Stress (körperlich/geistig) in der Musikproduktion? Wie geht ihr damit um?

hab nat keine ahnung wo du warst und welche art von kinesiologie es war. die logische komponente würde ich bei dem thema sowieso komplett weglassen. werfe dazu mal bruno gröning in den raum. da war auch 0 logisch funktioniert hat es abnormalst.
das waren eher randerlebnisse auf fortbildungen
es freut mich echt daß es dir was gebracht hat...wiegesagt:wer heilt hat recht deswegen finde ich es absolut zweckmäßig.
weil es meiner meinung nach sehr viele unterschiedliche menschentypen gibt die auf ganz unterschiedliche reize besser oder schlechter ansprechen. is wohl nur nix für mich
und deswegen muss jeder für sich selbst ausmachen was funktioniert anhand der verfügbaren informationen anstatt unreflektiert was zu glauben. sonst gibts nur wieder neue religionen
 
Hobbymusiker sind da natürlicher feiner raus als (Semi-)Profis, die z. B. von ihren Liveauftritten leben oder die einen Verlag mit angeschlossenem Label (oder umgekehrt) betreiben -- ich sitze immer mit der Schere im Kopf an der Sache und frage mich, in welchem Umfang ich das, was ich gerade mache, auch veröffentlichen und kommerziell verwerten kann. In diesem Rahmen eigentlich eine vollkommen schwachsinnige Fragestellung.

Irgendwann habe ich verstanden, was Robert Fripp meinte, als er sagte, "werdet bloß keine professionellen Musiker".

Kommen dann noch widrige äußere Umstände hinzu (wie aktuell zu beobachten), können sich Hobbymusiker eher in ihrem Hobby verlieren und Erlösung finden -- (Semi-)Profis sehen den Rattenschwanz an Folgen, der auf sie zukommt, wenn sie sich ausklinken (egal, ob freiwillig oder gezwungenermaßen).

Stephen

Ich war 5 Jahre mit einer Videothek einer größeren Kette selbstständig (2002 - 2007) mit 6 Mitarbeitern, später bis zu 10 Mitarbeitern. Das Leben kann knallhart und erbarmungslos sein. Ich kann Dich verstehen und ich bin dankbar, das ich in Deutschland lebe. Eine Familie hätte ich trotzdem nicht davon ernähren können und hätte ich eine Frau zu jener Zeit und nach der 1a Bruchlandung gehabt; die hätte sich nen anderen gesucht. Das ist kein "jammern" meinerseits sondern die Realität. Dafür brauchte ich keine äussere "Corona Krise". Ich hab meine persönliche Sonnenfinsternis erlebt ;-)

Und während sich Trump aufspielt mit seinen $1200 Dollar Schecks mit seinem Namen drauf, verordnet Putin mal eben Zwangsurlaub bei vollem Lohnausgleich während wir hier in Deutschland den Spagat zwischen freier Markwirtschaft und Sozialismus versuchen zu leben. Verhungern muß hier keiner.

Letztendlich ist es @GeoTekniques Thema, der grad etwas persönlich durchlebt und versucht, in die Spur zu kommen, seinen Weg zu finden. Zumindest ist diese Krise (sowohl auf persönlicher als auch auf gesellschaftlicher eine Chance, mal innezuhalten, körperlich/psychisch durchzuatmen (notfalls erzwungen) und manche Dinge zu hinterfragen, ob man so weiterleben will. Ich persönlich bewundere Menschen auf eine Art, die sich Ihr Leben mit der Musik finanzieren. Dafür muß man geboren sein, während andere den "sicheren" Beamten Status anstreben.... Ich hab mich für das Leben entschieden und ich hoffe, dem Threadersteller ein wenig dabei geholfen zu haben, sich selbst zu finden. Leben ist keine gedankliche Entscheidung sondern etwas, für das man sich persönlich entscheidet.

Beides tut weh ;-)
 
Seh einfach zu, das Du Irgendwie mit Deinem Studium zu einem versöhnlichen Abschluß kommst, ziehe es irgendwie durch.
Komme gerade aus der mündlichen Verteidigung mit einer mich doch recht stolz machenden 1,3 raus ;-) Der Teil ist also ein für alle mal erledigt.
Zuschaffen macht mir hingegen das Ableben meines geliebten Tiger's vor wenigen Wochen, den Einige hier ja noch in diversen Clips und Fotos gesehen haben. So stehe ich jetzt vor einer grundsätzlichen wohl auch heftigen Umstellung meines Lebens, nach so vielen Jahren an der Uni. Mal sehen wohin mich die Reise führt.
 
In den Tierheim.
Meine Katze ist vor einem halben Jahr gestorben und die Neue (ca. 1 Jahr alt aus dem Tierheim) ist wie die Wiedergeburt der Alten.
Hier auf dem Land brauch ich nur ein Schälchen mit Futter rauszustellen ;-)
Sind einige freilaufende Restbestände aus geschlossenen Bauernhöfen dabei, die froh sind wenn sie im Winter irgendwo unterkommen können.
 
Zuschaffen macht mir hingegen das Ableben meines geliebten Tiger's vor wenigen Wochen, den Einige hier ja noch in diversen Clips und Fotos gesehen haben.
Die letzten 10 Jahre hab' ich einige Katzen verloren, die uns zugelaufen waren oder wir aufgenommen haben, waren zum Teil schon älter als sie her kamen, von daher war das nicht zu vermeiden. Streuni, Babsi (über 20), Bailey, Garfield :heul:
 
Bei mir hat heute und die letzten Tage musikalisch nichts geklappt, die Bassdrums werden einfach nicht so, wie sie sein sollen. Ich habe vor Wochen ein Zitat aus einem Film gesamplet und alles was ich mache wird dem Sprachschnippsel einfach nicht gerecht. Das geht mir grade sehr auf die Nerven und macht auch irgendwie antrieblos und depressiv.
Versuch´s mal ohne Schnipsel :mrgreen:
 
Ich hatte auch mal nen Garfield... und einen Nemo. Beiden wurden Opfer von rücksichtslosen Fahrern. Nemo wurde nur knapp 3 Jahre alt :heul:
Aktuell am Leben (aber auch schon was älter) und nur im Winter in der Wohnung ist Bilbo und gelegentlich besucht uns ein Kater den ich Schrödi(nger) getauft hab' und bisher keinem Nachbarn zuzuordnen ist. Dann ist da noch ein Sammy aka Hugo, der von zwei oder drei weiteren Nachbarn sein Futter bekommt.
 
So ist es. Bei meinen abendlichen Spaziergängen treffe ich auf halben Weg immer ein kleine Tigerdame. Die freut sich ungemein mich zu sehen, lässt sich wunderbar streicheln und frisst* auch gerne irgendwelche Häppchen aus der Hand.

*Naja.. fressen nicht. Ohne kauen runterschlingen, ist die treffendere Wortwahl
 
Also Katzen können das Leben doch um einiges versüßen. Das ist schon wahr.

Daran werde ich denken, wenn mir die nächste Katze in die Schuhe pinkelt
oder mir Geschenke im Hochsommer auf der Windschutzscheibe hinterlässt,
der verwesende Kükenkörper, von Maden durchzogen, das Leichenwasser
läuft in die Lüftung.

Ein luftige Note additiv durch Erbrochenem - von mir.

Wahre Geschichte - Aber nicht so ernst nehmen ;-)
 
Ich muss zugeben, ich habe den Thread teilweise nur überflogen. Aber ich will mal meine persönlichen Hindernisse und den Umgang dazu packen.

Ich bin leicht für etwas zu begeistern. Beim Thema Musik hatte ich mit Loops schnell was brauchbares zusammen, das war nach zwei Tagen aber zu doof, so dass ein MIDI-Keyboard ran kam. Da ich Elektro-Kram mag ging es dann schnell Richtung Synths. Über Youtube habe ich dann gesehen, was man mit einem Hardware-Synth anstellen kann, also her damit. Da kam dann schnell die Drum Machine dazu und noch ein Volca Bass, weil man ja auch was für den Hintergrund braucht.
Kurzum, ich mache etwas. Wenn ich relativ gut mit dem Ergebnis zufrieden bin geht es weiter meist mit neuer Hardware. Ich habe "leider" auch das passende Kleingeld zur Hand. Das führt dann aber dazu, dass die alte Hardware kaum genutzt wird, weil da ja schon was neues unterwegs ist und es ja doof wäre, mit dem jetzt unvollständigen Setup weiterzuspielen.
Ich habe im Prinzip zwei Sachen gemacht. Das einer ist ein innerlicher Arschtritt, mich jetzt davor zu setzen und zu jammen. Wenn ich einmal dran sitze bin ich stundenlang weg und genieße das auch richtig :huepfling:
Die zweite Sache ist, dass ich einfach mal genau geschaut habe, wo dieser "Druck" herkommt. Der PC ist beruflich und privat mein Mittelpunkt, lädt aber auch immer dazu ein, was anderes zu machen. Wenn ich nicht weiterkomme oder eine Anregung brauche, schaue ich auf Youtube. Dann passiert aber das oben gesagte, ich finde neue Hardware, die jetzt gerade perfekt passen würde für das, was ich will. Dann bin ich aus meiner Session raus und bin gedanklich bei diesen neuen Möglichkeiten. Also habe ich noch einmal in ein günstiges Mischpult investiert. Wenn ich mich jetzt vor meine Instrumente setze ist der PC aus. Und das klappt. Ich kann mich wirklich fallen lassen. Will ich das, was ich mir zusammengeschustert habe dann aufnehmen, mache ich den PC halt an. Zu dem Zeitpunkt habe ich aber das gewünschte Ergebnis schon in meinem Kopf (oder in den Presets) und nutze den PC zielgerichtet.

