Es gibt auf dem Gebrauchtmarkt eine nahezu unüberschaubare Anzahl an Kompressoren/Begrenzer im klassischen allseits bekannten 19"-Format, die als DualMono-/Stereo-Geräte daherkommen.
Auch wenn du eher nach Neugeräten Ausschau halten solltest, gibt es eine aktuell nicht zu verachtende Auswahl an DualMono-/Stereo-Geräten.
Ist halt wie so oft auch immer eine Frage des Geldes. Und auch der Ansprüche an die eigene Arbeitsweise und der daraus resultierenden eigenen Klangästhetik.
Ein heute gekaufter hochwertiger Kompressor/Begrenzer kann dich über viele Jahre Jahrzehnte hinweg in deinem Studioalltag begleiten und glücklich machen -- und das abseits jeglicher PC-Plattform-/Betriebssystem-Diskussionen und der damit einhergehenden Update-Problematiken.
Das ist mir alles bekannt (sowohl die Vintage mono-Sachen, wie auch die aktuellen dual-mono/stereo Hardware-FX).
Wie gesagt: ich nutze selbst heute auch lieber Hardware <- die Frage ist nur: kann man das umgehen? Denn durch die teils sehr gute Nachbildung (oder gar gänzliche neue Konzepte) der Software und der flotten Rechner heute, kann man mit Software sehr gut fahren. In den meisten Fällen ist das für das Master gut genug.
Dass die Lebensdauer einer Software (alleine schon aufgrund der OS, bzw. des Zwanges zum Upgrade auf neue OS als Voraussetzung) begrenzt ist ggü. Hardware = ist auch klar <- andererseits wird Hardware (respektive die Vintage-FX'es) nicht jünger mit der Zeit: Elkos, Widerstände, etc. halten auch nicht ewig und einige/wenige Teile sind nicht mehr lieferbar.
Kurze Anekdote bez. Haltbarkeit von Software:
Ich nutze immer noch einiges an 32bit-Software (FX sowie Klangerzeuger), die teils schon um 20 Jahre alt sind. Das läuft auf den heutigen 64bit Rechnern nicht - und wenn doch, dann mittels jBridge o.ä., wenn überhaupt.
Gleichzeitig wollte ich vor Kurzem meine NI-Software updaten und stellte fest, dass dieses "NI Service Center" auf älteren OS (egal ob win oder mac) ebenfalls nicht mehr läuft und neueres voraussetzt. Die alte Version startet nicht mehr (keine Verbindung zum NI-Server) = Also musste ich meinen Mac von 10.14. auf mind. 10.15 upgraden, wobei dann dort nichts bez. 32bit mehr läuft (war mir aber klar = daher behielt ich die 10.14. Partition vorsichtshalber). Auf meinem alten Studio-PC (win7, 32bit) läuft das NI Service-Center auch nicht mehr - der Rechner wird aber nicht verändert = ist hauptsächlich zur Ansteuerung der Hardware da, sowie als Recorder. Es wunderte mich sehr, dass die aktuellen Sachen von Rob Papen z.B. sowohl für 64bit als auch für 32bit angeboten werden (und funktionieren = mac und win). Das ist sehr vorbildlich !
Andere aktuelle Applikationen verlangen nur noch 64bit + möglichst aktuelles OS. Dazu zählt u.a. die aktuelle Korg KLC auch = alles an aktueller KLC-Software geht nur noch unter 64bit (die alten 32bit-Versionen laufen zwar noch, lassen sich aber nicht mehr re-registrieren, falls am Rechner was verändert wird).
Lebensdauer also.
Und die Hardware (auch FX): einschalten, läuft (sofern es nicht defekt ist natürlich), aber: selbst wenn outdoor-FX gut in die DAW eingebunden ist, ist dies oft nicht so flexible (nicht immer), wie interne FX, heißt: ich muss die Spuren jedes mal da durchjagen und bei jeder Veränderung des Arrangements neu aufnehmen.
Andererseits: Thema 720kb-Floppy:
Die 3,5" DD, formatiert mit 720kb, lassen sich heute zwar mit externen Floppydrives (USB) auslesen - doch formatieren geht das aufgrund der Controller nur noch als 1.44MB (und setzt HD-Disketten voraus). Wer heute die DD-Disketten (für Hardware-Synths) mit 720kb formatieren will, braucht ein dem entspr. altes, internes Diskettenlaufwerk und ein Mainboard + BIOS + OS, was damit klar kommt. Anders geht es nicht. Dabei sind 3,5" Floppy-Disketten doch gar nicht soooooo alt. Und 5,25" ? viel Spaß !
Wer kann den heute noch 880kb Amiga-Formate auslesen (ohne einen Amiga) ?
Fazit (bisher):
Software, bzw. generell dieses Wunderding namens "Digitalisierung" ist extrem bez. Lebensdauer begrenzt.