Wohin mit dem Weihnachtsgeld?

"Beim Matrixbrute befürchte ich, dass ich zwar schon endlos gute Sounds produzieren kann, aber eher durch Zufall als durch gezieltes Verstehen"

Wenn Du das befürchtest, solltest Du die Finger von Modularsystemen oder zu komplexen Synth lassen, da es eine Diskrepanz zwischen deinem und dem benötigtem Wissen/Lernbegierigkeit gibt.
Dann wirst Du wahrscheinlich eher mit klassischen Synth ala Rev2, DeepMind oder Korg Prologue glücklich.
Falls ich hier ein mangelndes Verständnis herauslese empfehle ich auf jeden Fall noch passende Bücher / Tutorials. (Ich hab selbst einiges an wichtigen Information zu Synthese / Hüllkurven auch erst viel zu spät gelernt, ist also wirklich nicht gemein gemeint) Vielleicht tue ich Dir hier aber auch unrecht und es ging Dir mehr um die extremen Möglichkeiten des Matrix.
Theoretisch bin ich voll fit :) Ich habe hier 3 Bücher rumliegen (gelesen und weitgehend verstanden).
Florian Anwander: Synthesizer
Uwe G. Hoenig: Workshop Synthesizer
Peter Gorges: Synthesizer Programming (14 Jahre altes Buch).
Ich komme beruflich aus der Elektrotechnik, habe u.a. in Assembler, C, Java programmiert. Komplexität ist mir also nichts unbekanntes.
Beim Musikmachen mag ich halt lieber analoge Technik zum Anfassen. Patchkabel stecken, Schalter umlegen, etc.. und nicht am PC sitzen oder in mich durch Menüs hangeln müssen. Ich glaube, ich brauche auch keinen komplexen Synth. Ich finde es reizvoller, aus einem eher einfachen Synth was brauchbares herauszukitzeln. Daher kommt meine Tendenz zum kleinen Modularsystem (mit Dark Time) und zur Großmutter.
Die genannten 2000 EUR sind übrigens als absolute Obergrenze zu verstehen. Ich wäre froh, wenn ich deutlich darunter bleibe.

Also für Experimentalmusik, Lust auf Wüste Töne und keinen Anspruch auf Tonal verwendbares wäre ein Modular schon interessant. Die genannten Semi-Modulars wären mir da entweder zu brav oder eingeschränkt. (Für gewöhnlich rate ich ganz gerne von Modularsystemen ab und empfehle eher etwas was sich auch gut klassisch musikalisch verwenden lässt).
Da habe ich mich falsch ausgedrückt. Ich will natürlich Experimentalmusik machen, aber nicht nur. Ich würde mich gerne auch an Sachen versuchen wie z.B. Lux Aeterna von György Ligeti oder an rhytmischen Sachen zu denen ich Bass spielen kann oder mit der (selbstgebauten) Cigarbox-Gitarre den Synth ansteuern oder...

Die genannten Matrixbrute, Neutron und Deepmind werde ich mir auf alle Fälle mal näher ansehen.
 
Musikalisch würde ich den Synth für Experimentalmusik nutzen. Für's tonale habe ich hier diverse Gitarren, Bässe und für Percussion-Anfälle eine Djembe und ein Cajon.

Da ich auch nicht mehr so lange bis zum Rentenbeginn habe und ich keine Ahnung habe was ich dann mit meiner Freizeit anfangen soll, spiele ich mit dem Gedanken, mir ein Modularsystem zu kaufen/bauen. A100 wär schön, dagegen spricht aber der Platzbedarf und die Tatsache, dass das wohl im Laufe der Zeit ein Geldgrab wird.
Wenn Du Experimentalmusik machen willst und vom Modular träumst dann nimm doch ein Modular. Dann ist auch das nächste Weihnachtsgeld und die Rente schon sauber verplant.
Ich würde es allerdings nicht auf einen Rutsch kaufen, sondern Modul für Modul. Entweder klassisch: VCO - VCF - VCA - ADSR - LFO oder, mehr experimentell: Fang' mit einem Maths an und bau' darauf auf.
Ach ja, Gehäuse vorher, Doepfer Low-Cost ist klasse.
 
