Welches Lötzinn für gute Ergebnisse ?

MURX

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Mein erstes DIY Projekt habe ich hinter mir. Obwohl das Modul funktioniert, war das Löten eine Katastrophe. Als Lot habe ich das Stannol Kristall 611 in 0,5 mm bestellt. Die Lötstellen sehen mehr geklebt aus als gelötet. Es ist nicht das erste Mal das ich löte, jedoch habe ich noch nie elektronische Bauteile gelötet. Das sich Lötzinn so schlecht verarbeiten lässt, habe ich bisher noch nie erlebt. Obwohl das Zinn Flußmittel enthält, hat die Lötstelle das Zinn sehr schlecht angenommen. Ich hatte noch Lötfett da, doch selbst damit gab es keinen Unterschied. Die Leiterbahnen haben das Zinn zum Teil nicht vollständig angenommen, blanke Stellen sind noch zu sehen.

Eine Lötstation habe ich noch nicht, sondern nur einen feinen Lötkolben mit einer Spitze von 1 mm.

Was lief bei mir schief ? Welches Zinn verwendet ihr ?
 
Zuletzt bearbeitet:
Womit lötest du denn konkret derzeit, wenn keine Lötstation? Ansonsten sind Bilder vermutlich hilfreicher - da lässt sich schneller sagen, ob Temperatur falsch, zu viel/zu wenig Lot oder was anderes.
 
Mein erstes DIY Projekt habe ich hinter mir. Obwohl das Modul funktioniert, war das Löten eine Katastrophe. Als Lot habe ich das Stannol Kristall 611 in 0,5 mm bestellt. Die Lötstellen sehen mehr geklebt aus als gelötet. Es ist nicht das erste Mal das ich löte, jedoch habe ich noch nie elektronische Bauteile gelötet. Das sich Lötzinn so schlecht verarbeiten lässt, habe ich bisher noch nie erlebt. Obwohl das Zinn Flußmittel enthält, hat die Lötstelle das Zinn sehr schlecht angenommen. Ich hatte noch Lötfett da, doch selbst damit gab es keinen Unterschied.

Eine Lötstation habe ich noch nicht, sondern nur einen feinen Lötkolben mit einer Spitze von 1 mm.

Was lief bei mir schief ? Welches Zinn verwendet ihr ?

Ohne zu wissen, was Du gelötet hast, welche Leistung der Lötkolben hat und welche Temperatur er abgibt, wird es schwer sein da den Fehler zu finden. Bleifreies Lot lässt sich mit der richtigen Temperatur und der entsprechenden Leistung genauso gut löten wie verbleites Lot.

Was hast Du denn bisher mit einer 1 mm Spitze gelötet?

Ich tippe darauf, dass die Temperatur in der Spitze zu gering ist und möglicherweise auch die Leistung zu niedrig ist. Bei zu geringer Leistung fließt die Temperatur in die Platine ab und kann nicht schell genug nachgeregelt werden.
 
Mit dem Lötkolben habe ich kleinere Verbindungen im Modellbau gelötet. Als Lot hatte ich noch altes bleihaltiges Lot. Das Bleifreies auf der Oberfläche nicht so glänzend wird, habe ich schon gewusst.

Der Lötkolben ist von Ersa und hat 8 Watt. Das eine Lötstation sinnvoll ist, ist mir klar. Ich wollte erst sehen, ob ich Module überhaupt hinbekomme.
 
Na ja, 8 Watt ist nicht viel und ich denke, dass es dran liegt.

Dass bleifreies Lot nicht glänzt, stimmt nicht. Dass passiert vielleicht, wenn eine Platine auf der Oberfläche nicht bleifrei verzinnt ist und sich beide Lote vermischen.

Wenn Du z.B. eine gebrauchte WS 81 von Weller bekommen kannst, dann ist das eine Investition für das Leben. Ist aber nicht ganz billig.
 
Das ist ein Eurorack Modul.

Okay, dann liegt die Ursache offensichtlich an der Leistung des Lötkolbens und nicht am Lot, wie ich erst vermutet habe.

Was ist von der Ersa RDS 80 Lötstation mit 80 Watt zu halten ?
 
Ich kenne die ERSA Station nicht, aber eigentlich ist ERSA eine solide Firma mit guter Qualität. Der Preis ist attraktiv.
Bei Thru-Hole Platinen solltest Du aber eine etwas breitere keilförmige Spitze verwenden. Bei SMD ist eine feine Spitze (bleistiftspitz) zu bevorzugen.
 
Ich hatte auch am anfang solche probleme.
Ich würde auch sagen das du einen neuen lötkolben brauchst. Weil die temperatur zu schwach war.

Ich wollte mir keinen lötkolben fürs leben kaufen und dafür hatte ich auch kein geld.

Habe mir nach langem umschauen einen ersa mit 25w oder 30w bei amazon gekauft (weis gerade nicht genau, liegt im studio). Mit dem Hatte auf einmal alles richtig easy geklappt und die lötstellen sahen wie vom profi aus.
 
Und die lötstellen solltest du versuchen mit ner lötpumpe zu entfernen (funktioniert zuzweit super, alleine schwierig) und neu zu löten weil wie es aussieht wird es da kein Kontakt geben und ggf. Muss du später fehlersuche betreiben.
 
Ich fasse mal zusammen. Das Stannol Lötzinn ist in Ordnung, daran liegt es nicht.

Also brauche ich einen neuen Lötkolben oder Station, mit mehr Leistung.

Welche Löstspitze mit Keilform sollte ich für Thru-Hole nehmen, gibt es einen Link zu einem Produkt ?
 
Und die lötstellen solltest du versuchen mit ner lötpumpe zu entfernen (funktioniert zuzweit super, alleine schwierig) und neu zu löten weil wie es aussieht wird es da kein Kontakt geben und ggf. Muss du später fehlersuche betreiben.

Das Modul läuft komischerweise ...

Kann ich nicht die bestehenden Lötstellen mit dem neuen Lötkolben nachlöten ?
 
Definitiv nicht heiß genug - da kriegst du das Lötzinn flüssig, aber die Leiterbahn selbst kriegt nichts ab. Aber schau am besten nach, welche Temperatur eben passend ist. Zu viel ist auch wieder kontraproduktiv, aber lässt sich ja alles regeln.
Mit Esra machst du nichts falsch und würde schon hingehen und sagen, dass die für ein Leben hält.

Würde mit dem neuen Lötkolben über alle Stellen nochmal rüber :)
 
Wenn Du einen neuen Lötkolben bzw. -station hast, dann solltest Du die betreffenden Pins entlöten und dann noch einmal neu löten. Entlöten mit dem aktuellen Kolben dürfte auch schwierig sein.

Ich löte seit Jahren mit einer Standardspitze für meine Weller-Station (auf dem Bild in der Mitte):

Damit mache ich alle Thru-Hole Sachen.
 
Hab zwar noch keine Erfahrung damit, würde aber bei Bedarf Lötpaste probieren. Das scheint mir irgendwie einfacher zu sein, auch weil beim Eintauchen der Lötspitze sofort der größtmögliche Oberflächenkontakt besteht.
 
Gibt es für die Temperatur einen Richtwert bei Thru-Hole ?

Bzw. woran erkenne ich, ob die richtige Temperatur eingestellt ist ?
 
Die Temperatur meiner Weller steht (fast immer) so auf ca. 370 °C - ich löte allerdings grundsätzlich nur mit bleihaltigem Lot - bleifrei hatten wir mal auf der Arbeit - ein Teufelszeug! Nie wieder.
 
Kann ich nicht die bestehenden Lötstellen mit dem neuen Lötkolben nachlöten ?
Ja.
Flussmittel drauf und nachlöten.
Bzw. woran erkenne ich, ob die richtige Temperatur eingestellt ist ?
1.Zu kalt: Das Lötzinn fliesst nicht verbindet sich nicht mit dem zu lötenden Material.(siehe deine Bilder)
2.Heiss genug: Das Lot "fliesst" beim Löten.
3.Genau richtige Temperatur: Das erkaltete Lot glänzt
4.Zu heiss: Das Lötzinn fliesst, ist nach dem Erkalten aber grau/weiss.

