Als ich noch kein guten Plan hatte von Harmonielehre, insbesondere von Skalen und was man damit anstellen kann (Progression) hab ich immer frei nach Gehoer bzw Gefuehl komponiert, vieles war so Lala und ein paar wenige Sachen waren, salopp formuliert, genial.
Nunja, bis ich dann herausgefunden habe das die vermeintlich "genialen" Sachen schlicht und ergreifend harmonisch "richtig" waren.
Konvention per Zufall getroffen.
Ich bin auch der Meinung das unsere Hoergewohnheiten in Bezug auf Harmonie eine rein konditionierte Angelegenheit ist. (alle meine Entchen)
Und ich denke auch, das Avantgarde nur dann halbwegs substanziell und glaubwuerdig sein kann, bzw fuer mich ueberzeugend, wenn die konventionelle Lehre BEWUSST umschifft wird, die Regel also mit Vorsatz und bei vollem Bewusstsein gebrochen wird.
Das setzt allerdings vorraus das man sich auch naeher damit befasst hat und sich halbwegs auskennt. In heutiger Zeit, fuer viele DAW Menschen vermutlich irelevant, es gibt laengst Scale Quantisierung.
Was Harmonielehre angeht...
Ich hab mich damit befasst und bin dazu uebergegangen immer weniger in bestimmten Scales zu "denken" sondern versuche rein chromatisch vorzugehen, wenn ich Harmonien entwickle.
Da bin ich auch beim Punkt:
Wenn man zb die Harmonielehre reformieren will, dann geht das ja nur wenn man die Chromatik, hart formuliert, abschafft.
Also Halbtonschritte auf Klavier, Gitarre und viele andere Instrumente reformieren.. wie soll das gehen?
Aber auch das gibt es schon, zb Fretless.
Was ich gern gemacht habe, um Konventionen zu umgehen:
Ein eigenes Zahlensystem bzw Code fuer Musikarrangement, zb spiegeln, Paralellverschiebung, usw. Der Phantasie sind da ja keine Grenzen gesetzt, bleibt die Frage:
In welcher Tuning will man sich bewegen?
Die Harmonielehre basiert auf Halbtonschritten und sehr viele Instrumente sind darauf ausgerichtet.
Ich hab mich laengst fuer die Konvention entschieden, auch weil meine Hoergewohnheiten darauf konditioniert wurden und das nicht nur in der Kindheit, sondern vielmehr in meinem weiteren musikalischen Werdegang.
Fuer mich ist die Chromatik eine allgemeine Schoenheit die rund um den Globus verstanden wird. Reform tut da aus meiner Sicht garnicht Not, weil man es in einem Menschenleben sowieso nicht schaffen kann, alle Scales durchzudeklinieren.
Ich zumindest nicht.
Ich kenne nur ein paar auswendig von ca 35 mir bekannten?
(Basierend auf Halbton)
Quintenzirkel lehne ich uebrigens ab. Schrecklich dieses Teil.
Sowie ich auch keine Jazz Progressions auswendig lerne ich nutze auch keine Pentatonik.
Ja, Schoemberg, Stocki, modaler Jazz, und weiteres... kein Bock mehr auf diesen interlektuellen Hirnfick.
Chromatik only.
(Diffrent Scales are Inside)