Speicherbare Patches und Parameter für Modular Systeme?

Ich finde diese allgemeinere Definition eines "Computers" oder eines "Programms" von Dir, @BurKeyBoarderLinerX durchaus nachvollziehbar. So gesehen wäre ein Modularsystem dann eine Art "Computer" (oder zumindest ein Analogrechner), dessen "Programm" durch das Stecken von Verbindungen, Einstellen von Potentiometern und Schaltern bestimmt wird - genau wie bei anders genutzten Analogrechnern eben auch.

Andererseits kann ich auch die Position von @Moogulator nachvollziehen, dass im heutigen allgemeinen Sprachgebrauch unter "Programm" eher ein Code in Form sprachlicher Zeichen gemeint ist.

Insofern habt Ihr beide irgendwie Recht.
 
Ich finde diese allgemeinere Definition eines "Computers" oder eines "Programms" von Dir, durchaus nachvollziehbar. So gesehen wäre ein Modularsystem dann eine Art "Computer" (oder zumindest ein Analogrechner), dessen "Programm" durch das Stecken von Verbindungen, Einstellen von Potentiometern und Schaltern bestimmt wird - genau wie bei anders genutzten Analogrechnern eben auch.

Andererseits kann ich auch die Position von @Moogulator nachvollziehen, dass im heutigen allgemeinen Sprachgebrauch unter "Programm" eher ein Code in Form sprachlicher Zeichen gemeint ist.

Insofern habt Ihr beide irgendwie Recht.

Nein, meine Definition ist allgemeiner, inklusiver und darum wissenschaftlich korrekt.

Ein analoger Computer war ein Computer mit dem man in den 40er-60er Jahren Strömungen, Kräfte, Flugbahnen, oder sonst. wiss. Probleme berechnen konnte. Das nutzt man heute im Jahr 2024 aber eigentlich fast nicht mehr. Ein Windows-PC ist auch ein Computer. Ein Eurorack-Modularsynthesizer ist ein auf Klangerzeugung spezialisierter analoger Computer angelehnt an die Modularsynthesizer aus den 70er Jahren.

Schau dir doch mal dieses Video von Hainbach an. Da geht es genau um analoge Computer.
Wenn du diese analogen Computer siehst, weißt du genau: Das sind ja genau unsere modularen Synthesizer.



Moogulator ist zu sehr im spezifischen Denken verhaftet, weil er (wie wir alle) von Windows-Computern, Smartphones, usw... umgeben ist und daher seine Definition dem angepasst hat, was uns alltäglich umgibt.

Das ist aber nicht korrekt. In der Informatik geht es um allgemeine und inklusive Definitionen, nicht nur um die weit verbreitete Spezialfälle, die jeder kennt. Ein Windows-Computer, ein Mikrocontroller oder ein Synthesizer sind Spezialfälle bzw. Schnittmengen der übergeordneten Gesamtmenge "Computer". Mir geht es einfach darum unser aller Denken zu erweitern.
 
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Ich werde es mal etwas zerlegen, weil du es möchtest, geh ich also wirklich in mehreren Instanzen darauf ein:

Aber wir arbeiten doch gar nicht mit analogen Computern sondern mit sagen wir einem Jupiter 6 - und da sind keine Kontrollstrukturen drin oder sowas wie ein Programm. Es gibt Hüllkurven und andere Baugruppen, und naja - es wäre. Ich bin nicht von Windows Rechnern umgehen, ich bin IT Typ und sage einfach mehr sowas, dass das eine statisch ist und keine Form von Programm ist die hier bearbeite oder editiert wird. Ein Synthesizer normaler Form hat das idR nicht, ausgenommen wären Teile wie Norns oder Droid, wo man von einer Art Programmierung sprechen könnte. Aber eine Reihe Regelstäbe anders schieben ist keine "Programmierung", es sei denn eine Reihe Variablen setzen ist schon "Programmierung". Auch hier entschuldige ich mich noch einmal, da ich eigentlich so weit nicht gehen wollte. Nur weil du sagst es ist ok - reagiere ich da in dem Sinne dass ich die Sichtweise dahinter "erkläre".
Für mich erscheint das als massiv weniger tief zu sein an einem Prodigy den Cutoff zu verstellen als etwa in MaxMSP eine Struktur mit Anweisungen zu bauen oder ein C++ Programm, was zB ein Plugin darstellt. Möchte mit meiner Aussage zu Windows natürlich keinen Plattformkrieg anzetteln, verstehe aber was du meinst - also ich habe auch Einplatinencomputer programmiert. Synthesizer werden eher bedient, nicht aber kannst du dort Ketten von Kommandos auslösen, die Software haben andere fertig geschrieben. Du machst da als User nur Einstellungen. Das ist auch ok und macht niemanden schlechter. Es ist einfach nur weniger als Schnittmenge dessen was "Programmieren" als Begriff rechtfertigen würde.

