleitern
und ...


Im Video erklärt: “Musiktheorie” und weitere Musik-Themen mit Videos, Übungen & Aufgaben lernen. Verbessere deine Noten!


7 Musiktheorie-Übungen, die für die nötige Inspiration sorgen ...
Musiktheorie sollte nicht auf das Klassenzimmer beschränkt sein. Sie ist ein nützliches Werkzeug, dem sich alle MusikerInnen bedienen sollten ...


in meiner Serie zur Musiktheorie zeige ich euch Schritt für Schritt alle wichtigen Grundlagen, um selbst Beats zu machen. Selbst für jemanden, der noch nie ...


Wissen für Bläser - Musiktheorie
Allgemeine Musiktheorie und Quintenzirkel. Auf dieser Seite findet Ihr ausführliche Informationen zu Noten- und Pausenwerten. Hier gibt es kostenlose ...




auch das was man also allgemein unter "musiktheorie" versteht, entspricht selbst nicht mal ansatzweise der eigentlichen bedeutung. :)

"beats" und "taktstriche" haben nämlich mit "theorie" rein gar nichts zu tun.

alleine schon deswegen muss man überall dort, wo der anspruch erhoben wird, dies sei nun die musiktheorie, widersprechen.

das ist eher pytharogas "musiktheorie", obwohl der nach dem erkenntnisprinzip auf seine erst später beweisbaren ideen gekommen ist - oder die willkürlichen vorgaben zu instrumentierung und tonsatz aus dem mittelalter, die niemals als theorie sondern eher als werkzeug gedacht waren.

und ja, auch wenns radikal klingt, sich einfach eine eigene theorie zu basteln gehört natürlich auch dazu.
 
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Eigentlich wird Harmonielehre hier, mMn, voellig ueberbewertet.

Es reicht doch zu wissen was man mit Scales anstellen kann, oder nicht? Alles was darueber hinausgeht interessiert mich schon garnicht mehr. Quintenzirkel lehne ich, wie schon erwaehnt ab.
Auch nutze ich keine Jazz Progressions wie Herr Burmann, find ich langweilig.


Was macht ihr den alles mit der Harmonielehre, das komplette Programm?

Glaub ich nicht! ?☺


Mich wuerde mal interessieren welche Bereiche aus der Harmonielehre, ihr bei eurem kreativen Schaffen, mehr oder weniger einsetzt.

Ich nutze im Grunde garnichts, ausser das ich mich in Skalen bewege bzw derzeit vermehrt Polyscales, was ich dann einfacherhalber einfach Chromatisch nenne.

Bei euch?
 
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guten morgen,

wer sagt denn, dass eine theorie nur ein werkzeug sein soll?

p.s. die gleichsetzung von "beliebig" und "chromatisch" ist in meinen kopf auch so vorhanden. dennoch kann auch eine einschränkung (also eben nicht alle 12 töne zu benutzen sondern nur 7 oder nur 4 davon) eine methode sein, die zu ergebnissen führt. und auch das ist eine theorie, die existiert, unabhängig von der eigenen erfahrung damit.
 
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Mich interessiert die Praxis.

Theorie ist meistens blabla..

Ich kenn nicht mal den Terminus in Gaenze, T9nika, Subdom8nsnte, Dom8nante ist mir gelaeufig, dan noch Quintabstaende.

Leute, das wars schon fast bei mir mit Harmonielehre! ???


Also, wie setzt ihr Harmonielehre bei eurem kreativen Schaffen um oder ist es nur ein Theoretikum?

Ich zb nutze Tonleitern, und ich weiss was man mit Tonleitern anstellen kann.

Mehr will ich auch garnicht mehr wissen, bzw ist das fuer mich schlicht und ergreifend die Kernessenz, das edle hochprozentige Destillat der Harmonielehre.
 
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was mich angeht, ich hab das oben bereits indirekt beschrieben.


tonsysteme basieren auf mehr oder weniger einfacher mathematik. frequenzen lassen sich als zahl darstellen, zahlen stehen in zahlenverhältnissen zueinander.

manchmal benutzt man das, was da ist (klavier), machmal denkt man gar nicht nach, was man da tut (blecheimer), und dann wieder erfindet man eigene tonsysteme und benutzt sie stringent als konzept (programmiersprache)


die konventionelle theorie (thread thema) ist dabei ein system von vielen, und ihre hauptbedeutung für mich ist eigentlich nur, dass sie eine soziale bedeutung hat, weil das konventionelle das ist, was die meisten menschen kennen.

ich selbst bin nach 20 jahren denksport so weit fortgeschritten (oder soweit in einer filterblase gefangen?) dass ich sie kaum noch brauche, ich mache mir mehr eigene theorien, als dass ich irgendwas übernehme, was von außen kommt.
 
