stoppt den loudness war

stoppen?

  • *dafür*

    Stimmen: 46 82,1%
  • Neeeeee!

    Stimmen: 10 17,9%

  • Umfrageteilnehmer
    56
Michael Burman schrieb:
nordcore schrieb:
Der Loudness War macht Musik leiser, nicht lauter.
Es geht darum, dass wenn eine Abhöranlage auf eine bestimmte Lautstärke eingestellt ist ...

Diese Annahme eines Hörers, der nicht in der Lage ist, seinen Lautstärkeregler zu verstellen, ist genau der Grundpfeiler des Loudness-Wars, der eben *nicht* trägt.
Sobald der weg bricht, macht der Loudness War (auf heute üblichem Niveau) die Musik leiser, nicht lauter. (Siehe SOS Artikel zum Loudness War.)

Ansonsten ist die Anlage natürlich *nicht* auf eine Lautstärke eingestellt sondern auf eine Verstärkung.
Eine richtige Lautstärkeeinstellung geht nur mit Mechanismen wie R.128 oder Replay Gain.
 
Ich habe jetzt foobar2000 auf meinem aktuellen Rechner installiert und lasse FLACs meiner Library analysieren und die ReplayGain-Infos in die Dateien reinschreiben. Die Wiedergabe mit dem foobar2000 mit RG-Infos klappt auch schon soweit. Neuere Tracks werden z.B. um -9 dB abgesenkt. Ältere Tracks aus 80er auch mal um +2 dB angehoben.
Jetzt könnte man meinen, neue Tracks werden leiser gemacht. Ja, aber nur relativ. Die aktuellen Wiedergabesysteme haben meist 24 bit DA-Wandler. Selbst wenn ich neue Tracks im Vergleich zu den alten Tracks um 12 dB absenken muss, handelt es sich um 2 weitere Bit Dynamik, die ich benötige, um die leisesten Stellen nicht zu verlieren. Vom DA-Wandler sind hierbei 18 Bit bzw. 108 dB Dynamik gefragt. Hier können 24 Bit DA-Wandler eben ihre Vorteile ausspielen.
 
Automatische Anpassung von Wiedergabelautstärken

Ich habe mir jetzt endlich die Arbeit gemacht auf meinem mobilen Player (SanDisk Sansa Clip+ 8GB + 32 GB microSDHC, mit originaler Firmware) für alle Tracks (meist FLAC, manchmal mp3) und alle Alben mit dem foobar2000 ReplayGain-Werte berechnen zu lassen. Auf dem Player kann man (genauso wie bei Software-Playern) die ReplayGain-Funktion aktivieren, bestimmen ob ReplayGain als Track- oder Album-Werte ausgelesen werden, und die Lautstärkeanpassung für die behandelten Tracks einstellen. Z.B. habe ich momentan + 3dB eingestellt. Unbehandelte Tracks spielen also mit 0 dB Referenzwert (z.B. meine eigenen ungemeisterten Mixdowns). Ist ein Track besonders stark komprimiert, liegt sein ReplayGain bei ca. -7 dB bis -8 dB. Auf dem Payer werden solche Stücke dann entsprechend mit -4 dB bis -5 dB Pegelanpassung wiedergegeben. Ältere Stücke, für die ReplayGain von 0 dB ermittelt wurde (es gibt auch welche, die sogar im Plusbereich liegen), entsprechend mit +3 dB. Der Player hat da offenbar noch etwas Reserven, eher es zur digitalen Verzerrung kommt. Beim Einschalten des EQ's merkt man auch deutlich, dass die Gesamtlautstärke etwas abgesenkt wird, damit z.B. zur Anhebung des Bass wieder etwas mehr Lautstärkereserven zur Verfügung stehen.

An sich funktioniert diese automatische Lautstärkeanpassung schon ganz gut, wenn auch nicht perfekt. Aber auf jeden Fall besser als nichts! So kann man Tracks aus verschiedenen Mastering-Epochen in einem Durchgang hören, ohne jedes Mal die Gesamtlautstärke des Players manuell nachregeln zu müssen. Möchte man die Werte manuell anpassen, falls einem ein Track oder ein Album im Vergleich doch etwas zu leise oder zu laut erscheint, so geht das nur am Computer, nicht an dem kleinen Player. Der kann die Werte nur auslesen und umsetzen. Viel schneller funktioniert die Ermittlung und Einrechnung der ReplayGain-Werte, wenn Audiodateien sich auf der internen Festplatte im Rechner befinden. Der Zugriff per USB auf die Speicherkarte im mobilen Player ist viel langsamer. Die einzelnen Tracks kann man zwar in einem Rutsch umrechnen lassen, und dann ist die Zeit mehr oder weniger egal. Die Alben habe ich allerdings jeweils manuell markieren müssen. Insgesamt an 3 Tagen jeweils ein paar Stunden dafür investiert, wobei ich parallel noch was anderes am Rechner gemacht habe, statt auf jeden Analyse- und Umrechnungsvorgang zu warten. Auf dem Player sind ca. 1.300 Audiodateien drauf. Mit ca. 30 MB pro FLAC kommt das auch in etwa so hin. Der Anteil an mp3 und wav ist sehr gering.
 
Ich muss hier einfach mal meine Erfahrung loswerden. Da ich alle meine Songs selbst master und Musik ohne Dynamik hasse, versuche ich immer ein Kompromiss zu finden.
Also die Sachen auf meinem Label sind stellenweise schon eher leise.

Wenn es um Major oder kommerzielle Sachen geht, dann versuche ich so viel Dynamik wie es nur geht und trotzdem bischen laut.
Hat auch bis jetzt immer funktiioniert.

