Synthesizer in der DDR

RetroSound

RetroSound

*****
Made in GDR
35 Jahre zurück. Wir waren westlich orientiert, ich war SynthiPop Fanatik und hörte fast nur englische Musik. Alles was aus dem Osten kam, fand bei mir damals kaum Beachtung. Ich kannte auch niemanden der Ostmusik hörte. Oder man hat es nicht zugegeben. Das Lustige ist, dass man im Westen gar nicht so selten die Antenne Richtung Osten ausrichtete um DDR Musiksender zu hören.

Die Zeit vergeht.
So wie nicht alles früher schlecht war, so war es die Musik natürlich auch nicht. Im Gegenteil, es gab viele zeitlose und wundervolle Songs mit sinnvollen Texten und schönen Melodien.
Die meisten DDR Gruppen nutzten West Equipment im Studio. So fanden sich vor allem Minimoog , DX7, DW-8000, Elka und Logan Strings, Rhodes usw in den Studios. Viele DDR Musiker waren als Berufsmusiker praktisch beim Staat angestellt und bekamen ein Gehalt. Teilweise in Valuta ausgezahlt. Westliche Synthesizer wurden über die Export/Import Angentur beschafft oder privat über Freunde, die ins sogenannte "NSA" durften.
Für den Privatmann waren Synthesizer unerschwinglich. Ein DX7 kostete 25.000- 28.000 Mark. Ein Minimoog 15.000-20.000 Mark. Und das bei einem durchschnittlichen Monatsgehalt von 500-800 Mark.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bemerkenswert ist der auch der Bass in Bataillon d'Amour, gespielt von Herrn Reznicek.

Habe früher auch nie, nie, niemals Ostmusik gehört.
Die Erkenntnis kam erst später, dass es viele exzellente Musiker in der DDR gab.
Meine Favoriten sind ganz klar Silly und Karat.
 
Bemerkenswert ist der auch der Bass in Bataillon d'Amour, gespielt von Herrn Reznicek.

Habe früher auch nie, nie, niemals Ostmusik gehört.
Die Erkenntnis kam erst später, dass es viele exzellente Musiker in der DDR gab.
Meine Favoriten sind ganz klar Silly und Karat.

Ist doch klar. Man hat die Musik abgelehnt weil es auch eine Form von Stillem Protest war. Und dann im Gegenzug "illegale" Westmusik gehört. Leider sind einem dabei einige Perlen durch die Lappen gegangen. So entdeckten erst viele Jahre später, dass es auch richtig gute gemachte Musik im Osten gab. Im Westen wusste man das schon eher. Ironie.
 
Es gibt natürlich unzählige Songs, die sehr cool sind.
Es ist halt mein persönliche Top3 (die 3. fehlt noch) ;-)
 

https://www.youtube.com/watch?v=956--7OA02A


hat für mich den typischen Ost-Sound. Der Trailer zum Film mit A.M. Stahl (ein sehr guter Film übrigens!). Schon allein bei den Filmaufnahmen zeigt sich das Trübe und das Graue in der DDR sehr gut und holt das Gefühl dieser Tage zurück. Dazu noch der (höchstwahrscheinliche) Moog Synthi im Song der das ganze richtig anfettet. Der Song ist, wenn ich das richtig in Erinnerung habe, ein Ausschnitt aus "Bilder einer Ausstellung" von Mussorgsky.
 
Im kapitalistischen Ausland war vor allem einer bekannt...
wolfbiermann.jpg
Wolf Biermann · November 1976 · Kölner Sporthalle

... ist zwar nie mit Synths gesichtet worden...

wolfbiermann_2.jpg

... aber ein Tastenmensch war er scheinbar schon.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber der war hier extrem unbeliebt. Und ich meine nicht beim Politbüro. Er war ein Wichtigtuer und Drecksack. Hat sich für Kohle benutzen lassen, aber war nur auf den eigenen Vorteil bedacht. Ähnlich wie Nawalny heute.
Aber das ist OT.
 
