Werden heutige Top-Produktionen in 40 Jahren klanglich alt klingen?

Wird heutige Musik in 40 Jahren alt klingen?

  • Ja

  • Nein


Die Ergebnisse sind erst nach der Abstimmung sichtbar.
Dieses unsÀgliche Autotune Gejaule wird dann wohl vorbei sein-hoffentlich!
Zu jeder Bewegung gibts meist auch 'ne Gegenbewegung ;-) Da kommt vielleicht erst mal wieder 'ne Welle mit "handgemachter" (also ob ich die Maus mit dem Fuß bedienen wĂŒrde) Musik ;-) Je mehr man den Gesang verfremdet desto grĂ¶ĂŸer wird die Wahrscheinlichkeit dass SĂ€nger*innen komplett durch Software ersetzt werden.
 
Klar wird der SOUND anders sein. (um den geht es hier doch?)
Wie immer geht es um die Entwicklung immer neuer Formen der Wahrnehmung und EndgerÀte.
3D-Sound ist ja nun auch keine Zukunftsmusik mehr, aber ich denke in solche Dinge wie "360° Atmo & Moveable Aural Exciting" wird die Entwicklung gehen, aber nun auch keine 40 Jahre mehr dauern.

Aber so wie wir selbst altes GrammophongekrÀchze mit Zink&Wachsplatten und die dazugehörige SoundqualitÀt als Relikt der Steinzeit betrachtet haben, wird im Jahre 2060 die Jugend dies von unserem Sound, MedientrÀgern und EndgerÀte sagen.
Wahrscheinlich wird man auch genauso sagen, guck mal, die haben da um 2020 noch in irgendwelche KĂ€sten geguckt, wĂ€hrend um 2060 die Hologramm-Technologie a la Enterprise fĂŒr Games&Entertainment in die Kinderzimmer schon lange Einzug gehalten haben wird.
 
Wahrscheinlich wird man auch genauso sagen, guck mal, die haben da um 2020 noch in irgendwelche KĂ€sten geguckt, wĂ€hrend um 2060 die Hologramm-Technologie a la Enterprise fĂŒr Games&Entertainment in die Kinderzimmer schon lange Einzug gehalten haben wird.
Und der Tief-Bass, den man in der Magen-Gegend fĂŒhlt, könnte mit entsprechenden Mitteln subsonisch ergĂ€nzend zum "normalen" Audio dorthin ĂŒbertragen werden. Eine erweiterte Art von Sound-Design.
 
Ich kann mir gut vorstellen, dass man sich in naher Zukunft regelrecht durch die Musik bewegen können wird.
Man stelle sich z.B. ein Symphonieorchester auf der BĂŒhne vor und man geht durch die verschiedenen Sektionen spazieren (oder auch "fliegt").
WĂ€hrend man sich halb links zu den Violinen begibt, treten die Dinge halb rechts weiter in den Hintergrund. Im Prinzip in etwa, als wĂŒrde man diverse Klanquellen separieren können.

Gleiches natĂŒrlich auch fĂŒr alle anderen Sparten der Musik, so nach dem Motto, ich guck/höre mir mal an, was da der Bass eigentlich spielt.
Ist ja auch kein Ding der Unmöglichkeit, weil es dafĂŒr eigentlich im Gegensatz zu einem festen Stereomix, heute wie bei Dolby ĂŒblich im Grunde nur die Multitracks braucht, die abgesehen von einer vorgegeben finalen Mix-Anordnung (in etwa wie Presets) vom User dann vielleicht sogar auch noch selber in seinem 360° Universum angeordnet werden kann.
Im Grunde "geht" man nicht, weil eine 360° Anordnung auch das "fliegen" nach oben/unten ermöglicht.

Man denke mal an Kunstkopfaufnahmen und welches GefĂŒhl das schon ist, wenn man um eine Quelle auf der XY-Achse rumwandert.
Mit der Z-Achse fĂŒr oben/unten liesse sich tatsĂ€chlich eine Art "Schweben durch einen Raum" simulieren.
Wer weiß, die Technologie dafĂŒr ist ja bereits vorhanden.
 
Zuletzt bearbeitet:
An diesen ganzen Immersiv-360grad-3D-Scheiß glaube ich ehrlich gesagt ĂŒberhaupt nicht. Ganz einfach deshalb, weil es am Ende keinen wirklichen Mehrwert bietet. FĂŒr die meisten ist Musik eine Form der Berieselung, da will keiner drin "rumlaufen". Zumal es die Möglichkeit ja jetzt schon gĂ€be, es gibt ja schon lĂ€ngst 5.1-Systeme und Quadrophonie gab es doch auch schon vor Jahrzehnten, aber komischerweise ist Musik heute immer noch Stereo. Warum? Weil Musik nunmal anders gehört / konsumiert wird als ein Film. Und selbst bei Filmen finde ich es ĂŒberflĂŒssig, aber das ist ein anderes Thema. Bei Musik wĂŒrde das aber erst recht in die Kategorien "Ultra-Nische fĂŒr absolute Musik-Nerds" wandern, und selbst da wĂŒrde das nur einen Teil interessieren und nur fĂŒr ganz experimentelle Werke in Frage kommen. Im Normalfall will man ein Lied einfach so hören wie es ist, und nicht drin rumlaufen. Das will doch im Konzertsaal auch keiner.
 
