Was ist das Besondere an einem Modularsystem (MoSy)?

Was die meisten vergessen: Sämtliche Synthesizerschaltungen kommen ursprünglich aus dem Bereich der Analogrechentechnik*. Ein Logarithmierer oder ein Divider ist ja nix, was für die Klangerzeugung erfunden wurde; Logarithmieren und Dividieren sind mathematische Funktionen
Hahaha, hatte ich auch wieder vergessen... (Und ein Vocoder wurde für´s militär erfunden - sorry, etwas off...)

*Als ergänzung: Mess- und Regeltechnik, Steuerungstechnik...
Das erinnert ja stark an die Logic-module - (Wenn dann)

Wo versteckt sich dann eigentlich die messtechnik!? (Jetzt kommen wir etwas vom thema ab)
 
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Oh oh, das ist ein Reizwort - aber ich spring da mal nicht drauf an ;-)
"Musikerzeugung durch das Modularsystem", dass die Maschine Teile der Komposition übernimmt.
Das ist alles sehr 60er und 70er-jahre... Das erinnernt mich an die hochzeit des Strukturalimus (Roland Barth,Baudrillard, Deleuze (Nachträglich korrigiert) usw...
Ist zwar heute out - aber ich kann nicht genug betonen wie bereichernt und erhellend die beschäfftigung damit ist - Man versteht dann die entwicklung der kunst und musik erst der letzten 50 jahre... Es gibt ja eine parallele (Auflösung der verkettung der einzelglieder) im "Reich der Zeichen und Symbole" Man nannte das früher "Zeichenfloating" (Wenn ich mein gedächnis nicht täuscht ;-(
 
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Weil du den Signalfluss nicht auftrennen kannst und der immer fest vorgegeben ist. Bei Modularsystemen kann man Effekte auch mitten im Signalpfad einschleifen, z. B. einen Federhall zwischen VCO und VCF, das geht bei keinem Kompaktsynthie, auch nicht bei ganz großen Kisten. Die Modulationswege sind völlig offen, da bieten sich auch unzählige Möglichkeiten.
Auch wenn deine Antwort hier wohlwollend abgenickt wurde, ich sehe dass anders.

Für mich sind FX Chains eine der Hauptaufgaben einer DAW, welche sich dadurch erst von einer Bandmaschine unterscheidet. Wenn man arbeitet wie in den 70ern (ist nicht böse gemeint, auch wenn es so klingt :)) mag das anders aussehen, aber in der Software Welt lassen sich die allermeisten FX Plugins heutzutage bei Bedarf auch mit Midi ansteuern/triggern. Daher wäre das jetzt kein dickes Pro Argument für ein Modular System....
 
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Danke für die vernünftige Antwort. Das war ja auch mehr oder weniger eine Frage und keine Aussage.
->

Frage:
Und warum soll klang Synthese und Steuerung mit herkömmlichen Synthesizern nicht auch gehen.
Antwort:
Kommt ja drauf an welche. So groß sind die Unterschiede der Live möglichenkeiten nicht. Das ist jetzt auch nicht das Besondere an Modular Systemen. Ich denke die Besonderheiten wurden schon in den ersten Beiträgen erwähnt und das war's. Kurz und knapp. ;-)
 
Ansich war der Satz klangsynthese und Steuerung im Verbund etwas unverständlich. Der kam ja auch nicht von mir.
Klar ein Kompakter Synthesizer alleine reicht nicht aus aber wenn jemand mehrere mit einander zu einem Live Setup verbindet dann geht da auch Klangsynthese und Steuerung wo ein Teil der Musik Komposition die Maschinen in Form von Hardware Sequenzer und so schon übernehmen.
Aber vielleicht hab ich wirklich was falsch verstanden. Vielleicht sollte ich mal youtube Videos dazu kucken.
 
Ja.... Hab nochmal deinen Beitrag gelesen und es jetzt verstanden. Der Vorteil beim Modular ist das es ohne den Nerv mit dem MIDI geht. Hat ich Gestern irgendwie übersehen. Aber als Vergleich zu einem kompackten Hardware Synthesizer gegenüber dem Modular hatte Bernie schon Recht. Da kommt man dann nicht weit was klangsynthese und Steuerung betrifft. So meinte er das. ;-)
 
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Hättest ja deinen Beitrag jetzt auch nicht löschen brauchen. Jetzt erkennt man den Zusammenhang ja gar nicht mehr. :D
 
Hättest ja deinen Beitrag jetzt auch nicht löschen brauchen. Jetzt erkennt man den Zusammenhang ja gar nicht mehr. :D
Der war irreführend, weil....

Midi ist teilweise tatsächlich das Problem, teilweise ist es einfach nur nicht optimal umgesetzt. Könnte man z.B. einen monotimbralen Synthesizer (also der nur einen Soundpatch spielt) mit 16 Kanäle ansteuern und die noch in der Modmatrix flexibel im Synth zuweisen, dann wäre bereits schon ein großer Schritt Richtung Modularität getan. Trotz Midi....
 
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...
Klar ein Kompakter Synthesizer alleine reicht nicht aus aber wenn jemand mehrere mit einander zu einem Live Setup verbindet dann geht da auch Klangsynthese und Steuerung wo ein Teil der Musik Komposition die Maschinen in Form von Hardware Sequenzer und so schon übernehmen.....

Also z.B. zwei größere Geräte mit jeweils diversen konfigurierbaren Drehknöpfen/ Fadern nebeneinander ?
 
So groß sind die Unterschiede der Live möglichenkeiten nicht.
doch, die unterschiede sind immens !
ich sage nicht man müsse "modular" haben.
aber ich sage: "modular" hilft ungemein "um erst auf gewisse patchideen zu kommen".
.......daraus kann man neue HardwareSynth und auch neue synthesekonzepte entwickeln.
( "modernes modular" hat z.bsp. die letzten jahre den VST und M4L markt massgeblich beeinflusst, IMHO)


im modular kann man viel ausprobieren,
du hast quasi alle parameter auf knöbben liegen und kannst rausfinden welche knöbbe/parameter zu drehen den klang oder die performance weiterbringen.
Da entstehen dann SEHR interessante einsichten.
Manchmal sind es total unscheinbare parameter die man "jammen" will um ne performance musikalisch zu gestalten.



heute patche ich gerne mit VST FX ( naja, AU ).
die art wie ich mit VST FX umgehe basiert massgeblich auf meinen erfahrungen mit modular.
man wagt sich an ganz andere patchkonzepte heran z.bsp.
auch lernt man am modular sehr gut patches (systematisch) auf alle erdenklichen "parameter vs. parameter" einstellungen abzuchecken um sweetspots auszumachen.
....und man ist eben schon im vornherein gewarnt:
"Das oft das unscheinbare das wichtige ist" ;-)....oder aber chaotisches weiter führen kann als "kopf-konzipiertes"......oder "dass Das was Lärm ist im einen moment sich in geilsten klang wandeln kann durch noch nen weiteren kniff dahinter", usw.


wollte mal den "lernaspekt" beleuchten ;-)
definitiv einer der ganz grossen Punkte von Modular.........grad auch wenns system nett bestückt ist ;-)
 
....
im modular kann man viel ausprobieren,
du hast quasi alle parameter auf knöbben liegen und kannst rausfinden welche knöbbe/parameter zu drehen den klang oder die performance weiterbringen.
Da entstehen dann SEHR interessante einsichten.
Manchmal sind es total unscheinbare parameter die man "jammen" will um ne performance musikalisch zu gestalten.
...