Ich würde dir zum Prophet 6 raten.

Habe ich mir selber letztens angeschafft und da ging echt die Sonne auf bei dem Gerät.
Habe ja schon einiges gesehen, gespielt und gehört (siehe mein Ex-Gear) aber so ein P6 ist mal was ganz neues frisches im täglichen Roland-Techno-Sound-Einerlei.

Edit:
Und wenn du einen P6 kaufst, kannst du den Rest erst noch spenden. Und wenns nur 100.- Euro werden ;-)
 
Threadtitel: Wohin mit dem Weihnachtsgeld, kurz vor der Rente, da habe ich pragmatisch gedacht.
Als Alternative kann er natürlich auch einen Geldspeicher bauen, um die ganze Knete zu bunkern, darin eintauchen und sich die Kröten auf die Glatze prasseln lassen.
Aber ein Modular ist dann doch befriedigender. Wie Essen: Sex des Alters. Für Nerds halt....
 
Ich komme beruflich aus der Elektrotechnik, habe u.a. in Assembler, C, Java programmiert.
Wenn Du auch Experimentalmusik machen möchtest, dann würde ich zumindest dafür offengestanden MAX/MSP empfehlen - also Software - und somit nur bedingt eine Hardwaresynth (mit MAX kannst Du ja trotzdem CV- oder MIDI-basierte Hardware ansteuern). Falls es Hardware sein soll, dann Modular ... und da Du aus der Elektrotechnik kommst: guck Dich mal in der Synth-DIY-Szene um.

Ansonsten: lass Dir den Vorschlag von @intercorni durch den Kopf gehen. Ich mache das immer mit der Hälfte der Erlöse meines Buches (hat damals mit der Flut in Dresden angefangen, da ging das an die Musikhochschule).
 
Wenn du modular und programierungen magst dann guck die das modul OWL modular von rebel technology an.
Kannst dir ja einen neutron und owl kaufen im lowcostcase. Da hast du einiges zu tun und bist nicht einmal mit 1000 euro dabei.
 
Für Noise und Experimente ist jetzt DER auch nicht die erste oder zweite Wahl. Weil - Ringmod oder FM oder so.. sollte schon sein.

Würde daher mindestens empfehlen, dass da deutlich mehr sein muss, wenn es überhaupt eine HW sein kann, dann wohl eher was wo FM, Ringmod, Sync etc. drin ist - noch besser vielleicht ein FM Synth wie Montage oder eine FM App wie NFM, für 16€ oder sowas. Es gibt viele Wege, ..

Das ist dann alles kein Hexenwerk. Max ist aufwendig, man wird da schon auch weit gehen müssen bei den Ideen und der Zeit die man für ein Patch braucht, das ist bei Kompaktsynths anders. Sehr viel was andere mit Modulars machen kann man durchaus auf einem normalen Synth machen.
 
Wenns jetzt wirklich modular wird, wär doch zum Anfang ein Minibrute2/2s mit 6HE Rackbrute die beste Idee, oder?
Arturia-MiniBrute-2-ecosystem-700x314.jpg

Wäre gut zum Anfangen, hätte nen Sequenzer/Midiinterface und wäre noch unter 1000€.
 
Ich biete aktuell ein Doepfer Basissystem in der bucht an (für einen angemessen Preis wie ich finde), wenn die Wahl auf sowas fallen sollte und du dich als Forumsuser zu erkennen gibst beim Preisvorschlag, dann komme ich dir nochmal n gutes Stück entgegen.
 
Pro-Tip für sinnvolle Investitionen in musikalisches Vorankommen, hoffnungslos unterschätzt:

Klavierstunden.
Klavierunterricht hatte ich vor 30 Jahren und damals meinte mein Klavierlehrer schon, ich wäre zu alt um das noch richtig zu lernen.
Immerhin hatte ich dieses Jahr 20 Unterrichtsstunden auf dem E-Bass und 6 Stunden Trommelunterricht. Groovetechnisch hat mich das tatsächlich voran gebracht

Ich biete aktuell ein Doepfer Basissystem in der bucht an (für einen angemessen Preis wie ich finde), wenn die Wahl auf sowas fallen sollte und du dich als Forumsuser zu erkennen gibst beim Preisvorschlag, dann komme ich dir nochmal n gutes Stück entgegen.
Danke für das Angebot. Ist wirklich interessant! Kommt für mich aber 2 Monate zu früh. Ich bin noch in der Findungsphase und die Kohle hab ich auch noch nicht.
 
