String-Machines / String-Ensembles - Ultimativ Alles

Hallo, bin schon laenger auf der Suche nach den Vintage Klaengen der alten Stringmachines. Nun hat mir jemand ein Solina String Ensemble Mark 3 angeboten, bei dem sich anscheinend der Brass Sound nicht ausschalten laesst, sonst sei aber alles OK. Habe das Teil noch nicht testen koennen und wollte mir mal im Forum ein paar Tipps einholen:
- Ich lese immer wieder, dass die Mk 1 u 2 Geraete deutlich besser klingen, Youtube Videos machen einen hier aber auch nicht schlau
- Leider hatte ich noch nie ein String Ensemble in meinen Haenden. Wenn sich ein Sound nicht ausschalten laesst, klingt das nur nach defektem Schalter oder koennte das was Groeberes sein?
LG
Uwe
 
Ja, das sind mechanische Schalter. Allerdings gibt es die nicht mehr, und die Reparatur ist mehr als kniffelig. Da ist typischerweise eine 1,5mm langer Führungsriegel gebrochen, der das Lenken in die zwei Positionen des Schalters erledigt. Ich habe den erst letzthin bei einem Crumar Performer durch eine Drahtkonstruktion ersetzen müssen - da bin ich ca 3 Stunden dran gesessen, bis der Draht so gebogen war, dass er in den Schalter reingepasst hat, und dass er auch drin geblieben ist. Ziemliche Scheißarbeit.

Die Frage ist, was gegen einen Waldorf Streichfett spricht... So ein Solina könnte sich als konstanter Pflegefall erweisen.
 
Hallo, bin schon laenger auf der Suche nach den Vintage Klaengen der alten Stringmachines. Nun hat mir jemand ein Solina String Ensemble Mark 3 angeboten, bei dem sich anscheinend der Brass Sound nicht ausschalten laesst, sonst sei aber alles OK. Habe das Teil noch nicht testen koennen und wollte mir mal im Forum ein paar Tipps einholen:
- Ich lese immer wieder, dass die Mk 1 u 2 Geraete deutlich besser klingen, Youtube Videos machen einen hier aber auch nicht schlau
- Leider hatte ich noch nie ein String Ensemble in meinen Haenden. Wenn sich ein Sound nicht ausschalten laesst, klingt das nur nach defektem Schalter oder koennte das was Groeberes sein?
LG
Uwe

Das Mk. III müßte das mit den beleuchteten Tastern und dem quadratischen Ausschnitt im Gehäuse sein, wenn ich mich nicht irre. Ich kann mich erinnern, vor vielen, vielen Monden mal so ein Modell gehört zu haben, das im Vergleich zu einem älteren Solina etwas flacher klang und nicht so einen starken Modulationshub hatte; das mag meinem Alter geschuldet sein oder der Tatsache, daß irgendwas an der Modulationsschaltung geändert wurde.

Wer die frühen Modelle nicht kennt, wird wahrscheinlich keinen Unterschied hören.

Wenn es defekt ist, sollte es entweder sehr preiswert sein oder -- wenn teuer -- der Defekt erst noch vor dem Kauf behoben werden. Ein Solina ist so schwer, daß man es nicht einfach mal eben so in der Gegend herumschicken will.

Stephen
 
Die Frage ist, was gegen einen Waldorf Streichfett spricht

Der Sound. Ist natürlich Geschmackssache, aber ich finde den STVC deutlich mehr nach Vintage Strings klingend, und dann gibts ja bald den Behringer VC-340.

Alternative wären die Yamaha SK10/15/20. Klingen bissl anders, aber sind deutlich günstiger zu bekommen als ein Solina und auch weniger anfällig.
 
Da ist was dran und zeigt, dass mehr Parameter manchmal Verzettelei sein können. Anstatt lediglich einen guten Vintage Stringer zu bauen, der auf Knopfdruck genau das macht, was erwartet wird, ist man bei Waldorf unerschrocken übers Ziel rausgeschossen und hat einen VintageModernSynthStringer draus gemacht. Und obwohl dieser einfache Knopfdrück möglich ist (siehe Audio Track 5 und 7 hier https://www.amazona.de/test-waldorf-streichfett-string-synthesizer/ ) wird der Blick durch die vielen durchaus gelungenen Alternativsounds etwas zugestellt.

Da der Grundklangcharakter bei allen Herstellern fast immer mittels Ensemble bzw. Chorus erreicht wird, ist dort nach den geheimen Ingredenzien zu suchen, weniger bei allen anderen Parametern oder gar Waveforms. Auch das ordentliche Einstellen der Hüllkurven gehört zum "authentischen" Vintage Sound eines Stringers. Ansonsten klingen die alle trotz gewisser Ähnlichkeiten ziemlich unterschiedlich. Bei den verschiedenen Sample Librarys kann man sich das recht gut zeigen lassen (Audio Tracks), auch wenn es Samples sind. Was oft vergessen wird, ist die Produktion, in denen bei alten Songs ein Stringer sein Werk tut und man basierend darauf ein klangliches Idealbild entwirft. Neben EQ sinds immer die Effekte, gerade Phaser und Reverb.
 
..... Anstatt lediglich einen guten Vintage Stringer zu bauen, der auf Knopfdruck genau das macht, was erwartet wird, ist man bei Waldorf unerschrocken übers Ziel rausgeschossen und hat einen VintageModernSynthStringer draus gemacht. Und obwohl dieser einfache Knopfdrück möglich ist (siehe Audio Track 5 und 7 hier https://www.amazona.de/test-waldorf-streichfett-string-synthesizer/ ) wird der Blick durch die vielen durchaus gelungenen Alternativsounds etwas zugestellt.....

Volle Zustimmung bis auf meine Ansicht, dass Waldorf mit dem Streichfett und/oder dem kommenden STVC NICHT zuviel des Guten gemacht hat. Ich denke, die Intention war, eine möglichst große Bandbreite an String Machine-Modellen kreieren zu können, ohne über direkte Emulationen oder Clones zu stolpern. Der ganz einfache Stringer ist möglich, aber auch komplexere Geschichten, ohne gleich in die Welt der polyphonen Synthesizer mit all deren Vielfalt abzudriften.
 
Und obwohl dieser einfache Knopfdrück möglich ist (siehe Audio Track 5 und 7 hier https://www.amazona.de/test-waldorf-streichfett-string-synthesizer/ ) wird der Blick durch die vielen durchaus gelungenen Alternativsounds etwas zugestellt.
Geb ich dir vollkommen recht! Gerade Track 5 zeigt auf, weshalb ich den SF behalten habe. Dieser knarzige Grummler, den man im Übergang von Cello auf Brass findet. Wenn man sich ein wenig Mühe bei den Einstellungen gibt und klassische externe Effekte drauflegt spielt der SF super mit. Die internen Effekte, die auf dem Hebelchen unten liegen, lass ich persönlich immer weg. Am unnütztesten erachte ich da auch den Animate Effekt, der für mich im Sinne der Stringer unnatürlich erscheint.
Ich würde aber auch wann immer ich die Möglichkeit hätte auf einen Klassiker zurückgreifen, aber das hat viele Andere Gründe, die oft irrational sind ^^
 
... ich finde den STVC deutlich mehr nach Vintage Strings klingend, und dann gibts ja bald den Behringer VC-340.

Der Waldorf STVC dürfte einen schweren Stand angesichts des deutlich günstigeren Vorgängers aus eigenem Hause und dem Behringer VC-340 haben.

Für das Geld kann man sich auch einen Streichfett und einen VC-340 kaufen.
 
Der Waldorf STVC dürfte einen schweren Stand angesichts des deutlich günstigeren Vorgängers aus eigenem Hause und dem Behringer VC-340 haben.

Für das Geld kann man sich auch einen Streichfett und einen VC-340 kaufen.

Ja, leider. Und ob die Menge der Behringer-Beißreflexhater als Käufer ausreicht, wage ich dann doch zu bezweifeln.
 
Der Waldorf STVC dürfte einen schweren Stand angesichts des deutlich günstigeren Vorgängers aus eigenem Hause und dem Behringer VC-340 haben.

Für das Geld kann man sich auch einen Streichfett und einen VC-340 kaufen.