Zuletzt bearbeitet:
Made in GDR
35 Jahre zurück. Wir waren westlich orientiert, ich war SynthiPop Fanatik und hörte fast nur englische Musik. Alles was aus dem Osten kam, fand bei mir damals kaum Beachtung. Ich kannte auch niemanden der Ostmusik hörte.
Meine Ostzonenbraut sagt auch immer, dass sie niemanden kannte der DDR Mucke hörte und ich muss sagen, im Westen kannte ich auch keinen. Ich glaube Albatros, am Fenster und 7 Brücken waren so die einzigen Lieder, die ich überhaupt in der Zeit mit der DDR in Verbindung gebracht hatte.
Wobei mir das damals schon gegen den Strich ging, das Maffay 7 Brücken nachgesungen hatte. Fand ich genauso dämlich wie das eindeutschen engl. sprachiger Hits , nur um auf deren Erfolgswelle mitzuschwimmen.
 
Oh doch es gab schon einige die im Westen Ostmusik gehört haben und sich oft gar besser auskannten als die Ossis selbst. Stern Meissen, POND, Reform und Lift waren unter Synthesizer Musik Fans grenzüberschreitend bekannt und ziemlich beliebt.
 
Der Blaue Planet ...bei dem Stück bkomme ich jedes mal Gänsehaut

ich weiss noch wie mich der Synthetische Sound als (West-) Kind , damals berührt hat

der Song hat mir aber gleichzitig auch Angst gemacht...
es war der Anfang der Reagan Zeit, eine der kältesten Phasen im Kalten Krieg ...Evil Empire, Nato Doppelbeschluss, Pershing II, SDi und Able Archer ....
 
Der Blaue Planet ...bei dem Stück bkomme ich jedes mal Gänsehaut

ich weiss noch wie mich der Synthetische Sound als (West-) Kind , damals berührt hat

der Song hat mir aber gleichzitig auch Angst gemacht...
es war der Anfang der Reagan Zeit, eine der kältesten Phasen im Kalten Krieg ...Evil Empire, Nato Doppelbeschluss, Pershing II, SDi und Able Archer ....

Und wir sind immer noch nicht viel weiter. Leider.
 
Zuletzt bearbeitet:
Musiker:



 
Nicht wirklich elektronisch, aber ich hatte zu seligen Tape-Zeiten lange und engen Kontakt zu Das Freie Orchester.

Schon cool, was damals neben der „Staatsmusik„ möglich war…..
 
Hier hörte man praktisch null Musik aus dem Osten, ich kannte auch Niemanden, der das tat.
Das wurde als West Abklatsch verpönt.
Wie viele gute Bands es drüben gab, hat man eigentlich erst nach der Wende erfahren.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Cee
Bei einem meiner Kumpel hing damals ein Blauer Planet Plakat an der Wand. Vermutlich hatte er auch die LP. Gerade höre ich mich übrigens durch die Silly Werke...
 
Zwar ohne Synthi aber sowohl in Ost als auch in West mehr als bekannt und mit Biermann Verbindung :kaffee::


https://www.youtube.com/watch?v=BeXHWIJJ0a8


Nina Hagen und die Gruppe Automobil - der Saxophonist Wolfgang Zahn war in den 80ern viele Jahre in Leipzig unser Nachbar und hatte auch 2 Vermona Synthesizer in der Wohnung stehen und ich Hirni wollte aber Saxophon lernen......leider nie einen Platz in der Musikschule zu DDR Zeiten bekommen.
 


Habe diese Platte vor Jahren aufm Flohmarkt gekauft. Auf der Rückseite befinden sich hochtrabenden Erklärung der Musiker und ihrer "in Klausur und bei angespanntester Konzentration erarbeitet(e)" Musik. Zu DDR-Zeiten war ich noch etwas jung, aber die erste Musik aus "dem Osten", die ich tatsächlich wahrnahm, war sicherlich Pal van Dyk, dann die Prinzen und Hardsequenzer ;-)
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben