Welches Midi-Interface für mein Setup?

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wiggel

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Hallo,

nachdem meine Idee, das SL Mk3 als Midi-Interface für meine Synths zu nutzen, wohl nicht funktioniert, plane ich neu. Ich möchte verbinden:

- Controller: Novation SL MK3, Expressive E Touché, Novation Launchpad Pro (jeweils in/out vorhanden, bei den Novations je 2 out)
- Synths: Pittsburgh Taiga (in), Nord Drum 3p (in/out), Fred's Lab Manatee (in/out), + vielleicht irgendein zukünftiges Gerät (in/out)
- den Computer (finde aber auch die Idee interessant dass das Setup solo funktioniert).

Vorhanden ist ein Midi-Duo im Audiointerface, und USB-Anschlüsse an allen Controllern.

Ich möchte gern alle Synths parallel ansteuern können, vom Computer, aber auch mit den Controllern. Nord Drum und Manatee sind multitimbral, das möchte ich nutzen - an der Stelle versagt das Midi-Interface des SL Mk3.

Es klingt so, als ob Midi-Chaining eine schlechte Idee ist. Suche ich also ein 6 in/7 out Interface mit USB? Oder geht es eine Nummer kleiner? Habt ihr Empfehlungen?

Wenn ich ein großes Midi-Interface brauche ist Rack-tauglichkeit ein Plus, ich habe noch Platz in einem kleinen 19"-Rack. Das spricht vielleicht für das mioXL? Aber der Preis...

Habt ihr Tipps?
 
ESI M8U eX. Ist zwar nicht direkt rackmontierbar, aber man kanns in eine Rackwanne reinstellen bzw reinkletten. Im Gegensatz zum MIO XL ist es ein reines Interface und die USB-A-Ports sind ein einfacher USB-Hub. Standalone kann es nur entweder Merger oder Thrubox sein.

Besonders Merkmal des Interfaces sind die variablen Ports: Es hat keine festen Ein/Ausgänge, sondern bei jeweiligen Anschluß wird automatisch erkannt, ob er ein Eingang oder ein Ausgang ist. Das ist praktisch, wenn man zB mehr Ausgänge als Eingänge braucht, kann aber auch eine Stolperstein beim Einrichten darstellen.

Gibts auch als kleineres Modell M4U eX.

Wenns auch ohne Computer gehen soll dann bleibt nur das MIO XL oder das Kleinere XM (da kann man USB-MIDI Geräte direkt anschließen, wenn sie keinen Treiber benötigen), die gegen auch Standalone und können patchen/routen/filtern/mergen.

Es gäbe auch noch das Vorgängermodell MIO 10, allerdings nur noch gebraucht, wird aber nach wie vor von der Software zum Einrichten unterstützt.
 
Ich möchte gern alle Synths parallel ansteuern können, vom Computer, aber auch mit den Controllern. Nord Drum und Manatee sind multitimbral, das möchte ich nutzen - an der Stelle versagt das Midi-Interface des SL Mk3.
Innerhalb des Computers kannst du die Sachen ja nach Bedarf routen, unter Windows z.B. mit MIDI-OX, kann mir nicht vorstellen dass es unter Linux (hast du in deinem Profil stehen) kein passendes Tool gibt, google hat das hier ausgespuckt:

 
Das Routing im Computer kriege ich mit Bitwig hin, das ist bisher nicht das Problem. Anlass für meine Frage ist, dass mir im beschriebenen Setup ein Midi-Port fehlt, an den ich die Nord Drum hängen könnte. Die Synths haben leider alle kein USB, und Nord Drum und Manatee sind multitimbral.

Mein einziger Midi-out, der stabil mit mehreren Kanälen klar kommt, ist im Audiointerface. Vielleicht könnte ich da Nord Drum & Manatee hintereinander dranhängen, also Nord Drum auf Kanal 1-6, Manatee auf Kanal 7-10. Macht es Sinn, das zu probieren?