Es sieht in den Videos zumindest sehr spielerisch aus, wenn sie an den diversen Knöpfen drehen und mal etwas umstecken im Sinne von "Sie wissen nicht was sie tun". Sicher ist aber genau das Gegenteil der Fall - irgendwie haben sie das Teil ja auch erstmal zum Laufen bringen müssen.

Auffällig finde ich allerdings, daß das Drehen oft nur kleine, zunächst kaum merkbare Änderungen bewirkt (wie der Schmetterlingsschlag ?) mit der Zeit aber das ganze System in eine neue Richtung verschiebt ?
 
Ähm.... Ich muß dazu sagen das bei meinem beispiel die Sequenze auf der Keyboard Tastatur gespielt wurde wie ein Piano oder so. Nicht das jemand Denkt das ist ne Zauber Kiste. :D
Aber ich könnte sie auch einfach gerade aus laufen lassen und an den Reglern wie den lfo's und Filtern Modellieren so das sich die Sequenze oder Texture im Verlauf verändert. Quasi wie bei einem Modular System. Aber es ist schon so das bei einem Modular System sehr viel mehr Möglichkeiten diesbezüglich gehen können. Wo wir wieder bei dem Punkt sind das man sich halt nach seinem Bedürfnisen einen Synthesizer zusammen setzt. Und das halt das Besondere an einem Mudular System ist. Aber Komplexe Sequencen, Texturen und Modulationen gehen mit anderen Synthesizern auch. Jedenfalls mit VA's.
Spaß macht sicher alles mal. Ich hab noch nie ein Modular gehabt wenn ich ehrlich bin. ;-)
 
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Kommt drauf an wie man sein system auslegt...
Ich denke man kann aber sagen, dass das spielen "gestischer" ist.
Gestischer ja. Aber Memory irgendwie halt nicht weil man ja ständig ein Modul verkauft und ein neues ausprobiert oder mal eine andere Anordnung der Module in einem anderen case ausprobiert anstatt Musik damit zu machen.
 
Es sieht in den Videos zumindest sehr spielerisch aus, wenn sie an den diversen Knöpfen drehen und mal etwas umstecken im Sinne von "Sie wissen nicht was sie tun". Sicher ist aber genau das Gegenteil der Fall - irgendwie haben sie das Teil ja auch erstmal zum Laufen bringen müssen.

Auffällig finde ich allerdings, daß das Drehen oft nur kleine, zunächst kaum merkbare Änderungen bewirkt (wie der Schmetterlingsschlag ?) mit der Zeit aber das ganze System in eine neue Richtung verschiebt ?

Nein das eher nicht. Außer man Patch es bewusst so, dass viel passiert. Ein modularsystem ist keine magische Was-passiert-dann-Maschine.
 
Wir sprechen hier nicht über "Klangsynthese und Klangsteuern", sondern über "Klangerzeugung und Musikerzeugung". Dabei bedeutet das Wort "Musikerzeugung durch das Modularsystem", dass die Maschine Teile der Komposition übernimmt. Das tut ein herkömmlicher Synthesizer nicht. Man darf das ruhig als die Minimalvariante von KI sehen. Was die meisten vergessen: Sämtliche Synthesizerschaltungen kommen ursprünglich aus dem Bereich der Analogrechentechnik. Ein Logarithmierer oder ein Divider ist ja nix, was für die Klangerzeugung erfunden wurde; Logarithmieren und Dividieren sind mathematische Funktionen und die ganzen Schaltungen wurde erfunden um mathematische Funktionen elektronisch darzustellen.

Teil der Komposition übernehmen :
Doch bei dieser Betrachtung im Sinne des Systemverbundes müsste man fairerweise bei MIDI die MIDI-Sequenzer oder DAW zum MIDI-Synthesizer auch als eine Einheit verstehen auch wenn diese gewiss nicht diese grosse Flexibilität bietet dafür einen grösseren Umfang.
Das wird bei CV/Gate-Synthesizern noch klarer, da ja die gleichen Sequenzer wie fürs modular eingesetzt werden können.
Ob das generativ ist spielt dabei keine Rolle, das kann Software auch. Finde ich somit nicht ganz korrekt das Argument, auch wenn der Umfang der Möglichkeit beim Modularsystem deutlich grössere sind.

