Synthesizer in den Medien - FAZ: Künstlerinnen zaubern mit komplizierten Geräten den neuen Clubsound

Trotz aller euphorischen Genderei und Gleichstellungsbeauftragte #innen in jeder Bäckerei, Frauen und Technik ist immer noch für ein Augenbrauenheber gut.
Was aus meiner Sicht wenig angesprochen wird ist, dass alles mit Seltenheitswert erstmal auffällt und dann ggf. auch eher angesprochen wird - das hat deswegen nicht automatisch was mit Sexismus (o.ä.) zu tun, wird aber oft wie selbstverständlich in einen Topf geworfen.

Es gibt Stereotype und auch reale Zahlen darüber "was die meisten aus Gruppe X üblicherweise machen" und dann Leute, die machen es ganz anders und sind damit faktisch seltene Fälle: Wie eine Modular-Dame und ein "stay at home"-Dad. Das wird immer auffallen und das lässt sich nicht beheben - es sei denn die Zahlen ändern sich eines Tages und der Seltenheitswert verschwindet. Das ist vergleichbar, wie in Japan als Deutscher dafür gelobt zu werden, wie gut man die Stäbchen verwenden kann - und das dann ganz selbstverständlich als Rassismus einzuordnen. Ich halte das für einen Fehlschluss. Da können die Japaner ja nix für, dass es eine seltene und damit für sie bemerkenswerte (und bermerkungswerte :D ) Sache ist.

Die Frauen, die da mutig reingehen, Bock drauf haben und es einfach machen (trotz gegenteiligem Stereotyp) leisten tatsächlich was für den Feminismus, Empowerment und die Aufhebung von Gender-Stereotypen.
 
Willst du damit andeuten das nur noch alte Säcke FAZ lesen?

Nein. Die FAZ ist die beliebteste Zeitung in meinem Team. Meine Kolleginnen und Kollegen alle Gen Z und ich Millennial (wenn auch knapp An Generation X vorbeigeschrammt). Die FAZ hat es von allen großen Zeitungen wohl als einzige geschafft, finanziell gut ausfgestellt zu sein. Das funktioniert nicht nur mit Boomern. Und das FAZ Quarterly, für das der Artikel geschrieben wurde, anvisiert ja eine Gruppe, die auch deutlich jünger als 55+ ist.
 
Nein. Die FAZ ist die beliebteste Zeitung in meinem Team. Meine Kolleginnen und Kollegen alle Gen Z und ich Millennial (wenn auch knapp An Generation X vorbeigeschrammt). Die FAZ hat es von allen großen Zeitungen wohl als einzige geschafft, finanziell gut ausfgestellt zu sein. Das funktioniert nicht nur mit Boomern. Und das FAZ Quarterly, für das der Artikel geschrieben wurde, hat anvisiert ja eine Gruppe, die auch deutlich jünger als 55+ ist.
Witzig, ich fand die FAZ schon immer Sch…ön. Damals, wie heute.
 
Ingenieurinnen, die ich kenne, stoßen leider regelmäßig noch auf Ablehnung, in eher männerdominierten Branchen, vor allem, wenn sie attraktiv sind.
Während meiner Ausbildung im technischen KFZ-Bereich, wurden die zwei Frauen von 80 Männern in drei Ausbildungsjahrgängen wiederum sehr respektvoll behandelt. Aber natürlich sind das jetzt anekdotische Geschichten
wir hatten jahrelang ein kleines (Software)Developer-Team mit 3 Kerls und einer Frau. Da gab es m.E. nie irgendeine Unterscheidung oder andere Behandlung aufgrund des Geschlechts. Fakt ist natürlich, dass in den R&D-Bereichen statistisch deutlich weniger Frauen arbeiten, allerdings sind sie dann im Projektmanagement oder in der Teamleitung inzwischen leicht überrepräsentiert. Letztendlich schaut da aber auch niemand drauf.

