Warum klingt der Jupiter 4 so magisch?

@RetroSound: Was für geile Sounds. Verdammt und man kann nichts kaufen was so klingt, weder als Hardware noch als Plugin. Oder gibt es einen Synth der ähnlich klingt, bis auf den Promars?

Ehrlich gesagt fällt mir kein anderer Synthesizer ein, der wie der JP4 klingt.

Schnittmengen finden sich beim Promars und dem SH5 aber wenn es polyphon wird, eigentlich nichts.
 
Ähnlich verhält es sich beim OB-X. Es klingt lebendig und das schmeichelt unserem Gehör da statistische Klänge als unnatürlich wahrgenommen werden.

Total.
Der Punkt geht an fast alle ältere polyphone analoge.
Und auch an einige jüngere, den Omega CODE zum Beispiel.

Im Hinblick auf Plugins kann man da nur versuchen zu verstehen, was den organischen Moment ausmacht und sich beim Sounddesign daran hu orientieren. Mal unabhängig jetzt von der speziellen Resonanzcharakteristik des Ju4ter.
Modulationsmöglichkeiten gibts ja meist zur genüge. Und bei einigen lassen sich auch die Stimmen verstellen. Bei den Roland plugouts gibts so einen Vintage/Age-Knopf. Weiß aber nicht genau, was der macht.
 
Vielleicht mal ein konkretes Beispiel als Überlegung.

Bei einem Arpeggio spielt der alte analoge seine vier oder mehr Stimmen einzeln durch.
Diese sind in der Regel leicht verstimmt. Ergo:

Man moduliert mittels einem syncronisierten Sample&Hold leicht die Tonhöhe eines Arpeggios.
So ist man dem schon ein Stück näher.
Ganz „echt“ ist das natürlich nicht, denn es passiert per Zufall und nicht nacheinander vier leicht verstimmte Stimmen in fester Abfolge.
Aber fürs Ohr ist das schon mal viel besser.


Bin ein bisschen vom Thema abgekommen. sorry.
 
Achja, und wiedermal der Hinweis auf den Vermona Per4mer als mögliche moderne Alternative.
Mit seinen 4 einzeln einzustellenden Stimmen erfüllt er diesbezüglich die theoretischen Vorteile eines alten analogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Drift der einzelnen Analogoszillatoren ändert sich nicht zufällig oder willkürlich, sondern phasen eher zyklisch und genau das klingt für unsere Ohren sehr sehr schön. Dieses Verhalten lässt sich aber nicht so einfach nachbauen.
 
Ja, das meinte ich auch mit „slope“ hilft nicht wirklich und auch damit, dass die Sample&Hold-variante auch kein 1zu1-Ersatz ist. Wie gesagt, der Per4ourmer kommt an das Prinzip am ehesten heran, durch seine Architektur.
 
Back 2 Topic.

Wenn die Resonanz / das Filter das ist, was den Ju4ter von anderen alten analogen abhebt stellt sich die Frage:

Welcher Filtertyp kommt dem am nächsten? Modular oder anderweitig.
Was macht diese Resonanzcharakteristik aus?
 
Es gibt vier JP4 Revisionen die sich im Klang etwas unterscheiden.

Die erste Version hat das BA662 Filter, so wie mein JP4 oben.
Der Promars hat es auch.

Die späteren Versionen ab Ser.Nr 800800 haben das IR3109 Filter verbaut.

Bis s/n 790799 BA662 Filter
.........................................
D: 800800-942749 ab hier IR3109 Filter
E: 952750-xx4099
E: xx410
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht mal ein konkretes Beispiel als Überlegung.

Bei einem Arpeggio spielt der alte analoge seine vier oder mehr Stimmen einzeln durch.
Diese sind in der Regel leicht verstimmt. Ergo:

Man moduliert mittels einem syncronisierten Sample&Hold leicht die Tonhöhe eines Arpeggios.
So ist man dem schon ein Stück näher.
Ganz „echt“ ist das natürlich nicht, denn es passiert per Zufall und nicht nacheinander vier leicht verstimmte Stimmen in fester Abfolge.
Aber fürs Ohr ist das schon mal viel besser.


Bin ein bisschen vom Thema abgekommen. sorry.

die Voicecards unterscheiden sich nicht nur in unterschiedlicher Stimmung sondern auch in der Kalibrierung sämtlicher Baugruppen wie zB VCF und VCA.

Daher scheitern ja zB bei DSIs die reinen Tuning Fake Versuche, da hat keiner wirklich WOW geschrien, zumindest habe ich keinen gehört.

natürlich will man in der Theorie bei einem Polyphonen dass alles gleich kalibriert ist, der Break Even Point ist die goldene Mitte. Nicht allzu spürbar auseinander aber auch nicht zu perfekt.

Beim JP4 ist perfekt kalibrieren fast unmöglich, gut kalibriert und Abgeglichen klingt hier schon langweilig, klanglich gut befundene JP4 sind meist nur mittelprächtig kalibriert.

Klanglich und optisch polarisiert die Kiste auch sehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab es auch getan und kann bald einen Jupiter 4 mein Eigen nennen :)

Ich muss gestehen, dass ich das nur Aufgrund diverser Berichte, Sound- und YT Videos entschieden habe (großen Dank an RetroSound, freue mich immer, wenn ich einen Synthsoundbeispiel suche und was von Dir dabei ist), aber das J4 Teil faszinierte mich sofort. Der brachiale Grund-Klang, erinnert mich ganz grob an meinen Polysix, und auch die Optik hat mich begeistert. Er ist einfach anders als die Anderen.

Ich glaube, es ist auch eine innere Einstellungssache, diese alten, oft eingeschränkten Monster zu mögen.
Gestern erzählte mir ein geschätzter Arbeitskollege, er habe sich zu Weihnachten einen JX-3P geleistet. Ich dachte, cool, hatte ich auch mal - schöner Synth.
Dann fügte er hinzu, "und einen Juno 106 sowie einen Jupiter 8"

Es war irgendein Plugout Roland Digitalsynth- kannte ich gar nicht.
Und genau das ist der Punkt: ich mag die Soundqualität nicht verurteilen, aber das ganze löst, zumindest bei mir, Null Emotionen oder Begeisterung aus. Ich will auch gar keine besser-schlechter-mehr_Features-Reparatur-oder-Schnittstellen-Diskussion anfangen, die gibt es ja genug.

Für mich bleibt Fakt, vintage Synthesizer bleiben für mich immer etwas besonderes, selbst wenn ich den selben Sound in einem Clone oder Plugin bekomme, ich würde immer versuchen das Original zu spielen.
:)
Und es ist nur gut, dass nicht alle so denken, sonst würde man die Teile noch schwerer bekommen.

In diesem Sinne: fröhliches Musizieren, liebe Synth-Freunde.
 
Und es ist nur gut, dass nicht alle so denken, sonst würde man die Teile noch schwerer bekommen.

Ja so ist es, die Preise wären noch höher und es wäre noch schwieriger bestimmte Geräte zu erwerben gäbe es nicht so viele gute Clones und auch neue ,analoge Alternativen.
Neue Konsolen können auch sehr Spaß machen, wobei die alten natürlich den besonderen Nostalgiefaktor bedienen. Wer das nicht nötig hat , hat von neueren Geräten oft mehr. Bei den Alten Kisten
ist es wie bei Oldtimern, man sollte sich mit der Technik auskennen , genügend Platz haben , genügend Geld für Reparaturen die man nicht selber erledigen kann, und ...ja was noch? Ach ja...aufpassen daß man
nicht Sammelsüchtig wird ,und das eigentliche Musik erfinden in den Hintergrund gerät, oder im schlimmsten Falle gar ganz verschwindet ;-)
Man muß sich immer fragen worum es einen geht? Übersichtlich, und nicht zu beschränkt wie mancher Alt-synth, und dabei noch nicht zu sehr mit features überladen....nicht zu KLOBIG ,nicht zu schwer. Das ist
für mich die perfekte Song erfindungsmaschine. Aber wer glaubt heutzutage noch daß man etwas neues erfinden kann? Bzw. wer hat noch Illusionen? Jupiter 4 klingt geil, aber sobald Roland für das
System 8 ein entsprechendes Plüg out veröffentlicht, stoße ich meinen JP4 ab.
 
Ja, ich glaube "klobig" kann man den J4 nennen.
Die Kohle für die Reparaturkosten sind auch nicht unerheblich, wenn man, wie ich, davon keine Ahnung hat.
Hab mir bisher auch fast nur Synths geholt, die einen Service hinter sich hatten. Denke, bei nem kompletten Check, mit vermutlich vielen Elkos die auszutauschen sind, das Auseinanderbauen und Kontakte reinigen, ist man locker bei vielen Arbeitsstunden oder mehr. Wenn dann noch wirklich was kaputt ist, naja usw.
Bei ca 70 Euro Stundenlohn sind das schon einige Euros. Je nach Synth und Problem, mehr oder weniger. Ich spreche da nicht aus Erfahrung, aber das schätze ich einfach mal. Hält mich dennoch nicht ab, die Teile haben zu wollen ;-)
Was waren so Eure Reparaturkosten eurer Synthesizer?
Sorry, ich schweife etwas vom Thema ab.
:)
 
Die Synapse-Kollegen scheinen hier aufmerksam mitgelesen zu haben.
Sind doch die hier angesprochenen Features in deren neuen SW- Synth Obsession verbaut.
Bravo.
 
Sehr schnappende Hüllkurven, Superschneller LFO, Ungenaue verschiedenen Stimmen bringen ihn sehr ins brutal-lebendige. Das ist schon besonders und das ist auch durchaus magisch, mit FM, getrennt einstellbaren VCOs bzw 2 OSCs wie Promars mit Sync/FM wäre natürlich noch cooler. Bauen ließe sich sowas heute auch.

Etwas was ein SH01A wegen vierstimmig in Teilen macht, aber nur das - es fehlt nur noch das Driften der PW, ENV, OSC Einstellungen jeweils .. das ist gerade das, was immer mehr Einzug erhält in viele Synths. Denkbar also, dass das schon mehr geht - zB Diva kann das und da gibts auch eine Roland-Emulation, die ein bisschen Jupiter damit macht, nicht exakt, aber ein bisschen davon schon.
 
Die Vintage Funktion im P5,P6 und OB6 kommt dem ganzen schon näher und klingt wesentlich musikalischer als als OSC-Slope. Für meinen P6 war das Update eine absolute Aufwertung.
Den JP-4 den ich hier unter den Fingern hatte, klang einfach nur grausig, dünn und schief. Der war ohne Oszilloskop nicht Wiederherstellbar, da hatte der Vorbesitzer mächtig an den Voicecards rumgeschraubt und dieser hätte eigentlich unter dem Label defekt verkauft werden müssen. Es hat unendliche Stunden gedauert bis der wieder halbwegs spielbar war.
 
Wenn du die VCOs genau stimmst, klingt er auch etwas zu zahm, ich habe ihn tatsächlich wieder leicht verstimmt, damit der das macht, weshalb ich ihn mag.

Unisohn, Mutter und Vater.
 
Nee, da stimmte gar nichts mehr, da hatte jemand wahllos an allen Potis auf den Voicecards mit dem Schraubenzieher rumgeschraubt, Hüllkurvenzeiten und Filtertunigs verändert... da kam nur noch heilloses durcheinander raus. Ein wenig tunig nach Gehör macht natürlich Charakter, aber das war einfach nur kaputt.
 
