Wie mit Musik Geld verdienen? Labels? Demos? Selbstvermarktung? Oder einfach sein lassen und gut is?

@Klaus P Rausch
Ja genau, ich habe auch nichts gegen Schlager, auch wenn ich das selbst nicht höre. Es ist aber eine teils schöne einfache Musik, die man auch mit ein paar Umdrehungen noch mit grölen und verstehen kann. Und darauf kommt es ja an. Die Leute sollen Spaß haben mit der Musik und die meisten gehen nicht wegen der Musik an sich zu irgendwelchen Festivals, sondern um abzuschalten und die Sau raus zu lassen und genau dafür ist die ganze Formatmusik perfekt. Sie macht alles richtig und is deshalb erfolgreich. Ich traue aber der grölenden Masse auch zu an anderen Tagen was ganz anderes zu hören, was wiederum auch andere Sinne oder Stimmungen anspricht.

So wie es ist hat schon alles seinen Grund und seine Berechtigung.
 
Wir werden dazu erzogen, dass wir zu allem eine Meinung haben dürfen, auch wenn wir von dem Sachverhalt, um den es geht, gar keine Ahnung haben.
Wenn einem die Musik nicht gefällt, dann muss man nicht zwingend eine Ahnung davon haben.
Der Hörer sollte das aber auch entsprechend kommunizieren und nicht schulmeisterisch bewerten.
Es ging mir nicht darum, dass man nicht äußern sollte, ob einem etwas gefällt oder nicht gefällt. Viele Leute sagen aber eben nicht "Das gefällt mir nicht." sondern "Das ist scheiße." Oft maßen sich Menschen ein Urteil an über Dinge, von denen sie nichts verstehen. Kaum jemand ist frei davon. Aber ich denke, man sollte sich darum bemühen, das nicht zu tun. Ich versuche z. B. dann, wenn ich Musik nicht mag, gar nichts dazu zu sagen oder etwas wie: "Zu dieser Musik habe ich keinen Zugang/sie gefällt mir nicht/ich verstehe sie nicht."
 
Klar, der Beruf sollte einem einigermaßen liegen. Wobei ich glaube, dass über 80 % der
ausgeübten Berufe zum Geld verdienen da sind, der Begriff „Berufung“ dort nicht greift.
Man arrangiert sich; vielleicht gar nicht mal so schlecht.
...[/QUOTE für

Ich würde das auch so sehen. Kann auch durchaus Spaß machen, aber je nachdem kommt irgendwann die Frage, "was mache ich da eigentlich den ganzen Tag und das dann einen Großteil des Lebens ?" Um sich als "ganzer Mensch" zu fühlen ist es dann toll wenn man für sich so etwas wie das Musikmachen als Ventil entdeckt. Dann geht der Beruf auch deutlich leichter von der Hand, wenn das eben nicht alles ist. Im Ausgleich für die eher wenige Zeit die dafür bleibt, ist es natürlich angenehm, wenn man das ggf. ohne Druck (Erfolg, finanziell...) machen kann und ggf. auch einfach nur für sich.
 
Das hört sich übel an, denke ich aber auch bei vielen Genres von denen ich keine Ahnung habe, das würde ich aber nie so dem Künstler schreiben. Da ich nicht weiß wie gut er in seinem Genre ist und was da die Sachen sind auf die man zu achten hat. Ich schreibe dann eher Sachen wie "Ist leider nicht meine Musikrichtung" Man kann ja seinen Geschmack auch ausdrücken ohne den anderen zu beleidigen.
 
In der Regel sage ich dann sowas wie "beeindruckend". Das heißt dann ausgeschrieben "klingt scheiße und gefällt mir nicht und meine Katze könnte das auch, aber ich will euch ja den Spaß nicht verderben."
 
Oft maßen sich Menschen ein Urteil an über Dinge, von denen sie nichts verstehen. Kaum jemand ist frei davon. Aber ich denke, man sollte sich darum bemühen, das nicht zu tun.

