Synthesizer in den Medien - FAZ: Künstlerinnen zaubern mit komplizierten Geräten den neuen Clubsound

Nach nochmaligem Lesen stösst mir schon die Überschrift
Künstlerinnen zaubern mit komplizierten Geräten den neuen Clubsound

sauer auf.

Das wäre fast wie "Frauen parken grosse Autos rückwärts ein" in einem Report über LKW-Fahrerinnen.
Oder muss man sowas heute noch betonen?
Der Denkfehler bei dem Thema ist: Man müsste dabei über die Männer im Bussiness reden und nicht über die Frauen. Ein Frau hätte die Überschrift außerdem auch nicht so formuliert. Die Frage ist auch hier nicht: können Frauen das auch? Sondern: Warum nehmen es immer noch viele Männer so verzerrt wahr? Wie kommt ein FAZ Autor auf so eine doofe Überschrift und wieso wird sie auch noch dzrchgewunken und gedruckt?
 
Genau, was ist nur mit dem Journalismus los? Da scheint die fleissige Verwendung von Gendersternchen nicht automatisch zu einer Geschlechtlichen Gleichbehandlung / Selbstverständlichkeit in der Berichterstattung zu führen, was uns Genderideolog*innen ja immer versprochen haben.
 
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Also bin nicht nur ich das, der diesen Vibe "hört" zwischen den Zeilen? Dieses ein bisschen ZU verblüfft-sein des Autors, nicht etwa dass auch Frauen das machen, sondern dass auch Frauen das können?
Kann mich auch total täuschen dabei, explizit steht es ja nicht so da. Falls aber doch, wäre es - naja - eben ziemlich herablassend und gönnerhaft.
 
Gäbe es eine ehrliche und echte Geschlechtliche Gleichbehandlung, so würde es scheissegal sein, ob es Männer, Frauen oder Aliens sind die da Musik mit Modularsynths machen. Die Geschlechtsherausstellung allein schon in der Überschrift zeigt doch deutlich wie es um unseren Journalismus bestellt ist.

„Modularsynthesizer: Mit Komplizierten Geräten den neuen Clubsound zaubern“. Das wäre meine Überschrift geworden.
 
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Die Geschlechtsherausstelling allein schon in der Überschrift zeigt doch deutlich wie es um unseren Journalismus bestellt ist.
Das allein ist es für mich überhaupt nicht: Wenn es was Besonderes ist - weil Frauen in diesem Bereich unterrepräsentiert sind - kann man ja durchaus genau darüber schon berichten.
 
Einem Artikel, der positiv darüber berichtet, dass der weibliche Anteil an der Nerdschrauberei von einstellig auf 1/3 gestiegen ist, seinerseits Sexismus vorwerfen. Hohe Schule der Wokeness. Und tiefsitzender Sexismus. Zugleich.

Har har, das war bei Post #1 schon klar...
 
Ein ehemaliger Chef ( auch Softwarefirma ) hat tatsächlich Frauern bei der Einstellung bevorzugt, einfach weil er der Meinung war dass viel zu wenig Frauen in der Branche arbeiten.
Wir haben auch mit der TU in Garching zusammengearbeitet ( war ja ums Eck ) und oft Aktionen für und mit Studentinnen gemacht. Das ist jetzt 15 Jahre her.
Meine Kolleginnen waren echt fit.
Da wäre ich heute noch wenn ich damals nicht umgezogen wäre.
Das ist der Weg, Geschlechter-Rollenbilder aufbrechen und ein Arbeitsumfeld, in dem jeder alles machen kann (nach Qualifikation natürlich), ins Normal überführen.
 
Das allein ist es für mich überhaupt nicht: Wenn es was Besonderes ist - weil Frauen in diesem Bereich unterrepräsentiert sind - kann man ja durchaus genau darüber schon berichten.
Ich finde nicht das sie unterrepräsentiert sind im Modularbeteich. Es wird ja von der FAZ auch nicht thematisiert warum Männer in KiTas als Erzieher unterrepräsentiert sind. Weil dann würde man ja schnell darauf kommen, das hier eine echte Ungleichheit bei der Bezahlung von sozialen Berufen vs technischen Berufen vorhanden ist. Das geht natürlich nicht, das würde an den Machtstrukturen rütteln. Also lenkt man die Aufmerksamkeit lieber auf solche lächerlichen Randthemen. Das ist nett und harmlos, und ist systemkonform.
 
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Einem Artikel, der positiv darüber berichtet, dass der weibliche Anteil an der Nerdschrauberei von einstellig auf 1/3 gestiegen ist, seinerseits Sexismus vorwerfen. Hohe Schule der Wokeness. Und tiefsitzender Sexismus. Zugleich.

Har har, das war bei Post #1 schon klar...
Also bei Jungs/Männern habe ich beim Thema Modular noch nie gelesen/gehört "oh das ist für einen Mann aber beachtlich, dass Du mit so komplizierten Geräten umgehen kannst!"

Ein Artikel kann wohl beides zugleich haben: gute Intention und doofe Überschrift.
 
Ein Artikel kann wohl beides zugleich haben: gute Intention und doofe Überschrift

Klar. Allerdings holt er einerseits mit der Überschrift massig Männer unter den Lesern ab, schonmal nicht schlecht gemacht, und andererseits - gehört gerade das mit der Technik und so nicht auch zum Thema, wenn man sich nur mal den Unsinn anschaut, den @einseinsnull hier im Thread zu den Unterschieden der kognitiven Fähigkeiten von Mann und Frau verzapft?

Meine Bitte, konkret sachliche Fehler und Macho-Beispiele zu nennen ist nach zig Postings unbeantwortet geblieben, bis auf die Vermutung, dass die Nennung von Frau und komplizierte Technik in einem Satz ja wohl sexistisch sei und der Artikel überhaupt oberflächlich.
 
darüber lustig gemacht, dass eine Frau es gewagt hat, sich bei uns zu bewerben.

auch wenn ich die betreffenden allenfalls fluechtig kenne, wuerde es mir als sehr wahrscheinlich erscheinen,
dass so eine bemerkung selbstironisch gemeint war:

"weiss die wirklich was sie tut, sich bei so einem altherrenklub voller kommunikationsgestoerter hacker
zu bewerben?"
 
Machismo ist zwar was anderes, und kommt in unserer Argumentation nicht vor (das bringst Du als geübter NLPler rein) aber:
"Und viele der Künstler sind: Künstlerinnen […] Aber der neue Schwung kommt gerade von Frauen". Das ist genau das, was Kollege @moogli weiter oben schrieb:
Also bin nicht nur ich das, der diesen Vibe "hört" zwischen den Zeilen? Dieses ein bisschen ZU verblüfft-sein des Autors, nicht etwa dass auch Frauen das machen, sondern dass auch Frauen das können?
Wenn man es überspitzt, dann kommt man bei "Wow, Frauen können Autofahren" raus.

Und rein sachlich: all diese Musik, von der da erzählt wird, ist nicht neu, sondern völlig erwartbar, wenn sich jemand halbwegs Einsichtsbefähigtes mit einem Modularsystem befasst. Hab ich oben schon geschrieben.
Wenn man boshaft wäre könnte man den Artikel überschreiben: "Frauen machen genau das gleichen Gefurze und Gepiepse mit Modularsystemen, wie die Männer auch".
Nur mal so als Beispiel. Die in der Einleitung des Artikels genannte macht mit einer (geschätzt)-8000-Euro-Ausrüstung das da:

Könnte man halt auch mit einem Drumbrute und einem Behringer-Verzerrer machen....
 
Vielleicht ist der Artikel geschlechtsspezifisch, weil es dem Autor auffällig erscheint, dass bei Darbietungen mit Modularsystemen gefühlt ein deutlichenr Anstieg weiblicher Künstler zu verzeichnen ist. Also einfach eine Wahrnehmung, dass das gerade ein Ding ist, Frauen am Modular.
Unabhängig davon, ob das nach wie vor trotzdem auch viele Männer machen.
Ob das was ganz organisches ist oder ein bisschen auch ein Hype, kann man ja unabhängig davon analysieren.
Aber sowas darf einem schon auffallen und dann darf man auch Artikel darüber verfassen.
Natürlich ich es ein bisschen unglücklich, dass es so rüberkommen kann, dass das komplizierteste Musikinstrument einerseits und die Frauen andererseits irgendwie in einem Gegensatz stehen würden, muss man so aber gar nicht rauslesen.
 
Vielleicht ist es auch so, dass es männlichen Zuschauern / Zuhörern besonderen Respekt abringt, wenn eine Frau auf der Bühne etwas tut, was sie selbst technisch nicht verstehen und dass es deswegen anders ist oder eine Rolle spielt, wenn das eine Frau macht und kein Mann.
Und nicht weil man das ihr nicht zutraut*, sondern weil es bei vielen Kerlen einfach nicht der Alltagserfahrung entspricht, dass die Frau das höhere Nerd Level hat als man selbst. Dann muss man das erstmal kurz einordnen und ist einen Moment fasziniert. Muss also nicht negativ konnotiert sein.

