Spekulation Was benutzen junge Leute zum Musikmachen?

und dann vergleichen wir diesen inhalt mal mit den büchern von arnold schönberg, der webseite von julius o. smith, den bausätzen von döpfer, einer komposition von wagner oder einer performance von oscar peterson.
Dein Vergleich hinkt. Das ist die Sicht eines Mitfuffzigers-oder-so, mit der sich die Jugend schlicht nicht mehr identifiziert.

Das waren doch auch nur Nerds der Musik und mittlerweile der Radieschenwuchslehre, deren Zeug sich heute nicht unmittelbar erschließt. Nur weil irgendwelche gebildeten Leute auf Youtube sagen, dass so Zeug die Hochzeit der Musik darstellt, muss die Jugend diese Meinung blind übernehmen?

Das Konzept von "Inhalt" hat sich einfach mitgewandelt. Heute zählt Infotainment und Entertisement als Inhalt, das sind die Nachfolger der technischen Datenblätter von einst. Hochkultur, wie wir sie verstehen, gibts nur noch als Beigabe zu Seniorenwindeln wie Plastikfiguren zum Ü-Ei.
 
vielleicht haben wir unterschiedliche Videos gesehen, aber in meinem hat die ein gut zusammengestelltes System, das sie auch kennt und hinreichend beherrscht


es ist offensichlich, dass wir unterschiedliche videos gesehen haben. bei mir kommen hier immer nur solche sätze an wie

"und dann schaut man wie die aufeinander reagieren und wie das dann klingt... mit einem sequenzer kann man unendliche lange sequenzen machen und dann kann man da noch einen arpeggiator dazu schalten, und dann macht man noch was mit einem trigger, damit das bei jedem durchgang wieder ein bischen anders klingt und dann hat man da auch noch 3 LFOs."

und ich bewerte das dann halt so, dass sie einerseits nicht weiß, was sie da eigentlich macht, während sie andererseits mit ganz vielen fachbegriffen und insiderwissen herumhantiert, so dass der informationsgehalt für ein unbedarften zuschauer bei genaunull liegt, weil er das gar nicht verstehen kann wenn er keine vorkenntnisse hat.

über qualität oder geschmack kann man immer streiten. aber du übersiehst meinen hauptpunkt: wir würden das video und den menschen garnicht kennen, wenn das nicht beides so aggressiv vermarktet werden würde.

jeder andere mensch, der das modul soundso seit einem jahr hat, kann es dir sicherlich auch halbwegs erklären. dazu braucht man weder die marke google, noch die marke telekom, noch die marke frau jako oder sonst irgendeine marke.

unter all den jungen menschen, die #etwas zum musikmachen benutzen repräsentiert modulargedöns maximal 0,1% - und dennoch haben es ihre videos in diesen thread geschafft. das ist das problem.

andere verkaufen millionen platten oder spielen 20 instrumente und man kennt nicht mal ihre namen.
 
Das Konzept von "Inhalt" hat sich einfach mitgewandelt. Heute zählt Infotainment und Entertisement als Inhalt, das sind die Nachfolger der technischen Datenblätter von einst. Hochkultur, wie wir sie verstehen, gibts nur noch als Beigabe zu Seniorenwindeln wie Plastikfiguren zum Ü-Ei.

Trotzdem wird dir dein Prof was husten wenn du ihm die Dissertation als einen Haufen links zu Youtube Videos schickst. Und das hat nach wie vor einen Grund.
 
Auch die Profs werden sich noch umschauen. Oder die Unis nach Profs mit diesen Qualitätsmaßstäben. Schon heute müssen Unis Studieneinführungskurse anbieten, mit Inhalten, die traditionell Gymnasiasten ein müdes Lächeln abgerungen hätten. Abitur von morgen heißt: Kannste Bruchrechnung und Dreisatz? 1.0.
Bei den Medizinern von morgen kann man froh sein, wenn die Anus und "Glied (hihi!)" unterscheiden können, ohne die KI zu fragen.
 
Ich glaube in der Musik kommt dazu dass die Aufmerksamkeitsspanne eines durchschnittlichen Jugendlichen nur noch "TIKTOK" ist. Nach spätestens zwei Minuten müssen im Song alle Themen durch sein und was neues her, sonst werden die hibbelig.
Das ist kein Problem der Jugendlichen an sich, das beobachte ich genauso bei Leuten in den Fünfzigern und älter (auch im nahen Bekanntenkreis, bestehend aus Akademikern, Handwerkern, Hippies, Metalern, Grufties etc.). Ebenso kenne ich junge Teenies, die eine Stunde stehend in der Bahn einen Roman lesen, weil kein Sitzplatz mehr frei ist.
Viele der Problematiken, die gern als typisch für die heutige Jugend gesehen werden sind eigentlich Probleme dieser Zeit, die alle Generationen (die eine vielleicht wirklich etwas stärker als die andere) betreffen.
 
