Hallo zusammen,
Ist das CHD für anspruchsvolle Musikanten tatsächlich unbrauchbar?
Das hab ich so weder gesagt noch gemeint: es bezog sich auf die im Spielbetrieb wichtige Funktion des Benders. Dieser kann beim Juno-60 ein Pitchbend oder ein Filterbend ausführen. Die Filtersteuerung ist über ein Klinkenbuchse am Juno-60 herausgeführt und kann über das MDCB-2-MIDI-Interface (
http://www.chd-el.cz/index.php?id=312&lngid=en) auch angesprochen werden. Das Pitchbend aber eben nicht!
würd ich nicht machen. dann reciht auch chd mit "schlechterer" auflösung der daten - wer hört das?
Beim Pitchbend hört man sehr (!) leicht die Stufen eines mit nur 8 (oder weniger) Bit aufgelösten Analogsignals. Nicht umsonst wird Pitchbend über MIDI nicht mit 7 Bit sondern mit 14 Bit übertragen. Bei plus/minus einem Halbton macht das sicherlich nichts, bei Sweeps über 1/2 Oktave hört man allerdings +/- 6-Bit-Stufen sehr gut! (Anm. +/-6 Bit entspr. +7 Bit).
Nochmal im Klartext: weder mit dem DTRONIC noch mit dem CHD ist Pitchbend möglich! Also stellt sich in diesem speziellen Falle die Frage nach der Auflösung gar nicht. Soweit ich es der Bedienungsanleitung des CHD entnehmen konnte, ist die Auflösung max. 8 (von möglichen 14) Bit für die VCF-Cutoff-Steuerung. Dreht man die Filter-Resonanz mal voll auf (Selbstoszillation), kann man mal ausprobieren, wie hörbar die Stufen sind. Vielleicht probiert ein Besitzer das mal aus und postet die Ergebnisse dieses Tests?
Das CHD ist sicherlich keine schlechte Wahl wenn es in erster Linie um die Kosten geht, man einen gewissen Strippensalat in Kauf nimmt und auf Pitchbend udn wahlfreie Programmumschaltung verzichtet. Aber alleine die Vielzahl der möglichen internen LFO-Features des CHD ist kein Garantie für Spielvergnügen! Schließlich hat man sich keinen Juno angeschafft wegen der Unmengen an technischen Spielereien, sondern weil er super klingt und sehr einfach bedienbar ist (jede Einstellung klingt prima, schlechte Einstellungen gibt es einfach nicht
).
Es ist immer eine persönliche Geschmackssache ob man Fummeleien in den technische Einstellung des MIDI-Interfaces mag oder sich mehr mit Einstellungen der Klangparameter am Sysnthesizer beschäftigen möchte. Meiner Meinung nach sollte sich das MIDI-Interface unterordnen und die Features des Synthesizers unterstützen und nicht neue (weil technisch relativ leicht möglich) Features des Interfaces hinzufügen. Wer "Extrem-Klangbasteln" mit hunderten von Parametern liebt, der sollte sich eher einen anderen Synthesizer (vielleicht sogar was Virtuelles) suchen.
Viele Anwender kommen sicherlich mit externen Gehäusen und Steckernetzteilen prima klar, wiederum andere hassen jedes Zusatzgerät und/oder Kabel zuviel in ihrem Blickfeld. Im Livebetrieb ist ein im Synthesizer eingebautes Interface sowieso unschlagbar: alleine wegen der möglichen Fehler in der Verkabelung (Wackler etc.). Vor einer Entscheidung sind diese Überlegungen sicherlich die Wichtigsten, nicht undebingt die Anzahl der möglichen Features. Das ist wie mit den heutigen Handys: viele Spielereien verdecken die häufig benutzten Grundfunktionen und schmälern letztendlich den praktischen Nutzen. Exotische Einstellungen probiert man aus Spaß einmal aus, im täglichen Gebrauch sind sie dann schnell störend.
Sicherlich gibt es auch einen Personenkreis, der ausgefuchste LFO-Programmierung im Interface schätzt (super ist natürlich ein MIDI-Clock-synchroner LFO). Es gab (früher) schonmal andere externe Interfaces, die konnten auch mit einem zusätzlichen LFO aufwarten. Aber nur wer schon mal über SysEx solche Einstellungen manipuliert hat, der weiß auch, auf was er sich das einlässt. Das ist bestimmt nicht das, was ich unter "Spielhilfen" verstehe...
