Was ist für euch wichtig beim schaffen von Musik?

Ich möchte ehrlich sein mit meiner Musik,
und zwar in dem Sinne,
dass ich mich traue,
das zu machen, was mir am bzw. auf dem Herzen liegt,
auch auf die Gefahr hin, dass dabei etwas entsteht,
das schon längst bekannt ist oder aus irgendwelchen anderen Gründen nicht gefällt.
 
Eigene Sounds - was bei der Verwendung von Samples recht paradox erscheint.
 
Ein Bekannter hat mal bei uns den Faust gerappt, mit der Odyssee müsste das auch gehen. Vielleicht bieten sich da ja Ansatzpunkte und Überschneidungen mit anderen Fächern? Vielleicht war Rap ja sogar die übliche Vortagsart damals in Griechenland ;-)

(BTW: man kann das hier bei Bedarf ja in einen eigenen Thread auslagern (lassen))
ha, so eine idee hatte ich auch schon. als schüler war ich ein auffälliges kind und mußte als regelmäßige belohnung der lehrer, gedichte aus dem deutschbuch lernen.....eines davon war belsazar....das habe ich dann einfach mal in eine rammstein artige version verwandet.
egal, was man in der schule lernt, eines tages kann man es brauchen (okay....ich mußte bisher noch nie "pichelsteiner" kochen)
 
Was mir bei Musik und speziell meinem eigenen Tönen wichtig ist? Es muss mich faszinieren, sonst wende ich mich ab. Ich breche viele Regeln, weil ich sie schlicht nicht kenne, andere weil es für mich in dem Moment nicht wichtig ist, sie einzuhalten. Ich lärme mit Genuss vor mich hin und versuche maximalen Spaß zu haben und versuche Musik zu machen die ich selbst hören mag. Dabei kommen manchmal auch schräge Sachen raus...
 
Die Idee im Kopf so gut wie möglich audio umzusetzen.

Ansonsten:
- Experimentiergeist bewahren.
- Authentizität
 
Also Musik gemacht die mir nicht gefällt habe ich wohl noch nie, was wohl eben daran liegt, dass ich noch nichts im Auftrag von irgendwem gemacht habe - worauf ich ehrlich gesagt auch keine Lust hätte (also wenns so völlig abseits von dem ist was ich selber hören mag.)
 
Die Richtigen Synthesizer und Sounds wären auch noch wichtig. Was nutz einem der teuerste Synthesizer wenn er dir nich das gibt was du gerne hättest oder suchst und brauchst. ;-)
 
Also Musik gemacht die mir nicht gefällt habe ich wohl noch nie, was wohl eben daran liegt, dass ich noch nichts im Auftrag von irgendwem gemacht habe
Exakt. In den 90ern haben wir uns ja auch alle mit dem Gedanken eines eigenen Studios beschäftigt, habe mir das im Studio eines Bekannten ein paar Tage angesehen. Oh nein, da gehe ich lieber arbeiten...:nihao:
 
Wichtig sind vielleicht auch Kompromisse z.B. wenn man mit jemandem zusammen Musik macht. Das kann man bis zu einer gewissen Grenze zulassen.
 
Das ist schade. Musik, die mir nicht gefällt, mache ich nicht. Ist aber natürlich blöd, wenn Sie sonst keinem gefällt.
Wenn sie dem Kunden gefällt ist das schon okay. er bezahlt ja schließlich auch dafür.
Ein Koch im Restaurant muss auch manchmal Dinge kochen, die er selber nicht so gerne isst, aber so ist das nun mal.
 
Ist alles okay. Was Musik angeht, durchlebe ich gerade eine persönliche Sinn- und Identitätskrise. Manchmal klingt die in meinen Äußerungen durch. Ich überlege manchmal ernsthaft, sämtliches private Engagement für Musik einzustellen. Das Berufliche ist etwas anderes. Aber auch da kommt man als Musikpädagoge vielleicht mal an einen Punkt, wo man sich von der Jugend, die man unterrichtet, zu weit entfernt fühlt, um das Spiel noch mitspielen zu können. Ist aber off-topic hier.