Andersrum wird ein Schuh draus: Einfach schmerzbefreit sein und Leute reden lassen. Als Musiker ist man gut beraten, vor allem mit sich selber zufrieden zu sein. Ist man das nicht, dann landet schon ein simples "gefällt mir nicht" eines Gigpolizisten natürlich voll in der Magengrube. Der spricht dann nämlich nur was aus, was man sich selber nicht eingestehen will. Dessen Artikulation ist zwar daneben, weil völlig unsachlich und auf sich selbst bezogen, aber der Typ hat einen Treffer gelandet. Also: Sich selber verwirklichen wäre dann die logische Konsequenz eines Künstlers, der auf Identität wert legt. Oder beim Formatmusiker: Bossa Nova hatte keine 128 BPM. Und mit diesem Gigpolizisten sind jetzt nicht die Krümelpisser gemeint, die eigentlich Frustbolzen oder Sozioppathen sind und eh Mitmenschen nur attackieren. Sondern ganz normale Leute, die einfach nur sagen, dass ihnen die Currywurst nicht schmeckt.

Heißt also, dass es in Wahrheit nur darum geht, seine eigenen Ansprüche zu erfüllen. Das ist nicht immer eine leichte Aufgabe, weiß ich nämlich selber. Aber man merkt es doch, wenn man einigermaßen selbstreflektierend ist: Der Track war nix, also nochmal von vorn. Oder, hey, das ist mir gelungen! Auch wenn das jemand anderes nicht unbedingt so sieht, aber dann ist das voll wurscht. In meiner Bewertungsskala ist es für den Moment genau das, wie es sein soll und damit ist es 100% gut. Und zwar ganz gleich, was ein anderer meint.
 
@Klaus P Rausch - ich sehe da keinen Widerspruch zwischen Deinen und meinen Aussagen. Ich hatte tatsächlich jene „Frustbolzen“ und „Soziopathen“ gemeint, von denen es mehr gibt, als man glauben mag - jedenfalls nach meiner Erfahrung.

Die anderen: tja, wenn denen meine Currywurst nicht schmeckt, muss ich mir Gedanken machen, sofern ich sie als „typische Currywurst“ intendiert hatte. Wenn sie eine Parodie oder Alternative oder Weiterentwicklung zur Currywurst sein sollte, muss ich mit der Kritik derer leben, die die Intention nicht mögen oder nicht verstanden haben.
 
Wenn man im Sinne des Threads Musik eines Künstlers erst verstehen muss, ist imho eh schon alles zuspät. Ich persönlich sehe das emotional digitaler, 1 oder 0, entweder es gefällt oder nicht.

Als Gesamtkunstwerk gesehen...natürlich können mir auch gewisse Passagen oder Gimmicks gefallen auch wenn mich das Gesamte nicht anspricht
 
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Sorry, war unterwegs und bin noch gar nicht dazu gekommen hier alles zu lesen...

...Es wird das am meisten produziert was die meisten - Die Masse - gut findet. ...

Tja, oder wird etwas produziert, und der Masse dann gesagt, dass es gut ist?

Also natürlich gibt es auch bekannte Musiker, wo ich sagen würde, dass die wohl zu Recht berühmt sind. Aber manchmal... Um mal ein Extrembeispiel zu nennen: Das Lied von Zlatko (einem Big Brother Star) war total langweilig und schlecht gesungen. Trotzdem wurde es ein Hit (Masse). Klar, weil es von großen Firmen im Fernsehen beworben wurde. Oder anderes Beispiel: Ich hab mal (hat jetzt wenig mit Elektro zu tun) in ner Band Bass gespielt. Und die anderen, so junge Typen Anfang 20, wollten unbedingt "Rocking in the free world" spielen. Ich fand das Lied total langweilig und nichtssagend, also vom musikalischen her, und hab auch nie verstanden ob die anderen wirklich die Melodie und Komposition gut fanden. Ich glaube das hatte auch viel damit zu tun, dass es halt ein Lied eines bekannten Rock-Stars war. Meine Vermutung: Hätte ein unbekannter Garagen-Musiker dieses Lied geschrieben und wäre damit zur Plattenfirma gegangen, wäre es wohl kein Erfolg gewesen.

Also wie gesagt, ich hab sehr oft das Gefühl, dass nicht "für" die Masse produziert wird sondern oft auch einfach etwas produziert wird und dann, mit gigantischem Aufwand, der Masse gesagt wird, dass es gut ist. Ja, keine Ahnung ob diese Erkenntnis jetzt irgendwem von uns hier weiterhilft. Fällt mir nur grad so ein.
 
Ich stelle mir das immer so vor:
Ein Musikstück wird für gut befunden wenn es unseren Erwartungen entspricht. Das kann Spaß, Schwarm, Trauer, Liebe, Klang, Kompositionskunst oder sonst was sein. Jemand der einfach nur abfeiern wird, dem wird ein klassisches Stück wohl gerade nicht gerecht werden. Um das mal so überspitzt dar zu stellen. Dann kommt zu den Geschmäckern noch unsere Erinnerungen aus der Kinder- und Jugendzeit dazu. Was wir da gut fanden, werden wir wahrscheinlich auch heute noch gut finden, egal ob das große Musikkunst war oder nicht. Ich z.B. liebe heute noch die Musik von Christian Bruhn zu Captain Future und anderen Titeln.
 
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Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Hörer anmaßen, ein Werturteil über Musik zu fällen.

Ich bin dankbar, wenn Leute das tun!

Das hat wahrscheinlich mit meiner narzistischen Natur zu tun, die ich im Alltag verberge und in der Musik auslebe. Ich möchte den Leuten gefallen und bin sehr dankbar, wenn mir jemand sagt, was ihm nicht gefällt und wie er es gerne hätte. Schlager hab ich übrigens auch lang gemacht, und wie schon bemerkt wurde, war der Reiz daran, richtig die Sau raus zu lassen und ein dankbares Publikum zu haben. Wir hatten übrigens bei jedem Stück den selben Schluss und bei jedem Gig die selben "Witze" gerissen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
..... Als Musiker ist man gut beraten, vor allem mit sich selber zufrieden zu sein. ......
ich bin nie mit mir zufrieden. trotzdem schließe ich die stücke irgendwann (meist recht schnell) ab, weil ich jeweils merke, mit dem derzeitigen stand meiner kenntnisse kann ich nicht mehr erzielen. ich versuche bis zum nächsten stück etwas mehr gelernt zu haben.
 
Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Hörer anmaßen, ein Werturteil über Musik zu fällen.

Ich bin dankbar, wenn Leute das tun! [...]

Ich rede von Hörern, nicht von Musikern -- von letzteren höre ich mir gerne mal eine Meinung an und frage sogar gelegentlich um Rat, denn diese Leute sind mit mir auf Augenhöhe und wissen, wovon wir reden. Sagst Du als Schrauberlaie Deinem Automechaniker, wie er seine Arbeit zu machen hat oder bewertest Du als Nicht-Zahnarzt die Arbeit eines Zahnartes? Wahrscheinlich nicht, und wenn, dann bohrt Dein Zahnarzt das nächste Mal ein bißchen tiefer, oder Deine Werkstatt zieht die Radbolzen nicht ganz so fest.