*also zutraut im Sinne der intellektuellen Anforderungen.
Eher ein nicht Vermuten, dass sie so viel Leidenschaft für so was aufbringt oder soviel Interesse dafür hat.
Das finde ich deutlich weniger wertend, als die Annahme, eine Frau würde sowas schlicht nicht gebacken bekommen.
 
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Machismo ist zwar was anderes, und kommt in unserer Argumentation nicht vor (das bringst Du als geübter NLPler rein) aber:
"Und viele der Künstler sind: Künstlerinnen […] Aber der neue Schwung kommt gerade von Frauen". Das ist genau das, was Kollege @moogli weiter oben schrieb:

Wenn man es überspitzt, dann kommt man bei "Wow, Frauen können Autofahren" raus.

Und rein sachlich: all diese Musik, von der da erzählt wird, ist nicht neu, sondern völlig erwartbar, wenn sich jemand halbwegs Einsichtsbefähigtes mit einem Modularsystem befasst. Hab ich oben schon geschrieben.
Wenn man boshaft wäre könnte man den Artikel überschreiben: "Frauen machen genau das gleichen Gefurze und Gepiepse mit Modularsystemen, wie die Männer auch".
Nur mal so als Beispiel. Die in der Einleitung des Artikels genannte macht mit einer (geschätzt)-8000-Euro-Ausrüstung das da:

Könnte man halt auch mit einem Drumbrute und einem Behringer-Verzerrer machen....

Da hast du recht, diese Frau macht genau das gleiche Gefurze, was schon vor mehr als 30 von wem auch immer produziert wurde.

Dass es anders geht, beweist z.B. Beatrice Dillon. Ich finde, diese Frau bereichert die Scene mit wirklich (rhythmisch) innovativem Kram.
Sie kopiert nicht einfach nur eine männliche Domäne, weil sie es genauso gut können will, sondern bringt ihren sehr eigenen (weiblichen??) Style ins Spiel.

Okay, sie benutzt vielleicht kein Modularsystem, hätte aber sicherlich auch kein Problem damit. ;-)

Zwei Beispiele aus dem Album Workaround


 
Mich stört eher die Aussage, dass ein Modularsystem ein kompliziertes Instrument ist... unabhängig vom Thema Frau & Mann. Viel einfacher als mit einem Modularsystem kann elektronische Klangerzeugung doch nicht sein. Klar im Vergleich zu irgendeiner Presetschleuder schon... aber sechs oder acht Operatoren FM ist doch schon eine andere Hausnummer, besonders wenn man dann noch die kryptische Bedienung einbezieht...
Vermutlich weil so'n Modularsystem für den Themenfremde Personen mit den vielen Kabeln und Knöpfen auf den ersten Blick verwirrend erscheint. Wer sich aber ein wenig mit der Materie auskennt, kann ein Modularsystem relativ einfach lesen, wenn man sich ein wenig Zeit nimmt (aufwendige digitale Module, deren Funktionalität sich nicht über das UI erschließen mal ausgenommen).
Das ist für mich bei einem DX7 Patch viel schwieriger. Naja, vielleicht fehlt meinem XY Gehirn einfach die Abstraktionsfähigkeit, mehr als vier Operatoren gedanklich zu händeln.

Wäre doch mal ein super Battle: "Beschreibe einen Klang ohne ihn zu hören, anhand eines Dexed Patches".
Ich bin dazu nur bedingt in der Lage, und könnte höchstens anhand des letzten Operators bzw. dessen Hüllkurve einige Aussagen zum zeitlichen Verlauf treffen...
 
Und das passiert bis heute. Bis heute gibt es genug Männer, die glauben Vorrechte mehr Ahnung zu haben, wenn es um Sound geht. Du gehörst nicht dazu? Super!

auch die hörwahrnehmung, das rezipieren und die interpretation von geräuschen ist bei frauen deutlich anders als bei männern.

frauen können z.b. viel besser als männer raushören, ob angst oder traurigkeit in einer schaupieler- oder sprecherstimme realitätsnah sind - männer hingegen sind viel besser darin die äußerlichen eigenschaften einer solchen sprecherstimme zu analysieren, um sie dann z.b. als stimmenimitator nachzuäffen.

die wiederum bei männern besonders gut ankommen, wenn sie das sehr gut machen - während frauen bei der performance eines kaberettisten auf ganz andere dinge achten.

