Was ist Hybrid? / Ist der JD-XA oder JD-Xi hybrid?

Was ist denn aus elektrotechnischer Sicht der Unterschied zwischen Analog und Digital?
So ein "digitaler" Logik IC besteht ja auch nur aus "vielen kleinen Transistoren", oder?
Spannung und Strom verhalten sich ja gleich, egal ob Analog oder Digital.
Die klassische Glühlampe scheint auf den ersten Blick "analog". Wird meist aber nur Ein/Aus-geschaltet....doch digital?:kaffee:

Mein analoger Synth bleibt analog, auch wenn der Ein-/Ausschalter digital ist ;-) Was Transistoren betrifft, gibt es Schalttransistoren, die sind digital und Verstärker-Transistoren, die sind analog. Digital kennt zwei Zustände, Analog unendlich viele.
 
Was ist denn aus elektrotechnischer Sicht der Unterschied zwischen Analog und Digital?

Ein Oszillator, der mit "Strom", d.h. Kontrollspannung, mit Transistoren oder ggf. mit IC's sein Signal erzeugt, wäre Analog.

Ein Oszillator, dessen Schwingung aus einem digital-errechneten DSP-Chip kommt, wäre Digital.


;-)
 
Ich bin leider nicht sehr firm was das lesen / interpretieren von Chip-Datenblättern anbelangt. :sad:


Gedankensortierungs-Versuch:

  • Mic sagte, die Hüllkurven seien eher nicht relevant als Beurteilungskriterium, ob ein Synth hybrid ist oder nicht.

  • Die Frequenzteilerschaltung würde ich zur Beurteilung auch aussen vor lassen, wegen den String-Machines oben ...und weil es nicht allzuviele Geräte mit der Architektur des 800ers gibt.

  • Das Filter ist Analog. Ich denke da sind wir d'accord.

  • Die Sägezahn-Wellenform scheint beim Poly-800 gar nicht zu existieren... Bzw. sie wird durch ein Lautstärken-Mischungsverhältnis der Rechteck-Wellenformen erzeugt. :denk:

  • Stellt sich mir noch die Frage: Kann man Rechteck-Wellenformen überhaupt rein-analog generieren, sodass man auch bei einem Analog-Synth wirklich von Analog sprechen kann?

  • Wenn sich ein Rechteck sowieso nur "digital" erzeugen lässt, scheint das auch bei den typisch-analogen Schlachtschiffen zur Beurteilung der Kategorie "Analog" keine Rolle mehr zu spielen.

Es ist sogar eher noch einfacher: Die meisten hybriden Synths sind eben einfach eine Mischung von Baugruppen im Audioweg, dh - das kann bei den meisten nur Filter, VCAs/Drive und OSCs sein - du musst also nur nachsehen, ob zB einer oder mehrere OSCs anders aufgebaut sind (technisch) als das Filter bzw VCA/Amp - Das steht aber nicht dran sondern muss man quasi wissen.

DAS ist das Problem und vielleicht ist das sogar ein Fehler, weil das die Einordnung komplexer macht als bisher. Die Technik wird zunehmen egaler, die eigentliche Einteilung wird heute von vielen eher nach Nutzung und Form gemacht -

Monophon, Paraphon, Desktop, Minitasten-like Microkorg, Normales Keyboard, Groovebox/Sequencer-Aufbau.
Stimmenzahl und Möglichkeiten bzw Performance. Dh - man kann auch einen Synth nach Features einsortieren.

Kleiner Synth mit einfachen Möglichkeiten, Synth mit mind 2-3 LFOS, mehreren Hüllkurven und Synthese im Stile Jupiter 8 bis hin zu komplexeren Teilen wie Andromeda oder auch anderen Typen wie FM Synths mit 4 oder 6 OPS oder additiv oder oder..
Das sind sogar schon technische Angaben, es ging auch über formellere Dinge - Oder "Einfach" vs "komplexe Synthesemöglichkeiten" oder "Menge der Modulationsquellen" bis hin zu "Möglichkeiten im Syntheseteil" .. aber auch Klang und Eigenschaften.

Will nur sagen - das alles gibt die Technikinfo nicht her.
 
Was ist denn aus elektrotechnischer Sicht der Unterschied zwischen Analog und Digital?

Ein Oszillator, der mit "Strom", d.h. Kontrollspannung, mit Transistoren oder ggf. mit IC's sein Signal erzeugt, wäre Analog.

Anders als beim Poly 800 erzeugt die Kontrollspannung bei den DCOs aus der Zeit nicht den Klang, sie steuert nur die Parameter.

Ein Oszillator, dessen Schwingung aus einem digital-errechneten DSP-Chip kommt, wäre Digital.

Nicht nur, siehe DX7, die Oszillatoren des PPG etc. ein DSP ist auch nur eine spezialisierte CPU. Aber sobald so ein Sound aus 'nem Wandler kommt, ist er an und für sich schon wieder analog ;-)
 
Eine Custom CPU ist aber schon digitial, so gesehen ist auch eine Mischung aus solchen Chips digital, so nichts analoges mit verbaut wurde. Lustig wäre, wenn nur die VCAs analog sind, dann wäre es eben auch hybrid. Beim Elektrons analog-Serie gibt es das, aber es sind bei der Rytm schon mehr Elemente als nur VCA, aber nicht total viel mehr. Trotzdem ist das Signalweg und somit auch hybrid, hier im Forum laufen sie aber unter "mit Sequencer", weil Groovebox.

Tja, der Thread ist ja auch nur für die, die was über Technik wissen wollen, einordnen ist einfacher, ..
Wenn nicht, kommt es sogar wieder weg.
 
JD-Xi würde ich bei Digital einsortieren.Der Filter wirkt nicht auf die digitalen und umgekehrt.Von daher auch kein Hybrid.
Da hätte man besser ne Samplerspur eingebaut anstelle des Analogparts.

nebenbei : Sequenzer des analogen Teils ist polyphon.:banane:
 
siehe oben zum JD Xi, hybrid bedeutet nur die Mischung aus analog und digitalen Klangkomponenten, und du kannst sie auch mischen beim JD, wenn auch nicht so wie man das von den anderen kennt. Der Begriff ist trotzdem technisch korrekt.
 
Der JDXi *ist* ein Hybrid,
der Poly-800 ist mMn. *kein* Hybrid.

Was mir hier im Thread aber u.a. noch fehlt, wäre der "grosse" Wave, der Waldorf Wave!
 
sind eigentlich die Paradebeispiele für hybrid. Schaut mal in die Threads, diese Gräte sind geprüft hybrid.

Es gibt auch sowas wie dwgs / Korg dw serie, k3, Prohet vs..
die modal synhs
esq1 und sq80
..
 
Blockdiagramm MSN5232:
MSN5232-Block.png

Semi-Digital, aber kein DSP, insbesondere keine konstante Sample-Rate, sondern direkt runter geteilte Ausgangsfrequenz, also kein unharmonisches Aliasing.
 
hybrid bedeutet nur die Mischung aus analog und digitalen Klangkomponenten
Ich bin bereit den JD-Xi als Hybrid zu akzeptieren, wenn man dort den analogen Synthesizer durch integrierte digitale Effekte schicken kann und die Effekte als Klangkomponenten begreift. DeepMind 6/12 wäre auch ein Hybrid mit analoger Synthese und digitalen Effekten, die Teil des Klangs sind, also in dem Fall digitale Klangkomponenten. Und das meine ich im Ernst: Ich habe nichts dagegen, die internen Effekte als Teil des Klangs zu verstehen. Im KingKorg gibt es z.B. eine analoge Röhre, die der digitalen Synthese nachgeschaltet ist. Würde ich ebenfalls als Hybrid akzeptieren, auch wenn mit geringer analoger Klangschöpfungstiefe. Am Ende zählt natürlich der Klang. Wenn wir aber rein die technische Seite betrachten, so gibt es z.B. im KingKorg und im DeepMind sowohl analoge als auch digitale Klangkomponenten. Im DeepMind liegt der Schwerpunkt rein technisch gesehen auf Analog, im KingKorg auf Digital. Das kann man schon so sehen. Im JD-Xi liegt der Schwerpunkt aber auch auf Digital: 128 digitale Rompler-Stimmen und digitale Effekte. Analog gibt es nur eine Stimme.
 
Ich bin bereit den JD-Xi als Hybrid zu akzeptieren, wenn man dort den analogen Synthesizer durch integrierte digitale Effekte schicken kann und die Effekte als Klangkomponenten begreift.
Das kann man.
In diesem Fall wäre es dann eine Sonderform einer MONOPHONEN hybriden Klangerzeugung, bestehend aus analoger monophoner Klangerzeugung gefolgt von digitalen Effekten, die als Bestandteil des Klangs angesehen werden. Der daneben enthaltene 128-stimmige digitale Synthesizer inkl. Effekte ist kein Hybrid, weil bei dem dann alles digital ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist einerseits Definitionssache. Andererseits Anwendungssache. Und ein weiterer User begreift ihn als Vocoder. :P Oder als Drumcomputer. :lol:
 
