Warum klingt der Jupiter 4 so magisch?

Böse gesagt: Die Parallelen zwischen Jupiter 4 und Mono/Poly hören kurz nach "hat vier VCOs" und "hat einen Arp" schon auf.
 
ah ,ok Danke. Na das ist schon komisch irgendwie und kenne ich jetzt von keinem anderen Gerät.
Ansonsten, während der Jupi-4 tatsächlich vierstimmig polyphon ist, ist der Mono/Poly nur paraphon, das heißt, dass sich alle seine vier "Stimmen" (Oszillatoren) zusammen einen Filter und einen VCA nebst Hüllkurven teilen müssen.
Ja, das ist klar. Und ich persönlich finde das ja ziemlich unschön, wenn die Hüllkurve des Filter bei jeden Tatenanschlag neu startet bzw. bei der zuvor angeschlagenen das auch passiert. Eine Art von Polyphonie die mir überhaupt nicht gefällt.
 
Jede Stimme mit einer anderen Wellenform wird beim Timbre Wolf schwierig (vier Stimmen, aber nur zwei Wellenformen), aber schon klar, was du meintest.
Ansonsten ist der Timbre Wolf sowohl dem Jupiter-4 als auch dem Mono/Poly selbstverständlich um Längen überlegen.
Har, har.
Ich mag ihn aber trotzdem.

Schöne Grüße
Bert
 
Machen eure JP-4 eigentlich auch so viel "noise" ? Ich hab mal ein kurzes Demo aufgenommen. Man hört es am Anfang kurz und dann am Ende noch besser als ich das Filter zudrehe.
 

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Machen eure JP-4 eigentlich auch so viel "noise" ? Ich hab mal ein kurzes Demo aufgenommen.
Mir ist das beim JP-8 mal im Rahmen des Hallende Hallen Themas aufgefallen. Beim JP-4 bisher noch nicht, aber im Studio mit Noise vom PC, den Lüftern im Moog One etc. muss man schon genau hinhören. Gemessen waren das beim JP-8 wohl 55 dB S/N, aber vielleicht verdrehe ich da was.
 
Machen eure JP-4 eigentlich auch so viel "noise" ? Ich hab mal ein kurzes Demo aufgenommen. Man hört es am Anfang kurz und dann am Ende noch besser als ich das Filter zudrehe.
Also meiner macht das nicht. Kommt dieses Störgeräusch wirklich von deinem JP4? Hatte ich noch bei keinem Synth sowas
 
Und kann mir noch jemand sagen welche Modifikation bei meinem Jupi4 vorgenommen wurde?
Offensichtlich wurden die 8-bit latches mal getauscht und gesockelt. Warum jetzt aber Pin 9 des ICs noch auf den Jumper überbrückt wurde, erschließt sich mir nicht.
 

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Laut Syntacheles soll ein Roland Jupiter 4 ohne Midi um die 3000,- € kosten. Kann das wirklich sein, liegt der nicht mittlerweile schon bei über 6000,- € ?
 
Laut Syntacheles soll ein Roland Jupiter 4 ohne Midi um die 3000,- € kosten. Kann das wirklich sein, liegt der nicht mittlerweile schon bei über 6000,- € ?
Kommt auch auf den Zustand an würde ich sagen. 3000 für einen verranzten/terkratzten/verbeulten ^^
Er ist ziemlich selten geworde in letzter Zeit. 6000,- ist schon crass viel. 4000 für einen funktionierenden ,optisch guten halte ich mitlerweile schon
für realistisch. Man darf gespannt sein wie sich das weiterentwickelt. Hängt wahrscheinlich davon ab wieviel Jecken um jeden Preis mal einen
echten Ur Jupiter in Besitz haben wollen. Tja ein Magischer ,seltener Synth hat halt seinen Preis ;-)
 
Naja, was heißt "doll"? Er klingt wirklich eigenständig. Ich kenne keinen anderen Synth von damals oder von heute, der einen JP4/Promars als Gesamtpaket aus gebotenen Parametern und spezifischem Klang ersetzen könnte.
Dieser seltsame Verschnitt aus VCO-Core und DCO-ähnlichem Waveformconverter macht eine ganze Menge für den Klang aus. Das hat sonst nur noch der SH-7, dessen Filter aber mau ist.
Und allein das, was die Bender-Sektion im supereinfachen und direkten Zugriff bietet, gibts nur bei wenigen Rolands von damals (SH5, SH7, JP4/Promars) - heute sucht man das vergebens
Es gibt neu den VCO vom Jupiter 4 als Modul als AM8400 von AMSynths. Hier die Info incl. Erklärung des in der Tat speziellen VCO Designs:

Im Service Handbuch zum Jupiter 4 gibt es ausführliche Infos dazu.

Wäre noch interessant, ob man am Ausgang diesen stückweise-linearen Charakter noch messen kann (wenn das Filter offen ist kann es immer noch die Bandbreite limitieren) und auch, ob das VST diesen Teil simuliert, oder einen einfachen normalen Sägezahn liefert.
 
warum jetzt aber Pin 9 des ICs noch auf den Jumper überbrückt wurde, erschließt sich mir nicht.
Jepp, das ist völlig sinnfrei (zumindest wenn der Schaltplan stimmt ;-) ).
Das würde eine VCF-KeyFollow-Stufe mit der VCF-Envelope-Polarity gleichschalten (und umgekehrt).

Sind denn die beiden Funktionen korrekt bei Deinem? Oder beeinflussen sich die zwei Schalter gegenseitig?

Ich hab eher den Verdacht, dass damals beim Auslöten des originalen 4099 eine Leiterbahn kaputt gegangen ist, dann der Reparateur versuchte die kaputte Leiterbahn mit dem Draht zu ersetzen, und weil das auf der andern Seite der Platine ist, hat sich der Reparateur in der Drahtbrücke vertan
 
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Jepp, das ist völlig sinnfrei (zumindest wenn der Schaltplan stimmt ;-) ).
Das würde eine VCF-KeyFollow-Stufe mit der VCF-Envelope-Polarity gleichschalten (und umgekehrt).

Sind denn die beiden Funktionen korrekt bei Deinem? Oder beeinflussen sich die zwei Schalter gegenseitig?

Ich hab eher den Verdacht, dass damals beim Auslöten des originalen 4099 eine Leiterbahn kaputt gegangen ist, dann der Reparateur versuchte die kaputte Leiterbahn mit dem Draht zu ersetzen, und weil das auf der andern Seite der Platine ist, hat sich der Reparateur in der Drahtbrücke vertan

Bei meinem funktioniert alles so wie es soll.. die beiden Schalter beeinflussen sich nicht.
Tja, da muss wohl der Schaltplan nicht stimmen und ein versierter Techniker am Werk gewesen sein.
Danke dir Florian
 
Das besondere am JP4 Sound sind die typischen Verzerrungen, die zusätzliche Obertöne erzeugen. Ich bin mir nicht sicher, wo der JP4 diese erzeugt, ob es schon in der Oszillator Schaltung passiert, im Filter oder danach im VCA. Filter und VCA sind für Roland typische OTA Schaltungen, die normalerweise nicht so stark färben wie hier im JP4.
 
Das besondere am JP4 Sound sind die typischen Verzerrungen, die zusätzliche Obertöne erzeugen. Ich bin mir nicht sicher, wo der JP4 diese erzeugt, ob es schon in der Oszillator Schaltung passiert, im Filter oder danach im VCA. Filter und VCA sind für Roland typische OTA Schaltungen, die normalerweise nicht so stark färben wie hier im JP4.
Diese charaktervollen Verzerrungen werden erzeugt, sobald man den VCA Schieberegler ganz rechts nach oben bewegt. Die Verzerrung sollte also in der VCA-Stufe entstehen. Vielleicht wurde die Elektronik aus einem Monosynth übernommen und die könnte halt mit polyphonen Signalen einfach nicht mithalten. Ich bin technisch nicht versiert, aber ein Blick auf die Schaltpläne im Servicebuch sollte Licht darauf werfen, was da beim Betätigen des VCA Schieberegler genau passiert.
 
Diese charaktervollen Verzerrungen werden erzeugt, sobald man den VCA Schieberegler ganz rechts nach oben bewegt. Die Verzerrung sollte also in der VCA-Stufe entstehen. Vielleicht wurde die Elektronik aus einem Monosynth übernommen und die könnte halt mit polyphonen Signalen einfach nicht mithalten. Ich bin technisch nicht versiert, aber ein Blick auf die Schaltpläne im Servicebuch sollte Licht darauf werfen, was da beim Betätigen des VCA Schieberegler genau passiert.
Ich habe schon vermutete, dass der VCA hier schon sehr zum druckvollen Sound beiträgt. Im Inneren werkeln verschiedene Karten mit def Klangerzeugung und es ist nicht so, dass alle 4 Stimmen durch einen VCA müssen. Jede Stimme hat da einen einzelnen VCA und wie du schon sagtest, funktioniert jede Stimme fast so wie ein Monosynth.
 