Dass es erfolgreiche Modular-Fusion-Alben wie von Arushi Jain gibt, ist doch fantastisch.

mithilfe von einzelbeispielen aussagen über tendenzen treffen zu wollen kann doch nur scheitern.

und es hat hier doch auch niemand behauptet, dass es keine einzige frau auf der welt gäbe, die tasten herunterdrücken und an knöpfen drehen kann.


es ist halt nur einfach fraglich, ob es ausschließlich an ausgrenzung und unterdrückung in der gesellschaft liegt, dass frauen zwar 65% der plätze beim kunststudium belegen, aber nur zu einem drittel (also halb so häufig wie männer) später auch hauptberuflich davon leben werden.

weder werden männer mit gewalt davon abgehalten zu studieren, noch werden frauen mit gewalt daran gehindert sich lebenslang auf ein zen zu konzentrieren oder wirtschaftlich erfolgreich zu sein.


ich kenne jedenfalls keine booking agentur oder plattenfirma, die ein gutes geschäft nur deswegen ablehnen würde, weil sie frauenfeindlich sind. das gibt es heute nicht, und das gab es auch vor 35 jahren nicht.

vor 100 jahren... nunja. :) darüber könnte man mal reden.


science-fiction wird meistens von männern geschrieben, romane meisten von frauen... das hat rein garnichts mit politik oder gesellschaft zu tun, sondern mit den natürlichen unterschieden.
 
Einem Artikel, der positiv darüber berichtet, dass der weibliche Anteil an der Nerdschrauberei von einstellig auf 1/3 gestiegen ist,
Das steht so weder in der Headline, noch in dem Artikel, der ja gut gemeint ist. Der Artikel handelt genau von dem, was angekündigt wird:

Man liest eine Overlinem die das Thema aufmacht (Modularsynthesizer).
Dann eine Headline, die aussagt, um welchen Aspekt des Themas es geht (Musikerinnen an kompliziertem Gerät in Clubs).
Und ein Abstract, in dem kurz der Inhalt des Artikels zusammengefasst wird (Frauen bringen mit Mod-Synths "weltweit frischen Schwung auf Dancefloors").

Der Autor erwähnt, dass der Frauen-Anteil in der Szene wächst, betont das Thema aber weiter nicht. Dass sich die ein oder andere Frau möglicherweise diskriminiert fühlt, wenn man Künstlerinnen, die sich für Technik interessieren zu Zauberinnen macht und an jeder Stelle betont, wie "kompliziert" elektrische Klangerzeuger sind, daran denkt er nicht.

Eigentlich macht er – wie ich finde ein bisschen ungeschickt – Werbung für Frauen mit Modularsystem.
Why?
 
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Unabhängig von der Geschlechterthematik und Qualitätsstandard bei elektronischer Musik sollte man sich sich über jeden täglich neu dazukommenden Synthesizercloinker freuen. Wenn man gestern liest das die Taliban in den letzten Monaten über 20000 Musikinstrumente zerstört haben dann sollte man wirklich jeden dazu ermutigen Musik zu machen. Keine Macht den Hinterwäldlern.
 
Einem Artikel, der positiv darüber berichtet, dass der weibliche Anteil an der Nerdschrauberei von einstellig auf 1/3 gestiegen ist, seinerseits Sexismus vorwerfen. Hohe Schule der Wokeness. Und tiefsitzender Sexismus. Zugleich.

Har har, das war bei Post #1 schon klar...
Danke dir für das polemische, doch treffende Zwischenfazit. Gleichermaßen obskur und mainstreamig ohne an Machtstrukturen zu rütteln auch noch... Das meinte ich mit dem double bind in nem anderen Post oben. Kann man nur verlieren..

Mag die Leute einladen, es besser zu machen und FLINTA Personen zu fördern, bessere Artikel zu schreiben, bessere Routinen zu entwerfen.
 
  • Daumen hoch
M.i.a.u.: Cee
Die Frauen, die da mutig reingehen, Bock drauf haben und es einfach machen (trotz gegenteiligem Stereotyp) leisten tatsächlich was für den Feminismus, Empowerment und die Aufhebung von Gender-Stereotypen.

Genau, was ist nur mit dem Journalismus los? Da scheint die fleissige Verwendung von Gendersternchen nicht automatisch zu einer Geschlechtlichen Gleichbehandlung / Selbstverständlichkeit in der Berichterstattung zu führen, was uns Genderideolog*innen ja immer versprochen haben.

Ihr seid alle bisschen älter, kann das sein? Gleichberechtigung war gestern, heute geht im Progressivismus es darum, möglichst relevante (bzw. unterdrückte) Nischengruppe zu sein (um das Wort "Opfergruppe" mal zu vermeiden). Je mehr Oppression-Points man in "Täterszenen" (weiss, männlich, erfolgreich) einbringen kann, umso besser.