An diesen ganzen Immersiv-360grad-3D-Scheiß glaube ich ehrlich gesagt ĂŒberhaupt nicht. Ganz einfach deshalb, weil es am Ende keinen wirklichen Mehrwert bietet. FĂŒr die meisten ist Musik eine Form der Berieselung, da will keiner drin "rumlaufen". Zumal es die Möglichkeit ja jetzt schon gĂ€be, es gibt ja schon lĂ€ngst 5.1-Systeme und Quadrophonie gab es doch auch schon vor Jahrzehnten, aber komischerweise ist Musik heute immer noch Stereo. Warum? Weil Musik nunmal anders gehört / konsumiert wird als ein Film. Und selbst bei Filmen finde ich es ĂŒberflĂŒssig, aber das ist ein anderes Thema. Bei Musik wĂŒrde das aber erst recht in die Kategorien "Ultra-Nische fĂŒr absolute Musik-Nerds" wandern, und selbst da wĂŒrde das nur einen Teil interessieren und nur fĂŒr ganz experimentelle Werke in Frage kommen. Im Normalfall will man ein Lied einfach so hören wie es ist, und nicht drin rumlaufen. Das will doch im Konzertsaal auch keiner.
Ich nehme einfach mal deine gesamte Argumentation und setze dich zurĂŒck vor ein Grammophon und gehe hin zur Entwicklung der Sterophonie, Quadrophonie und letztlich Dolby Surround durch.
Warum hĂ€tte das also jemand haben wollen ? Es reicht ja, wenn die Musik da vorn aus dem Trichter kommt. Alles andere ist nur was fĂŒr Nerds ;-)

Klar, Musik ist "berieselnd"...aber mit Beginn der Stereophonie und Sound von Links/Rechts wandern zu lassen (oder Ping-Pong Echo)..unbeweglich ist die Musik seit dem ja nun auch nicht mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nö, Stereo ist ja ne feine Sache. Aber Quadrophonie und Dolby Surround scheint sich ja in der Musikwelt nicht so wirklich durchgesetzt zu haben, obwohl es das schon seit Ewigkeiten gibt inzwischen. Warum denkst Du ist das so?

Stereo sorgt sehr wohl fĂŒr ein differenzierteres, rĂ€umlicheres KlanggefĂŒhl, außerdem haben wir zwei Ohren. Aber darĂŒberhinaus scheint es keine Notwendigkeit zu geben, in der Musik herumzuspazieren oder mal sehen (bzw hören) wollen, was der Bass so treibt.
 
Warum gibt es ueberhaupt Stereo? Ich wuerde behaupten, das ist der typischen Konzert-Situation nachempfunden. Wenn Du eine Band hast oder ein Orchester, dann stehen diese auf einer Buehne, und Du sitzt oder stehst im Publikum, den Musikern zugewandt, und Du hoerst ihnen zu. Deine beiden Ohren zeigen nach vorne und sind ebenfalls zum Klangbild hin ausgerichtet. Theoretisch gibt es bestimmt einen perfekten Punkt im Saal, von dem aus Du das beste Klangerlebnis hast, vermutlich irgendwo in der Mitte. Und mit einer Stereo-Aufnahme kann nun jeder diesen perfekten Punkt fuer sich bekommen und die Musik geniessen. Warum sollte er jetzt rumwandern?

Andersrum gefragt, wie viele Konzerte kennst Du, bei denen die Musiker um Dich herum aufgebaut sind, und Du als Zuhoerer in der Mitte stehst? Bestimmt gibt es da 2 oder 3 experimentelle Geschichten, aber im Normalfall ist die Buehne vorne und Du bist im Saal.
 
Immersives Klangerlebnis ĂŒber Kopfhörer, Stichwort HRTF und Dolby Atmos, erfreut sich immer grĂ¶ĂŸer werdender Beliebtheit und auch in der "stinknormalen" Musikproduktion hat es lĂ€ngst Einzug gehalten.
Zum Beispiel: Wie klingt dein Mix in den Abbey Road Studios/mische deine Sachen in jeder (Kopf) Position mit dem virtuellen Studiosound ab... was ich in letzter Zeit auch gerne nutze.

Beruflich bedingt habe ich u.a. fĂŒr Kinoprojekte das VergnĂŒgen, auch in Surround abmischen zu mĂŒssen. Da nimmst du Musik durch die Stage wiederum natĂŒrlich ganz anders wahr als ĂŒber die normalen Prozesse mit 1xPaar Stereospeaker Zuhause. Das sind ganz andere Klanggebilde.
FĂŒr mich persönlich ist das nun nichts ungewöhnliches mehr und man sieht (hört) auch diverse Potentiale an interessanten Möglichkeiten bezĂŒgliches 3D-Sound und denkt auch in ein klein wenig anderen Dimensionen.
(Das sich die Mehrkanaltechnik von Quadro hin zum Surround und 3D nicht durchgesetzt hat, stimmt somit nicht vollumfĂ€nglich. Damals in den AnfĂ€ngen war das fĂŒr den gemeinen Konsumer schlicht und einfach noch zu teuer und zu aufwĂ€ndig).

Konzerte/Konzerterlebnis
Wenn du ein Konzert besuchst, dann kommt dir der Sound trotzdem aus allen Richtungen auf die anatomisch nach vorn gerichteten Ohren entgegen und du nimmst somit ja auch nicht nur "gefĂŒhlt" links/mitte/rechts wahr.
Sicher, mit guten Stereokopfhörern hat man schon ein klasse und teils in der Tiefe gestaffelten Sound, aber 3D kann dich halt noch viel weiter mitten ins Klanggeschehen reinziehen und z.B. den Konzertsound (und nicht nur diesen) rĂ€umlich weit authentischer darstellen und es letztlich auch ein anderes Hörerlebnis und GefĂŒhl ist.

Aber gut, es geht ja auch um gewisse Annahmen und "Spinnereien", wie der Sound in 40 Jahren sein könnte.
Hier sehe ich aus meinen BetÀtigungsfeldern mitunter andere Erlebniswelten.

Als Musiker hört du vielleicht wie auch ich die Musik ohnehin immer etwas anders als der reine Konsument.
Vielleicht fragst du dich auch manchmal in einem Song, was dies und das eigentlich fĂŒr ein dezenter Sound sein könnte oder was der da eigentlich so macht ?
Es wĂ€re doch ziemlich cool, diesen und andere Sounds dann auch einfach mal vom Rest separieren zu können. Finde ich persönlich spannend und das wĂŒrde mir (und vor allem DJ`s) auch beim Remixing etliches Gefummel beim Freistellen von Dingen (z.B. Gesang) ersparen.
Ob man dies dann alles noch in einem Raum 360° anordnen will und wozu, sei mal dahingestellt- technisch aber eben problemlos möglich.
Vielleicht kann man als DJ auf verschiedenen Floors die Leute unterschiedlich animieren oder eben auf Konzerten andere HöreindrĂŒcke ermöglichen.
Vor allem aber beziehe ich mich auf das Klangerlebnis und das Entertainment Zuhause, bzw. halt unterwegs ĂŒber Kopfhörer.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier und auch Hörgewohnheiten können sich Àndern- und ich denke, dass die sich in 40 Jahren insbesondere im Bereich Home-Entertainment definitiv Àndern werden.
Dolby Atmos war zugegebn bisher nur fĂŒr Filmproduktionen interessant, halten nun aber auch in der Musikproduktion Einzug.
Also von daher wird man sich dem in naher Zukunft nicht mehr wirklich verschließen können.

Ich persönlich habe damit kein Problem, dass Schlagzeug und Bass aus z.B. der linken Ecke des Raumes, Keyboard und Gitarren z.B. aus der anderen Ecken und Gesang aus der Mitte des Raumes kommen.
Ist das wirklich so ungewöhnlich ?
Nein nicht wirklich, im Proberaum ist das zum Teil ja auch oft nicht anders, warum also sollte es eine so eklatante Umstellung Zuhause sein ?
Weswegen sollte es auch dem gemeinen Zuhörer nicht möglich gemacht werden, ihm z.B. einen Stuhl inmitten der Band aufzustellen und die Musik z.B. aus der Position und Perspektive der Band hören zu lassen ?
Es gibt Dutzende Beispiele interessanter Hörerlebnisse, die mit heutiger Technik bereits alle möglich und auch erschwinglich sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit Surround hatte ich noch kein Erlebnis, das die Musik intensiver oder klanglich wertiger rĂŒberkam und
wenn ich mir die HiFi Messen vor Corona so ansehe, sehe ich da keine relevante Entwicklung.
Surround oder Àhnliche Kunstinstallationen war da gar kein Thema.

Hingegen klein, große BĂŒhne und Monsterbass durch Passivmembran schon.