Klar ist, dass anekdotische Geschichten für die breite Masse keine Aussagekraft haben - dennoch würden mich konkrete Erlebnisse von Betroffenen in unserem Feld interessieren. 🤷‍♂️
 
Im Bezug zu Technischen Berufen nochmal anders krass aufgrund vieler double binds, denen Frauen dann ausgesetzt sind. Nie gut genug, egal wie gut, und immer die Zoo-nummer oder danna ber als Aushängeschild herhalten müssen. Meistens alles zugleich. Lit dazu kann ich gern nachreichen.
In meinem Schulleben und anschliessendem technischen Berufsleben habe ich die Realität neutral immer genau anders herum beobachten können.
Karriereleiter, ohne besondere Merkmale von „gut“ zu besitzen, ist für Frauen viel problemloser zu erklimmen als für vergleichbare männliche Kollegen.

Quelle:
Mannesmann Mobilfunk
Vodafone D2
Deutsche Bahn
 
In meinem Schulleben und anschliessendem technischen Berufsleben habe ich die Realität neutral immer genau anders herum beobachten können.
Karriereleiter, ohne besondere Merkmale von „gut“ zu besitzen, ist für Frauen viel problemloser zu erklimmen als für vergleichbare männliche Kollegen.

Quelle:
Mannesmann Mobilfunk
Vodafone D2
Deutsche Bahn
Das ist deine beobachtete Realität, welche ich damit in keinem Fall entwerten will.

Die von mir genannte Forschung ist ja nicht irreal oder surreal, geht aber halt über Einzelbetrachtungen raus. Sie verallgemeinern auch nicht (wie du in deinem Post, was ich dir aber auch nicht absprechen mag), sondern beschreiben Dynamiken in Ausbildung und Beruf. Statistiken zu sog. MINT Berufen sind ja auch frei zugänglich und eindeutig.
 
ist natürlich immer die Frage, ob eine Gruppe in einem Feld unterrepräsentiert ist, weil man ihr dabei Steine in den Weg legt (was man erst mal aufgrund diverser Girls-Days und Quotenregelungen seltsam findem mag), oder weil es in dieser Gruppe einfach weniger Interesse für diese Tätigkeit gibt. Ist natülrich noch etwas anderes, weil ich aufgrund von Frauenförderung einen Job vielleicht leicht(er) bekomme, aber dort dann Mobbing der männlichen Kollegen ausgesetzt bin (wobei ich mir nur schwer vorstellen kann, wie man so etwas sauber flächendeckend statisch auswerten will).

Wie gesagt: dass ein (vielleicht schon älterer) Handwerksmeister eine Frau aufgrund von Vorurteilen ninht einstellt, ist eine Sache. Dass Musikerinnen weniger Engagements bekommen, weil sie Frauen sind (als ob das Publikum nicht sehr gerne performende Frauen sieht), eine andere. Ob es eine Frau mit Modularsynth jetzt schwerer hat als eine Frau mit Cello oder Klavier, steht wieder auf einem anderen Blatt. :dunno:
 
Unter'm Strich ist das Geschlecht scheissegal, wenn die Performance passt.

Könnte ich besser schleimen oder hätte ansatzweise Social Skills, die ich vehement ablehne!, würde ich wohl auch mehr verdienen, fühle mich dadurch aber nicht genötigt einen GAP als Grundlage einer herbeierzählten Schlecht- oder Andersbehandlung herbeizuzaubern.

So'n GAP beleuchtet keine individuelle Arbeitsperformance und schert alles über einen Kamm, was man nicht pauschal erklären "darf". Es gibt immer Gründe, weshalb ein Mitarbeiter mehr verdient, als ein anderer.
 
So'n GAP beleuchtet keine individuelle Arbeitsperformance und schert alles über einen Kamm, was man nicht pauschal erklären "darf". Es gibt immer Gründe, weshalb ein Mitarbeiter mehr verdient, als ein anderer.

Und gelegentlich ist es auch einfach das Geschlecht, manchmal die Leistung, manchmal die Sympathie, manchmal, weil man neu eingestellt wird, oder weil man im Tarifgefüge automatisch hochrutscht.
 
Nerds stehen ja im Ruf (klar, Klischee ;-)), manchmal Angst vor Mädchen zu haben - vielleicht wurde auch hier und da Nervosität mit Ablehnung verwechselt. :dunno:[/ISPOILER]


haben galeristen wirkich angst vor mädchen und wollen daher ihre bilder nicht austellen? oder ist es nicht eher so, dass einfch weniger frauen malen und ihre bilder dann aggressiv vermarkten.


bei angestellten und hobbiisten gibt es genau so viele frauen wie männer, die schöpferisch-kreativ tätig sind - dort gibt es allerdings viele bereiche, die männer einfach ausblenden und sie gar nicht als kunst wahrnehmen.

bei den selbstständigen sieht das dann anders aus: bei komposition sind es nur 10%, bei darstellender kunst, die in galerien und museen hängt, sind es nur 15%.

die hauptursache dafür dürfte im bereich der natürlichen unterschiede im denken, fühlen und handeln sein, wie sie zwischen männern und frauen eben bestehen. männer kommunizieren leichter auf den punkt, senden lieber botschaften als sich auszutauschen, schöpfen viel bewusster ein werk, und für uns männer ist die werkschöpfung immer auch teil unserer identitätsbildung oder gar ein wettbewerb mit anderen männern.

frauen beschäftigen sich überwiegend mit sich selbst, männer hingegen erforschen gegenstände usw.

wenn 98% aller graffiti aktivisten männlich sind aber die frauen zu 98% trachtenmode stricken und klöppeln, dann ist das nicht mit erziehung oder mit politik erklärbar, oder den rollenbildern und rollen die sich dadurch bilden, und auch nicht mit den bösen patriarchat, sondern nur noch mit psychologie.


und dann gibt es noch die sache mit dem markt. die man mE davon getrennt betrachten muss.

hier besteht das problem, dass wenn es erstmal eine dominanz einer gruppe in einem markt gibt, dass die dann schwer zu durchbrechen ist. und oft nur durchbrochen werden kann, wenn jemand das anders- oder underdog-sein als alleinstellungsmerkmal nutzen will.

schon in den achtzigern haben das gewisse kreise unter "sexismus", "partiarchat" oder "gender pay gap" eingeordnet, was ich persönlich für vollkommenen unsinn halte.

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tatsächlich konnte gesellschaftliche unterdrückung nicht mal ansatzweise die ursache dafür sein, dass homerecordende mädchen keine demos zu plattenfirmen geschickt haben, oder dass sie nicht nachts mit uns auf irgendwelche bahngelände eingedrungen sind um verfremdete buchstaben an die wand zu malen.

genausogut könnte man behaupten, dass es das ergebnis von unterdrückung und erziehung sei, dass frauen viel weniger gewaltstraftaten verüben als männer, oder dass die äthiopier und kenianer immer beim wettrennen gewinnen, weil sie schwarz sind.
 
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Gibt es eigentlich irgendwelche Studien zu dem eigentlichen Thema, sprich Modularsynthesizer? Wäre ich Musik- oder Kulturwissenschaftler würde es mich schon interessieren, wie sich das Nutzerverhalten und die Popularität über die Jahre verändert hat.

Ich behaupte, dass es vor 20 Jahren weniger modularperformende Künstler gab als heute. Wenn man nun noch die Geschlechterverteilung untersucht, kann ich mir gut vorstellen, dass der prozentuale Anteil an Frauen gestiegen ist. (Analog zum gestiegen Anteil weiblicher DJs in den Clubs und auf Festivals). Das kann man ja relativ "leicht" mit einer quantitativen Analyse herausfinden.
 
sondern beschreiben Dynamiken in Ausbildung und Beruf. Statistiken zu sog. MINT Berufen sind ja auch frei zugänglich und eindeutig.

dass frauen besser in technischen wissenschaften sind und trotzdem später als ingenieur weniger verdienen oder sich eher für familie oder teilzeit entscheiden hat gesellschaftliche ursachen.

dass frauen einerseits besser kopfrechnen können als männer aber andererseits schlechter abstrahieren und komplexe probleme lösen können, ist hingegen quasi biologisch.
 