Aber um dir das Leben nicht schwer zu machen - eigentlich ist es schon verständlich was du meinst - es soll eben einen Vorteil geben und der ist beim JD Xi nicht durch Mischung der Technik so stark, er hat nur neben Drums und 2 Digisynths diesen analogen an Bord und das ist das minimalste was man tun kann um hybrid zu sein. Die meisten Hersteller machen es anders, um eben analoge Filter zu haben und deren Vorteile, sonst wäre die Technik eigentlich verzichtbar, da aufwendiger. Hybride sind eigentlich irgendwo "HiTech" oder haben bewusst solche Elemente, weil sie eben auch aufwendiger sind. Heute weniger als früher aber.. durchaus gibt es sie
 
Hybride sind eigentlich irgendwo "HiTech"
Nun ja, das wird zu "HiTech" mit mehr Stimmen. Also so ab 6 bis 8, bzw. gern auch mehr und multitimbral. :P Monophon kann man Hybrid auch als weniger "HiTech" bauen, weil weniger Bauteile und niedrigerer Preis. Die Frage ist nur, ob man monophon Hybrid braucht. Weil monophon kann man auch komplett analog bauen. Was nützt zusätzlich digitale Technik bei einem rein-monophonen?... Außer es sind digitale Effekte. Aber ich meine, hätte man irgendwelche Vorteile, wenn Oszillatoren eines monophonen Synthesizers digital wären?...
 
Wenn wir aber rein die technische Seite betrachten, so gibt es z.B. im KingKorg und im DeepMind sowohl analoge als auch digitale Klangkomponenten.

Mic sagte, die Effekte seien zur schlussendlichen Beurteilung, ob ein Gerät Hybrid ist, eher irrelevant. Von dem her kannst du vergessen, dass eine Starved-Plate-Pseudo-Röhre aus dem KingKorg einen Hybriden macht! ;-)



Ich bin bereit den JD-Xi als Hybrid zu akzeptieren

...für dich war der JD-Xi bei Markteinführung doch sowieso eine "Groovebox mit Tasten"!?


:kaffee:



Semi-Digital, aber kein DSP

Semi-digitaler Oszillator plus analoges Filter? ...das reicht mir irgendwie nicht, um den Poly-800 als semi-digitalen Hybriden zu sehen...

Der Poly-800 ist und bleibt Analog.



Der kann nichts dafür, dass er anders ist als die anderen. Is ja noch klein.

:lol: :lol:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
...für dich war der JD-Xi bei Markteinführung doch sowieso eine "Groovebox mit Tasten"!?
Ja, aber das habe ich nicht selbst erfunden, sondern aus diesem Forum in das Musiker Board getragen und dort deswegen Streit bekommen.
Auch was Hybrid ist, habe ich in diesem Forum gelernt. Und jetzt soll das nicht mehr gelten, und ein Mixer reicht angeblich. Nee nee, nicht mit mir!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mic sagte, die Effekte seien zur schlussendlichen Beurteilung, ob ein Gerät Hybrid ist, eher irrelevant.
Dann wäre der JD-Xi in keinster Weise hybrid. :P Wie gesagt, ein schlichter Mixer macht keinen Hybriden. :cool:

...oder komplett digital...
Ja ja, an die habe ich auch schon gedacht :P, an erster Stelle an den Prophecy, bei Yamaha aber in kleiner an VL70M. Braucht man so etwas als Hybrid mit analogem Filter? :agent: Wahrscheinlich ein großes JA, oder? :lol:
 
Um wieder die Kurve zu den Hybriden zu kriegen:

Wolfgang Palm hatte einen MONOPHONEN Hybriden! ...vielleicht sogar der erste überhaupt...


 
Sieht ganz danach aus, was ich bei Amazona.de gerade darüber lese. Ich selber verfolge die Synth-Welt eher ab 90er und weiß über ältere weniger. Um so überraschter war ich, dass mein Ultranova Klänge wie in den 80er Tracks erzeugen kann. :P

Die Frage ist, ob man Monophone überhaupt braucht... :floet:
Also ich habe bisher noch keinen Monophonen gebraucht. :agent: Mein Ultranova kann auch monophon. :P

Aber Hybrid wäre in monophon halt günstiger als in polyphon, es sei denn man verbaut viel Rechnerpower für digitalen Part. :agent:
 
Semi-digitaler Oszillator plus analoges Filter? ...das reicht mir irgendwie nicht, um den Poly-800 als semi-digitalen Hybriden zu sehen...

Der Poly-800 ist und bleibt Analog.

Ich müsste das Ding erst wieder anschließen, wie so vieles hier :cry: aber ich glaub' mich daran zu erinnern dass die Oszillatoren sogar aliasen.
Leider sind die User - die dir dazugehörigen Fakten etwas genauer als ich erklären könnten - nicht mehr hier :selfhammer:
 


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