Dein Vergleich hinkt. Das ist die Sicht eines Mitfuffzigers-oder-so, mit der sich die Jugend schlicht nicht mehr identifiziert.

naja, ich hätte das auch damit vergleichen können, wie ich und viele die ich kenne, im alter von 20 damals an die sache herangegangen sind. wir haben uns damals überwiegend mit der musik selbst beschäftigt, und das hat dann irgendwie schon gereicht.
releases, auftritte, auflegen usw. waren das marketing. heute scheint man es ohne übersteigertes sendungsbewusstsein und systematische bewerbung von marken und produkten zu gar nichts mehr bringen können.

ich dachte jedenfalls es lässt es sich abstrakt erst mal besser erklären wie ich da so sehe. :)

wenn mir jemand eine botschaft sendet, prüfe ich die relevanz der botschaft.

lautet die botschaft "schaut mal wie toll ich bin, ich arbeite beim schneider und wurde von daniel miller entdeckt und jetzt lege ich im berghain auf und die telekom macht ein interview mit mir wo ich euch erkläre, dass man mit einen sequenzer sequenzen machen kann" finde ich ehrlich gesagt so peinlich, dass sich mir die fussnägel hochrollen.

es fehlt eigentlich nur noch, dass sie sich halbnackt da hinsetzt oder uns ihre kontoauszüge zeigt und ihren unglaublichen erfolg zu beweisen.

warum macht die person, was macht? wie funktioniert es wirklich? was kann ich davon lernen? welche gesellschaftliche relevanz hat es? usw. kommt da nix an, auch wenn das unter umständen an meiner rezeption liegen mag, bin ich direkt wieder raus.

michaeal jackson oder mike oldfield haben in dem alter 20 instrumente gespielt.
 
Zuletzt bearbeitet:
SpeedyJ und Surgeon stundenlang mit einem Live Set auf der Bühne.

auch das funktioniert über markteing und ihre präsenz dort scheint mir vor allem darauf zu beruhen, dass man das dann wieder für weiteres marketing benutzen kann. (ich bin die, die wo auf einer bühne schallplatten gespielt hat, also verkaufe ich al nächstes t-shirts mit meinem namen drauf)

ich kenne jochem (oder miller for that matter) auch seit 20 jahren (jopchem hat damals gerade seinen ersten analogen selbstgebaut :) ), aber das liegt daran, in welchem bereich deren motivation so liegt. und deswegen habe ich die auch nicht auf einer bühne kennengelernt sondern woanders. bei denen steht nämlich stets die sache selbst im vordergrund und nicht irgendein geschäftsmodell.

du lässt dich gerade wieder davon beeinflussen, wie sich jemand präsentiert und ob er wirtschaftlichen erfolg damit hat anstatt dir ein unabhängiges urteil darüber zu bilden.
k-pop vom band bringt heute auch 50k zuschauer ins stadion und trotzdem ist es im vergleich zu michael jackson oder lady gaga - wo leute mit außergewöhnlichen talenten wirklich große kunst bieten - kompletter müll.


jedenfalls weigere ich mich solche leute als beispiel dafür zu sehen, wie die junge generation angeblich drauf ist.

das stimmt einfach nicht. es gibt auch unter 20 oder 25 jährigen nominal immer noch mehr ernsthafte orchestermusiker als modularhampelmax-influencer, die nur den weg mit dem geringsten widerstand zum geld gehen.

wobei ich damit jetzt vermutlich gerade eingeräumt hätte, dass sie ein nennenswertes alleinstellungsmerkmal hat.
 
es ist offensichlich, dass wir unterschiedliche videos gesehen haben. bei mir kommen hier immer nur solche sätze an wie

"und dann schaut man wie die aufeinander reagieren und wie das dann klingt... mit einem sequenzer kann man unendliche lange sequenzen machen und dann kann man da noch einen arpeggiator dazu schalten, und dann macht man noch was mit einem trigger, damit das bei jedem durchgang wieder ein bischen anders klingt und dann hat man da auch noch 3 LFOs."

und ich bewerte das dann halt so, dass sie einerseits nicht weiß, was sie da eigentlich macht, während sie andererseits mit ganz vielen fachbegriffen und insiderwissen herumhantiert, so dass der informationsgehalt für ein unbedarften zuschauer bei genaunull liegt, weil er das gar nicht verstehen kann wenn er keine vorkenntnisse hat.

