stoppt den loudness war

stoppen?

  • *dafür*

    Stimmen: 46 82,1%
  • Neeeeee!

    Stimmen: 10 17,9%

  • Umfrageteilnehmer
    56
Geht mir ebenfalls seit Jahren auf die Nerven! :mad: Dieser Thread ist an mir vorbeigegangen. Schön, dass gegen den Soundmatsch so langsam eingeschritten wird!
 
1. Abwarten und Tee trinken.
2. Das Thema „Loudness War“ scheint auch beim nicht Musik machenden Publikum angekommen zu sein.
 
wäre noch zu prüfen, ob extrem pumpende Kompressoren "cool" sind?
und für welche Stile es schädlich ist und für welche nicht ganz so stark?
Am Ende will ja nur jeder lauter sein, EinsLive Hörer kennen das ja. Oder Werbung…
 
Im Moment höre ich wieder die alten "The Police" Alben. Bei "Voices Inside My Head" auf dem Album Zenyatta Mondatta erschrecke ich mich fast immer, wenn die Jungs ihr erstes "TSCHACK!" schmettern, nachdem der Beat eine Weile ohne Gesang vor sich hingelaufen ist. Das Album muss ich zwar bei Straßenlärm auf meinem Discman auf Höchstlautstärke setzen, aber es hat einen total schönen Dynamikbereich. Da ist noch richtig Raum für wirkungsvolle Akzente. :supi:
 
Wo Du das gerade sagst mit den Akzenten: Bei mir hat sich allen Ernstes mal ein Hörer beschwert, daß die Musik mal so laut und dann wieder so leise sei. Ich wies ihn dann freundlich darauf hin, daß man sowas umgangssprachlich "Dynamik" nannte, bevor alle Welt vergessen hat, was das eigentlich ist.

Stephen
 
Das blöde bei sehr dynamischer Musik ist eben, dass man die nur laut hören kann. Vermutlich war das das eigentliche Problem.
 
"Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist /
das ist alles, was sie hört. /
Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist /
und wenn sie ihr in den Magen fährt. /
Sie mag Musik nur, wenn sie laut ist /
und ihr der Boden unter Füssen bebt. /
Dann vergißt sie, daß sie taub ist."

(Herbie Grönemeyer)

"Taub" dürften mittlerweile die meisten Konsumenten sein, nicht unbedingt physiologisch.

Stephen
 
Einer der größten Lügen der Loudness Warrior ist die Unterstellung, der Kunde wolle das so.

Eine weitere Fehlkonzeption des Loudness Wars ist es, das man die Musik lauter machen kann. Das geht nicht, so lange der Hörer seinen Lautstärkeregler noch selber bedienen darf. Effektiv macht der Loudness War sie *leiser* und zwar deutlich.

Und zur Dynamik sollte man das hier: http://www.soundonsound.com/sos/sep11/a ... udness.htm gelesen haben.

Menschen hören die plattgequetsche Wellenformanzeige der DAW nun mal nicht, die *sehen* sie. Die psychoakustischen Zusammenhänge sind weit weniger trivial als die ganzen "alles platt gequetscht" Blöker das je begreifen werden.
Oder auch: zur Lösung des *hörbaren* Problems sollte man nicht die Optik optimieren, sondern den Klang.
Das man nach Einführung einer Pegelnormierung sich einiges an Tricksereien sparen kann, ist durchaus positiv zu sehen, und auch unter HiFi-Aspekten ehrenvoll, aber klanglich doch weit weniger relevant als es aussieht.
 
nordcore schrieb:
[...] zur Lösung des *hörbaren* Problems sollte man nicht die Optik optimieren, sondern den Klang. [...]

Und nicht nur den Klang, sondern auch die Wiedergabemittel und -umgebung. Wer hört sich denn heute noch Musik auf einer ausgefuchsten Stereoanlage an, bei der die Aufstellung der Lautsprecher an den Raum angepaßt wurde etc.?

In den meisten Fällen muß die Musik nur noch so laut wie möglich aus dem Nadelöhr eines eiPhone-Lautsprechers rausbrüllen, um mangelnde Verstärkerleistung und Schallwandler zu kompensieren. Da fallen digitale Artefakte und Verzerrungen gar nicht ins Gewicht -- davon mal abgesehen, daß die Rezipienten, die Musik auf diese Weise hören, das gar nicht merken würden. Die meisten dürften außerstande sein, Nutzsignal von Verzerrung zu trennen.

Stephen
 
ppg360 schrieb:
Und nicht nur den Klang, sondern auch die Wiedergabemittel und -umgebung. Wer hört sich denn heute noch Musik auf einer ausgefuchsten Stereoanlage an, bei der die Aufstellung der Lautsprecher an den Raum angepaßt wurde etc.?

War das früher wirklich anders? Ich kenne und kannte keinen einzigen Hifi-Freak und meine Stereoanlage war nie optimal aufgestellt (weil das gar nicht ging). Musik wurde früher auch schon mit Walkmans gehört, deren Qualität sicher noch schlechter als MP3 + iPhone war.

Ich denke man sollte als Musikschaffender nicht über die Abhörbedingungen bei seinen Kunden beleidigt sein.
 
changeling schrieb:
Ich kenne und kannte keinen einzigen Hifi-Freak und meine Stereoanlage war nie optimal aufgestellt (weil das gar nicht ging).

...HiFi-Freaks kenne ich auch nicht - aber doch einen beachtlichen Haufen Leute die eine Menge Geld in Beratung und Hardware für optimierte (Abhör-) Musikgenuß-Bedingungen investieren...
 
Das ist doch soo wurscht egal. Es gibt so viel Musik und für jeden müsste doch was dabei sein.
Dem Einen gefällts - dem anderen nicht. So wie jeder eben meint sich durchsetzen zu müssen.


LG Hoodie
 
Wir sind doch heute so dienstleistungsorientiert. Wieso dann nicht ein Set anbieten:
mp3 - fürs Handy
eins mit Dynamik 24Bit und richtig - so für Genießer und unkomprimiert - also im Sinne von nicht ihrer Dynamik beraubt

Quasi eins fürS Auto, eins für unterwegs, eins für Kopfhörer und eins für zuhause und dann bei Surround und Mehrkanal noch gucken, denn da geht auch noch mehr.
Das wäre, wenn es ein Markt wäre. Aber das was man abgibt wie man es abgibt und wie es weiter getragen wird ist recht ungünstig dafür.

Kann man als Musiker anbieten, gibt es nur bei dir, den Kompressorextremo gibt es dann weiter bei iTunes und Co und eh beim Russenserver.
 
Moogulator schrieb:
Wir sind doch heute so dienstleistungsorientiert. Wieso dann nicht ein Set anbieten:

...die Frage ist, ob man das dann wirklich auch extra mischen sollte, oder ob ein Dienst wie Bandcamp genügt, der einfach verschiedene downgrades eines hochwertigen uploads anbietet...
 
ich mache es lieber gleich so wie ich das haben will, also nicht so "laut". Wer es laut will kann sich das ja durchkomprimieren.
Das wäre meine "Rationalität" dabei.
Wie man Surround Files austauscht wäre noch was, also so richtig kompatibel und alles, damit man es auch als normales Stereo-Ding hören kann, all in one high Quality.
 
fairplay schrieb:
...die Frage ist, ob man das dann wirklich auch extra mischen sollte, oder ob ein Dienst wie Bandcamp genügt, der einfach verschiedene downgrades eines hochwertigen uploads anbietet...

Da kann man schon mehr automatisieren, als die meisten sich das vorstellen. Vor allem so einen Radiokompressor drauf zu packen, was es Auto- und Unterwegskompatibel macht, ist kein großes Problem.
 
fairplay schrieb:
...HiFi-Freaks kenne ich auch nicht - aber doch einen beachtlichen Haufen Leute die eine Menge Geld in Beratung und Hardware für optimierte (Abhör-) Musikgenuß-Bedingungen investieren...
jou, und und armdicke Lautsprecherkabel werden dann feingewuchtete CDs abgespielt. Wenn die wüssten, wie viele produzieren...
 
Bernie schrieb:
fairplay schrieb:
...HiFi-Freaks kenne ich auch nicht - aber doch einen beachtlichen Haufen Leute die eine Menge Geld in Beratung und Hardware für optimierte (Abhör-) Musikgenuß-Bedingungen investieren...
jou, und und armdicke Lautsprecherkabel werden dann feingewuchtete CDs abgespielt. Wenn die wüssten, wie viele produzieren...

...naja, die Leute die ich meine (kenne) haben sich auf die Räumlichkeiten angepaßte Systeme verpassen lassen - das geht eher in eine andere Richtung als von Dir angedeutet :floet: ...
 
es geht auch anders herum, ausgerechnet Apple und Spotify machen es jetzt so (oben)
http://blog.rebellen.info/2013/11/08/ap ... udness-war

Loudness-War-580x453.png
 
nordcore schrieb:
Der Loudness War macht Musik leiser, nicht lauter.
Es geht darum, dass wenn eine Abhöranlage auf eine bestimmte Lautstärke eingestellt ist, ein stärker komprimiertes Stück eben lauter klingt. Eine gewisse Portion Kompression ist auch meist erforderlich. Übertrieben eingesetzt wirkt es aber nervig. Die Kompression-Plugins wurden aber dahingehend immer weiter optimiert, dass eine hohe Kompression noch musikalisch klingt und nicht zu sehr drückt oder den Klang zerstört. Die Grenzen sind aber trotzdem vorhanden. Jedenfalls gibt es aktuell remasterte Tracks aus 70er - 80er, die bedeutend lauter spielen, aber trotzdem nicht nervig. Die Technik ist halt besser geworden.
 
dbra schrieb:
Es nervt trotzdem... Ich hör meist Musik über den Rechner mit Playlisten. Die neueren Songs brüllen einen alle an, die alten hört man kaum. Ich muß immer aufstehen und die Lautstärke nachregeln. Nervt total...
Es gibt da so eine Funktion, wo pro Track die Abspiellautstärke eingestellt werden kann. Habe selber allerdings noch nicht angewendet.
 
dbra schrieb:
Ich muß immer aufstehen und die Lautstärke nachregeln. Nervt total...

foobar2000 : replay gain. Wenn dich foobar nervt: die Replay-Gain-Einträge, die es in mp3 anlegt, werden auch von Winamp verstanden, muss man nur ein mal einschalten.
 


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