@bernie_r Vielleicht solltest Du Dir auch mal den Ambika ansehen. Aktuell wird der von Tube Ohm vertrieben. Dort heißt er Tubika.

https://www.tubeohm.com/tubika.html

Das ist allerdings ein Selbstbauprojekt, aber bei Deinem beruflichen Hintergrund sollte das ja eigentlich kein Problem sein. Ich empfinde es auch als ungemein befriedigend, ein Instrument zu spielen(oder es zumindest zu versuchen), das ich selbst geschaffen habe. Weiterer Vorteil ist, daß alle Synths, die ursprünglich mal von Mutable instruments entwickelt wurden open source sind. So man dazu in der Lage ist, kann man da also noch selbst Hacks reinprogrammieren und nach individuellen Bedürfnissen ausrichten.

Ist zwar kein Vollanaloger, sondern ein Hybrid. Aber dafür auch reich an Möglichkeiten. Digitale Oszillatoren, FM, Wavetables. Die Filterboards sind jedoch analog aufgebaut. Derer sind es sechs(6 Stimmen) und es gibt bei Tube Ohm vier verschiedene Filtertypen. Bei Modularaddict gibts auch noch einen Fünften(Polivoks).

Und bei den Kosten bleibst Du weit unter 1000 Euro.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fürchte, das ist nicht das, was ich suche. Momentan tendiere ich stark in Richtung Minibrute, Matrixbrute, Grandmother oder so ein Pittsburgh Teil (Microvolt oder sv1).
Ich denke, damit bist Du auf dem richtigen Weg und die beste Grundlage ist tatsächlich erst einmal ein semi-modularer Synth. Bei den reinen Modularsystemen muss man schon sehr viel Geld ausgeben, um das zu haben, was zum Beispiel der Moog Grandmother direkt "in einer Box" bietet. Mit dem würde ich an Deiner Stelle anfangen oder mit dem Minibrute 2 oder 2s. Ein paar vernünftige Tasten sind aber sicherlich auch nicht verkehrt, selbst wenn Du nicht Klavier spielst, und der Grandmother soll nach dem Test von @Moogulator im Synmag 70 zu urteilen ja wirklich gut klingen. Von daher also: Grandmother.

Weiteres würde ich erst kaufen, wenn Du die Möglichkeiten damit vollkommen eruiert und verstanden hast und dann auch weißt, was Dir fehlt (z. B. erst einmal ein Modular-Mini-Case mit einem zusätzlichen LFO, einem zusätzlichen ADSR usw.) ...

Sachen wie Ligetis Lux Aeterna werden mit einem monophonen System natürlich nur mit Mehrspurrecording möglich sein. Und mit diesem Beispiel hast Du Dir die Messlatte gleich zu Anfang extrem hoch gelegt. Mikropolyphonie auf höchstem Niveau - tolles Stück!
 
Ich denke, damit bist Du auf dem richtigen Weg und die beste Grundlage ist tatsächlich erst einmal ein semi-modularer Synth. Bei den reinen Modularsystemen muss man schon sehr viel Geld ausgeben, um das zu haben, was zum Beispiel der Moog Grandmother direkt "in einer Box" bietet. Mit dem würde ich an Deiner Stelle anfangen oder mit dem Minibrute 2 oder 2s. Ein paar vernünftige Tasten sind aber sicherlich auch nicht verkehrt, selbst wenn Du nicht Klavier spielst, und der Grandmother soll nach dem Test von @Moogulator im Synmag 70 zu urteilen ja wirklich gut klingen. Von daher also: Grandmother.
Sehe ich auch so, Grandmother oder Minibrute 2 scheint eine gute Wahl für deine Bedürfnisse. Kann man Module andocken, machen aber auch ohne Module ein klasse Sound, zudem kann man bei beiden erstemal intern ein bisschen patchen und testen, ob es einem liegt.
 


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