Nun, wenn das Monetäre das Kriterium ist: Ja.
Falls man aber nach dem Geschmack geht und Geld (zumindest in diesem Bereich) eine untergeordnete Rolle spielt, kann es durchaus sein, dass ein Streichfett und/oder ein Behringer VC-340 dem STVC nicht das Wasser reichen können.
Kann sein, muss nicht sein.
Was ein Streichfett kann ist bekannt.
Was ein VC-340 können soll ist auch bekannt.
Die unbekannte Größe ist eine vielleicht optimierte String-Sektion und die Zugabe eines Vocoders beim STVC.
Und das warte ich noch ab, obwohl ich mich eigentlich schon entschieden habe.
 
Nun, wenn das Monetäre das Kriterium ist: Ja.

Bestimmt hat der STVC seine eigenen Qualitäten und jede Menge Charakter. Ich persönlich mag Waldorf-Synthesizer auch sehr gerne und habe von keinem anderen Hersteller mehr Hardware-Synthesizer. Ich denke aber, dass der Preis für viele eine große Rolle spielen wird.
 
....Ich denke aber, dass der Preis für viele eine große Rolle spielen wird.

Das denke ich auch, aber viele ist nicht alle.
Einen VC-340 mit einem STVC zu vergleichen ist für mich fast schon eine Äpfel- und Birnen-Geschichte, auch wenn einige Leistungsmerkmale in der Theorie deckungsgleich sind.
 
Totschlagargument-Modus: ON
Über Geschmack läßt sich bekanntlich nicht diskutieren.
Totschlagargument-Modus: OFF
 
Ja, das sind mechanische Schalter. Allerdings gibt es die nicht mehr, und die Reparatur ist mehr als kniffelig. Da ist typischerweise eine 1,5mm langer Führungsriegel gebrochen, der das Lenken in die zwei Positionen des Schalters erledigt. Ich habe den erst letzthin bei einem Crumar Performer durch eine Drahtkonstruktion ersetzen müssen - da bin ich ca 3 Stunden dran gesessen, bis der Draht so gebogen war, dass er in den Schalter reingepasst hat, und dass er auch drin geblieben ist. Ziemliche Scheißarbeit.
Danke fuer deine Hinweise.
Der defekte Schalter koennte aber prinzipiell durch einen anderen Schaltertyp (Frevel) ersetzt werden, oder?
 
[...] Alternative wären die Yamaha SK10/15/20. Klingen bissl anders, aber sind deutlich günstiger zu bekommen als ein Solina und auch weniger anfällig.

Wenn, dann würde ich gleich in die Vollen gehen und den SK-30 holen, denn da steckt alles drin, was man braucht, und er klingt m. M. n. um Längen besser als der vielgepriesene SS-30. Ob es unbedingt ein SK-50 sein muß, finde ich in Anbetracht der gängigen Preisvorstellungen auf dem freien Markt zweifelhaft.

Ob man solch ein Trumm überhaupt noch braucht in Anbetracht der Alternativen, die es gibt bzw. geben soll, ist allerdings fraglich. Was für's Auge ist er auf jeden Fall. Und für's Ohr auch.

[...] Ein Freund meinte, das wäre bei den alten Netzschaltern schon mal gerne der Fall wenn die jahrelang im Keller abgammeln. [...]

Ein defekter Netzschalter hat mal vor vielen Jahren meinen EKO Compute Rhythm abrauchen lassen. Das war nicht schön, und es roch akut nach Seveso.

Stephen
 
Volle Zustimmung bis auf meine Ansicht, dass Waldorf mit dem Streichfett und/oder dem kommenden STVC NICHT zuviel des Guten gemacht hat. Ich denke, die Intention war, eine möglichst große Bandbreite an String Machine-Modellen kreieren zu können, ohne über direkte Emulationen oder Clones zu stolpern. Der ganz einfache Stringer ist möglich, aber auch komplexere Geschichten, ohne gleich in die Welt der polyphonen Synthesizer mit all deren Vielfalt abzudriften.


Das unterschreibe ich ja komplett, hatte ich früher schon mal hier gesagt: Streichfett, der Synthesizer unter den Stringern.