KontrĂ€r wĂ€chst im HiFi auch die Beliebtheit nicht nur fĂŒr Vinyl, sondern auch fĂŒr MCs

Kann natĂŒrlich sein, dass die Technik mal genutzt wird, um Publikum anzulocken, aber dass das
in absehbarer Zeit steigende Beliebtheit erlangt, denke ich eher nicht.

Selbst Heimkinosurround ist eher selten
 
Mit Surround hatte ich noch kein Erlebnis, das die Musik intensiver oder klanglich wertiger rĂŒberkam und
wenn ich mir die HiFi Messen vor Corona so ansehe, sehe ich da keine relevante Entwicklung.
Surround oder Àhnliche Kunstinstallationen war da gar kein Thema.

Hingegen klein, große BĂŒhne und Monsterbass durch Passivmembran schon.

KontrĂ€r wĂ€chst im HiFi auch die Beliebtheit nicht nur fĂŒr Vinyl, sondern auch fĂŒr MCs

Kann natĂŒrlich sein, dass die Technik mal genutzt wird, um Publikum anzulocken, aber dass das
in absehbarer Zeit steigende Beliebtheit erlangt, denke ich eher nicht.

Selbst Heimkinosurround ist eher selten
Es wird sicherlich noch einige Zeit brauchen bis es beim Konsumer ankommt, aber die Musikstudios gehen nun mehr und mehr in diese Richtung und von daher ist die Entwicklung in der Musik recht vorhersehbar.
 
Ich sehe das durchaus, dass man da interessante Experimente wagen kann und mit Sicherheit auch ein paar nette Erlebnisse erzeugen kann. Aber das ist fuer mich alles "Jahrmarkt"- oder "Erlebnispark"-Niveau. Einmal im Jahr ganz nett und spannend, aber nicht fuer den alltaeglichen Gebrauch. Wie wird denn die meiste Musik konsumiert? Im Kuechenradio, im Auto, im Club, im Bus per Kopfhoerer usw. Fuer mich ist das vergleichbar mit Buechern, die liest man auch einfach linear runter. Es gibt experimentelle Buecher, da kann man dann vielleicht alternative Handlungspfade verfolgen, oder man muss sie von hinten nach vorne lesen, oder weiss der Geier, aber im Mainstream hat das fuer mich keinen sinnvollen Nutzen.

Auch das Beispiel mit dem Proberaum finde ich schwach - natuerlich ist das dort so, aber ist das die Optimalsituation? Der Proberaum ist Mittel zum Zweck, dort probt die Band, die dann auf die Buehne geht. Wenn ein Fan das Beduerfnis hat, mal im Proberaum dabei zu sein, dann mit Sicherheit nicht deshalb, weil er durch Verlagerung seiner Position die Instrumente anders hoeren kann. Auch fuer den Musiker selbst ist es im Proberaum bestimmt nicht wegen dieser Klangeigenschaften spannend, im Gegenteil, selbst da benoetigt es oftmals schon Monitoring, um besser hoeren zu koennen, was die anderen machen, um besser mitspielen zu koennen.

Der reine Musikkonsum von "normaler Musik" ist eher eine zentrale Sache, man will das Lied so hoeren, wie es ist, und zwar perfekt abgemischt. Da will man nicht drin rumwandern, das ist dann ein Experiment und hat wie gesagt Jahrmarkt-Attraktions-Charakter, aber taugt nicht fuer das typische durchschnittliche Konsum-Lied.

Was die Sache mit DJs angeht und mit Re-Mixing usw, das ist eine andere Geschichte, weil es hier drum geht, mit der Musik zu arbeiten. Sowas gibt es ja auch schon, in Form von Stems oder wie das heisst, aber keine Ahnung wie sehr sich das bisher durchgesetzt hat. Dennoch sehe ich das als andere Sparte, hier geht es um das kreative Arbeiten mit Musik, und nicht um das Konsumieren.

Und fuer mich ist allein schon die Tatsache, dass es die ganze 5.1-Geschichte schon seit langem in deutschen Wohnzimmern gibt, aber Musik nach wie vor in stereo veroeffentlicht wird, ein deutlicher Hinweis darauf, dass das Interesse an solchen Dingen nicht wirklich gegeben ist. Es klingt in der Theorie vielleicht spannend, aber in der Praxis halte ich das fuer irrelevant. Mag was anderes sein bei Filmmusik usw, aber fuer den reinen Musikgenuss sehe ich das nicht kommen.
 
Es gibt Aufnahmen aus den sechzigern (insbesondere Klassik aber auch Jazz) die immer noch heutiger State-Of-The-Art sind. Wenn da auf Halbzoll-Band bei 30ips aufgenommen wurde, und wenn in den letzten 60 Jahren ordentlich mit dem Band umgegangen wurde, dann gibt es da keinen Unterschied zu heute.
Allerdings ist die Ästhetik von Klassik- und Jazz-Aufnahmen eine ganz andere als die von Pop-Produktionen. Ein klassisches Orchester kann man ohne Weiteres mit nur zwei Mikrofonen in MS-Stereophonie, ORFT- oder X/Y-Mikrofonierung aufnehmen. Da wird wenig bis gar nicht nachbearbeitet. Das Ziel ist ein natĂŒrlicher Klang. Bei Jazz-Aufnahmen ist das nicht ganz so extrem, aber durchaus Ă€hnlich.

Bei Pop-Produktionen dagegen werden Effekte eingesetzt ohne Ende und es wird sehr viel komprimiert - das ging in der gleichen Form wie heute in den 60er-Jahren natĂŒrlich noch nicht.
 
...frag Dich das in 40 Jahren noch mal.


(-Schau lieber auf das "jetzt" und bleib authentisch!)
 
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Der "Proberaum" ist auch nur lediglich ein Beispiel unter vielen, hĂ€tte auch die große BĂŒhne mit 120 Philharmonikern sein können.
Ich wollte damit nur zu bedenken geben, dass eine Umstellung wahrscheinlich gar nicht so dramatisch wÀre wie es vermutlich scheint.

Mein Gedankenspiel mit "fly thorugh the music" zielt auf ein eigenes Surround-Experiment aus den 90ern ab, als wir auf verschieden im Raum angeordnete Lautsprecher (auch an der Decke) mit Kunstkopfhörern und geschlossenen Augen durchgelaufen sind, bzw. stehend die Lautsprecher/Signale haben wandern lassen.

Beim 1.Mal ist mir tatsÀchlich schwindlig geworden und geriet ins Wanken.
Dann stellte sich ein irrer Effekt ein, als wĂŒrde man praktisch halbwegs durch den Raum schweben.
Da ging es gar nicht um das Hören von Musik, bzw. GerĂ€uschen, sondern es stellte sich fĂŒr einen Moment eine Art GefĂŒhl einer Schwerelosigkeit ein.
Wir hatten uns damals schon gefragt, wie man so etwas nun in der Musik unterbringen könnte und das Problem war zunÀchst die Technik, weil das so wahrscheinlich nur mit Kunstkopfhörern möglich wÀre und zweitens, will man das wirklich in der Musik haben ?
Damals war unsere Antwort:"Nöö, ist zwar lustig aber kann man keinem antun" !

Und es geht im Grunde ja auch gar nicht um solch exzessive Beispiele- aber so wie Links/Rechts Geschichten ein alter Hut sind, sind 360° Geschichten zumindest nicht unspannend.
 
Der "Proberaum" ist auch nur lediglich ein Beispiel unter vielen, hĂ€tte auch die große BĂŒhne mit 120 Philharmonikern sein können.
Ich wollte damit nur zu bedenken geben, dass eine Umstellung wahrscheinlich gar nicht so dramatisch wÀre wie es vermutlich scheint.
Naja auch das mit der Buehne halte ich fuer ein schlechtes Beispiel - weil man da ja auch nicht mittendrin sein will, sondern man sitzt im Saal, mit Ohren nach vorn gerichtet ;-)
Das mittendrin bei einer Band oder einem Orchester finde ich echt ueberhaupt nicht spannend. Man will ja den Gesamtklang hoeren, was bringt es einem, da "durchzuwandern"? Ausser wenn man halt ein besonderes Interesse hat (aus Musikersicht), aber als Konsument?

Mein Gedankenspiel mit "fly thorugh the music" zielt auf ein eigenes Surround-Experiment aus den 90ern ab, als wir auf verschieden im Raum angeordnete Lautsprecher (auch an der Decke) mit Kunstkopfhörern und geschlossenen Augen durchgelaufen sind, bzw. stehend die Lautsprecher/Signale haben wandern lassen.
Das war bestimmt sehr spannend und hat auch bestimmt viel Spass gemacht. Aber das ist fuer mich genau das was ich mit "Jahrmarkt" meine (was uebrigens nicht abwertend klingen soll). Das ist cool fuer eine besondere Installation, fuer eine Attraktion, fuer ein Experiment, fuer eine besondere Sache. Aber nicht fuer 99% des gewoehnlichen Musikkonsums. Der wird weiterhin so sein, dass man ganz normale Lieder hoeren wollen wird, die perfekt abgemischt und einem perfekt dargeboten werden. Da moechte man nicht "eingreifen", man moechte nur hoeren. Genauso wie man auch einen Film oder ein Theaterstueck einfach nur anschauen will. Da will man nicht Teil der Handlung werden oder selbst auf die Buehne kommen, oder dass alle Schauspieler um einen herum agieren und man selbst entscheiden muss, welcher Szene man nun mehr Beachtung schenkt, ob man eher da hingeht wo gerade die zwei alten Herren miteinander reden oder ob man lieber auf die andere Seite des Raumes geht um zu schauen was die Waschweiber so treiben. So ein Theaterstueck kann es geben, aber das wird nicht die Norm und das wird auch nicht die "natuerliche Entwicklung" sein.

Eher im Gegenteil, die "natuerliche Entwicklung" ist doch eigentlich, dass alles immer einfacher und direkter fuer den Konsumenten wird.
 
Ich wage mal die Behauptung, dass jede Pop-Musik irgendwann nicht mehr zeitgemĂ€ĂŸ klingt, weil sich die Hörgewohnheiten verĂ€ndert haben. Dieses ganze Autotune Geschwurbel wird in Zukunft genau so lĂ€cherlich sein, wie das heutige Anhören eines hochgepitchten BlĂŒmchen-Songs. Irgendwann wird es wieder eine Gitarren-Welle geben, danach etwas anderes. In 10 Jahren singt KI und das wird der neue heiße Scheiss sein. Und danach können es die Leute nicht mehr hören :)
 
Aber das ist fuer mich genau das was ich mit "Jahrmarkt" meine (was uebrigens nicht abwertend klingen soll).
Das hat alles nichts mit "Jahrmarkt und Kunst-Atrraktionen" zu tun, denn ein Grund weswegen du z.B. ins Kino gehst, ist die große Leinwand und das Sounderlebnis und schlussendlich auch das GefĂŒhl.

Auch wenn du dem persönlich nichts abgewinnen kannst. Atmos/Surround wird ĂŒber kurz oder lang Standard in der ganz normalen Musikproduktion werden.
Und so wie nicht gerade wenige Ehefrauen ihren EhemĂ€nnern in den spĂ€ten 1960er Jahren eine handfeste Ehekrise bescherten (bzw. ja umgekehrt :D), weil der doofe Ehegatte nun unbedingt 2 Lautsprecher im Wohnzimmer haben und Stereo genießen wollte, so wird das auch wiederum mit der kommenden Musik, bzw. Technik und dem Genuss von Atmos in den heimischen 4 WĂ€nden geschehen und ein ganz gewöhnliches Bild abgeben.

Da moechte man nicht "eingreifen", man moechte nur hoeren.
Aber nicht fuer 99% des gewoehnlichen Musikkonsums. Der wird weiterhin so sein, dass man ganz normale Lieder hoeren wollen wird, die perfekt abgemischt und einem perfekt dargeboten werden.
Was die Zugriffsmöglichkeiten betrifft weiß ich nicht, ob du da fĂŒr 99% der Menschheit sprechen kannst und willst.
Ich kenne insbesondere aus der Musikbranche(!) etliche Leute und auch Branchenfremde, die wĂŒrden liebend gerne eingreifen- und nicht nur Musik hören- bzw. ihren dann eigenen Mix hören.

Das können mitunter so ganz banale Dinge sein, wie z.B. der Song ist zwar gut, die Abmischung war aber nie so richtig optimal und will den Bass und Gesang lauter haben und die Drums oder ein nervig dĂŒdelndes Klimperpiano weiter hinten (oder auch ganz muten).

NatĂŒrlich erhĂ€lt man auf seinem MedientrĂ€ger/Download einen insoweit perfekt abgemischten Song im Multitrackformat- aber dennoch halt die Möglichkeit hat, sich den Mix auch noch nachtrĂ€glich selbst ĂŒber das EndgerĂ€t zu positionieren.

Wer weiß wie die Hörgewohnheiten in den nĂ€chsten Jahren tatsĂ€chlich sein werden, wenn sich Atmos in der Musik etabliert hat ?
Nur Links/Rechts und nicht doch etwa auch Oben/Unten ?!
Hieraus ergeben sich ja ohnehin auch wieder ganz andere Möglichkeiten von noch transparenten Mixen, Dynamik und mÀchtigen Sound.

Und gehen wir mal an dieser Stelle in Richtung Film.
Wen stört denn nicht oft der Mix ?
Sprache viel zu leise, FX und Musik oft zu laut.
3 Tasten auf der Fernbedienung gedrĂŒckt und seinen Wunschton mit verstĂ€ndlicher Sprache, leiserer Musik und FX schnell justiert.

Und genauso gut auch als Filmerlebnis ĂŒber Hologrammtechnik vielleicht eben doch mal einen Film und Szene aus einer anderen Perspektive betrachten zu können oder gar rumwandert.
Warum denn nicht ?
In z.B. Games haben viele auch ihren genussvollen Fly-Through Spaß, wenn die Kameramöglichkeiten bestehen.