(Analog zum gestiegen Anteil weiblicher DJs in den Clubs und auf Festivals). Das kann man ja relativ "leicht" mit einer quantitativen Analyse herausfinden.
Ich würde ja jetzt darauf warten dass Hupenkünstlerinnen ( also die in letzter zeit sich lawinenartig vermehrenden transparent-oberteil-tragenden und blindknopf-rumschraubenden "DJ" Hupfdohlen, die eh nur irgendwas vorfabriziertes vom Laptop abspielen ) anfangen bunte kabelchen in grosse kästen stecken und da an den knöpfen rumzudrehen während sie wie im Artikel beschrieben "ihre Dancemoves zeigen" ( wer um Himmels willen hat diesen Artikel verfasst? Da ist die Assoziation doch sofort da).
Aber die Dinger isnd einfach zu teuer, vielleicht sind wir da safe.
Edit: nach nochmaligem Durchlesen: ich möchte NICHT sagen dass es keine guten weiblichen DJs gibt. Davon gibt es einige. Aber bis jetzt erfahre ich persönlich "die anderen" als in der deutlichen Überzahl.
 
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ich kann das auch nicht, ich muss - bei einigen, nicht bei allen zweistelligen zahlen - das *4 schon in *2*2 zerlegen.

männer sind dann wieder besser darin durch ausprobieren selbst herauszufinden, dass man 13*4 einfach bei google als suchbegriff eingeben kann.

männer haben beim denken auch insgesamt ein viel breiteres spektrum als frauen. männer sind (ganz grob, ohne quellen) zu 5% hoch- oder inselbegabt, zu 5% plem-plem, bei frauen sind es eher nur 2%.

und männer sind auch häufiger psychisch und geistig gestört als frauen.

zu welchen neuen kunstrichtungen das genau führt hab ich noch nicht untersucht. :)
 
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Also mir wäre bei dem ganzen "Männer sind so" und "Frauen sind so" eines wichtig:

Jeder darf und kann und soll auch gegen den Strom sozialer Erwartungen schwimmen, wenn er/sie es möchte.

Der Artikel ist ein schönes Beispiel dafür, dass es Leute gibt, die das tun. Feiern wir das doch gemeinsam.
 
Was ich die letzten Jahrzehnte mitbekommen habe:
Es war ein verdammt langer Weg für Frauen, bookings etc zu bekommen. Sie haben sich solidarisiert, gegenseitig ermutigt, genetzwerkt.
"Alberne Hupfdohlen"? Die gibt es, aber gibt es weniger Poser im Männerbereich? Das hat ua das Internet aus Musik gemacht: ein optisches Spektakel.

Wie war es immer wieder zb auf amazona, wenn die Arbeit einer Frau vorgestellt wurde? Da wurden absurde Maßstäbe angelegt (und natürlich erstmal auf das Aussehen geachtet)
und das meist von usern, deren eigene Werke jetzt im Vergleich oft blass ausgesehen hätten.

Und das passiert bis heute. Bis heute gibt es genug Männer, die glauben Vorrechte bzw mehr Ahnung zu haben, wenn es um Sound geht. Du gehörst nicht dazu? Super!
Fragt doch mal Frauen dazu, was sie täglich erleben.

Dass es erfolgreiche Modular-Fusion-Alben wie von Arushi Jain gibt, ist doch fantastisch. Nennt mir mal aus dem Stand etwas Vergleichbares von einem Mann. Fennesz? Fransisco Lopez?
Die fallen mir gerade ein, aber die kennen wahrscheinlich weniger Menschen als Arushi Jain. Man muss echt nicht gleich immer alle nicht so tollen Beispiele von weibilichen Musikern aufzählen.
Die gibt es auch und noch viel mehr von Männern. Postet mal eure Lieblings Elektronik VÖs zb von 2024, die KEINE Club Musik sind. Zählt mal 5 aus dem Stand auf...
 
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...und nicht zu vergessen: die "Rock-Röhre". Bei Männern heißt das "Rock-Sänger".
 
...und nicht zu vergessen: die "Rock-Röhre". Bei Männern heißt das "Rock-Sänger".
Also ich kenne Brian Johnson seit "schon immer" als Rock-Röhre. Lemmy auch. Das ist einfach ein bestimmter Sound, hat nix mit männlich oder weiblich zu tun.
Doro, Elli Berlin sind Rock-Röhren. Sharon den Adel z.B. ist Rock-Sängerin. Ausdrucksvoll, aber da röhrt nix.

Tatsächlich hat sich in sehr vielen neueren Metalbands eine Arbeitsteilung ergeben wo du Rock-Sängerinnen und Rock-Grunzer im Kontrast-Tandem hast, da röhrt dann gar nix mehr.
Und nachdem "Rock-Grunzer" ein doofer Ausdruck ist, heisst es halt "Rock-Sänger", das klassische Röhren ist bei Männern im Metal zur Zeit out.
Ist es schon lange, während Frauen immer noch eher diesen Stil haben... Röhren eben.
 
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wir hatten jahrelang ein kleines (Software)Developer-Team mit 3 Kerls und einer Frau. Da gab es m.E. nie irgendeine Unterscheidung oder andere Behandlung aufgrund des Geschlechts. Fakt ist natürlich, dass in den R&D-Bereichen statistisch deutlich weniger Frauen arbeiten, allerdings sind sie dann im Projektmanagement oder in der Teamleitung inzwischen leicht überrepräsentiert. Letztendlich schaut da aber auch niemand drauf.

Klar ist, dass anekdotische Geschichten für die breite Masse keine Aussagekraft haben - dennoch würden mich konkrete Erlebnisse von Betroffenen in unserem Feld interessieren. 🤷‍♂️
Auch anekdotisch, aber als ich noch in der Softwareentwicklung gearbeitet habe (vor gut 20 Jahren), hat mein damaliger Chef sich vor dem ca. zehn Mann großen Team darüber lustig gemacht, dass eine Frau es gewagt hat, sich bei uns zu bewerben.
 
Auch anekdotisch, aber als ich noch in der Softwareentwicklung gearbeitet habe (vor gut 20 Jahren), hat mein damaliger Chef sich vor dem ca. zehn Mann großen Team darüber lustig gemacht, dass eine Frau es gewagt hat, sich bei uns zu bewerben.
Was für ein Trottel. Der beste Progarmmierer (hehe), den ich über die Jahre hatte, war eine Frau. Da hätte er viel lernen können.
 
Fragt doch mal Frauen dazu, was sie täglich erleben.

Ich glaube, da fehlt bei einigen der Kontakt. Wie viel Diskriminierung bekommen wir als Männer gar nicht mit? Man sollte wirklich besser und öfter mit Frauen reden, anstatt nur über sie. Und zwar mit möglichst vielen!

(Sagt einer, der früher in einem sehr männlichen und heute in einem eher weiblichen Umfeld arbeitet und deshalb beides gut kennt.)
 
Ein ehemaliger Chef ( auch Softwarefirma ) hat tatsächlich Frauern bei der Einstellung bevorzugt, einfach weil er der Meinung war dass viel zu wenig Frauen in der Branche arbeiten.
Wir haben auch mit der TU in Garching zusammengearbeitet ( war ja ums Eck ) und oft Aktionen für und mit Studentinnen gemacht. Das ist jetzt 15 Jahre her.
Meine Kolleginnen waren echt fit.
Da wäre ich heute noch wenn ich damals nicht umgezogen wäre.
 
In den 1990er hieß es in meiner damaligen Firma vom Chef des Rechenzentrums...(ehemaliger Unteroffizier der Bundeswehr...), "Kein spaltbares Material in der IT einstellen...". Zwei Jahre später war er in Rente. Gottseidank.
 
In den 1990er hieß es in meiner damaligen Firma vom Chef des Rechenzentrums...(ehemaliger Unteroffizier der Bundeswehr...), "Kein spaltbares Material in der IT einstellen...". Zwei Jahre später war er in Rente. Gottseidank.

Alter, ist das cringe! Aber gut, er ist wahrscheinlich mit dem siebten Sinn erwachsen geworden.
 
Nach nochmaligem Lesen stösst mir schon die Überschrift
Künstlerinnen zaubern mit komplizierten Geräten den neuen Clubsound

sauer auf.

Das wäre fast wie "Frauen parken grosse Autos rückwärts ein" in einem Report über LKW-Fahrerinnen.
Oder muss man sowas heute noch betonen?
 
Habe den Artikel gelesen. Er heißt nicht:

Künstlerinnen zaubern mit komplizierten Geräten den neuen Clubsound​



Sondern:


MODULAR-SYNTHESIZER:

Künstlerinnen zaubern mit komplizierten Geräten den neuen Clubsound​


MIT dieser Overline geht es in dem Artikel um ein Musikinstrument (Synthesizer) und Musikerinnen, die es nutzen.
Und nicht um irgendwelche Frauen, die mit irgendwelchen komplizierten Geräten Clubsound machen.

//

Würde die FAZ es so machen, wie die NZZ, nämlich Gedanken als Überschriften schreiben (ganze Sätze, manchmal sogar zwei) wäre der Autor gezwungen klar zu machen, um was es ihm geht. Und man müsste nicht rätseln, ob das "Künstlerinnen" falsch gegendert ist, ein Tippfehler war, sexistisch zu ächten ist oder als ein – wie ich finde durchschaubarer, schnarchiger – Mutmacher für technikinteressierte Clubgängerinnen ist, die generell in technikdominierten Männerdömänen üssieren könnten oder möchten.

Zumal der Autor, hätte er "Künstler" geschrieben, in einer genderfreien Zeitung, wie der FAZ, ja automatisch Frauen, Pardon: Männer, mit einbezogen hätte.

Aus meiner Sicht wurde die Headline (ob wissend oder unwissend) dem Sexismus geopfert, um technisch-talentierte und -interessierte, aber wohl eher (?) traditionell rollengeprägte Frauen anzusprechen, indem Success-Stories aus dem jungen Leben von Synthesizer-Musikerinnen erzählt werden, inkl. O-Töne. Ich gehöre also definitiv nicht zur Zielgruppe des Artikels.

Die Nebeneffekte in den Kommentarspalten, die das Thema Gleichberechtigung und Sexismus betreffen, werden da wohlwollend mitgenommen.

Das einzige Problem ist mE der Versuch des Autors, die "Intelligenz" der "zaubernden" Modularsynthetisistinnen zwischen den Zeilen zu adeln: Er bezeichnet Modulare Synthesizer als das "komplizierteste Musikinstrument, das es gibt" und gibt sich größte Mühe, Modulasysteme zu "Raumschiffen" und "anspruchsvollen Maschinen" zu machen. ViolistInnen lächeln da nur müde.

Erwähnt werden übrigens:

DJ Krista Bourgeois
Arushi Jain
Jessica Kert, Rachel Lyn, JakoJako (Sibel Koçer), Sarah Sommers

Stephan Bodzins
DJ Sascha Cawa
Andreas Schneider
Tangerine Dream, Terry Riley
Jean-Michel Jarre, Ricardo Villalobos, Richie Hatwin

"Ausschließlich Frauen in Verbindung mit 'kompliziert(e Geräte)' in einer Headline als Aufreißer zu platzieren ist diskriminierend. Wäre die Headline "Musikerinnen zaubern neue elektronische Clubsounds" wäre es nicht diskriminierend."

Nachdem ich ihr gesagt habe, dass in dem Artikel Success Stories von Frauen mit Synthesizern beschrieben werden und Modulare Synths als das "komplizierteste Musikinstrument" betitelt wird:
"Das klingt als wolle man Frauen, die sich für Technik interessieren, Mut machen, in die sozialisierten Männerdömänen der 'Technik' vorzudringen. Wir sind also beide nicht Zielgruppe dieses Artikels und das, obwohl ich eine Frau bin und du Synthesizernerd."

Als ich sagte, dass es auch viele Frauen auf Youtube gibt, die nur an Knöpfchen drehen, um ihre Möpse ins Bild zu halten, ohne die Technik oder die Musik zu beherrschen:
"Frauen müssen verführen dürfen. Für mich gehört das zum Wesen der Frau. Das Problem mit den gezeigten Möpsen ist doch, dass die simple sexuelle Lust der Mopsbesitzerin am Zeigen der Möpse moralisch abgewertet wird. Das Ganze geht auch in die andrere Richtung: Heute sagen lustlose junge Frauen: "Ich bin asexuell und ich finde das gut." Früher mussten die sich als frigide beschimpfen lassen und hatten nicht mal ein Wort, dass sie nutzen konnten, um sich zu wehren."

Und: "Das eigentliche Problem ist, dass die Lust der Frau medial und gesellschaftlich genauso mißbraucht, abgewertet und totgeschwiegen wird, wie ihre geistigen, sprich künstlerisch-wissenschaftlichen und technisch-mathematischen Talente. Die komplexen Berechnungen zur Mondlandung kamen von einer Frau. Warum weiß das kaum einer???"
 
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