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p.s. die gleichsetzung von "beliebig" und "chromatisch" ist in meinen kopf auch so

Ist bei mir komplett anders, chromatisch setze ich nicht gleich mit beliebig. In der Chromatik sind alle Tonleitern enthalten die mich interessieren, von Moll, Dur, Harmonisch, Melodisch, Kirchentonleitern und ein paar spezielle Scales.

Ich denke chromatisch, weil es einfacher geworden ist.

Ich hoere dann schon in welchem Scalen Modus ich mich befinde.
 
Warum so ein leicht abfaelliger Unterton?

Es Lebt sich wunderbar damit.


Und NUR 12 Toene ist natuerlich falsch.

Es gibt noch Oktaven und Mehrklaenge.

Ein schier unerschoepfliches Feld was man in einem Menschenleben garnicht beackern kann.
 
Ist die konventionelle Musiktheorie überholt?

Meine Hypothese: konventionelle Musiktheorie verhält sich zur Musik etwa wie Astrologie zum Skifahren.

Ein in sich geschlossenes System, mit strikten Regeln / Definitionen und ohne jeden sinnvollen Bezug zum Objekt das sie beschreiben soll.
Im letzten Jahrhundert ist sie zunehmend obsolet geworden.
Es wurden Erweiterungen und Neuentwürfe gedacht, aber die entpuppten sich als reine Kopfgeburten.

Es fehlt also eine neue zeitgemäße umfassende Theorie, neue Begriffe für neue und alte Phänomene, neue Denkweisen, neue Erkentnisse, neue Wahrnehmung.

Diskuss
(11 Punkte)
Wie ich schon sagte..

Um etwas beurteilen oder einschätzen zu können, sollte man es kennen. Das trifft nicht auf alles zu, aber auf die Musiktheorie schon, zumindest dann, wenn man darüber spricht ob sie überholt sei oder nicht, denn wie möchte man es sonst wissen können?

Die Musiktheorie umfasst sehr vieles, wenn nicht sogar alles. Sie erklärt das bereits geschaffene und öffnet neue Türen für das Verborgene. Man braucht sie nicht um Musik machen zu können, aber sie ist unverzichtbar, wenn man sein Potenzial ausschöpfen möchte.

Finde den Fehler.
Der Fehler liegt in dir.

Ich habe den Eindruck, dass du keinen Bezug zur Musiktheorie findest, weil du sie für deine Musik nicht brauchst und wenn du dich mit ihr beschäftigst, sie dir anstrengend vorkommt. Das ist aber normal, weil jede Theorie anstrengend ist.
Es ist aber sehr gewagt zu behaupten, dass etwas überholt sei, nur weil man es nicht versteht und sich nicht die Zeit nimmt oder keine Lust hat oder noch schlimmer, geistig nicht in der Lage ist, sich das Wissen anzueignen.

Deine Hypothese ist, mit Verlaub, völliger Schwachsinn. Es ist auch kein geschlossenes System, sondern eine Thematik. Es geht um Musik. Zu behaupten, dass sie im letzten Jahrhundert zunehmend obsolet geworden sei, ist auch sehr gewagt. Für dich ist sie vielleicht bedeutungslos, aber die meistverbreitete Musik wird immer noch von gelernten Musikern gemacht.

Welche neue Begriffe für welche neue Erkenntnisse, Wahrnehmungen und Phänomene sollten den eingeführt werden? Learning by doing gibt es doch schon. Doing by Gefühl wird auch akzeptiert. Doing without knowing auch. Alles ist erlaubt, solange es gut klingt und das ist immer subjektiv. Die Revolution der Musiktheorie wird daran nichts ändern.

Das Lehrkonzept könnte von Noten in Pattern umgewandelt und Guitar Hero als Lehrmittel eingesetzt werden. Ja, das wäre zeitgemäß, angesichts der globalen Verblödung.
 
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Deine Hypothese ist, mit Verlaub, völliger Schwachsinn. Es ist auch kein geschlossenes System, sondern eine Thematik. Es geht um Musik. Zu behaupten, dass sie im letzten Jahrhundert zunehmend obsolet geworden sei, ist auch sehr gewagt.

das dumme ist nur, dass z.b. auch die mehrheit in der lehre zu zeiten der zweiten wiener schule erst mal gegen alles neue daran waren und behauptet haben, diese neuen theorien gehörten nicht mehr dazu und stünden in einem gegensatz zu dem, was man bereits kannte.

wenn du deinen gedanken mal zu ende denkst wirst du feststellen, dass die fundamentalkritik des TE an der musiktheorie letztlich auch nur eine musiktheorie ist.

jede avantgarde wird immer erst mal bekämpft... und man kann sich das hinterher dann nur noch schwer vorstellen, dass das mal so war...
 
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Eine andere Analogie, vielleicht wird dann besser verständlich was ich meine:

die lateinische Grammatik sagt mir nichts über die Bedeutung des Begriffs des im 道德經.

Sie ist keine Universalgrammatik, und Grammatik sagt nichts über die Bedeutung von Begriffen aus.

Sie erklärt nicht, warum in etlichen Sprachen Grundsilben *i* und *ou* entgegengesetzte
räumliche Bedeutung haben bzw Richtungen anzeigen.

Insbesondere reicht sie zB auch nicht als Werkzeug für maschinelles Übersetzen,
und die mächtigsten und modernsten Übersetzungsmechanismen kommen sogar ohne Grammatik aus.

Und so ist es mit der Musiktheorie auch., wenn es um Musik geht.

EDIT: um das festzustellen muss ich nicht die lateinische Grammatik in jedem Detail kennen.
 
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Eigentlich finde ich die Ausgangsfrage sehr interessant, aber da sie von einem Laien stammt, der keine Ansätze bietet, sondern lediglich nur Fragen in den Raum wirft, geht das Interesse an einer Diskussion unter..
 
Zuletzt bearbeitet:
Tut mir leid, ich kann nur Denkanstöße geben, deswegen ist es auch als Frage formuliert.
Ich hatte gehofft daß sich daraus eine interessante Diskussion ergibt die den Horizont erweitert.
 
das dumme ist nur, dass z.b. auch die mehrheit in der lehre zu zeiten der zweiten wiener schule erst mal gegen alles neue daran waren und behauptet haben, diese neuen theorien gehörten nicht mehr dazu und stünden in einem gegensatz zu dem, was man bereits kannte.

Damit hatte die "herrschende" Lehre auch Recht, die Zwölftonmusik war ein gänzlich anderer Ansatz Musik zu verstehen, bzw. zu komponieren als das was vorhanden war. Als Ausbruch aus der vorhandenen Harmonielehre und zur gleichberechtigung aller Töne.
Dabei dachte man ja immernoch im Temperierten System. Vierteltönigkeit und mehr kam ja erst später.


jede avantgarde wird immer erst mal bekämpft... und man kann sich das hinterher dann nur noch schwer vorstellen, dass das mal so war...

Wenn man sich anhört wie hier immer wieder von "hirnfick" u.ä. gesprochen wird sobald es um akademische Ansätze und Verständnissysteme ghet finde ich das gar nicht so schwer vorzustellen.

es ist eine unverschämtheit, dass man herkömmliche (bzw völlig veraltete) formen von notation seiner werke einreichen muss um auf einer musikhochschule in komposition zu promovieren - während eine selbstausgedachte form der notation - oder bewerber die ihre stücke auch so im kopf haben - abgelehnt werden würden.

Diese Form von Notation ist nicht veraltet sondern hat sich über ein paar jahrhunderte als praktikables System gezeigt. Wenn du musik für orchester schreibst und dabe keine erweiterten Spieltechniken verwendest, kommt du mit dieser form der Notation sehr weit weil sie jeder verstehen kann.
wenn du sonderdinge willst kannst du das immer noch in die Legende vorneweg schreiben.