Der Vorteil am Modular ist in meinen Augen jedoch, dass man das System immer wieder seinen Bedürfnissen anpassen kann und dies auf der kleinst möglichen Einheit. Wenn mir bei einem festverdrahteten Synthesizer der Oszillator nicht gefällt kann ich nicht einfach austauschen oder andere Komponenten davon.
Das ergibt eine unheimliche Flexiblität.

Ebenso ist das Verschmelzen von Steuerspannung und Signal. Den LFO kann ich auch in den Signalweg bringen oder Teile aus den Singalweg zum modulieren verwenden usw. Klar bei manchen Synthesizern mit ausgefuchster Modmatrix geht auch schon viel davon.
 
Verschmelzen von Steuerspannung und Signal. Den LFO
OK, ist jetzt das dritte mal, dass das kommt ;-) Scheint echt ein echter aspekt zu sein!

Wenn das so ist, muss ja was drittes entstehen - zumindest müssen die wertigkeiten sich ändern... beim verschmelzen löst sich ja was auf...

Bei mir ist das zum beispiel so, das das signal/sound gar keine rolle mehr spielt...
 
Wir haben davon einiges hier aufbereitet:

#4:
View: https://www.youtube.com/playlist?list=PL39AE8CACCA5F6458


und hier
Modular Synth System

Sinn ist - frei konfigurieren und frei zusammenstellen,
nicht unbedingt aber Kabel sind cool und so, weil die Nachteile sind gar nicht so klein (Polyphonie, etc)
Also - sinnvoll für alle, denen klassische Synthesizer zu wenig können!

Das auch einbeziehen - 95% der Sounds sagen selbst Modularisten - könnten sie auch "so" machen:
Umfrage: Wie gut sind Modular-Sounds auf "Standardsynths" zu übertragen…?
 
Echte Polytempo Sachen (nicht zu verwechseln mit Polyrhythmik, oder Polymetrik) gehen in keiner DAW. Hab da lange nach gesucht.

Klingt erstmal so als ob da heilloses Durcheinander bei rumkommt, tut es aber nicht.
 
Jedermanns Sache ist das jedenfalls nicht.
Da muß man sich schon auskennen.
Alleine diese ganze Kabellage.... Das wär mir nix. Und es erfordert bestimmt auch richtig lange Einarbeitungszeit.
Respekt wer das hinkriegt.
 
Klingt interessant. Womit ist das denn entstanden? Das steht ja nicht dazu.

:schwachz:Soundtrack für Horrorfilm oder so. Hab mal ein bißchen mit Mod-7 rumgespielt. Man kann da zumindest einiges machen während eine Sequenz läuft, was vielleicht ein bißchen in die Richtung modular geht. Also z.B. neue Op/Mod-Paare anhängen, diese mit LFOs modulieren, die selbst von anderen moduliert werden. An verschiedenen Stellen das Signal abgreifen und zu einem Ausgang schicken. Ein Sample für Modulationen hinzunehmen... Da dies zu großen Teilen auf einem Display möglich ist, funtionieren die Veränderungen fast so schnell als wie wenn man einen Knopf drehen würde (was natürlich noch schöner wäre).

Mod-7 finde ich schon gut, aber die Stunden gestern mit Softtube modular.... nee das ist erstmal so garnichts für mich. Ewig basteln um einen extrem langweiligen Mono-Sound zu bekommen.
 
Aha..... Heute gibt es ja unendliche Möglichkeiten. Gibt ja auch ne Menge Software Modular. Bazille zb. und sogar einige unbekannte kostenlose. Quasi mehr für Leute die wenig Zeit und Platz haben.
;-)
 


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