Ob man das nun in der Musik/Film alle machen WÜRDEN UND WOLLEN, lasse ich offen.
Das es die Möglichkeit aber praktisch geben könnte, bezweifle ich absolut nicht... und wenn die Möglichkeit denn dann einmal vorhanden ist, nutzen die Leute diese mitunter auch.

Womit ich völlig konform gehe ist, dass diese Technik natĂŒrlich möglichst unkompliziert einfach gehalten werden muss.
 
Natuerlich geht man ins Kino wegen des Erlebnisses. Aber das ist dann eben ein Erlebnis. Ein Ereignis. Ich wette aber, es wird inzwischen mehr Film & Serie geguckt auf Handy- oder Tablet-Bildschirmen als auf Kino-Leinwaenden.

Und Film ist auch was anderes als Musik. Einen Film guckt man i.d.R. sehr aufmerksam, und wenn man etwas mitbekommen moechte, dann muss die Stimme laut und klar sein, damit man versteht, was die Schauspieler sagen. Natuerlich wuerden sich da manche wuenschen, diese lauter stellen zu koennen, wenn sie ein paar mal erlebt haben, dass die Musik zu laut ist.

Bei Musik ist das was anderes. Die hoeren viele nur nebenher. Einige achten noch nichtmal auf den Text. Und die meisten koennen doch die Instrumente noch nichtmal voneinander unterscheiden. Welcher durchschnittliche Buerger weiss denn ueberhaupt den Unterschied zwischen einer Gitarre und einem Bass? Oder was der Unterschied zwischen einer Snare und einem HiHat ist? Das wissen nur Musiker, und das sind mit Sicherheit nicht alle.

Wie willst Du nun dem durchschnittlichen Hoerer eine angemessene Moeglichkeit bieten, den Klang einzustellen? Die kommen doch oft schon mit Pop, Rock, Klassik, Dynamisch, Kino nicht klar. Viele hoeren noch nichtmal einen Unterschied. Viele hoeren nichtmal, wenn sie ein schlechtes mp3 oder eine schlecht klingende Version auf YouTube anhoeren, die oberhalb von 11 kHz abgeschnitten ist oder sowas. Wenn der jetzt noch einstellen soll, ob "Vox" lauter sind als "Guit" und "Perc", da hat der doch gar keinen Bock drauf.

Auch in Filmen rumlaufen usw, ich weiss gar nicht warum das viele immer so toll und futuristisch finden. Was genau ist daran toll? Das ist in der Theorie toll, in der Praxis jedoch nicht. Der Regisseur entscheidet, wie Dir die Geschichte dargelegt wird, warum sollte der Zuschauer sich jetzt vom Geschehen abwenden und woanders hinschauen und evtl einen wesentlichen Teil der Geschichte nicht mitbekommen?

Und zum Thema "wenns die Moeglichkeiten gibt, dann nutzen die Leute es auch" - ich habe jetzt schon mehrfach erwaehnt, dass Surround-Anlagen in deutschen Wohnzimmern nix neues sind. Warum genau nutzen die Musiker das dann nicht? Wie viele Surround-Alben gibt es? Wie viele Menschen wollen sowas haben?

Ist fuer mich das gleiche wie 3D-Fernseher und VR-Brillen, die Technik gibt es, aber keine Sau nutzt es. Weil es abgesehen vom Jahrmarkt-Erlebnis-Faktor keinen wirklichen Mehrwert fuer 95% der restlichen Filme/Musik/Spiele/usw bietet. Deshalb glaube ich nicht, dass sich da was aendern wird.

Aber gut, wir koennen ja mal schauen wie das in 10, 20 oder gar 40 Jahren aussehen wird. Keiner von uns kann das vorhersagen, aber fuer mich zeigt die Erfahrung und die Beobachtung der Realitaet, dass das nichts ist, woran ein grosses allgemeines Interesse besteht.
 
@ZH
Naja, ob ich in 40 Jahren noch da bin...hoffe ich natĂŒrlich, sofern bei noch guter Gesundheit.
Weiß ja auch nicht wie es bei dir in 40 Jahren aussieht.
Wenn es dann aber soweit ist, lade ich dich gerne am 07.05.2061 zu mir nach Hause ein.... und können uns dann alte Platten ĂŒbers Grammophon anhören ;-)
 
  • HaHa
M.i.a.u.: ZH
Und zum Thema "wenns die Moeglichkeiten gibt, dann nutzen die Leute es auch" - ich habe jetzt schon mehrfach erwaehnt, dass Surround-Anlagen in deutschen Wohnzimmern nix neues sind. Warum genau nutzen die Musiker das dann nicht? Wie viele Surround-Alben gibt es? Wie viele Menschen wollen sowas haben?

