Die Antwort auf die Frage im Titel des Threads, müsste lauten "nein".
Beispiel Fernsehen. Das starre Programmschema, oder die Auswahl für alle, die am Ende niemandem gerecht wird.
Die Samstag Abend Show. Heute völlig bedeutungslos.
Und Thomas Gottschalk ist nur noch peinlich.
Früher hat mir das hier gefallen.
http://de.wikipedia.org/wiki/So_isses
Wer es nicht kennt, oder sich erinnern will...
http://www.youtube.com/watch?v=3zT29M2-XVc
Ein Clip den ich gefunden habe.
Egal wie sinnvoll das alles war. Es hat Charakter gehabt.
Maßlose Auswahl, ständige Verfügbarkeit, und fast grenzenlose Möglichkeiten.
Natürlich gibt es in dieser Angebots-Lawine wichtige und wertige Dinge, garantiert auch genau das, was für den Einzelnen ideal ist.
Aber diese Dinge sind verschüttet unter einer Halde von bedeutungslosem Nichts.
Wie zum Beispiel der Information, dass Obama in einem Interview eine Fliege gekillt hat.
Einmal habe ich in einer Reportage einen Amerikanischen Supermarkt gesehen,
in dem es ein endloses Regal mit undendlich vielen Breakfast Cereals gab (mitlerweile auch in Deutschland).
Die Feststellung war, dass diese Auswahl nicht glücklich macht.
Twitter ist und bleibt für mich Nonsens.
Auch wenn es um Tweets geht die sich mit dem Kampf für die gute Sache beschäftigen.
Es gibt 6 milliarden Menschen, das bedeutet das garantiert zu jeder Zeit an zig Orten für eine wichtige Sache gekämpft wird.
Nur das die meisten davon (noch) keine Presse haben.
Vielleicht sollten Freiheitskämpfer in Zukunft vor ihrer Revolution einen Publizisten engagieren.
Es ist drei Uhr nachts, und ich bekomme auf mein Handy eine Tweet-SMS...
http://www.tweetsms.com/
...mit der Information, dass die Demonstranten in Teheran bis auf Khomeini Street zurückgedrängt wurden. WTF?!
Das ist der Moment an dem eine Tageszeitung wieder Sinn macht, weil sie mir den nötigen Abstand gibt.
Egal was es ist, es hat einen Tag Zeit.
Das bewahrt mich davor völlig gaga zu werden, weil ich mich kontinuierlich mit Meldungen bombardieren lasse.
Und dann haben andere Tweets erst recht Zeit.
Ableton Live ist genial. Wenn ich meine Meinung zu dem Programm aufschreiben sollte,
dann würde ich aus den Superlativen gar nicht mehr heraus kommen.
Das Programm sollte einen Oscar bekommen.
Aber Informations Updates kann und will ich mir selber holen.
Und dann wären da noch die Mitteilungs Bedürftigen, die die Banalitäten ihres eigenen Lebens, der Welt im Minutentakt aufdrängen müssen.
Da fängt dann ein Tweet schon mal mit "mhh" oder "hahaha" an.
Die Verspätung des ICE, der Kaffee den man sich gerade gönnt.
Natürlich nur bei Starbucks, wer einen kaffee für weniger als 3€ trinkt, ist schon ein Aussenseiter.
Diese grauenvollen Selbstdarsteller, die meistens noch eine Bierglas-Simulation auf ihrem iPhone haben, und das jedem zeigen müssen.
Anyway, niemand will die Zeit zurückdrehen, und jeder muss für sich selber entscheiden was sinnvoll ist. Von den Medien, und den Möglichkeiten her.
Ich war z.B. immer ein Verfechter von uneingeschränkten Öffnungszeiten. Schon, als alleine der Gedanke daran noch ein Skandal war.
Dazu gehört aber auch das es eine Möglichkeit ist, und kein Zwang.
Ein paar Monate weg von dem ganzen Rummel, hat mir gezeigt wie es auch anders geht.
Praktisch eine Verweigerung der ganzen hysterischen Medien, und der Feststellung,
dass ein Supermarkt der Mittwoch Nachmittag nicht geöffnet ist, etwas beruhigendes hat.
Und die Gegend südlich von München, fast bis zu den Alpen, kann man kaum als Provinz bezeichnen.
Dort haben die Kühe viel Auslauf, es gibt Orte mit drei Häusern, aber es ist alles andere als Provinz.