Und die Musikhochschule heisst so weil es eine Hochschule ist und damit bei ihren Bewerbern ein gewisses Niveau vorraussetzt und dies auch kann. Es ist ziemlich naiv anzunehmen ohne Noten oder Transskriptionen ankommen zu können und damit irgendwen zu überzeugen - schwätzen kann jeder.
Wenn du dich für ein Studium der Elektronischen Komposition bewirbst kannst du sehr wohl mit eigenen Formen von Notation ankommen, das wird sogar sehr gerne gesehen. Es sollte halt durchdacht sein. An der Uni ist halbwissendes Gedudel oder Missverständnisse wie "ich nenne was ich mache Chromatik aber ich fühle die Skalen die ich spiele und will das aber garnicht wissen" einfach vorbei.

das, was wir hier als "musiktheorie" bezeichen ist letztlich nicht anderes als einfache mathematik, und ich finde es viel naheliegender kindern beizubringen, dass man musikalische werke festschreiben oder frei improvisieren kann, dass man werke mit oder ohne grundton erschaffen kann - und dann den grundton von F moll sinnvollerweise einfach als "0" bezeichnen und die tonart als "5"

Was soll das bringen? Dann hätte man halt Zahlen statt Buchstaben. Was du hier forderst wird im übrigen durchaus auch so getan. Aber wer musikalisch weiter will kommt um solides Handwerk nicht herum. (Und komm mir bitte keiner mit sachen wie "syd barett hat auch keine Ahnung gehabt aber tolle Musik geschrieben" ja hat er. das ist aber nicht um was es geht, wenn das Thema hier schon Theorie sein soll.)

Tut mir leid, ich kann nur Denkanstöße geben, deswegen ist es auch als Frage formuliert.
Ich hatte gehofft daß sich daraus eine interessante Diskussion ergibt die den Horizont erweitert.

ich finde dass nach diesem Opener:

Ist die konventionelle Musiktheorie überholt?

Meine Hypothese: konventionelle Musiktheorie verhält sich zur Musik etwa wie Astrologie zum Skifahren.

Ein in sich geschlossenes System, mit strikten Regeln / Definitionen und ohne jeden sinnvollen Bezug zum Objekt das sie beschreiben soll.
Im letzten Jahrhundert ist sie zunehmend obsolet geworden.
Es wurden Erweiterungen und Neuentwürfe gedacht, aber die entpuppten sich als reine Kopfgeburten.

Es fehlt also eine neue zeitgemäße umfassende Theorie, neue Begriffe für neue und alte Phänomene, neue Denkweisen, neue Erkentnisse, neue Wahrnehmung.

Recht klar ist dass du dir erstmal selbst einen Denkanstoß über dein Verhältnis zur Selbsreflexion über dein Schaffen geben solltest. Theorie ist immer eine Kopfgeburt sonst hieße sie Praxis. was erwartest du denn bitteschön wenn du jeden Versuch die bestehende Harmonielehre bzw. -theorie schon im Eröffnungspost als reine Kpfgeburt abtust? Womit hast du dich denn beschäftigt, was sind deine Beispiele für eine unzureichende beurteilung oder Beschreibung von Musik? UNd warum muss eine Theorie umfassend sein? Suchst du nach der Weltformel? Und nochmal, wo hast du bisher gesucht und nicht gefunden?

EDIT:Rechtschreibung....
 
Zuletzt bearbeitet:
Also, wie setzt ihr Harmonielehre bei eurem kreativen Schaffen um oder ist es nur ein Theoretikum?

Mir hilft Musiktheorie bei(m)
- Spielen und Verstehen
- Improvisieren
- nach Gehör spielen
- Jammen
- Memorieren
- Kommunikation
- Experimentieren
- Transponieren
...

Wenn ich z.B höre und merke, dass gerade via II-V-I die Subdominante angesteuert wird, bin ich sofort zuhause. Oder Herr Bach gerade eine Quintfallsequenz hat. Oder ich leider die H-Moll-Suite von Bach in Gis-Moll notiert habe, weil ich ein Es-Instrument habe. Beim Navigieren durch die 5# und zusätzlichen Doppelkreuze hilft es enorm, wenn man den Sinn dahinter versteht.

Mein Gehör und mein im Hinterkopf mitlaufender Analysator nutzt quasi Musiktheorie seit Jahrzehnten.

