stoppt den loudness war

stoppen?

  • *dafür*

    Stimmen: 46 82,1%
  • Neeeeee!

    Stimmen: 10 17,9%

  • Umfrageteilnehmer
    56
Das ist genau das Problem, praktisch jeder hat Zugriff auf die software tools, Fehlbedienung durch nixahnung so gut wie sicher. Aufklärung tut Not.
 
Bei dieser Homerecordingnummer stimmt das wohl, das oben beanstandete "Loudnessrace" bezieht sich aber auf professionelle Tracks, die Leute, die da mastern, komprimieren nicht aufgrund von "Erfahrungsmangel" so stark.
 
EinTon schrieb:
Bei dieser Homerecordingnummer stimmt das wohl, das oben beanstandete "Loudnessrace" bezieht sich aber auf professionelle Tracks, die Leute, die da mastern, komprimieren nicht aufgrund von "Erfahrungsmangel" so stark.

laut aussage von nem mastering engineer weil der produzent das so möchte. die wollen halt mit brachialer gewalt so laut wie möglich sein. nix gegen gutes mastering, aber rechtecke bügeln ala metallica muss nicht sein.
 
Negativbeispiel:

Die Neuauflage der 4 GAS-Alben auf Kompakt (unter dem Titel "Nah und fern").

Wurde einfach ein Kompressor draufgeklatscht, um ein paar dB Lautheit zu gewinnen. Konsequenz: die Bassdrum bringt den Mix zum Pumpen. Vorher klang's einfach besser.

GAS - Zauberberg (original-Version auf Mille Plateaux 1997) : DR10
GAS - Zauberberg (Neuauflage 2008) : DR8

WARUM?????
 
Psychotronic schrieb:
nix gegen gutes mastering, aber rechtecke bügeln ala metallica muss nicht sein.


:D

Das machen andere auch, hier:

Compressed.jpg

Mike and the Mechanics, All I need is a Miracle

Ich finde, man darf hier auch differenzieren. Wenn es etwa Formatmusik für Airplay ist, dann rein damit, die Hörerschaft will ja nicht den Volumeregler auf 12 stellen oder pro Titel neu justieren.

Ansonsten ist ja jeder sein eigener Herr, sowohl bei der Musikproduktion als auch beim Kauf von Musik. Was man nicht mag, muss man ja nicht nehmen.
 
Beim Radio kommt sowieso noch mal der Sendekompressor drüber darauf braucht man also keine Rücksicht nehmen.
Blöde ist CD/MP3 im Auto/Unterwegs, dafür wäre eigentlich ein eigener Mixdown sinnvoll, behelfsweise sollte das der CD/MP3-Player können.
 
Fetz schrieb:
Beim Radio kommt sowieso noch mal der Sendekompressor drüber darauf braucht man also keine Rücksicht nehmen.
Blöde ist CD/MP3 im Auto/Unterwegs, dafür wäre eigentlich ein eigener Mixdown sinnvoll, behelfsweise sollte das der CD/MP3-Player können.

das wäre mal ein vorschritt...
 
kpr schrieb:
Ansonsten ist ja jeder sein eigener Herr, sowohl bei der Musikproduktion als auch beim Kauf von Musik. Was man nicht mag, muss man ja nicht nehmen.

Ärgerlich ists halt, wenn man die Musik als solche Klasse findet, diese aber masteringseitig durch die übliche Lautmacherei verunstaltet wurde. Beispiel: Björks "Volta".
 
Fetz schrieb:
Beim Radio kommt sowieso noch mal der Sendekompressor drüber darauf braucht man also keine Rücksicht nehmen.
Blöde ist CD/MP3 im Auto/Unterwegs, dafür wäre eigentlich ein eigener Mixdown sinnvoll, behelfsweise sollte das der CD/MP3-Player können.

Der neue Windows Media Player (und meines Wissens auch andere Abspielsoftware) kann das ja schon (ist glaube ich sogar die Default-Einstellung), insofern dürfte es für mobile Geräte incl. Autoradios eigentlich kein Problem sein.
 
kpr schrieb:
Ich finde, man darf hier auch differenzieren. Wenn es etwa Formatmusik für Airplay ist, dann rein damit, die Hörerschaft will ja nicht den Volumeregler auf 12 stellen oder pro Titel neu justieren.

Ansonsten ist ja jeder sein eigener Herr, sowohl bei der Musikproduktion als auch beim Kauf von Musik. Was man nicht mag, muss man ja nicht nehmen.

Auch wahr. Ich erinnere mich grad an eine Begebenheit mit meinem Vater, dem ich in den 80er Jahren unbedingt einen CD-Player aufdrängen wollte. Er hörte aber ausschließlich Radio (was bis heute so geblieben ist). Er sagte mir damals: "Junge, hör Dir mal den Klang vom Radio an. Ich weiß nicht warum, aber Radio klingt für mich einfach immer am besten, besser als Kassette und CD ..."
Konnte ich mir damals nicht erklären und auch nicht nachvollziehen, aber heute weiß ich, dass er den komprimierten Klang einfach mag und einen hohen RMS-Pegel zu schätzen weiß. Scheint also in der Tat zum Großteil Geschmackssache zu sein.
 
Ansonsten ist ja jeder sein eigener Herr, sowohl bei der Musikproduktion als auch beim Kauf von Musik. Was man nicht mag, muss man ja nicht nehmen.

So einfach ist das ja nicht, wenn einem immer mehr kaputtkomprimierte Musik um die Ohren gehauen wird. Ist besonders schade, wenn man die Musik mag, aber das Mastering fürchterlich ist. Da dieser Loudnesswar eher von den Plattengesellschaften und weniger von den Musikern ausgeht und wir uns gerade in einer Umbruchphase befinden, hoffe ich mal das die Musiker da anders agieren.
 
EinTon schrieb:
kpr schrieb:
Ansonsten ist ja jeder sein eigener Herr, sowohl bei der Musikproduktion als auch beim Kauf von Musik. Was man nicht mag, muss man ja nicht nehmen.

Ärgerlich ists halt, wenn man die Musik als solche Klasse findet, diese aber masteringseitig durch die übliche Lautmacherei verunstaltet wurde. Beispiel: Björks "Volta".

Das ist der Schlüssel. Es gibt leider sehr viele gute Musik, die eben ziemlich verkomprimiert ist. Laut hin oder her - Ein bisschen Headroom kann man sich eigentlich leisten. Auch und grade sowas wie Mike & the Mechanics. Das Thema Küchenradio/Auto würde ich ebenfalls lieber technisch und auf WUNSCH lösen. Da nervt oft, dass bei Call-in Sachen der Sprecher oft lauter ist als die Anrufer. Aber bei Musik ist eh alles schon sehr komprimiert/limitiert.

Natürlich ist Dynamik um der Dynamik willen zB bei Dance-Sachen vielleicht nicht immer einzufordern, aber für Pop, IDM, Jazz und viele viele andere schadet das nicht - Je nach Track. Solang man es nicht als Qualitätssiegel sieht - Dann ist es nämlich auch albern.
 
EinTon schrieb:
Track 1 klingt mE schon deutlich besser.

Ja... :oops: kurze längere Geschichte: der Hall ist 'ne Demo die die Einstellungen nicht speichert, ich probier grad mit Hallkompression rum -> bei B war ein Teil Parallelkompression drin, der eigentlich Hall sein sollte, weil der Wet-Regler nicht mehr auf 100% stand.

Generell gehts mir aber mehr darum, das DR14 ggfls. im Mix gar nicht drin ist - und der DR-Wert nicht so viel über die Dynamik und die Menge des Plattmachens aussagt, von DR12 auf DR6 kommt man fast transparent, und bis DR4 wird es dann böse. Und MP3 "bringt" (fast) eine DR-Stufe mehr, ohne das man das hört.

Hier also nochmal "in korrigiert":
Ein "Track" einmal als DR5 und einmal als DR12 abgemischt:
Track A
Track-B

(Ich sollte mal lesen, was ich immer predige: immer den selben Quelltrack für solche Experimente nehmen, sonst testet man alles möglich, nur nicht das, was man möchte.)

Moogulator schrieb:
Solang man es nicht als Qualitätssiegel sieht
Ist es aber doch. Das "Lautmachen" geht nun mal auf den Sound - bei heute realistischen Pegeln wirklich schon merklich, und mit "HiFi" hat das dann schon lange nix mehr zu tun. Und die (zusätzlich) auf nahe null verrringerte Dynamik ermüdet dann beim Hören noch mal extra.

Der Fehler bei der CD ist allerdings wirklich nur, dass sie keinen genormten Abhör-Pegel hat. (Wie er bei DVD bzw. Bob Katz' K-System definiert ist.)
 
ich bin dabei.

wo muss ich unterschreiben?

oder man bewirbt sich beim "Umweltengel" es geht ja auch um die Verhinderung von akustischer Verschmutzung der Umwelt, hat also imo auch einen Oekologischen Aspekt. :)

vielleicht kann ja jemand einen Umweltengel mit kopfhoerer basteln...

BE2.gif
 
Fetz schrieb:
Hier also nochmal "in korrigiert":
Ein "Track" einmal als DR5 und einmal als DR12 abgemischt:
Track A
Track-B

Hmm... ich meine immer noch, dass ich schon einen Unterschied zugunsten von Track B hören würde. Allerdings müsste ich das wohl im Blindtest testen, um wirklich sicher zu gehen. :)
 
kpr schrieb:
Psychotronic schrieb:
nix gegen gutes mastering, aber rechtecke bügeln ala metallica muss nicht sein.


:D

Das machen andere auch, hier:

Compressed.jpg

Mike and the Mechanics, All I need is a Miracle

Hehe. Ich dachte zunächst, das WEISSE seien die Wellenformen!! :mrgreen:

Davon abgesehen: War es nicht der Techno/Dancesektor in den 90ern, in dem als erste Stilrichtung Maximalkompression quasi Standard war, und nur wenige (zB Der Dritte Raum) sich davon absetzten?
 
Naja, damals waren Vitelizer und Co sehr sehr in und halt Kompression. Bei Clubtracks sollte das aber ok sein und bei House auch.

Funktionsmusik, aber auch hier kann es platt werden. Hab so manchen Clubtrack gehört, der eigentlich mit nem Tick mehr Dynamik cooler käme. Aber ich bin vermutlich alt und werde wunderlich.
 
EinTon schrieb:
Hehe. Ich dachte zunächst, das WEISSE seien die Wellenformen!! :mrgreen:

:) Normalerweise achte ich gar nicht auf sowas, aber seit ich meinen mp3 Player gezielt für meinen Workout-Sound bestücke, ziehe ich die Songs zuerst in den Audio Editor. Denn es ist schon unbequem, wenn jeder Titel unterschiedlich laut ist, und man während des Joggens Volume korrigieren muss. Seitdem sehe ich also alle diese Songs erstmal als Grafik und bin gelegentlich baff, wie da die Ziegelsteine erscheinen.




EinTon schrieb:
Davon abgesehen: War es nicht der Techno/Dancesektor in den 90ern, in dem als erste Stilrichtung Maximalkompression quasi Standard war, und nur wenige (zB Der Dritte Raum) sich davon absetzten?

Kann schon sein. Man kann ja Platten der 80er mit den 90ern und heute vergleichen, da fällt schon ein gehöriger Unterschied auf.

Nicht nur "aktuelle" Musik wird hochkomprimiert, ich habe eine Daryll Hall CD, die ist eine meiner lautesten. Und der ist nun wirklich keiner, der "aktuelle" Musik machen würde. Auch sein Kollege John Oates hat mit "Phunk Shui" ziemlich mit Kompression gearbeitet, und zwar offensichtlich bereits auf Channel Ebene. Den Rest dürften eine Batterie von EQs, Enhancern und Loudness Maximizern machen.

Ich muss schon sagen, dass man das nicht alles über einen Kamm scheren sollte. Denn gerade die beiden genannten sind blitzsaubere und, ich benutze mal das Wort: druckvolle Produktionen, an denen es nichts zu mäkeln gibt. Sie sind beide im typischen New York Style gemischt und klingen so zwischen Hochglanz und verrauchtem Lounge-Club. Das gilt auch für eine Smooth Jazz Produktion, die mir gerade einfällt, Steve Cole ist ein Saxophonist, und dessen CD die ich hier habe ist dermaßen auf laut komprimiert. Vielleicht weil sie auf Airplay Format produziert wurde?

Darüberhinaus gibt es Produktionen, die den Pumpeffekt bei sehr starker Kompression als Stilmittel einsetzen, auch das finde ich akzeptabel, obwohl ich es von der Klangästhetik her nicht mag. Handwerklich aber in Ordnung.
 
kpr schrieb:
[

Nicht nur "aktuelle" Musik wird hochkomprimiert, ich habe eine Daryll Hall CD, die ist eine meiner lautesten. Und der ist nun wirklich keiner, der "aktuelle" Musik machen würde.

War das eine CD von "nach 2000" oder eine alte (und nicht "remasterte") aus den 80ern?

Mir ist schon klar, dass die starke Kompression heutzutage generell "dazugehört" - deswegen werden ja alte Alben bei Remasterings in diesem Sinne "verbessert". Ich meinte aber, dass es - wie ich vermute - in den 90ern zunächst mal speziell im Dancefloorbereich üblich war. (Ich erinnere mich an Interviews in der KB und Keys mit Andreas Krüger (Der Dritte Raum, 1999) und Klaus Jankuhn (1997), die beide betonten, sich von dieser "Norm" abzusetzen - daraus kann man entnehmen, dass das ansonsten die Regel gewesen sein muss.)
 
Eine ziemlich neue Produktion, ich glaube von 2006.

Das ist sicherlich auch ein kollektiver Wandel, und wie das bei einzelnen Künstlern ist, kommt das sicher drauf an. Sehr deutlich ist mir das mal bei Alan Parsons aufgefallen. Stereotomi ist aus den 80ern, die hat eine Menge Headroom, man sieht das ja im Audio Editor. Dagegen ist Time Machine eine Produktion aus dem Millennium, geht bis an den Anschlag.

Ich finde auch, dass eine Produktion nichts weiter als eine Momentaufnahme ist, und alles abbildet, was das Team innerhalb der Produktion denkt und realisieren will. Noch jeder, den ich kenne, weiß um die "Filmfehler" drauf genauso wie die jeweilige Haltung, wie denn das Gesamtwerk klingen soll. Loudness und der Umgang damit ist halt nur ein Element. Bestimmte Herangehensweisen verselbstständigen sich auch, man denkt nicht mehr so drüber nach und macht einfach.
 
kpr schrieb:
Loudness und der Umgang damit ist halt nur ein Element.

Das mag man im Einzelfall so betrachten können.

In der Masse (fast) aller Produktionen ist der Pegelwahn aber eine der tragenden Säulen der langfristigen Strategie der Musikwirtschaft zum wirtschaftlichen Selbstmord.
 
Fetz schrieb:
In der Masse (fast) aller Produktionen ist der Pegelwahn aber eine der tragenden Säulen der langfristigen Strategie der Musikwirtschaft zum wirtschaftlichen Selbstmord.

Als ob der Loudnesswahn ein Grund für die sinkenden Absätze der Musikindustrie wäre. Der Durchschnittskunde (schon gar nicht der Durtchschnittsteenie am iPod) hört nicht mit Toningenieur-Ohren, bzw. er empfindet "lauter" sogar subjektiv als "besser".
 
ja das der Inhalt das Hauptproblem darstellt ist eh klar, von DSDS und Maschendrahtzaun bis Schnuffel und Frog alles Nummer 1 in den sales charts, Fragen über Fragen...aber ist sicher nicht verkehrt diese Initiative damit es wenigstens technisch gesünder wird
 
Auch der Inhalt ist nicht der Grund für die sinkenden Absätze, und Du widersprichst Dir da in einem einzigen Satz selber. ;-)

Wäre es nämlich so, dann wären Schnuffel&Co. eben nicht Nr. 1 gewesen und Björk würde letztere von den Verkäufen her uneinholbar abhängen!

(Ich denke, wir sind uns alle einig, dass Björk "inhaltlich" deutlich bessere Musik macht als Schnuffel...)
 
Sorry bin zulange aus dem charts/ Musikindustrie Problem raus...das ist für mich alles akustisch gesehen Brei

Ich mach Vinylplatten für einen recht stabilen Spartenmarkt. Irgendwann wird das auch alles digital (und mehr oder weniger gratis) aber das kann man mit Auftritten kompensieren.
 
EinTon schrieb:
...bzw. er empfindet "lauter" sogar subjektiv als "besser".

Das ist ja das tückische an dieser Selbstmordstrategie: jeder einzelne meint einen Vorteil rausschinden zu können - aber in der Summe wird es dann so nervtötend, das der Markt immer kleiner wird.

*Der* zentrale Denkfehler ist natürlich, dass die Tonleute meinen, sie können einen Track "lauter" machen indem sie den Pegel anheben. Das ist ein psychoakustischer Irrtum: ein pegelmaximierter Track ist eigentlich *leiser*. Denn der Hörer hat eben keinen defekten Lautstärkeregler. Und diese pegelmaximierte Scheisse ist nun mal nur knapp über Raumgrundgeräusch erträglich. Jeder Versuch einen tollen Song mal etwas lauter zu hören endet nach 1..2 Minuten mit einem genervten Griff ans Poti.
Das Resultat dieser vereinten Kraftanstrengung der Selbstdemontage lässt sich m.E. auch nicht leugnen: Musik verkommt zur Hintergrundberieselung - weil sie darauf optimiert ist.

(Fairerweise muss man allerdings den umgekehrten Weg im Auge behalten - vielleicht wird der Sound auch so plattgemacht, weil er sowieso nur noch zur Berieselung verwendet wird. )
 


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