Wenn Leute, deren musikalisches Talent sich auf das Öffnen und Schließen der CD-Lade beschränkt, mir sagen, daß meine Musik schlecht sei, weil sie ihren Erwartungshaltungen nicht gerecht wird oder sie glauben, sie hätten ein wie auch immer geartetes Recht, irgendetwas Spezifisches von mir verlangen zu können, weil sie eine gewisse Summe Geld für den Erwerb eines Tonträgers bezahlt haben, dann reagiere ich in der Regel mit einem freundlichen "Geh kacken." Sollten sie penetrant und rechthaberisch werden und glauben, sie hätten ein Recht darauf, mein kreatives Arbeiten mit ihnen auszudiskutieren oder mich vor ihnen zu rechtfertigen für mein Handeln, setze ich ein ebenso freundliches "Oder besser noch: Wichs Dich weg!" hinterher.

Kritik sollte man nur an sich selbst üben. Kritik von Außen ist ja ganz nett -- zeigt sie doch, daß die eigene Arbeit irgendwie zur Kenntnis genommen wurde --, aber ist sie zu gut, wird man eitel. Ist sie zu schlecht, fühlt man sich deprimiert oder ärgert sich über die offenkundige Ignoranz des Kritikübenden.

Stephen
 
Ich würde mal so heute sagen: Ich finde es generell schwierig, Musik von anderen zu bewerten. Wenn mir was nicht gefällt, dann sage ich meist eher nichts dazu. Wenn einer aber, also hier im Forum, danach fragt wie es ankommt, dann sage ich auch schon mal etwas dazu, auch wenns mir nicht gefällt. Ich versuche aber immer dem anderen möglichst nicht den Tag zu versauen.
 
Kritik wird doch über alles und jeden abgegeben. Das gehört meinen Meinung nach einfach dazu. Man bewertet doch ständig alles um sich rum. Was und wie man diese Bewertung dann nach außen trägt steht auf einem anderen Blatt. Allen und Jedem es recht zu machen geht zudem sowieso nicht, erst recht nicht sich selber, denn sich selbst gegenüber ist man doch der größte Kritiker. Bei Künstlern kommt zudem noch dazu, dass sie meist recht sensibel sind. Sensibilität ist gut für die Kunst macht ein aber sehr anfällig für Meinungen vom Outer Space.
 
Kritik wird doch über alles und jeden abgegeben. Das gehört meinen Meinung nach einfach dazu. Man bewertet doch ständig alles um sich rum. Was und wie man diese Bewertung dann nach außen trägt steht auf einem anderen Blatt. Allen und Jedem es recht zu machen geht zudem sowieso nicht, erst recht nicht sich selber, denn sich selbst gegenüber ist man doch der größte Kritiker. Bei Künstlern kommt zudem noch dazu, dass sie meist recht sensibel sind. Sensibilität ist gut für die Kunst macht ein aber sehr anfällig für Meinungen vom Outer Space.
Kritik ist wichtig und absolut in Ordnung, die darf auch mal unangenehm und ehrlich sein.
Als Musiker hat man sich ja eh ein dickes Fell zugelegt und nimmt sich das nicht allzu sehr zu Herzen.
Aber man muss da schon differenzieren, zwischen Kritik und stumpfem Hass, ohne jede fundierte Grundlage.
 
Ich habe Kürzlich einen Beligier gesehen, Ben van Massenhove - der hat innerhalb kürzester Zeit ein Stunden Live Techno Set mit Elektrons zusammen gebaut, und tritt jetzt zusammen mit Stefan Bodzin auf. Wenn man will und gute Musik produziert geht das definitiv. Ich denke natürlich schon das er sehr viel geübt hat. (Und Talent hat.)

Eine Stunde Live Set das abwechslungsreich ist - ist auch nicht so einfach zu Produzieren.
 
Ich möchte die Frage hinzufügen: Warum mit Musik Geld verdienen?

Das soll natürlich nicht heißen, daß eine größt mögliche Verbreitung der eigenen Musik
nicht erstrebenswert ist. Oder eine Professionalisierung der eigenen (künstlerischen) Arbeit
nicht notwendig.
Für mich ist der Zusammenhang vom künstlerischem/musikalischem Schaffen, grade wenn es
um eigene Werke geht und nicht um die reproduktion vorhandener, fremder Ideen und
dem verdienen von Geld nicht gegeben. Es langweilt mich sogar im Bezug auf meine eigene Arbeit.