Die Vintage Funktion im P5,P6 und OB6 kommt dem ganzen schon näher und klingt wesentlich musikalischer als als OSC-Slope.
Ich finde -OSC Slope- bei meinem Prophet Rev2 ganz sachte dosiert schon sehr zufriedenstellend. Hoffe trotz allem daß diese Weiterentwicklung
Namens -Vintage Funktion- in Zukunft auch noch den Rev2 bereichern wird. Wäre doch möglich das upzudaten. Muß Dave mal anschreiben :cool:
 
Promars wäre dem Jupiter 4 am nächsten, aber mit 2 VCOs - wenn du ihn 4x doppelst hättest du so eine Art Luxus-Jupiter 4 - solang du auch ein S&H Außerhalb bereit hältst. Das wäre aktuell mit 2-4 System 1m oder System 8 oder Plugins zu machen.

Mit einem SH01A im 4fach Unisono Modus hättest du ein bisschen davon, aber eben nur, weil es auch Roland ist - das ist dann natürlich nicht dasselbe, ebenso Dive, weil die ja Jupiter 6 simuliert und nicht Jp4. Der ist natürlich anders, aber Drift ist möglich und 4x doppeln, was einen Teil der Sounds aus macht.

Ich sagte ja - es wäre alles ein bisschen aber nichts dasselbe - Das mit dem Ensemble-Effekt stimmt natürlich auch, der ist dann nicht drin. und muss mit dem gebaut werden, was die HW oder Soft bietet.

2 System 1m mit Promars und verstimmt gegeneinander mit sonst gleichen Patches und diese dann leicht voneinander verändern könnte einen Teil schon machen, richtig echt wäre es mit 4 davon mit gleicher Idee (verstellen) aber mit nur einem VCO aktiv, weil genau das ist ja der Jupiter 4.
Also mit dem Promars Plugout - ginge auch mit dem System 8, korrekt.
 
Wär halt echt toll wenn es mal einfacher geht als so. Arturia hat ja den Jp8, Juno6 und das Solina wirklich sehr korega nachgebaut. Die anderen beiden Jupiter hätten das doch auch
verdient. Fans haben die beiden doch genug. Also diese ganzen Ersatzmöglichkeiten sind ja nun zu begrenzt. Dann lieber einen Klobigen Jupiter 4 in der Hütte rumfliegen haben und
es Polyphon und mit Ensemble haben.
Naja..vieleicht erkennt Behringer ja mal die Lücke und plant einen. Bis dahin bleibt nur zu hoffen und vieleicht mal zu beten ;-)
Das blöde ist, daß eher die ganz unerwarteten Dinge passieren so wie kürzlich das mit dem Korg 700.
Aber vieleicht wacht Roland jetzt auf, und will seinen ersten Polyphonen nochmal zum leben erwecken :verliebt: Das wär schöön. Aber ich glaubs ja selber nicht :lollo:
 
Ja, ich glaube "klobig" kann man den J4 nennen.
Aber Hallo. Das ist wahrlich ein Urzeitmonster. Ein echter Dino ;-)
Die Kohle für die Reparaturkosten sind auch nicht unerheblich, wenn man, wie ich, davon keine Ahnung hat.
Hab mir bisher auch fast nur Synths geholt, die einen Service hinter sich hatten. Denke, bei nem kompletten Check, mit vermutlich vielen Elkos die auszutauschen sind, das Auseinanderbauen und Kontakte reinigen, ist man locker bei vielen Arbeitsstunden oder mehr. Wenn dann noch wirklich was kaputt ist, naja usw.
Bei ca 70 Euro Stundenlohn sind das schon einige Euros. Je nach Synth und Problem, mehr oder weniger. Ich spreche da nicht aus Erfahrung, aber das schätze ich einfach mal. Hält mich dennoch nicht ab, die Teile haben zu wollen ;-)
Und das wird auch der Grund sein warum die Dinger immer teurer werden. Wer viel Geld für Reparatur investiert der wird dem auch" für immer " Obdach bieten.
Und wer weiß wieviele schon ausgeschlachtet wurden wegen irgendwelchen seltenen Bauteilen da drinn. Dadurch werden es dann auch immer weniger.

Was waren so Eure Reparaturkosten eurer Synthesizer?
Sorry, ich schweife etwas vom Thema ab.
:)
Das wär mal ne interessante Nummer für einen Extra Thread.
 


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