So, Zeit für ein kleines Zwischenfazit. Zuerst aber noch ein paar Antworten auf die letzten Kommentare:
Iridium ist wohl eher eine Vernunft-, bzw. Kopfentscheidung
Richtig. Wie schon gesagt: Wenn man ein kleines Setup sucht, ist ein Iridium natürlich so etwas wie ein Joker. Ich suche hier aber definitiv ein Liebhaberobjekt, es wird also mindestens zu 70% eine Bauchentscheidung.
Ich habe hier den Prophet-5 angekreuzt, würde Dir aber zum Prophet-10 raten. Die 10 Stimmen machen bei 4- bis 5-stimmigen Akkorden bei Pad-Sounds mit langem Release schon Sinn.
Bei der Arbeit mit Polybrute und Take-5 habe ich gemerkt, dass ich mit weniger Stimmen eigentlich recht gut auskomme. Akkorde mit vielen gleichzeitig gehaltenen Stimmen kommen in meinem Tracks kaum vor (meistens maximal 3). Das wäre also in meinem Fall das unwichtigere Kaufargument.
Aber auch bei Poly-Unison- oder gelayerten Sounds.
Layer sind da schon interessanter. Das Feature habe ich auch beim Prophet Rev2 sehr gerne genutzt (weniger am Summit, vermutlich weil da ein einzelnes Layer idr. ausreichend komplex sein kann). Das wäre tatsächlichlich zu überlegen. Unison ist da schon weniger mein Ding: Nutze ich bei kaum einem Synth, so extrem fette Sounds bringe ich nicht gut im Mix unter. Meist reichen mir dann 2 oder 3 Stimmen parallel.
Den hier vielkritisierten fehlenden Stereo-Out vermisse ich überhaupt nicht, im Gegenteil.
Der würde mir auch nicht fehlen. Stereo-Out brauche ich eigentlich nur, wenn der Synth eingebaute Stereo-FX hat. Alles andere kann ich in der DAW regeln.
Blendet man halt den LFO über den Regler ein statt über´s Modwheel bei entsprechenden Pads, wo ist das Problem ?
Naja, manche Leute wollen solche Sachen über Midi aufzeichnen. Reagiert der Prophet auf Midi CC für alle Knöpfe?
Ja aber dann muss der Synth so toll klingen, dass es mir ehh egal ist, dass ich keine Presets mehr direkt wiederfinde
Ich finde, dass sich die Presets am Super-6 sehr schnell durchsteppen lassen. Notfalls merkt oder notiert man sich halt die Nummer.
Es hängt aber auch hier natürlich wieder stark von der bevorzugten Arbeitsweise ab: Ich verwende Presets nur selten gezielt wieder. Das meiste wird im Rahmen der Produktion erstellt, oder beim Soundschrauben ergibt sich ein Startpunkt für eine Produktion. Wer viel mit Presets arbeitet, wird ein Display und Filter natürlich bevorzugen.
nur beschränkt eigene Wellenformen laden kann
Das können sowieso nur wenige Synths. Muss man halt was anderes nehmen.
und die generelle Bedienung halt Mist ist.
und das ist halt wieder sehr subjektiv: Ich finde die Ergonomie beim Soundbau am Super-6 sehr gut. Nur in der Modmatrix verzettelt man sich manchmal, aber die steht beim UDO auch nicht so im Vordergrund.
----------------
so, nun noch ein paar Zeilen zum Stand der Dinge:
Zur Abstimmung:
- immer noch hat der OB-X8 die meisten Stimmen.
Aber so gut wie keine Pro-Argumente im Thread ...
Der wird es vermutlich nicht werden - auch aufgrund des hohen Preises. Hier bin ich tatsächlich in einer Region wo ich etwas zubuttern oder auf anderes verzichten müsste.
- Auf Platz 2 liegen die Vorschläge, die nicht in der Liste aufgeführt sind: Hier noch einmal vielen Dank für die vielen hilfreichen Anregungen.
Das eine oder andere genannte Gerät wird sicher noch seinen Weg zu mir finden, wenn auch vermutlich nicht "dieses Mal".
- An dritter Stelle steht wie zu erwarten der P5 (ich nehme an, Stimmen für den P10 sind da mit enthalten) - allerdings inzwischen recht dicht gefolgt vom 700FS.
Zur Entscheidungsfindung:
Momentan schwanke ich zwischen drei Szenarien:
- Prophet 5 oder 10
hier wurde ja schon mehrmals vermutet, dass die Entscheidung eigentlich schon (halbbewusst) gefallen ist, und der P5/10 der Favorit sein wird.
Tatsächlich hat der Prophet eine starke Anziehungskraft, und man wird auch lange Freude daran haben.
Aber: würde er mich klanglich bei vorhandemem Polybrute und Super-6 weiterbringen? Das typische Feld von "vintage analog" Polysounds kann ich mit PB, Take5 und dem Nymphes schon sehr gut abdecken.
Mindestens der Take5 müsste dann gehen.
Auch: bei einem 5 Oktavenkeyboard brauchts den neuen Jaspers, damit ich ihn ergonomisch in Arm-Reichweite unterbringe.
- miniKorg 700FS
ein Spezialist, aber sexy. Ich fühle mich von Underdogs und Exoten oft angezogen, wenn Sound und Haptik zu mir passen. Ob der Korg so ein Kandidat ist, müsste sich zeigen, aber was ich im Netz so höre, gefällt mir fast durch die Bank weg.
Vorteil: Den könnte ich ohne größere bauliche Maßnahmen unterbringen.
Vorteil #2: Preislich (absolut gesehen) noch moderat. Es bliebe noch etwas Budget für kleinere Anschaffungen (z.B. mal ne bessere Abhöre?) übrig. Oder eine Anzahlung für einen Implexus ...
- 3rd Wave
Das wäre vermutlich der Synthesizer, der mich klanglich am weitesten bringt. Ich habe zwar aktuell den M als Wavetabler, hadere aber da noch etwas mit der Bedienung (es gibt zwar genug Knöpfe, aber die Haptik der Encoder und deren Beschleunigung könnte besser sein. Hinzu kommt, dass ich mir die Reihenfolge der Hauptmodule (Knopfleiste oben) nie merken kann.
Der Third Wave könnte da (neben anderen Vorteilen) eine ergonomische Alternative sein. den 100% klassischen PPG oder Microwave-Sound brauche ich nicht unbedingt, da ich diese Geräte früher nicht hatte.
Wermutstropfen ist halt der Preis, der das Budget zu 101% ausschöpft.
Aber immer noch besser, für ggf. etwas teurer aus EU statt selbst aus USA zu beschaffen ...
Trotz allem ist er halt emotional nicht so attraktiv wie ein P10.