notreallydubstep
kein dubstep, wirklich nicht
Ganz anderer Aspekt noch; nicht die Musik ist per se schlechter geworden, euer Leben ist es. Oder vielmehr: unspannender.
Der Musikgeschmack formt sich, entgegen der landläufigen Meinung, nicht einfach in formativen Jahren, sondern in formativen Momenten. Die sind in den formativen Jahren natürlich viel zahlreicher, aber eigentlich sind sie nur der Soundtrack der eigenen Entwicklung. Die erste durchgemachte Nacht, der erste Trip von zuhause weg, das erste mal mit Liebeskummer daheim sitzen, die erste gemeinsame Anwendung der eigenen primären Geschlechtsteile (um mal die allgemeine Notgeilheit hier aufzugreifen) – das alles formt sich zu prägenden Erinnerungen und Musik ist quasi der Soundtrack dazu, den wir im Sinne unserer eigenen Nostalgie dann immer wieder hören wollen (Rob Swire hat es glaub ich mal "flüchtige Momente konservieren" genannt) – so oder so ähnlich jedenfalls.
Im Alter nimmt sowas ab, kann aber immer noch passieren. Ich kenne Leute, die sich im Lockdown ironisch dazu gezwungen haben, auf dem neu gekauften Plattenspieler Jazz zu hören. Heute machen die Jazz. Auch meine Pop-Affinität hat sich in den einsamen Radtouren während Corona sicher nochmal deutlich restrukturiert. Aber ich verbinde die Sachen auch mit einsamen Waldstücken und einem Leben in den Tag hinein, nicht mit sich selbst.
Viele andere Dinge sprecht ihr hier auch richtig an. Dadurch dass heute jeder sein eigener Kurator sein muss, ist die Breite allgemein akzeptierter "guter Musik" zudem gleichermassen grösser wie auch sehr viel kleiner geworden.
Der Musikgeschmack formt sich, entgegen der landläufigen Meinung, nicht einfach in formativen Jahren, sondern in formativen Momenten. Die sind in den formativen Jahren natürlich viel zahlreicher, aber eigentlich sind sie nur der Soundtrack der eigenen Entwicklung. Die erste durchgemachte Nacht, der erste Trip von zuhause weg, das erste mal mit Liebeskummer daheim sitzen, die erste gemeinsame Anwendung der eigenen primären Geschlechtsteile (um mal die allgemeine Notgeilheit hier aufzugreifen) – das alles formt sich zu prägenden Erinnerungen und Musik ist quasi der Soundtrack dazu, den wir im Sinne unserer eigenen Nostalgie dann immer wieder hören wollen (Rob Swire hat es glaub ich mal "flüchtige Momente konservieren" genannt) – so oder so ähnlich jedenfalls.
Im Alter nimmt sowas ab, kann aber immer noch passieren. Ich kenne Leute, die sich im Lockdown ironisch dazu gezwungen haben, auf dem neu gekauften Plattenspieler Jazz zu hören. Heute machen die Jazz. Auch meine Pop-Affinität hat sich in den einsamen Radtouren während Corona sicher nochmal deutlich restrukturiert. Aber ich verbinde die Sachen auch mit einsamen Waldstücken und einem Leben in den Tag hinein, nicht mit sich selbst.
Viele andere Dinge sprecht ihr hier auch richtig an. Dadurch dass heute jeder sein eigener Kurator sein muss, ist die Breite allgemein akzeptierter "guter Musik" zudem gleichermassen grösser wie auch sehr viel kleiner geworden.