Bei mir ist es also nur ein kleiner Arschtritt, der "Musik machen genießen" von "schnell Ergebnisse liefern und aufrüsten" trennt. Diesen Arschtritt muss ich auch immer wieder leisten, werde dann aber dadurch belohnt, dass ich mit dem, was ich habe besser werde. Und das ist meine Haupt-Motivation dabei. Ich will abschalten und für mich Musik machen. Jeder Sprung, den ich mache, sei es, dass ich verstanden habe, wie sich der Resonanz-Regler auswirkt, sei es, dass ich begreife, was beim Recording bzgl. Aussteuerung beachtet werden muss liefert mir wieder unendlich viel Motivation, mich weiter mit dem, was ich habe zu beschäftigen. Es ist also ein Selbstläufer, solange ich am Ball bleibe.
 
Ganz ähnlich ist es hier auch, nur das mit dem Geld stellt sich hier gegenteilig dar. Ich investiere in genau die Sachen die ich auch wirklich brauche. Ein MIDI-Router, auch wenn er sündhafte 400€ kostet, ist einer der Schlüssel der ganzen Geschichte.
Ich hatte auch einen richtigen Durchhänger in der letzten Zeit, das hatte auch alles seine Gründe. Aber seit einiger Zeit beschäftige ich mich intensiver mit dem Sound-Design und gebe mich auch nicht gleich mit dem erst oder zweitbesten Ergebnis zufrieden. Hier packt mich wieder der perfektionistische Anspruch. Aber der ist nicht unbedingt von mir als stressig zu betrachten. Es ist lehrreich und es fördert die Kreativität. Natürlich hätte ich gern nen großen Jupiter-X, da würde ich wohl jede Minute meiner Freizeit dran sitzen, aber ich kann auch mit einem 20/30 Jahre alten Gerät anspruchsvolle schöne Klänge produzieren, so ich mir denn die Mühe dazu gebe. Ich bin noch lange nicht so weit, dass ich meine musikalischen Ideen auch alle zielgerichtet umsetzen kann. Aber es kann druchaus was Unerwartetes herauskommen, was nicht passieren würde, würde man nur die Presets durchschalten.

Aber es gibt einen sozio-kulturellen Druck, zumindest wenn man hier im Forum angemeldet ist, ist manchmal mein Eindruck. Und selbsteingesteherisch muss ich zugeben, dass auch selbst mit angeheizt zu haben. Daher habe ich mich seit einiger Zeit musikalisch zurückgezogen und konzentriere mich auf das Wesentliche, dem eigenständigen Sound-Design. Ob was Produktives bei rumkommt ... wird man sehen.
Wenn ich mir etwas selbst erschaffen kann, das mich glücklich macht - was gibt's Besseres? Und dafür lonht es sich dann auch durchaus mal den etwas längeren oder schwierigeren Weg auf sich zu nehmen. Was jedenfalls nicht cool ist, ist wenn es persönlich negativ wird. Hier im Forum hab ich das zum Glück noch nicht erlebt, aber woanders durchaus. Besonders cool, wenn das Leute sind, die selbst nix im Petto haben. Man muss sich glaube ich auch verallgegenwärtigen, dass die Mischung an Hobbyprodzenten mittlerweile wohl äußerst heterogen ist und da alle möglichen Gestalten irgendwann mal auftauchen und alle eine andere musikalische und kulturelle Sozialisazion erfahren haben.
Ich mache mit dem Sound-Design in aller Ruhe weiter und hole mir hier wenn nötig den fachlichen Rat. Am Ende kommt dann was für die Community zurück.
 
Und so lief das auch wieder die letzten Tage (fast ne Woche). Ich hab ununterbrochen jede freie Minute (das waren weit über 10 Stunden am Tag) verbracht das Stück endlich fertig zu bringen. Ich hab kaum noch geschlafen, kaum gegessen und letzte Nacht das ganze Bett klitschnass geschwitzt (etliche Liter), obwohl die Arbeit längst erledigt war. Heute ging das wohl eher psychosomatisch bedingte Schwitzen weiter inkl. Appetitlosigkeit und einer ständigen inneren Unruhe. Also wie beim letzten Track kommt der Stress erst mit ein paar Tagen Verzögerung nach der getaenen Arbeit. Sonst war ich es gewohnt, dass der Stress vor dem eigentlichem Hauptereigniss die größe Amplitude erreicht und mich dann in der Situation konkret behindert. Bei der Musik ist es genau andersherum. Und das ist etwas, was ich nicht so recht deuten kann und mich deshalb hier damit melde, um mal zu horchen, ob es anderen ähnlich ergeht.

Der größte Feind ist meistens man selbst.
 
Du bist halt ausgepowert, völlig normal, daß der Streß dann verzögert kommt.
Vielleicht wäre es besser, nach einem Drittel der Zeit einen Schlussstrich zu setzen.
Ich meine, das ist hochkonzentrierte Arbeit.
 
eine mögliche erklärung is eine hohe anreicherung von stresshormonen im körper (cortisol, adrenalin,...) . die machen dann halt ihre arbeit. stress is ja nix was nur auf neuronaler ebene passiert sondern es gibt da auch viele physiologische -also somatische- vorgänge. und das kann sich u.U. so auswirken. viel sport, vögeln und schlafen baut effektiv stresshormone ab. sorry für das explicit vocabulary, aber das bringt alles auf den punkt
 


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