über qualität oder geschmack kann man immer streiten. aber du übersiehst meinen hauptpunkt: wir würden das video und den menschen garnicht kennen, wenn das nicht beides so aggressiv vermarktet werden würde.

jeder andere mensch, der das modul soundso seit einem jahr hat, kann es dir sicherlich auch halbwegs erklären. dazu braucht man weder die marke google, noch die marke telekom, noch die marke frau jako oder sonst irgendeine marke.

unter all den jungen menschen, die #etwas zum musikmachen benutzen repräsentiert modulargedöns maximal 0,1% - und dennoch haben es ihre videos in diesen thread geschafft. das ist das problem.

andere verkaufen millionen platten oder spielen 20 instrumente und man kennt nicht mal ihre namen.
Hm, ich hab das hier geguckt und da kommen so ne Sätze nicht vor…

In dem Fall scheint sie das schon gut zu wissen, auch was man nicht macht/nicht zielführend ist bezüglich Karriere etc.. selbstpräsentation ist halt ne andere frage. Etwas einfach auszudrücken kann auch was mit theory of mind zu tun haben…

eh, die electronic beats haben keinen Bildungsauftrag, aber sie können Zeichen setzen/Modelle zeigen. Innerem Fall finde ich das sogar untypisch im Sinne, dass Sachen gesagt werden wie überleg dir, ob du die Kohle rausballern möchtest. Kann man sich was leihen? Etc… die Genese von ich hab da Bock drauf und bin in einem komplett anderen feld/beruf, und geh dann hin und arbeite mich rein - ist doch cool, das genau sowas im thread ist. deshalb sehe ich das gerade berechtigt. one to watch ist auch ein personenbezogenes Format, anders als die tech Talks oder Studiotouren; erklärbär Ding isses auch nicht.

modular 1% keine Ahnung, bin ich mir nichtmal sicher. Hatte schon gepostet, dass es nicht viel aber schon Leute in meinem Umfeld gibt - günstige Marken und Gebrauchtwaren sei dank. ich mag da keine Prozente spekulieren, aber sehe auch kein Problem darin, sowas im thread zu haben. Junge Leute ist ja kein monolithischer Block
und ich dachte, der Tenor hier war eher, dass man sich facetten anschaut

ob dann jemand berühmt ist oder nicht und ob sowas verdient ist, hm… mag ich niemandem zuordnen oder wegnehmen. Jacob Collier etc werden auch abgefeiert.

Unpolemisch: die meisten Kids hierInder Gegend lernen Blockflöte in der Volksschule - hab echt keinen Bock, sowas hier zu posten (außer evtl. quentin and his bird box orchestra). Lg
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: oli
Das ist kein Problem der Jugendlichen an sich, das beobachte ich genauso bei Leuten in den Fünfzigern und älter (auch im nahen Bekanntenkreis, bestehend aus Akademikern, Handwerkern, Hippies, Metalern, Grufties etc.). Ebenso kenne ich junge Teenies, die eine Stunde stehend in der Bahn einen Roman lesen, weil kein Sitzplatz mehr frei ist.
Viele der Problematiken, die gern als typisch für die heutige Jugend gesehen werden sind eigentlich Probleme dieser Zeit, die alle Generationen (die eine vielleicht wirklich etwas stärker als die andere) betreffen.
Na ist doch ganz klar, früher war alles besser und wir sowieso, weil zu unserer Zeit musste man noch ..., ... machen und wir haben lange gebraucht um ...., ... zu tun usw. Klar, war das so und meine Vorfahren haben auch keinen Milch aus dem Kühlschrank holen können weil der noch nicht erfunden war und hat mich das zu einem schlechteren Menschen gemacht? Wie weit in der Menschheitsgeschichte und der Technologie will man denn zurück gehen bis alles toll war? Ich verstehe nicht, warum wir, die nun wirklich auch mal jung warnen, jetzt genauso auf die Jugend herab schauen, wie die Alten damals die uns den Walkman schlecht reden wollten oder für die Elektronische Musik keine Musik war.
 
auch das funktioniert über markteing und ihre präsenz dort scheint mir vor allem darauf zu beruhen, dass man das dann wieder für weiteres marketing benutzen kann. (ich bin die, die wo auf einer bühne schallplatten gespielt hat, also verkaufe ich al nächstes t-shirts mit meinem namen drauf)

ich kenne jochem (oder miller for that matter) auch seit 20 jahren (jopchem hat damals gerade seinen ersten analogen selbstgebaut :) ), aber das liegt daran, in welchem bereich deren motivation so liegt. und deswegen habe ich die auch nicht auf einer bühne kennengelernt sondern woanders. bei denen steht nämlich stets die sache selbst im vordergrund und nicht irgendein geschäftsmodell.

du lässt dich gerade wieder davon beeinflussen, wie sich jemand präsentiert und ob er wirtschaftlichen erfolg damit hat anstatt dir ein unabhängiges urteil darüber zu bilden.
k-pop vom band bringt heute auch 50k zuschauer ins stadion und trotzdem ist es im vergleich zu michael jackson oder lady gaga - wo leute mit außergewöhnlichen talenten wirklich große kunst bieten - kompletter müll.


jedenfalls weigere ich mich solche leute als beispiel dafür zu sehen, wie die junge generation angeblich drauf ist.

das stimmt einfach nicht. es gibt auch unter 20 oder 25 jährigen nominal immer noch mehr ernsthafte orchestermusiker als modularhampelmax-influencer, die nur den weg mit dem geringsten widerstand zum geld gehen.

wobei ich damit jetzt vermutlich gerade eingeräumt hätte, dass sie ein nennenswertes alleinstellungsmerkmal hat.
Die Zeiten haben sich einfach geändert und es gibt sowohl positive, als auch negative Effekte.
Als ich damals, von 1993 bis 2000, hauptberuflich mit Musik zu tun hatte, war die Situation eine ganz andere als heute.

Schon damals aber vollzog sich der Wandel von Singles "als Appetizer fürs Album" und hauptsächlich Radio- und DJbemusterung hin zu der CD-Single als Daseinszweck mit möglichst vielen Remixen drauf.
Innerhalb dieser paar jahre war es schon merkbar dass der Output an Musik durch die einfachere, billigere Produktion und immer leichter verfügbaren Elektronik immer höher und die Verweildauer eines Titels in den Charts immer kürzer wurde.
Die Anzahl an Produzenten explodierte mit der immer leichteren Verfügbarkeit der Produktionsmittel. Wo Anfangs noch ein paar Namen wie Nosie Katzmann den Markt dominierten, war spätestens 2000 alle drei Meter ein Studio das schon mal irgendwann irgendeine Nummer in den charts hatte...
...die sich alle einen immer kleineren Kuchen teilen mussten.

Wenn Musikverkäufe keine Rolle mehr spielen und nichts zum Einkommen beitragen, musst du ausweichen. Heute kannst du mit dem kombinierten Einkommen aus Youtube, Streaming, Gema, Merchandising, Endorsement, Werbung und Konzerten gerade mal so leben, und musst ALLE bedienen. Ohne eine bestimmte Anzahl an Youtube-Abonnenten und Klicks bekommst du keine guten Gigs ( weil viele Veranstalter, genau wie früher, immer noch dem Trend hinterherhinken und irgendeine Messlatte brauchen... das hat sich nicht geändert ).

Ich beneide keinen von den heutigen jungen Musikern. Ich habe Tourneen relativ bekannter Bands platzen sehen weil der Gitarrist vom Chef keinen Urlaub bekommen hat.

Und das tut weh. Früher hast du mit Tourneen ein neues Album beworben, heute hast du Glück wenn auf deinem neuen Album irgendein Titel ist der dann bekannt geung wird um ausreichend Leute auf deine Konzerte zu locken.

Und was ist jetzt positiv?
Die unglaubliche Menge an guter Musik die jetzt zur Verfügung steht. Talente, dei früher stumm geblieben wären einfach weil sie Pech oder nicht die Mittel hatten Musik zu machen haben heute eine Stimme. Man muss sie nur aus dem Ozean an mittelmässigkeit rausfischen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Manchmal ist es schon wunderlich wie die Kinder ihren Musikgeschmack entwickeln. Meine Tochter mag Metal. Kennt niemanden der Metal hört, wir als Eltern hören kein Metal, aber E-Gitarre und E-Bass musste sein. Jetzt gehe ich ihr zu liebe immer mit auf die Metal-Konzerte und brülle irgendwelches Zeug, wo ich nicht mal weiß, ob das irgendwelche satanistischen Beschwörungsformeln sind. Five, five, five, six, six, six. Naja, was macht man nicht für seine Kinder. Als ich ihr gesagt habe, sie soll mal ein paar Klassiker mit der Akustik-Gitarre fürs Lagerfeuer üben. da hat sie mir einen Vogel gezeigt und gemeint, die kennt heute eh keiner mehr. Da müsste sie schon K-Pop oder Gangsterrap auf der Gitarre spielen. Naja, Berlin halt.
Aber nur, wenn du ihnen die Handys wegnimmst.
 
Edit: also sowas hier, ich glaube das beispiel demonstriert das ganz gut ( diese Handpans verkaufen sich neuestens wie blöd, sagt mein Musikalienhändler )


Der Junge ist richtig gut. Und das liegt ganz bestimmt nicht daran, dass er irgendwie "cool" sein möchte, mal abgesehen davon, dass er noch viel zu klein ist, um auf diese Weise motiviert zu sein. Der will einfach spielen und kann mit Sicherheit auch in seiner Musik "versinken" ... ganz abgesehen davon verfügt er offensichtlich über ungewöhnlich großes musikalisches Talent.

So etwas gibt es eben auch. Und heute nicht weniger als früher.
 
Der Junge ist richtig gut. Und das liegt ganz bestimmt nicht daran, dass er irgendwie "cool" sein möchte, mal abgesehen davon, dass er noch viel zu klein ist, um auf diese Weise motiviert zu sein. Der will einfach spielen und kann mit Sicherheit auch in seiner Musik "versinken" ... ganz abgesehen davon verfügt er offensichtlich über ungewöhnlich großes musikalisches Talent.

So etwas gibt es eben auch. Und heute nicht weniger als früher.

Aber oftmals ist das dann mit den Eltern verbunden. Der Junge hat sich bestimmt nicht ein 1.000 Euro Handpan zum Geburtstag gewünscht. Papa/Mama spielen bestimmt auch Handpan, vielleicht nur als Vorbild oder halt aktiv "gefördert" für die Show. Die meisten dieser Kinder sind gedrillt worden. Manche Kinder zerbrechen daran, wenn sie die Leistung nicht erfüllen können, andere werden zu Stars.
 
Aber oftmals ist das dann mit den Eltern verbunden. Der Junge hat sich bestimmt nicht ein 1.000 Euro Handpan zum Geburtstag gewünscht. Papa/Mama spielen bestimmt auch Handpan, vielleicht nur als Vorbild oder halt aktiv "gefördert" für die Show. Die meisten dieser Kinder sind gedrillt worden. Manche Kinder zerbrechen daran, wenn sie die Leistung nicht erfüllen können, andere werden zu Stars.
Das kann natürlich sein, muss aber nicht ...

Wie ich schon sagte, haben die Kinder, die im Alter von 0 bis 12 Jahren schon musikalisch viel lernen, fast immer auch einen entsprechenden Rückhalt durch die Eltern. Der ist zunächst einmal positiv zu bewerten. Schlimm wird es dann, wenn Kinder tatsächlich "gedrillt" und "vorgeführt" werden. Andererseits: Mozart und Beethoven wurden ebenfalls gedrillt und vorgeführt bereits in frühester Kindheit. Hat es ihnen geschadet? Darüber kann man streiten. War es im Nachhinein ein Gewinn für die Musikgeschichte, die Kultur, eigentlich die ganze Menschheit? Darüber kann man nicht streiten, denn das war mit Sicherheit so.

Möglicherweise neigen wir heute in unserer Gesellschaft auch ein wenig dazu, unsere Kinder zu sehr zu verhätscheln und verhätscheln und ihnen einfach zu wenig zuzutrauen? - Auch daran können Kinder zerbrechen.
 
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Ich mag Beispiele, deshalb hier Drumming mit Sperrmüll. Das Gleiche mit einem Drumcomputer nachzustellen wird nicht einfach ...
Eben gesehen. Hm, zum einen möcht ich tanzen ... ... zum anderen könnte ich auch das Video vom Baumgartner anführen um zu zeigen, dass die Jugend von heute nicht mehr nur bungeejumping macht. Es gibt auch Videos von sprechenden Katzen, damit kann man aber nicht zeigen, dass Katzen sprechen, vor allem nicht gerne.
 