Das Problem ist nicht so selten. Als (Vollzeit) Musikpädagoge (Schulmusik oder Instrumentalunterricht, wobei das letzte vll etwas weniger) ist man nach Jahren ausgelaugt vom Kampf gegen demotivierte Schüler, Abbau der Wertschätzung von Kunstfächer/Musik in den Schulen usw.
Ich habe das schon relativ bald gemerkt, als ich so mit ca. 40 (nach 20+ Jahren als Freischaffender) in den Schulbetrieb eingestiegen bin. Darum habe ich in dem Alter einen zweiten Bildungsweg gepackt (IT), um NICHT 100% Musik machen zu MÜSSEN fürs Überleben. Jetzt ist es 50/50 verteilt und ich bin fast durchgehend motiviert, eigene Musik zu machen.
 
Die Richtigen Synthesizer und Sounds wären auch noch wichtig. Was nutz einem der teuerste Synthesizer wenn er dir nich das gibt was du gerne hättest oder suchst und brauchst. ;-)
Es gibt viele Synthesizer, die deutlich mehr bieten, als so mancher Besitzer erahnen kann.
Manche haben ihr Minimoogpatch mit einer hübschen Sequenz auf dem Modularsystem und würden das niemals wieder verändern wollen.
Die haben dann das grundsätzliche Prinzip nicht verstanden.
 
Das Spielen, und ich mein nicht nur das Einspielen.
Oft mach ich den überschaubaren Kram hier an und daddel nur rum, steh auf, mach was anderes, setze mich wieder schraube Hier schraube Da. Keinen Plan, doch dann hat man irgendwas gebastelt dass einen fesselt und der Rest ergibt sich dann.

Seltener kommt es vor dass ich ein Ziel hab. Wichtig sollte mir eigentlich mehr Fleiß bei der Ausarbeitung sein. Doch meist ist es im Kopf schon viel weiter, aber dann hab ich hab schon keine Lust mehr drauf.

Gruß Frank
 
Es gibt viele Synthesizer, die deutlich mehr bieten, als so mancher Besitzer erahnen kann.
Manche haben ihr Minimoogpatch mit einer hübschen Sequenz auf dem Modularsystem und würden das niemals wieder verändern wollen.
Die haben dann das grundsätzliche Prinzip nicht verstanden.
Was ist denn dieses von Dir beschworene "grundsätzliche Prinzip"?

Bei Gitarristen gilt es als ehrenvoll, mittels zahlreicher Effektpedale, sorgfältiger Amp- und Gitarrenauswahl den einen "eigenen" Sound mit Wiedererkennungswert zu finden.

Entsprechend halte ich es für vollkommen berechtigt, mit einem Modulsystem den einen Klang zu suchen und zu finden, mit dem man immer und immer wieder spielen möchte.

"Klangforschung" in dem Sinne zu betreiben, dass man stets von Grund auf einen neuen Klang auf seinem Modulsystem baut, ist letztlich nur einer der Anwendungsfälle dieser Instrumentengattung.
 
Bei Gitarristen gilt es als ehrenvoll, mittels zahlreicher Effektpedale, sorgfältiger Amp- und Gitarrenauswahl den einen "eigenen" Sound mit Wiedererkennungswert zu finden..
Ok, dann noch etwas ZENiges:

Jemand beobachtet einen Musiker, der auf seiner Gitarre immer wieder den gleichen
Ton spielt, tagein, tagaus.
Schließlich frägt er den Gitarristen, weshalb er, statt Melodien zu spielen, immer nur
den gleichen Ton spielt.

Antwort: Alle Anderen suchen noch (auf dem Griffbrett) – ich habe meinen Ton gefunden.
 
Das Problem ist nicht so selten. Als (Vollzeit) Musikpädagoge (Schulmusik oder Instrumentalunterricht, wobei das letzte vll etwas weniger) ist man nach Jahren ausgelaugt vom Kampf gegen demotivierte Schüler, Abbau der Wertschätzung von Kunstfächer/Musik in den Schulen usw.
Ich habe das schon relativ bald gemerkt, als ich so mit ca. 40 (nach 20+ Jahren als Freischaffender) in den Schulbetrieb eingestiegen bin. Darum habe ich in dem Alter einen zweiten Bildungsweg gepackt (IT), um NICHT 100% Musik machen zu MÜSSEN fürs Überleben. Jetzt ist es 50/50 verteilt und ich bin fast durchgehend motiviert, eigene Musik zu machen.