Auf der anderen Seite gibt es auch derart eingefleischte Puristen (bitte keinesfalls negativ verstehen), die mögen an Ihrem Vintage-Synth keine zusätzliche Buchse sehen, geschweige denn eine MIDI-Elektronik mit gleich zwei DIN-Buchsen. Da ist dann ein externes Interface die einzige Alternative und alles andere muss sich eben unterordnen. Über den DCB-Port geht dann übrigens auch MIDI-Out, was das MVS-Interface prinzipbedingt nicht unterstützen kann.
anhand des schreibstils könnte man vermuten, dass der hersteller selbst dieses statement verfasst hat und auf seine produkte aufmerksam machen möchte.
Das stimmt zum Teil: das Statement stammt vom Entwickler, aber auf das "Produkt" aufmerksam zu machen brauche ich gar nicht: das machen dankenswerterweise andere.
1) Der Thread wurde nicht von mir eröffnet.
2) Es war mein erster Beitrag in einem Forum überhaupt, das MVS-Interface gibt es seit mehr als 2 Jahren.
3) Ich habe lediglich auf solche Dinge hingewiesen, die sich entweder dem Nichttechniker (also dem reinen "musikalischen Anwender") nicht direkt erschließen, oder auf solche, die in Prospekten gerne "missverständlich" ausgwiesen werden.
Das robatum interface gibts doch auch für den jupiter-4, korg polysix und mono/poly oder nicht?
Danke für den Hinweis. Eine (nicht unbedingt vollständige) Liste gibt es hier:
http://www.robatum.de/produkte/mvs/vintage-synths.html
ich bekam mal ein angebot nicht unter 500 euro incl. einbau,
Die Preise hängen immer vom Synthesizertyp und von der gewünschten Ausstattung ab (man ist ja flexibel). Manchmal werden Extras (oder sogar kleinere Instandsetzungen) gefordert, da sollte jeder seine Wünsche äußern dürfen. Und wie gesagt, es gibt auch eine auf den Juno-6/60 zugeschnittene Spezialversion für unter 300,- Euro (inkl. Einbau!!!).
das war mir halt zu teuer für einen der genannten synthesizer, da es tlw. viel mehr als die anschaffungskosten bedeutete.
Auch wenn ich es nicht nachvollziehen kann: diese Rechnung machen merkwürdigerweise viele für sich auf. Das kommt mir irgendwie so vor, als ob man einen günstigen Gebrauchtwagen deshalb nicht kauft, weil das Benzin im Laufe der Zeit deutlich teurer wird als der Anschaffungspreis des Autos. Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun (oder gibt es neuerdings das "unter-3-Liter"-Auto?
). Eine Großserienfertigung wird es für MIDI-Retrofits sicherlich nie mehr geben, zumindest nicht auf diesem Planeten...
Es ist allerdings durchaus legitim, eine komplette Einbaulösung (der Einbau kostet halt) gegen ein externes Steuergerät zu stellen, solange die benötige Funktionalität vergleichbar ist. Einge Anwender wollen z.B. außer Note-On/Off gar nichts weiter. Bei einem Juno-60 würde ich dann sofort das DTRONICS-MIDI-Interface (
http://www.dtronics.net/) empfehlen. Mit Selbsteinbau gibt es absolut nichts billigeres und - obwohl ich es selbst noch nicht getestet habe - glaube ich, dass dies auch eine stabile Lösung ist (ich meine das nicht nur mechanisch).
ich bin froh dass es die chd interface gibt und ich einfach und problemlos jeden klassiker midifizieren konnte -auch als nicht-techniker.
Auch wenn sich hin und wieder ein Hobbyelektroniker etwas zuviel zutraut (nicht böse gemeint), mit dem Selbsteinbau kann man logischerweise immer Geld sparen. "Jeden Klassiker" kann man damit aber sicherlich nicht midifizieren. Genau aus diesem Grund wurde das MVS-MIDI-Interface auch als universelles MIDI-Interface entwickelt. Der entscheidende Unterschied liegt in der Anpassbarkeit in Hard- und Software: genau damit kann auch flexibel auf individuelle Kundenwünsche eingegangen werden, ohne das gleich die Kosten explodieren.
(Sorry, das Posting ist ein wenig lang geworden...)
Grüße aus Hanau