Jetzt wieder was abgegeben. War eher laut (für meine Verhälltnisse)... Haben genau mein Mastering genommen und nochmal 2-3 db lauter gemacht :waaas:

Ich bekam eine Email ob das ok ist. Alles total angezerrt. Ich hör da überhaupt gar keine Kick mehr raus. Nur noch plockendes gezerre.
Meine Antwort: auf keinen Fall geht das klar.

Dem Label was das schon unangenehm und sie erklärten mir: ja sorry aber unsere Erfahrung ist einfach das es genau so Laut sein muss damit es sich im Itunes verkauft. Sonst haben wir nur blabla soviel verkäufe.

Der Kompromiss besteht jetzt darin dass überall da wo man vorhören kann wird die verkorste, laute Version genommen.
Und sonst wird mein Mastering genommen. Z.B. für Radio Promo usw.

Mir kommen die Tränen wenn ich das ultralaut höre... So ein abfuck :cry: Aber da gehts halt nur um Biz ...
 
Zolo schrieb:
Dem Label was das schon unangenehm und sie erklärten mir: ja sorry aber unsere Erfahrung ist einfach das es genau so Laut sein muss damit es sich im Itunes verkauft. Sonst haben wir nur blabla soviel verkäufe.
Falsches Label.
Wenn jemand keine Ahnung von dem Produkt "Musik" hat, dann sollte er auch nicht versuchen es zu verkaufen, das bringt einfach nichts. Vielleicht sollten sie es mal mit dem Produkt "Fisch" probieren.
 
Bernie schrieb:
Zolo schrieb:
Dem Label was das schon unangenehm und sie erklärten mir: ja sorry aber unsere Erfahrung ist einfach das es genau so Laut sein muss damit es sich im Itunes verkauft. Sonst haben wir nur blabla soviel verkäufe.
Falsches Label.
Wenn jemand keine Ahnung von dem Produkt "Musik" hat, dann sollte er auch nicht versuchen es zu verkaufen, das bringt einfach nichts. Vielleicht sollten sie es mal mit dem Produkt "Fisch" probieren.

Ist weltweit einer der größten Labels zur Zeit. Von daher ist "falches Label" relativ ;-) Keihne Ahnung würde ich jetzt so nicht unterschreiben.
Eher "eine andere Ansicht" als Unwissenheit.
 
Zolo schrieb:
Bernie schrieb:
Falsches Label.
Wenn jemand keine Ahnung von dem Produkt "Musik" hat, dann sollte er auch nicht versuchen es zu verkaufen, das bringt einfach nichts. Vielleicht sollten sie es mal mit dem Produkt "Fisch" probieren.

Ist weltweit einer der größten Labels zur Zeit. Von daher ist "falches Label" relativ ;-) Keihne Ahnung würde ich jetzt so nicht unterschreiben.
Eher "eine andere Ansicht" als Unwissenheit.
Anderes Verhältnis zum Produkt, und zum Punkt "Produkt verkaufen", ganz einfach.
 
Oh man , ich war ja ein paar Jahre nicht am "Start" und darf gerade feststellen das dieser furchtbare loudness war offenbahr zu Ende ist ?

Dürfen wir (dürften wie natürlich schon immer) jetzt wieder gut klingende Mischungen \ Master abliefern ?

:kiffa::bildhauer::huepfling::tralala::schweinachten:...

Die beste Nachricht des Jahrzehnts !

Sorry für die Threadnekrophilie ;-)

Edit: gibt es schon Produzenten die versuchen die LUFS Grenze zu umschiffen ? Ich hoffe nicht, ich hoffe endlich wieder dynamik in den Tracks hören zu dürfen !
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, der Loudness-War hat ein Ende.

Gewonnen hat der Lauteste. Wer auch sonst !
 
ja, aber ich hab auch die Hoffnung, dass das Problem gerade dabei ist, sich zu erledigen, je mehr die Streamingdienste, Videoplattformen etc. automatisierte Lautstärkeangleichung nutzen. Wenn hinter jedem Track, den man auf diesem Wege hört, eine Behandlung à la ReplayGain o.ä. steckt, dann zieht man aus der eigenen Lautheitsmaximierung keinen großen Vorteil mehr. Im Gegenteil kommt ja gerade dann die Wurstigkeit der plattgepressten Dynamik des eigenen Tracks umso mehr zu Ausdruck.
 
Also, ich finde, jeder soll seinen Scheiß so komprimieren, wie es ihm gefällt oder er es für seine Mucke für richtig hält, ungeachtet dessen, dass ich es ebenfalls dynamisch mag.

Ein Siegel für eine gewisse Dynamik wird bestimmt kein Kaufkriterium darstellen, sondern nur der eigene Geschmack zur Musik.
 
Gibt keinen Vorteil mehr durch die Maximierung der Lautstärke, da bei fast allen Diensten bei denen es eine Relevanz gehabt hat inzwischen Normen und Tools gibt, die Presswürste massiv schlechter klingen lassen, also massiv im Sinne, der Normalkonsument bemerkt es auch.
 
Wenn "HiFi" wieder mehr Trend würde, würde der Konsument auch wieder höheren Focus suf guten Klang setzen.

Es ist jetzt eher so, dass sich Leute mit Bullshit-Anlagen ( Oder nur Kopfhörer) für anspruchsvolle Musikgenießer halten.

Irgendwie lachhaft...

Ob nun Bose Bluetooth Box oder 1000€ Surroundanlage von Saturn machen keinen HiFi aus !!!

Das Problem sind die Konsumenten !
 
Musik ist halt heute Massenware und jeder ist ein Experte. Dr. Dre und Konsorten sei Dank.
 
Oh ja, musikalisch fand ich die eigtl ganz gut, aber das höten stresst total...

Dann lieber entspannt gemischtes Death Metal :)
 


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