Taylor Swift hats zwar nur auf 10 Minuten gebracht, ist aber klanglich deutlich besser als der muffige Opa Kram😉
Mir ist das zwar auch deutlich sympathischer als "Emerson, Lake & Palmer", aber dass es "bessere" Musik wäre, würde ich nicht unterschreiben wollen. Es ist einfach in einer anderen Hinsicht gut.

Im Übrigen gefällt es mir weder, wenn die "Opas von heute" diskreditiert und unter Generalverdacht gestellt werden, noch wenn es mit dem Bashing der "Jugend von heute" losgeht. Das ist alles Rubbish.

Diejenigen, die es verbocken, sind immer die "Mittelalten", die gerade die Macht haben. Weiße Männer um die 50 (wie ich selbst). Gleichzeitig die gesellschaftliche Gruppe, die am häufigsten AFD wählt. Dieser Fakt allein sagt eigentlich alles über "uns" frühe 70er-Jahrgänge (mit "weißer" Hautfarbe, ohne Migrationshintergrund und männlich) aus.
 
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CDJs
cdj-3000-angle-hero.png


Musik lässt man sich von jemand anderem produzieren und bald macht das dann auch die AI.
So hat man mehr Zeit für Social Media, Kleider und Style, Networking und allem was wirklich wichtig ist. ;-)
 
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der Musikunterricht den ich hatte war eher so hmm, nichts mit Bock und sehr luschi - aber man findet das schon - und manchmal reicht eine Reihe von Instrumenten auch schon - um anzubeißen - bei mir war das das beste
Das berichten fast alle Menschen so, mit denen ich spreche. Unser Musikunterricht in den Schulen ist nicht gut aufgestellt. Vermutlich auch mein eigener nicht. Das liegt aber nicht an dem mangelnden Engagement der Musiklehrer, sondern daran, dass die Organisationsstruktur mit der harten Trennung von Schulmusik in allgemeinbildenden Schulen, die schlecht funktioniert, und Instrumentalunterricht in den öffentlichen Musikschulen, der überhaupt nicht funktioniert, bei uns in Deutschland gesetzlich verankert ist. Hinzu kommt der eklatante Fachkräfte-Mangel, der im Bereich der Musikpädagogik hierzulande schon ewig existiert. Es gibt keinen politischen Willen, das aufzulösen, weil Musik im Land der Dichter, Denker und im Land der drei großen B - Bach, Beethoven, Brahms - eben nicht wichtig ist.

- auch etwas Zeit das allein zu machen wo keiner zuhört - entwickeln und probieren, auch wenn es total schlecht ist weil man ja noch Jugend ist - Oder sogar Kind oder sowas. Und will nur eine Lanze brechen - die sind nicht alle doof - die haben unterschiedlichen Zugang und vieles mehr. Ich war ja auch nicht wie alle 10 Jährigen oder so.
Das ist ja meine Rede. Viele Jugendliche sind alles andere als "doof" und viele sind talentiert und anders als @fanwander pointiert hat, geht es auch nicht allen nur um den sozialen Status in ihrer Peergroup. "Intrinsische Motivation" ist durchaus auch bei Jugendlichen anzutreffen - so wie bei Dir damals.

Nur wenn ich von mir aus gehe - also ich war das der einzige der sowas macht
Ich habe zu der Zeit gedacht, ich sei der einzige, der Velvet Underground oder The Fall hört und mit dem Vierspurrecorder sowas machen will, wie es Pete Townshend auf "Scoop" veröffentlicht hatte. War natürlich nicht so. Genau das lag in der Luft und hieß wenig später "Grunge". Aber auf dem Dorf war ich damit eben eher ein Außenseiter. So wie Du mit Depeche Mode und der Musik, die Du dann gemacht hast, wahrscheinlich.
 
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Klanglich besser.
Was verstehst Du daran nicht? Ich empfinde das als einfache und sehr deutliche Formulierung.
Den Sinn-Zusammenhang verstehe ich nicht. Taylor Swift soll "klanglich besser" sein als Emerson, Lake & Palmer? Ähm ... nein! Es ist klanglich ganz anders. Das eine sind authentische Aufnahmen richtiger Instrumente, das andere ist eine glattgebügelte moderne Produktion, die zwar ausgewogen und gefällig ist, aber auch jegliche Authentizität vermissen lässt. Wenn es um den reinen Klang geht, weiß ich nicht, was ich "besser" finde, aber sehr genau, was ich "interessanter" finde. Und der Punkt geht dann an die Opas.
 


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