Für hier hatte ich nur kurz die Puristenbrille aufgesetzt, da kommt es ja auf "ich brauche nur einen guten Stringer Sound" an, diese Simplifizierung kennt man ja und dafür gibts auch gute Gründe. Ich höre immer wieder bei Gesprächen mit Musikern, dass sich Leute erschlagen fühlen von Features und es manchmal gerne simpel hätten.
 
Danke fuer deine Hinweise.
Der defekte Schalter koennte aber prinzipiell durch einen anderen Schaltertyp (Frevel) ersetzt werden, oder?
Ach, ich bin definitiv nicht so bei den Puristen. Ich erinnere mich jetzt nicht genau an den Aufbau (meine letzte Solina-Reparatur ist schon drei Jahre her), aber wenn ichs richtig vor Augen habe, dann wäre es mechanisch kniffelig, einen anderen Schalter einzubauen.
 
Wenn, dann würde ich gleich in die Vollen gehen und den SK-30 holen, denn da steckt alles drin, was man braucht, und er klingt m. M. n. um Längen besser als der vielgepriesene SS-30. Ob es unbedingt ein SK-50 sein muß, finde ich in Anbetracht der gängigen Preisvorstellungen auf dem freien Markt zweifelhaft.

SK-50 ist IMHO Overkill, ich persönlich bräuchte so einen Trumm wirklich nicht. Beim SK-30 bräuchte man den Solosynth ja nicht unbedingt, aber der 30er hat im Gegensatz zu den kleineren Modellen zwei gegeneinander verstimmbare Einheiten drin, was das SS-30 meines Wissens nicht besitzt und sehr viel ausmacht.
 
Die unbekannte Größe ist eine vielleicht optimierte String-Sektion und die Zugabe eines Vocoders beim STVC.
Wie schon an anderer Stelle geschrieben, ist der Ensemble Effekt seit heute in vier Parametern über Tweak anpassbar. Der Grundsound gegenüber dem Streichfett sollte eigentlich identisch sein, ich habe das aber noch nicht AB verglichen. In Sachen Vocoder möchte ich anmerken, dass er meiner Meinung nach sehr gut klingt und man kann auch noch Tweaken. Der Hammer ist aber der Phrase-Recorder, bei dem man Start und Ende der Loop verschieben kann. Das wird sicher keiner auf einer Messe ausprobiert haben und vermutlich war es auch noch buggy.
 
[...] der 30er hat im Gegensatz zu den kleineren Modellen zwei gegeneinander verstimmbare Einheiten drin, was das SS-30 meines Wissens nicht besitzt und sehr viel ausmacht.

Beim SS-30 kann man auch zwei Oszillatorbänke gegeneinander verstimmen, aber das klingt eher krumm als füllig.

Da fand ich den SK-30, den @Jörg damals hatte, doch um Längen netter.

Stephen
 
Das Mk. III müßte das mit den beleuchteten Tastern und dem quadratischen Ausschnitt im Gehäuse sein, wenn ich mich nicht irre. Ich kann mich erinnern, vor vielen, vielen Monden mal so ein Modell gehört zu haben, das im Vergleich zu einem älteren Solina etwas flacher klang und nicht so einen starken Modulationshub hatte; das mag meinem Alter geschuldet sein oder der Tatsache, daß irgendwas an der Modulationsschaltung geändert wurde.

Wer die frühen Modelle nicht kennt, wird wahrscheinlich keinen Unterschied hören.

Ich habe das Mk. III-Solina seit 25 Jahren (das mit den beleuchteten Tipptastern) - ein Mk. I hatte ich auch schon unter den Fingern, aber ich konnte leider noch nie einen direkten Vergleich machen. Grundsätzlich klingt mein Mk. III so, wie ein Solina eben klingt und das - besonders schön! - wahlweise auch in Stereo. Da geht wirklich die Sonne auf... :)
 
Kurzes Strings-Demo von meiner Elgam Symphony 500 (schreckliche Melody, sorry)
 

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Ein weiteres Demo, Cello und Violin, mit längstem Release
 

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Ein letztes Strings-Demo dieser Orgel, hier nur als Teppich-Leger
 

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