Ich find gut was z.B. Legowelt in dem weiter ober geteilten Interview sagt. Netzwerke, eine lebendige
Szene, coole Partys, Festivals, Diy, treffen mit Freunden und Synthnerds usw. usf. finde ich viel spannender.

Ich Arbeite fast täglich mit MusikerInnen im Bereich der E-Musik, "Profis", einige meiner Freunde
Betreiben Tonstudios, ein Label mit Verlag oder sind Musiker im Bereich der U-Musik, also auch
irgennt wie "Profis". Was ich beobachten kann, die "eigene" Musik bleibt bei allen meisst aus Zeitmangel
auf der Strecke. Wurde früher ein Album pro Jahr gebastelt, Gigs organisiert usw. dauert es heute, wenn
überhaupt noch was geht 3-5 Jahre. Die Einzelkämpfermenthalität ist auch eher überproportional.

Für mich hat Musik etwas verbindendes, freies,ist ein Werkzeug um Erfahrungen zu machen
und sogar weiter zu geben. Also, alles sachen die der "Markt" so nicht hergibt.
 
Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Hörer anmaßen, ein Werturteil über Musik zu fällen.
Ich bin dankbar, wenn Leute das tun! [...]
Ich rede von Hörern, nicht von Musikern

Ja. Ich auch. Vielleicht sollte ichs deutlicher schreiben: Ich bin dankbar, wenn mir ein Musiker einen Rat gibt, aber ich bin noch dankbarer, wenn mir ein Laie seine Meinung/Wertung/Beurteilung zu meiner Musik gibt.
 
> Warum mit Musik Geld verdienen?

Weil mans kann.

Gilt jedenfalls für alle, die ich kenne. Ob dabei deren ursprünglich mal vorhandene künstlerische Identität im Laufe der Jahre flöten gegangen ist, das geht nur die was an. Ich meine in den meisten Fällen schon, es gibt da manche fast traurige Sachen. Ein Kumpel von mir ist Gitarrist, der war mit 18 bereits ein unglaubliches Talent und hat auch richtig tolle Songs geschrieben. Seine Band konnte man dem Crossover Rock/Funk/Jazz zuordnen. Er hat sich dann anstellen lassen als Gitarrist für einen recht bekannten Sänger/Songwriter und macht das nun seit Jahren. Wenn ich heute seine Solosachen höre, tut es mir fast in der Seele weh, was aus seiner Handschrift geworden ist. Saft- und kraftlos, von der früheren Identität ist nicht mehr viel da.

Jedoch stehe ich nicht in seinen Schuhen. Welche Alternativen hatte er? Und wie sieht er das selber?

Ich selber bin froh, meinen Style ungebremst von irgendwelchen Formaten über die Jahre entwickelt zu haben, weil mir andere Dinge die Miete finanzieren. Aber jeder hat sein eigenes künstlerisches Schicksal und wie er das betrachtet. Mir lag eben am meisten an eigener Handschrift. Hätte ich als Studiokeyboarder oder angeheuerter Sessionkeyboarder nicht so, denn Belege sehe ich an entsprechenden Kollegen. Dennoch kann das denen sehr viel Spaß machen, denen ging es vielleicht gar nicht um dieses Handschriftding. Einer hat ein Studio für Schlagerproduktionen, sehr erfolgreich. Und ist Keyboarder einer Bee Gees Tribute Band, die übrigens saugut ist, und fühlt sich pudelwohl mit den Sachen. Und verdient ordentlich.
 
Ich möchte die Frage hinzufügen: Warum mit Musik Geld verdienen?
[...]

