Welche Bücher lest ihr gerade...

Wow... Erich Fromm, dieses Buch und "Kunst des Liebens" habe ich in den 80ern verschlungen. Schön, dass es heute noch junge Menschen gibt, die sich mit seinen Ideen/Gedankengängen beschäftigen wollen.

Ich finde gerade heute wäre "Haben oder Sein" ein wichtiges Buch. Wenn es nach mir ginge, würde ich es zu Schulstoff machen und den Menschen von Anfang an ein gesundes, humanistisches Weltbild vermitteln. Das, was wir "Normalität" nennen, entpuppt sich bei tiefgehender Betrachtung als eine völlig destruktive Lebensweise, die nicht nur uns selbst schadet, sondern allem voran unseren Planeten. Unsere Habgier und ihr verbandelter Kapitalismus zerstört unsere wunderschöne Natur, rottet Tiere und Pflanzen aus und macht uns Menschen zu nummerierten Zahnrädchen in einer großen, materialistischen Maschine.
 
bin seit ein paar Wochen mit Esther Bockwyt's Buch über Wokeness (Psychologie eines Kulturkampfs) fertig, war gut, ziemlich starke akademische Perspektive, ziemlich viele inhaltliche Wiederholungen, hätte man massentauglicher schreiben können und dabei die Hälfte vom Papier eingespart. Dennnoch sehr empfehlenswert. Wer sich wundert warum es mittlerweile fast schon einen Wettbewerb darum gibt, das größte Opfer zu sein, und wie das alles (wokeness) psychologisch oder soziologisch, oder einfach 'psychosozial' wirkt, der sollte das Buch lesen.
 
Gerade angekommen:
Der vierte zu bewältigende Karl-May-Kolportageroman, Titel: "Deutsche Herzen, deutsche Helden".
ich hoffe, es wird nicht gar so hurrapatriotisch, wie der Titel ahnen lässt, aber das war ja damals (1885-88) angesagt.
Immer ein schönes Guckloch in die Geschichte, wenn man solche Sachen mit heutigen Augen liest.

Schöne Grüße
Bert
 
Ich bin, nachdem ich die Pogues und die Dubliners entdeckt habe, in die irische Geschichte eingestiegen und habe das Gesamtwerk von Brendan Behan verschlungen.

Ansonsten in letzter Zeit die so genannten Angry Young Men und Sheilagh Delaney, derentwegen Morrissey wohl das texten angefangen haben soll.
Beim Thema Irland ist natürlich immer James Joyce eine Empfehlung. Muss ja nicht gleich Finnegans Wake sein (sehr schön, aber auch extrem kryptisch). Die Dubliners z.B. sind sehr auf den Punkt geschriebene Kurzgeschichten, "Die Toten" daraus wurden von John Huston kurz vor seinem Tod genial verfilmt. Oder das Portrait des Künstlers als Junger Mann: Den Helden Stephen Daedalus dieses autobiographisch angereicherten Romans wird man später noch einmal im Ulysses wieder treffen, wenn man es sich denn traut, in diesem "literarischen Olymp" etwas herumzuwandern (nein, das ist gar nicht so schwierig, und ja, das ist ein ziemlich lustiges Buch).

Portrait: Übersetzung von Friedhelm Rathjen.
Dubliners: Übersetzung von Diether E. Zimmer oder die von Freidhelm Rathjen.
Ulysses: Übersetzung von Hans Wollschläger.
Finnegans Wake: nicht übersetzbar. Sehr nett ist "Riverrun to Livvy" von Bill Cole Cliett, das sich auf 342 Seiten ausschließlich mit der ersten Seite des Buches beschäftigt...

Happy reading,
Andreas
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben