Illya F schrieb:
Das Problem sitzt da eher vor solchen Teilen. Einem Synthesizer, mit vielen Möglichkeiten hinsichtlich der Klanggestaltung, kann man nicht den eigenen Mangel hinsichtlich konzentrierten arbeiten an seinen Zielen anlasten. Diese Möglichkeiten sogar als Gefahr zu bezeichnen ist auch merkwürdig, denn viele Möglichkeiten auf klanglicher Ebene sind keine Gefahr, sondern mehr Freiheit auf eben dieser Ebene.
Natürlich sitzt das Problem vor dem Synthesizer. Und vielfältige Möglichkeiten sind per se was feines, klar. Dass die Ergebnisse meiner musikalischen Bemühungen nicht sonderlich hörenswert sind liegt an mangelnder Kompetenz meinerseits, da können die Instrumente nichts für
. Ich wollte nur sagen, dass z.B. ein Klavier einen eher dazu "zwingt", sich auf das "Wesentliche" zu konzentrieren (sofern man einigermassen "traditionelle" Musik macht). Man kann natürlich auch versuchen den Gesamtklang zu verändern indem man z.B. Schraubenzieher ins Klavier schmeisst usw. und auch der Frage der Tongestaltung (Anschlagtechnik, Pedalspiel usw.) muss man sich widmen, doch muss man ein Klavier, damit es klingt eben letztendlich spielen und zwar regelmässig, d.h. es findet ein Lernprozess auf der (wieder im "traditionellen" Sinne) musikalischen Ebene statt.
Beim Synthesizer besteht (sofern die Freiheiten, die dieser dem Musiker bietet diesen überfordern) die Gefahr, dass er einfach eine Menge an Sounds erstellt und die gelegentlich mal per Sequenzer dudeln lässt. Damit will ich keineswegs "handgemachte" Musik als der "Maschinenmusik" überlegen verstanden wissen. Vielmehr stellt der Synthesizer u.U. in gewisser Hinsicht höhere Anforderungen an den Musiker aufgrund der grösseren Freiheiten, die er bietet. Hat man genaue Vorstellungen darüber, was man erreichen will und weiss man, wie man welche Instrumente zur Umsetzung der musikalischen Idee (!) einsetzen muss, wird man natürlich keine Probleme damit haben, dass man lieber den "bequemen" Ausweg des ewigen Soundschraubens nimmt, statt Musik zu machen.
Ich bin seit einiger Zeit dazu übergegangen ausschließlich am Klavier oder einem kleinen Billigkeyboard zu "komponieren" und erst später zu versuchen, den Song mittels verschiedener Synths zu arrangieren. Das hilft mir, mich nicht schon anfangs in Nebensächlichkeiten zu verheddern. Ich mache aber auch nur ein wenig netten Synth-Pop, also Songs die ja im Grunde auch auf der Klampfe funktionieren (wenn sie es denn tun).
Bei Musik, bei der die verwendeten Sounds zentraler Bestandteil der musikalischen Idee sind (z.B. Drones und überhaupt Elektronische Musik im engeren Sinne) dürfte das wohl weniger helfen.