Weil heute einschlägige Sendeformate jungen Menschen ohne Perspektive die Illusion vorgaukeln, daß wirklich jeder im Musikgeschäft eine große Nummer werden kann, egal, ob er was kann oder nicht. Und das natürlich komplett ohne Ausbildung (spießig), Talent (überflüssig), Anstrengungen und selbstverständlich nur mit Annehmlichkeiten versehen. Es gibt ja schließlich auch genügend Deppen auf YouTube, die aus welchem Grund auch immer Millionen Clicks auf ihrem Kanal zu verzeichnen haben -- "das kann ich auch!" ist wohl die Motivation.

Wenn man verzweifelt (oder auch einfältig) genug ist, glaubt man am Ende sogar noch, was einem im Fernsehen gezeigt wird.

Stephen
 
> Warum mit Musik Geld verdienen?

"Weil mans kann."


Ja, nee da kann ich mir ja och ne Knarre kaufen weil ich es kann und Peng.....geht ja auch. Mal krass gesagt.

Ich sag mal wenn ich mir klar machen was das dann in aller Konsequenz bedeutet,
mit meiner Kunst Geld zu verdienen und täglich den kreativen Output zu haben, zu kanalisieren, anzupassen
und auf den Punkt zu bringen um meine Miete zu bezahlen, ist das dann genug Motivation für das alles?
Ein neuer Kühlschrank, ein voller Einkaufswagen, Klamotten von H&M für das Kind usw.......dafür geb ich
mein kreatives Potential her? Hmmm?
Ist ja auch alles echt viel Arbeit, wenn man sich dann auch noch weiter Entwickeln will. Ist natürlich
abhängig von der Persöhnlichkeit. Logisch.
Aber ich unterstelle mal das hier die aller, aller wenigsten
aus finaziellem Interesse tätig sind. Brauchen wir denn dieses "Geld-Ding" als Motivator in allen Bereichen?

Die Frage nach dem "Warum" find ich grade im Hinblick auf junge Leute interessant, ist aber für
alle eine spannende Frage.

@ppg360

Dieses Youtuber Ding ist mir auch ein Rätsel, was sich dort für Menschen tummeln..man,man,man.Ich bekomme das aber auch nur mit weil sich in unserem Haus ein Jugendlicher herumtreibt...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde es immer wieder erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit sich Hörer anmaßen, ein Werturteil über Musik zu fällen.

Ich bin dankbar, wenn Leute das tun!

Das hat wahrscheinlich mit meiner narzistischen Natur zu tun, die ich im Alltag verberge und in der Musik auslebe. Ich möchte den Leuten gefallen und bin sehr dankbar, wenn mir jemand sagt, was ihm nicht gefällt und wie er es gerne hätte.

Wenn ich etwas Kreatives von mir mag, kann mich nur schwerlich jemand vom Gegenteil überzeugen. Wenn ich etwas von mir nicht mag allerdings auch.
 
Ein neuer Kühlschrank, ein voller Einkaufswagen, Klamotten von H&M für das Kind usw.......dafür geb ich
mein kreatives Potential her? Hmmm?
Wieso das denn?
Du musst doch deine Kreativität nicht opfern, nur weil du damit auch deinen Lebensunterhalt bestreitest?
Für mich macht das keinen Unterschied, denn auch bei einer Auftragsarbeit brauche ich immer eine gewisse Kreativität, sonst wird das nix.

Ist ja auch alles echt viel Arbeit, wenn man sich dann auch noch weiter Entwickeln will. Ist natürlich
abhängig von der Persöhnlichkeit. Logisch.
Wenn du 8 Stunden einen "normalen" Job machst, dann ist das aber auch viel Arbeit. Logisch.

Aber ich unterstelle mal das hier die aller, aller wenigsten aus finaziellem Interesse tätig sind.
Ich mache das definitiv für Kohle, sehe Musikproduktion und Sounddesign aber nicht wirklich als "Arbeit" an, weil ich das sehr gerne tue.
 