Ist fuer mich das gleiche wie 3D-Fernseher und VR-Brillen, die Technik gibt es, aber keine Sau nutzt es. Weil es abgesehen vom Jahrmarkt-Erlebnis-Faktor keinen wirklichen Mehrwert fuer 95% der restlichen Filme/Musik/Spiele/usw bietet. Deshalb glaube ich nicht, dass sich da was aendern wird.

Dieser Sourround-MĂŒll funktioniert doch in 80% der Zimmer ĂŒberhaupt nicht. Selbst wenn sich die Receiver mittlerweile selbst Einmessen. Ein wirklich auch nur annĂ€hernd zufrieden stellendes Ergebnis hab ich selten gehört. Das ist meistens eher mies und total unnatĂŒrlich. Auch bei schon hochpreisigen Teufel Anlagen.

3D Fernseher haben bestimmt 60-80 der Menschen ohne es zu nutzen. Wir nutzen unseren auch nicht. Und ich kenne absolut niemanden der das wenigstens 2-3 mal im Jahr nutzt. Es ist einfach Essig.
 
Abgesehen davon hören die meisten Menschen unterwegs musik.

Auf der Arbeit Radio oder ĂŒber Kopfhörer.

Mono wie Stereo wird sich höchstwahrscheinlich noch sehr lange halten und es besteht kein Grund fĂŒr falschen Optimismus
 
Es gibt auch nur ganz wenige EinsĂ€tze fĂŒr Sourround, meiner Meinung nach. Im Kino oder im eigenen Keller Kino, wo das dann halbwegs perfekt gemacht ist.

Und mein absoluter Favorit:
In Simulator-Achterbahnen! Da macht’s richtig richtig Sinn und trĂ€gt einen amtlichen Teil zum echten Feeling bei. Das ist echt irre.
 
Im Auto wĂ€re es auch möglich, aber so richtig Sinn ergibt es nur in großen RĂ€umen, um den 3D Effekt wiederzugeben.
 
Im Auto wĂ€re es auch möglich, aber so richtig Sinn ergibt es nur in großen RĂ€umen, um den 3D Effekt wiederzugeben.

Den großen Raum sollte man eh immer haben. Auch bei Stereo. Aber wir schweifen ab đŸ€Ł

Ich frag mich echt was die da noch drehen wollen, damit die heutigen Sachen in 40 Jahren alt klingen. Bin echt mal gespannt was da noch fĂŒr Ideen oder technische Dinge aufschlagen, die den Klangeindruck so massiv erhöhen könnten.
 
es gibt ja schon lÀngst 5.1-Systeme und Quadrophonie gab es doch auch schon vor Jahrzehnten, aber komischerweise ist Musik heute immer noch Stereo. Warum?


kinowerbung ist seit 30 jahren prologic, da brauchst du kein stereomaster mehr abliefern.

aber natĂŒrlich ist das bloße technische format auch unterinteressant.


und man muss bei dem thema 3 dinge voneinander unterscheiden; das aufnehmen, das mischen, und die wiedergabe.

diese drei dinge mĂŒssen nicht zwangslĂ€ufig identisch miteinander sein, und was zunehmend kommt ist, dass sptial audio oer ambisonics formate nur zum produzieren benutzt werden, und du dann spĂ€ter aber 5.1 und stereo davon renderst.


und selbst da wĂŒrde das nur einen Teil interessieren und nur fĂŒr ganz experimentelle Werke in Frage kommen. Im Normalfall will man ein Lied einfach so hören wie es ist, und nicht drin rumlaufen. Das will doch im Konzertsaal auch keiner.


ja und nein: einerseits sehe ich es wie du, dass sich das zeug niemals im consumerbereich durchsetzen wird.

andererseits ist z.b. eine headtracking version des audio als option(!) in shootern heute schon fast pflicht.

und dein konzertsaal vergleich trifft es auch nicht ganz, denn in einem konzertsaal hat man bereits vor 500 jahren ganz bewusst instrumente an bestimmte positionen gesetzt um damit einen bestimmten effekt zu erzielen, und ich kann dir garantieren, dass du kein konzert hören willst, wo alles nur in mono aus der mitte kommt oder wo der flĂŒgel im orchestergraben steht oder auch nur den deckel nach hinten hoffen hat.

und genau da kommt die grundidee von spatial audio her, und die anwendung eines solchen verfahrens beginnt bereits mit der nutzung verschiedene hall algorithmen fĂŒr verschiedene panorama positionen.

das hauptsĂ€chliche problem bei der wiedergabe des stereo downmixes ist nachher eigentlich nur, dass der gemeine consumer ja noch nicht mal seine "stereoanlage" "richtig" (also so wie wir?) benutzt, sondern seine boxen irgendwie in die ecken knatsch und dann musik hört wĂ€hrend er im nebenzimmer die teller spĂŒlt - anstatt sich in den hotspot zu setzen. :D
 


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