Hatte letztens ein paar Deiner Stücke auf Soundcloud gehört. Herausragende Arbeit.
 
Was ist denn dieses von Dir beschworene "grundsätzliche Prinzip"?

Bei Gitarristen gilt es als ehrenvoll, mittels zahlreicher Effektpedale, sorgfältiger Amp- und Gitarrenauswahl den einen "eigenen" Sound mit Wiedererkennungswert zu finden.

Entsprechend halte ich es für vollkommen berechtigt, mit einem Modulsystem den einen Klang zu suchen und zu finden, mit dem man immer und immer wieder spielen möchte.

"Klangforschung" in dem Sinne zu betreiben, dass man stets von Grund auf einen neuen Klang auf seinem Modulsystem baut, ist letztlich nur einer der Anwendungsfälle dieser Instrumentengattung.
Das kann ja jeder gerne so machen wie er das mag, meins ist es nicht.
Ich finde es jedenfalls absolut unsinnig, mit dem Modularsystem ein Patch aufzubauen, um es danach nicht mehr zu verändern.
Wie langweilig ist das denn?
Ich entstrippe meine Systeme regelmäßig komplett, wenn ich mit den Aufnahmen fertig bin und patche immer von Grund auf neu, meist auch völlig andere Sounds.
Alleine schon, weil die Kabel leiden und mit der Zeit abknicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hatte letztens ein paar Deiner Stücke auf Soundcloud gehört. Herausragende Arbeit.
Danke sehr. Man lebt den künstlerischen Aspekt seines Lebens auch für solche Feedbacks. Interessanterweise habe ich öfters gute Feedbacks von Musikern erhalten, als die breitere Akzeptanz von Musikkonsumenten. So zu sagen, ich mache Musik für Musiker (nicht bewusst natürlich)...darum verdiene ich das Geld andersweitig))))
 
@boris

Ist je nach Musik auch gar nicht so einfach da beim Hörer erst noch die mangelnde Akzeptanz für ungewohntes überwunden werden muss. Ich war vor vielen Jahren mal bei einem Freund, der wollte mir unbedingt einen Song vorspielen. Ich fand den Song zuerst furchtbar, hatte mir dann aber gedacht: "Moment, der hat sonst so nen guten Geschmack, der wird mir das nicht ohne Grund vorspielen. Gut, anhören muss ich es auf jeden Fall, also lass ich mich mal darauf ein."
 
@Dark Walter
Das stimmt. Man kann auch Paralellen zu moderner und avantgardistischer Musik ziehen. Solche Musik ist z. T. sehr anspruschsvoll und verlangt vieles vom Hörer ab. Auch "sich einzulassen" und die Geduld für z. B. atonale Melodien und Harmonien als Zuhörer zu haben.
Irgendwann kommt dann aber auch die Sinnlosigkeit des Chaos ins Spiel. Ich habe einige Erlebnisse solcher Natur gehabt, auch als Musikmachender. Stichwort Free-Jazz...
 
Vielleicht muss es viel Mittelmäßiges geben, damit sich das wenige Relevante da dann herauskristallisieren kann.
So ähnlich würde ich es sehen, auch wenn ich es anders formulieren würde: Auch der größte Spitzenkönner hat irgendwann mal mit kleinen Fingerübungen angefangen. Kaum jemand wird bei seinen ersten Gehversuchen bejubelt. Aber wenn die Quarrymen nicht beim Sommerfest der Pfarrgemeinde von Woolton gespielt hätten, wären die Beatles nicht im Shae-Stadium aufgetreten.

Die von dir geschilderte Motivationslosigkeit kenne ich selbst. Ich habe mir mittlerweile abgewöhnt, mich all zu sehr darum zu scheren. Entweder mache ich etwas oder nicht, aber wie ich mich auch entscheide, ich bin nicht bereit, mich deswegen zu grämen. Dann mach ich halt mal ein paar Monate lang nix. Ja und? Ein tolles Privilleg des fortschreitenden Alters und des Amateurstatus, wie ich finde.
 
Mir ist es wichtig diesen „besonderen Moment“ zu erreichen in welchem man „sich selbst überrascht“. Leider erreicht man diesen nur selten, aber umso wertvoller sind diese.
 


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