Der olle Schwarzer-Feminismus, dem es tatsächlich mal um Egalität ging, ist nicht umsonst das neue Feindbild der Erleuchteten geworden.
 
Hatten wir eigentlich Helene Vogelsinger schon mal?

Ich mag ja Old Fashioned sein, aber was die da mit Modular und ihrer verfremdeten Stimme raushaut finde ich eigentlich ganz schnieke, und ein Video von ihr war tatsächlich während corona gerade angefangen hat einer der Gründe warum ich mir zusätzlich zu Gitarre und Bass noch einen Synth zugelegt habe...

Das ist melodisch und trancig, und ich kanns mir einfach auch stundenlang anhören.
Die Stücke von Helene Vogelsinger waren eigentlich DER Grund warum jetzt hier im Forum bin.
"Ich besitze mittlerweile einen Prophet, einen Moog Sub37, einen Deepmind und einen RD-9. Wegen einer Frau"
"Ja nee, ist klar"
 
Man kann solche Fragen durchaus respektvoll und sachlich diskutieren - meiner Ansicht nach. :dunno:


nun, ich bin so um die 50 und habe es mein Leben lang nie erlebt, dass Frauen (in meinem persönlichen Umfeld und anderswo) es schwerer hatten, sich im künstlerischen Umfeld zu betätigen. Aber zugegeben: da findet man auch eher akademische Kreise, und die erste Azubine in der kfz-Werkstatt hat 1976 sicher den ein oder anderen Spruch einstecken müssen, das dürfte außer Frage stehen.
Mir ging es hier nur um den musikalischen Betrieb (btw.: schon meine Urgroßmutter war Opernsängerin), und speziell im Synthbereich. Wäre sehr traurig, wenn in den letzten 40 Jahren dort synthinteressierte Musikerinnen in irgendeiner Form ausgegrenzt worden wären. Was ich mir vorstellen kann: Nerds stehen ja im Ruf (klar, Klischee ;-)), manchmal Angst vor Mädchen zu haben - vielleicht wurde auch hier und da Nervosität mit Ablehnung verwechselt. :dunno:
Habe das noch Ende der 00er/ Anfang der 2010er mitbekommen, dass es bestimmte Vorurteile gegenüber Frauen in der elektronischen Musik gab. Kann mich noch an einen DJ Kollegen erinnern, der meinte "technisch sind viele nicht schlecht, aber da fehlt einfach immer der Spannungsbogen und das Gefühl für die Musik" (bzgl. Auflegen). Das hat sich dann langsam gelegt oder es wurde nicht mehr laut ausgesprochen wegen "darf man ja nicht mehr sagen".
Ich habe leider genug blöde Sprüche gehört und bin kaum jünger als du. (Wobei da oftmals viel Neid reingespielt hat.) Es hängt ja auch oft damit zusammen, mit wem man in bestimmten Szenen verkehrt. Von daher widersprechen sich unser beider Erfahrungen ja nicht.



Ingenieurinnen, die ich kenne, stoßen leider regelmäßig noch auf Ablehnung, in eher männerdominierten Branchen, vor allem, wenn sie attraktiv sind. (Zum Beispiel sind in anderen Ländern die Frauenquoten in technischen Studiengängen auch viel höher als in Deutschland.) Während meiner Ausbildung im technischen KFZ-Bereich, wurden die zwei Frauen von 80 Männern in drei Ausbildungsjahrgängen wiederum sehr respektvoll behandelt. Aber natürlich sind das jetzt anekdotische Geschichten und jede/r hier hat andere erlebt. Egal ob in oder außerhalb akademischer Kreise.



Das spielt sicherlich auch mit rein ;-)
Ja, das hat auch was mit der Art der Frau zu tun. Kenne auch Handwerkerinnen, die einfach von ihrer Art her schon so gebaut sind, dass sie automatisch Respekt bekommen (zumindest von allen die keinen fanatischen Frauenhass in sich tragen).

Was ich so die letzten 15 Jahre beobachtet habe: die zielstrebigen und talentierten Frauen haben sich alle gut durchgesetzt innerhalb meiner Szene und sind jetzt auch teils in Machtpositionen, wobei einige auch gut Starthilfe bekommen haben am Anfang (als es dann so Mitte der 2010er losging mit den ganzen "Flinta-Initiativen"), aber das gehört im Musik/Kunst/Medien/Unterhaltungsbereich ja leider eh dazu. Eine wirkliche "Leistungsgesellschaft" gibt es da ja nicht und das liegt auch in der Natur der Sache.
 
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