Grüße
Omega Minus
 
Recht klar ist dass du dir erstmal selbst einen Denkanstoß über dein Verhältnis zur Selbsreflexion über dein Schaffen geben solltest. Theorie ist immer eine Kopfgeburt sonst hieße sie Praxis. was erwartest du denn bitteschön wenn du jeden Versuch die bestehende Harmonielehre bzw. -theorie schon im Eröffnungspost als reine Kpfgeburt abtust? Womit hast du dich denn beschäftigt, was sind deine Beispiele für eine unzureichende beurteilung oder Beschreibung von Musik? UNd warum muss eine Theorie umfassend sein? Suchst du nach der Weltformel? Und nochmal, wo hast du bisher gesucht und nicht gefunden?
Womit ich mich beschäftig habe ist der normale Schulstoff: Tonarten, Quintenzirkel, Kadenzen,
Rhythmen. Nur oberflächlich und nicht aktuell da ich finde daß es es am Kern und Wesen von Musik vorbei geht.

Bei der 12-Ton-Musik war die Theorie da bevor die Musik da war. Das hört / empfindet man auch. Das meinte ich mit Kopfgeburt.

Drei Beispiele für eine unzureichende Beschreibung:
ein Drone Stück, für die Muskitheorie höchstens eine stehende, eventuell sogar "verstimmte" Note
was dem nicht gerecht wird

ein Stück in nicht-westlicher Skala

die unterschiedliche Qualität von unterschiedlichen Harmonien und Akkorden wird nicht erklärt

die unterschiedliche Qualität verschiedener Timbre wird nicht erklärt

Musique Concrete - die Musiktehorie kann eventuell sagen ob ein Türquitschen gestimmt ist oder nicht
sehr viel mehr kann sie nicht dazu sagen, oder Rhythmen analysieren -
Gestimmt wonach? Nach einem rein willkürlich festgelegtem Kammerton...

Eine Musiktheorie die nicht weiß warum Moll und Dur unterschiedliche Emotionen auslösen bleibt unzureichend.

Eben genau so wie eine Grammatik zur Beschreibung und Analyse von Sprache unzureichend und teils ungeeignet ist.
Insbesondere die Grammatik einer Sprache aus einer anderen Sparchfamilie.
 
Im übrigen ist es müssig nachzuweisen daß ich mich nicht ausreichend beschäftigt hätte.
Das geht am Kern meiner Aussagebzw Frage vorbei.
Ich muss auch nicht die Homöopathie zur Gänze und en detail kennen um eine Meinung darüber zu entwicklen.
 
Musiktheorie ist natürlich heute nicht "überholt", denn eine Theorie ist ja nichts anderes als ein Gedankengebäude, mit dessen Hilfe man versucht, das zu beschreiben bzw. zu erklären, was man in der "Praxis" vorfindet.

Zu Beschreibung / Erklärung von aller möglicher Musik, die man so zu hören bekommt, ist die konventionelle Musiktheorie extremst hilfreich und in aller Regel auch gut geeignet. Man hört nen Track und denkt sich etwa "Was passiert denn da harmonisch und rhythmisch?" Nur mit Hilfe der Musiktheorie kann ich das, was ich da höre, erfassen und strukturieren. Etwa "Der Track ist in einer Molltonart verfasst. Ah, nach zwei Takten Tonika folgt für zwei Takte die Dur-Parallele, dann zwei Takte Subdominante, dann zwei Takte Dominante. Rhythmisch handelt es sich um einen 4/4-Takt mit Snare auf der 2 und der 4."

Solche Beschreibungen sind nur auf Basis der Musiktheorie und ihrer Begriffe möglich.
 
Ich verstehe das Problem nicht wirklich...wenn jemand weiss, wie man die aktuelle Musiktheorie erweitern kann, ist das doch super. Genau so super ist doch auch die aktuelle westliche Musik Theorie, sie erhebt doch gar keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Nebenbei gibt es ja auch mehrere Theorien - klassische, Jazz und die Modalen Skalen, asiatische, persisch/indische bzw. Den Radif.... Ich finde wenn ich suche sehr viele abwechslungsreiche Theorien mit teils eigener Notation, die halt für viele zur Kommunikation wichtig ist...ich für meinen Teil ziehe mit überall da etwas raus was ich gebrauchen kann und Mixe das so wie ich es brauche bzw. auch mit teils eigenen Erfahrungen...klar, n Drone bekommt man mit den herkommlichen Methoden schwer erklärt oder dargestellt - aber muss das denn?
 


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