Ich habe schon vermutete, dass der VCA hier schon sehr zum druckvollen Sound beiträgt. Im Inneren werkeln verschiedene Karten mit def Klangerzeugung und es ist nicht so, dass alle 4 Stimmen durch einen VCA müssen. Jede Stimme hat da einen einzelnen VCA und wie du schon sagtest, funktioniert jede Stimme fast so wie ein Monosynth.
Stimmt, deshalb hoffe ich, dass jemand einen Blick auf die Schaltpläne wirft. ;-)

Neben den individuellen VCAs muss es auch eine Mixer-Stufe vor dem Chorus geben (der Chorus erzeugt nämlich auch zusätzliche Verzerrugen bei manchen Klängen). Vielleicht ist „der“ Mischer verantwortlich fur die Verzerrungen, obwohl er auf dem Gehäuse als VCA Level bezeichnet wird.
 
Jede Stimme hat da einen einzelnen VCA und wie du schon sagtest, funktioniert jede Stimme fast so wie ein Monosynth.
aber was wäre dann der Unterschied, wenn alle 4 Stimmen durch jeweils einen eigenen VCA gehen? Die Einstellungen sind doch für alle
4 die selben an den Vca Reglern :dunno:
 
Das wäre dann nicht mehr polyphon spielbar.
ach so..:selfhammer:ja dann ist das ja völlig normal. Haben also die meißten Synthies so. Das mit den durch den VCA Übersteuerungsregler erzeugten Obertönen finde ich interessant.
Was ist denn der Unterschied ob das in der VCA Endstufe geschieht oder erst ganz zum Schluß? Könnte man doch um dufte Obertöne generell bei Synths zu erzeugen immer einen
speziellen Verstärker ans Audiosignal eines Synthie heften und so das ganze "magischer" machen...
 
immer einen
speziellen Verstärker ans Audiosignal eines Synthie heften und so das ganze "magischer" machen...
Das hat der OB-X, und ja, das ist für seinen Sound wichtig.
Der VCA im Summenausgang (nach dem Mischer) ist für das Lautstärke-Pedal nötig/zuständig.
Man könnte auch Audio durch das Pedal leiten - manchmal will man das aber lieber Spannungsgesteuert. Dann kann man da auch die Steuerspannungen zusammenführen und das Laustärke-Poti im Synth lässt sich mit im Patch abspeichern, weil es Spannungsgesteuert ist. Und die Steuerung durch das Pedal kann man dann auch einstellbar machen ...

Ob die Übersteuerung in der einzelnen Stimme oder in der Summe passiert ist ein gewaltiger Unterschied. Die "Mischtöne" die entstehen wenn man einen einzelnen Ton übersteuert sind (meist) harmonisch [1], in der Summe entstehen auch Subharmonische - und diverse "Krach"-Anteile.
Kennst du vielleicht von (stark) verzerrter E-Gitarre: der Gitarrist spielt dann gerne Power-Chords. Denen fehlt die Terz, die das ganze zu-Matscht. Und zur verbleibenden Quinte erzeugt die Übersteuerung die Oktave darunter.

Der Effekt des übersteuerten VCAs ist übrigens nicht wirklich beabsichtigt, die Dinger (in üblicher Konstruktion mit billigem OTA-IC) übersteuern einfach nur leicht. Andersrum: baut man die mit reichlich Headroom, dann Rauschen die wie ein Wasserfall. Der Kompromiss ist nicht so ganz trivial. Manchmal muss derjenige, der den Patch erstellt, mithelfen und vernünftige Pegel einstellen.

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[1] durch (extreme) Übersteuerung in einer Stimme wird aus einem beliebigen Signal eine Pulswelle. Was da vorher an Verlauf drin war (Filter, Pegel) wird dann zu mehr oder weniger PWM.
 
Der Effekt des übersteuerten VCAs ist übrigens nicht wirklich beabsichtigt, die Dinger (in üblicher Konstruktion mit billigem OTA-IC) übersteuern einfach nur leicht. Andersrum: baut man die mit reichlich Headroom, dann Rauschen die wie ein Wasserfall. Der Kompromiss ist nicht so ganz trivial.
War also von den Konstrukteuren gar nicht so gedacht!? Und der Musiker kann es sich zu Nutze machen. Wäre toll wenn es Mods gäbe für diesen oder jenen Synthie um den Sound reicher zu machen.
Bei diskret aufgebauten Vca's wäre das für einen Elektrotechniker doch bestimmt nicht schwer realisierbar.
Manchmal muss derjenige, der den Patch erstellt, mithelfen und vernünftige Pegel einstellen.
oh da hilft man gerne mit :cool:
 
War also von den Konstrukteuren gar nicht so gedacht!?
+/-
Die meisten hören schon hin. Und dann merkt man ja, dass man es sinnig einsetzen kann.
"Im Plan (Blockschaltbild) war das nicht vorgesehen" trifft es eher.

Der Effekt des übersteuerten Ausgangs-VCAs lässt sich allerdings problemlos durch einen nachgeschalteten Verzerrer ersetzen.
Und aus Erfahrung: die Übersteuerung hinter dem Synth ist durchaus die ergiebigste Stelle für Übersteuerung. Weiter vorne im Signalpfad wird das immer langweiliger.
Denn die Modulation (ziemlich egal welche) arbeitet sich immer an der Übersteuerung ab = das gibt einen sehr bewegtes Obertonspektrum.
Direkt am VCO: der Rechteck/PWM-Former (Waveshaper) der aus dem VCO-Sägezahn das Rechtecksignal macht, ist nichts anderes als eine extreme Übersteuerung. Und wenn ich das PWM-Signal übersteuere ... dann passiert exakt GAR NICHTS.

Wobei so eine Summenübersteuerung schon auf die Komposition geht: je mehr Noten du stapelst, desto Matsch.
Der JP4 mit seinen 4 Stimmen (... die ja auch eher nicht stimmen...) setzt da natürlich schon vorher Grenzen.


"Umbauen" ist immer so eine Sache: die Reglerbereiche für den "alten" Nutzbereich werden kleiner und verschieben sich, inklusive des Anschlags (den man einfach oft vorwählt). Das verändert durchaus das, was man als "Grundsound" bezeichnet.
 
Im Schaltplan vom JP-4 kann man sehen, dass der Level Regler mit dem LFO Signal gemischt wird und das auf den VCA jeder Stimme geht. Die Envelope natürlich auch. Der VCA ist einer der OTAs auf einem BA662. Das Signal der Stimmen geht dann zum Chorus-Board und läuft dort als Summe aller Stimmen über einen Summen VCA, wieder ein OTA eines BA662. Dieser VCA kann vom Expression-Pedal gesteuert werden.

In der Kalibrations-Anleitung steht, wie man die Pegel der einzelnen Stimmen auf 400-450mV einstellen soll (Ensemble aktiv) und die VCA Balance auf minimalen Click einstellen soll.

Die Overload LED wird über das Total Signal vor dem Chorus Board angesteuert.
 
Der Effekt des übersteuerten Ausgangs-VCAs lässt sich allerdings problemlos durch einen nachgeschalteten Verzerrer ersetzen.


Und aus Erfahrung: die Übersteuerung hinter dem Synth ist durchaus die ergiebigste Stelle für Übersteuerung. Weiter vorne im Signalpfad wird das immer langweiliger.
Gut zu wissen:supi: Mir war das nicht bekannt. Habe zwar schon mehrmals die Summe mit Distortion veredelt aber immer weil ich Metal/Rocksound wollte, meißtens für
1-Osc leads. Macht also Sinn den SummeSound auch mal ohne Heavy Metall Absichten sachte anzuzerren bzw. anzureichern.
Wobei so eine Summenübersteuerung schon auf die Komposition geht: je mehr Noten du stapelst, desto Matsch.
Der JP4 mit seinen 4 Stimmen (... die ja auch eher nicht stimmen...) setzt da natürlich schon vorher Grenzen.
Ja stimmt...gut zu wissen. Deshab haben das wahrscheinlich meißtens auch nur Monosynths (wie die BS2 )oder halt der begrenze JP4 mit an Bord.
Aber ich habe das auch schon gemerkt daß bei Sounds wo 2 osc aktiv sind und accord= Matsch. Sinn macht's am meißten bei Leadsounds mit nur einem Osc
denke ich. Dann wirds richtig schön kräftig wenn es leicht angezerrt ist. Yeah:phat: Oder vieleicht mit 2 gesyncten Osc...könnte auch gehen. Muß ich mal ausprobieren :cool:
 
warum er so magisch klingt, hängt mit dem Oszillator zusammen, der auf Rechteck basiert, und die Sägezahn wird aus der Rechteck herausdividiert, und aus dieser Sägezahn wiederum die Pulsbreite. Zumindest hab ich so das verstanden. Das ist wohl der Grund für die reichen Harmoniken.

In dem Video ist das erklärt, und zwar innerhalb der ersten 4einhalb Minuten.



https://www.youtube.com/watch?v=_AuU-8udv3w

Das ist nur die Analyse. Wie ich schon mal irgendwo erwähnt habe, tut sich bei mir jedoch gar nichts wenn es um den Jupiter 4/6/8 geht. Ich finde an dem Klang absolut nichts was mich da mitnimmt (zum Glück für mein Portemonaie). Ich finde diese Geräte schlicht und ergreifend überbewertet. Ja, ich Ketzer. Ich habs gesagt.
 
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