Ich gebe vor dem Löten immer etwas Flussmittel auf die zu verbindenden Teiie.
Wenn möglich (Teile sind gross genug)verzinne ich die zu verbindenden Teile vor dem Löten.
 
Die Temperatur meiner Weller steht (fast immer) so auf ca. 370 °C - ich löte allerdings grundsätzlich nur mit bleihaltigem Lot - bleifrei hatten wir mal auf der Arbeit - ein Teufelszeug! Nie wieder.
Das kann ich so nicht bestätigen. Ich löte seit ca. 8 Jahren bleifrei und habe damit keine Probleme. Ja, die Temperatur ist höher, aber das Lot lässt sich bei gut designten Platinen hervorragend verarbeiten.
Natürlich darf man für private Zwecke noch bleihaltig löten, aber gewerblich genau nicht mehr. Bei bleifreiem Lot von Teufelszeug zu sprechen und dann bleihaltig löten, scheint mir doch eher eine Verdrehung der Tatsachen.
 
ja, die Lötpunkte auf der Platine vorher verzinnen ist auch ne gute Idee..
Na ja, das sind vergoldete Kontakte, mit entsprechendem Lot mit Flussmittel und korrekter Leistung und Temperatur, muss man da vorher nicht verzinnen. Da fließt eher da Lot in das Loch und dann wird es spaßig.
 
Bei bleifreiem Lot von Teufelszeug zu sprechen und dann bleihaltig löten, scheint mir doch eher eine Verdrehung der Tatsachen.
Uiii - ich habe dann wohl vergessen, diese meine Aussage als meine eigene, subjektive, jedoch unmaßgebliche Meinung zu deklarieren... :shock:
 
Na ja, das sind vergoldete Kontakte, mit entsprechendem Lot mit Flussmittel und korrekter Leistung und Temperatur, muss man da vorher nicht verzinnen.
ach ja, das ist natürlich was anderes.... ich ging aus von normalem Kupferleiter, da ist maximal irgend ein Lack drauf der sich von zuwenig Lötkolbenhitze nicht beeindrucken lässt..
 
Ich bezog mich auf das obige Bild. Beim Löten von Platinen mit Thru-Hole sind die Bauteile in der Regel verzinnt.
Das Löten von Kupferlackdraht kann allerdings in der Tat sehr nervig sein. Da muss man teilweise den Lack vorher abkratzen.
Hat hier allerdings nichts mit dem Thema zu tun.
 
ich meine normales Leiterplattenmaterial, das nach dem Ätzen mit Schutzlack überzogen wird. Von Kupferlackdraht hab ich auch nicht geschrieben ?
 
Ich kann Stannol HF32 empfehlen (Sn60Pb39Cu1), das funktioniert prima mit Through-Hole.

Die Weller 81 hab ich auch, super Teil ?

Ansonsten denke ich auch, dass diese "Boller" von zuwenig Hitze kommen - nicht jede Löststelle braucht gleich lang um heiß zu werden! Wenn ein Pin z.B. mit der Ground-Plane verbunden ist, wird diese große Kupfer-Fläche erstmal einen großen Teil der Löthitze absorbieren. Bei solchen Pins muss man (erstmal) deutlich länger erhitzen, bis sie das Zinn gut annehmen.
 
ich meine normales Leiterplattenmaterial, das nach dem Ätzen mit Schutzlack überzogen wird. Von Kupferlackdraht hab ich auch nicht geschrieben ?
Alles gut, ich bin von gewerblichen Platinen ausgegangen (mit Lötstoppmaske) und habe den Lackdraht nur als Beispiel für extrem schlechte Lötbarkeit genommen.
Nach meinem Verständnis wird Schutzlack nach dem Bestücken aufgetragen. Natürlich muss man bei nachträglicher Bearbeitung den Schutzlack entfernen, sonst wird es schwierig.
 


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