Ich sehe sonst diese Möglichkeiten:

- Ein Midi-Interface mit einem in/out Paar wäre das Minimum, da würde ich die Nord Drum anschließen. Der Manatee würde weiter am Audiointerface hängen, der Taiga am Midikeyboard.
- Ein Midi-Interface mit vier in/out Paaren würde für die vorhandenen Synths reichen und hätte noch einen Platz für mögliches GAS.
- Ein Midi-Interface mit acht in/out Paaren würde für die Synths und Controller reichen, und hätte noch mehr Platz für GAS.

Vielleicht ist es eine gute Idee, die Synths alle an ein "richtiges" Interface zu hängen? Ich stelle mir vor, dass das auch für die Latenz in der DAW helfen könnte? Aktuell habe ich bei den Geräten in Bitwig jeweils eine Latenz von etwa 5,4ms zu kompensieren, das erscheint mir viel... Oder ist das normal?

Ich habe jetzt mal nach Vierfach-Interfaces geschaut, diese sehen interessant aus:

- ESI M4U EX (138 € bei Thomann)
- iConnectivity mioXM (233 € bei Thomann)
- Blokas Midihub (174 € bei Blokas)

Miditech hat wohl einen schlechten Ruf?

Von den Vierfach-Interfaces sieht dann im Moment das Blokas am interessantesten aus, was meint ihr? Kann man das auch einfach einmal als simples Interface einrichten und nutzen, bis ich vielleicht irgendwann tatsächlich einen Ambient-Arpeggiator brauche?

 
Das Routing im Computer kriege ich mit Bitwig hin, das ist bisher nicht das Problem.
... nur daß das nach wie vor keine gute Idee ist, weil die Daten dann gleich 2x durch die USB-Hölle müssen.

Mein einziger Midi-out, der stabil mit mehreren Kanälen klar kommt, ist im Audiointerface. Vielleicht könnte ich da Nord Drum & Manatee hintereinander dranhängen, also Nord Drum auf Kanal 1-6, Manatee auf Kanal 7-10. Macht es Sinn, das zu probieren?
Sollte schon gehen, wenn Du nicht massiv mit Controllern arbeitest.

Ich stelle mir vor, dass das auch für die Latenz in der DAW helfen könnte?
Latenz kommt vom Audio, MIDI selbst hat keine Latenz, USB ist da eine andere Geschichte ...

Ich gehe jetzt nicht davon aus, daß Du Dein Audiointerface auf die höchste Samplerate eingestellt hast, weil irgendjemand irgendwo mal sagte oder schrieb, daß das "besser" wäre. Ich hab nämlich schon Helden erlebt, die haben das Ding auf 192KHz gestellt und dann gemault, daß MIDI ja Schrott wäre, weil es nur noch Aussetzer hätte ... Bei einem derartigen Datenstrom wird MIDI als asynchrones Protokoll nämlich hintenangestellt, was dann diese Effekte hervorruft.

- ESI M4U EX (138 € bei Thomann)
- iConnectivity mioXM (233 € bei Thomann)
Die hatte ich oben bereits erwähnt und empfohlen. Überlesen?

Miditech hat wohl einen schlechten Ruf?
Ja. Finger weg, sind nicht zuverlässig.

Kann man das auch einfach einmal als simples Interface einrichten und nutzen, bis ich vielleicht irgendwann tatsächlich einen Ambient-Arpeggiator brauche?
Der MIDIHub ist nebenbei auch ein USB MIDI Interface, aber den nur als Solches zu nutzen wäre Overkill, da er viel mehr kann, u.A. auch offline als MIDI Patchbay, Filter und Merger fungieren. Zudem hat er 8 Speicher, das ist mehr als die 4 Stück beim MIO XM, dafür fehlen ihm die USB Hostports, die das MIO XM sehr flexibel machen.

Das MIO XM hätte zudem noch den Vorteil, daß man es per Ethernet und RTP MIDI an den Rechner hängen und somit USB rechnerseitig meiden kann - unter Windows wird beim Installieren der Einstellsoftware Auracle X gleich der RTP-Treiber mitinstalliert. Natürlich sollte man dann nicht gleichzeitig über diese Netzwerkverbindung dicke Datenpakete verschieben oder hochauflösende Videostreams anschauen, sonst hat man auch dort Aussetzer.