Ein neuer Kühlschrank, ein voller Einkaufswagen, Klamotten von H&M für das Kind usw.......dafür geb ich
mein kreatives Potential her? Hmmm?
Wieso das denn?
Du musst doch deine Kreativität nicht opfern, nur weil du damit auch deinen Lebensunterhalt bestreitest?
Für mich macht das keinen Unterschied, denn auch bei einer Auftragsarbeit brauche ich immer eine gewisse Kreativität, sonst wird das nix.

Ist ja auch alles echt viel Arbeit, wenn man sich dann auch noch weiter Entwickeln will. Ist natürlich
abhängig von der Persöhnlichkeit. Logisch.
Wenn du 8 Stunden einen "normalen" Job machst, dann ist das aber auch viel Arbeit. Logisch.

Aber ich unterstelle mal das hier die aller, aller wenigsten aus finaziellem Interesse tätig sind.
Ich mache das definitiv für Kohle, sehe Musikproduktion und Sounddesign aber nicht wirklich als "Arbeit" an, weil ich das sehr gerne tue.

Jeder soll es handhaben, wie er es für richtig hält. Manche empfinden so etwas aber sicherlich als eine Art Prostitution.
 
Ich möchte die Frage hinzufügen: Warum mit Musik Geld verdienen?
...
Für mich hat Musik etwas verbindendes, freies,ist ein Werkzeug um Erfahrungen zu machen
und sogar weiter zu geben. Also, alles sachen die der "Markt" so nicht hergibt.

Ja, respektiere ich durchaus. Das Probem ist nur: Das kann man bei ganz vielen Bereichen und Berufen sagen. Warum soll man mit Blumenbinden Geld verdienen? Oder mit alten Leute pflegen? Oder mit Schauspielern? Sind diese Tätigkeiten nicht eher etwas was die Menschen verbindet und wo es darum geht Liebe und Zuneigung und HIngabe zu zeigen?

Klar, von Musik wird man nicht satt und ist deshalb kein "Brotberuf", aber warum gibt es dann Lobbyisten die sich für eine faire Bezahlung von Floristen stark machen? Wer wird denn von Blumen satt??? Du hast ja recht was du sagst, aber du musst auch sehen: Wenn ich bei allen Sachen wo ich in meinem Leben gehört habe, dass man die nicht wegen Geld machen soll, auf Geld verzichten würde... Dann wär ich aber noch ärmer als sowieso schon. Architektur machen "Du sollst das doch nicht wegen Geld machen" hat die Dozentin gesagt. Leute in Clubs oder auf Konzerten fotografieren "Das macht man doch nicht wegen Geld, heutzutage fotografier doch jeder!", Flyer für Dönerladen machen "Du willst Geld? Ich dachte du machst das wegen dem Renomee das dir dadurch entsteht?". Und als nächstes sagt jemand, dass die DJs das nicht wegen Geld machen sollen?

Und überhaupt, warum baut man Synthesizer und verkauft die für Geld? Sollte es nicht eher darum gehen den Nutzern Freude zu machen und sich in der Szene zu verbinden? Ach, die Ressourcen für den Synthesizer kosten Geld? Ja, für meine Instrumente habe ich auch Geld ausgegeben. Ist es dann nicht logisch, dass die Hörer, die von der Musik "profitieren" (Genuss haben) auch dafür bezahlen, dass der Musiker sich noch bessere Instrumente kaufen kann?

"Der Markt" also... ja gut, in vielen Bereichen ist es ja sogar so, dass Musiker staatlich subventioniert werden müssen weil "der Markt" für diese hochwertige Musik offenbar nicht da ist. Wie ist das bei staatlichen Orchestern? Können die sich halten ohne staatliche Unterstützung? Weiß ich jetzt gar nicht. Aber viele Theater nicht. Was ist da der Sinn? Die bekommen Geld vom Staat weil es um Kultur und Verbindung geht und nicht um "den Markt"?
 


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