Duch die USB-Hostports des MIO XM ist es durch ein weiteres MIDI Interface, sei es ein einfaches Kabel wie das MIO XC oder das ESI, sogar erweiterbar, und das funktioniert sehr gut, weil die einzelnen Ports des angeschlossenen Interfaces als virtuelle USB-Ports erscheinen und geroutet werden können.

Wenn Du Dir Optionen für die Zukunft offenhalten willst, würde ich Dir daher das MIO XM ans Herz legen, aus den eben genannten Gründen.
 
Ich benutze seit Jahren das mio10. Das ist der Vorgänger vom XL.
Ich kann nichts Negatives berichten.
Du solltest bei Deinen Überlegungen weitsichtig planen. Der Fuhrpark wird bei den meisten Kollegen ja eher größer als kleiner.
Beim XL bekommst Du sehr viel für das Geld.
 
Ok, danke für die Infos! Dann wird es wohl das XM.

Ich schätze mal, dass ich das SL Mk3 weiter per USB am Rechner haben muss, damit die Zusatzfunktionen von DrivenbyMoss / Novation InControl funktionieren, richtig? Dann bekommt der also auch eine klassische Midi-In-Buchse am mioXM, damit ich ihn direkt zu den Synths routen kann?

Braucht das SL Mk3 auch eine Midi-Out-Buchse vom mio, für Clock oder so?

Ich stelle mir das Setup dann so vor (jetzt mal mit einem Polybrute als Platzhalter für den extra "GAS"-Synth).

Code:
Sl Mk3        -> Port A -> Taiga
"Polybrute"   -> Port B -> "Polybrute"
              -> Port C -> Manatee
Nord Drum     -> Port D -> Nord Drum

Touche        -> USB A
Launchpad     -> USB B

Der Midihub war mir sympathischer, weil Blokas eine eigene Software für Linux anbietet. Für den Mio gibt es wohl nur ein Kommandozeilen-Tool (https://codeberg.org/pmatilai/mioctl). Aber so kann ich dann die Controller direkt im Midihub routen.
 
Ich schätze mal, dass ich das SL Mk3 weiter per USB am Rechner haben muss, damit die Zusatzfunktionen von DrivenbyMoss / Novation InControl funktionieren, richtig?
Nicht unbedingt. Ich hatte mir am Mac mittels virtuellen USB Ports eine Lösung gebaut, die es trotzdem erlaubte, Novation Geräte, die an MIO Interfaces per USB angeschlossen waren, zu betreiben, indem ich einfach den virtuellen Port passend benannte und dann auf den Port des Novation am MIO routete. IIRC gibts unter Linux ein ähnliches Tool (Jack?) mit dem sowas geht.
Braucht das SL Mk3 auch eine Midi-Out-Buchse vom mio, für Clock oder so?
Nein, wozu? Es genügt völlig, das Novation an USB anzuschließen, da läuft dann alles drüber, in beide Richtungen. Auf keinen Fall irgendwelche doppelten Verbindungen herstellen, sonst gibts Durcheinander.

Wichtig ist, beim XM die Hostports immer für das jeweilig angesteckte Gerät zu reservieren, sonst klappt es mit dem Routing nicht.
 
Bestellung ist raus, da sehe ich die Anzeige von @colectivo_triangular für ein Emagic AMT8... Benutzt das hier jemand erfolgreich unter Linux?
 
Ich kann mich dunkel an 'nen User erinnern der das Teil unter Linux genutzt hat, erscheint wohl von ALSA erkannt zu werden.
 
AMT8... Benutzt das hier jemand erfolgreich unter Linux?
Nicht verzetteln. Das sind reine Interfaces, die zwar auch einen Patch-Mode haben, den man aber nur mit einer alten Software unter Windows oder einem aktuellen Kontrollfeld auf MacOS einstellen kann.

Die Emagics werden von Linux unterstützt weil da mal jemand einen Treiber dafür gebaut hat. Ich hab noch mein altes MT-4 und benutze das an meinen MPCs und vorher an der Maschine Plus, die beide mit einem Embedded Linux laufen, funktioniert problemlos.
 


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