Natürlich gibt es in Modulen zB Sequencern etwas wie Schleifen und Regelanweisungen aber auch diese hast du meist nicht gebaut sondern stellst sie nur ein. Würde aber nachvollziehen können, dass die Kontrollstruktur so weit vom User justiert werden kann, dass man das als "Programm" werten könne, so auch einfach gegenüber der Programmierung des Sequencers selbst durch den Entwickler. Wenn man sich da trifft, käme man vermutlich auf das was wir hier im Nebenjob suchen. Der HauptGrund war ja Module zu speichern und dort sind es wirklich gar keine Kontrollstrukturen sondern Module verbinden und speichern. Das alles ist nicht trivial, aber eben etwas anderes als "programmieren". Das wäre patchen und Werte merken bzw einstellen. In einem Sequencer oder Funktionsgenerator könnte man sagen, dass es irgendwann die Tatsache einer Kontrollstruktur erfüllt, die durch Patchen tatsächlich hergestellt werden. In der Hinsicht kann man dann schon einfache "Programme" damit erstellen.

Ggf. kann man das so stehen lassen ooooder gern natürlich noch mal verarbeiten, ich muss da nicht das letzte Wort haben, es ist ja auch dein Thread bzw. durch alle noch einmal gecheckt werden. Das wäre und ist nur meine Sicht, wo die Grenzen schon erkennbar sind. Es ist aber aus der Informatik soweit streng genommen eine Grenze gesetzt, weshalb ja Rechner und programmgesteuerte Rechner noch unterschieden werden. Ersterer hat keinen Code oder nur ein einziges internes Programm, was dann von außen nicht zu ändern ist. DAS ist dann nicht programmierbar. Ein anderer hat vom User setzbare Strukturen und Programme und die können geändert werden. DAS ist auf der Ebene ein guter Fingerzeig wo die Grenze ist. Deshalb ist eine Zuse Maschine eben schon programmgesteuert, weil man das als User konnte. Bei einem Synthesizer der meisten Typen kannst du das eher nicht. Sicher kannst du andere Sequenzwerte eintragen, es bleibt aber immer 4 Bahnen mit freien Parametern von mir aus - aber das ist ein festes Laufschema, also das Programm ist fest.

Modular ist noch ein Pfund dazu, weil dort jede Baugruppe frei in Reihenfolge und Einsatz mit Kabeln oder auch elektronisch gesteckt. Man könnte vielleicht noch überlegen, ob in einem Modul Kontrollstrukturen sind, die jeweils etwas ändern. LFOs und ENVs könnten so etwas sein, wenn auch einfach und nicht vom User bestimmbar, so kann ein Maths ja durchaus diese Konfiguration ändern und so gesehen das interne Programm als Kontrollstruktur leicht ändern. Da hab ich meine Grenze gelegt, würde aber in einer ernsten Diskussion dort irgendwo eine Grenze ziehen und sagen - ok, ab hier können wir das ein Programm nennen. Eine Matrix für sich ist noch keins, eher wie Data Zeilen in einem Basic Programm, einige IFs und Verzweigungen und Sprünge mit Bedingungen sind natürlich schon Programm, die im Synth durchaus statt finden. Allerdings bedient der Nutzer diese nicht, kann sie also nur vom Programm vorgegeben einstellen, nicht aber umcoden. Also ob das in Hex, Assembler, C++ oder Klickklack Schaltern ist, ist eigentlich nicht entscheidend.
Es ist aber fuchsig genug, um es einmal so aufzuschreiben. So weit bin ich bisher noch nicht gegangen, da es natürlich eine leicht polemische Diskussion ist.
Danke für's mitmachen.

Vielleicht will das noch jemand ergänzen oder öffnen oder besser noch schließen und Grenzen klarer ziehen. Ich würde sie dabei ziehen, wo wirklich vom User in einer modularen und damit jeder Stelle befindliche Kontrollstruktur veränderlich ist. Es ist eben wie einen Sequencer auf einen BBC Microcomputer zu verwenden und komplexe Songs bauen gegenüber dem programmieren dieses Sequencers. Beides sind Arbeiten und es ist nicht besser oder schlechter, es ist nur anders. Das Programm kann ggf sogar einzelne Patterns wiederholen und damit hat es Kontrollstrukturen wie 5x wiederholen und dann weiter - im Songmode, hier könnte man einen Song "programmieren" und es klingt auch saugut, nichtwahr? Es kann aber für Musiker ohne Freude an Elektronik auch abwertend gemeint sein - ihr spielt das nicht, der Rechner spielt und kreativ ist aber trotzdem der Eingebende oder genauer der der sich das ausdenkt, es kann sein, dass ein "Programmierer" also ein Bediener des Sequencers oder DAW die Komposition umsetzt, dann wäre es Handwerk, weil die Kreativleistung vom Komponisten erstellt wurde.

Soweit das intellektuelle Streitgespräch - live im Rundfunk 1965. So würde ich mir das vorstellen oder aber kurz nachdem der erste speicherbare Synth erscheint. PPG Sonic Carrier. Da wäre das auch denkbar. Ist das ein Programm was ich da einstelle oder doch nur Werte für das Programm? Programmiere ich, wenn ich in ein Programm eingebe 4, 4 und raus kommt 16. Dann hat das Programm ein festes Programm und ich habe 2 Zahlen gesetzt. Die Struktur dazu ist dort drin, nicht in den Zahlen.

Der "analoge Computer" ist eine Technik, die wichtige Sache ist aber das Programm, der Unterschied eine 8 oder und eine 5 einzugeben gegenüber der Tatsache zu sagen, was man mit diesen Nummern tun soll und wie. Letzteres: programmieren, ersteres: Einstellungen vornehmen.

Es wird immer weiter gehn.
Ich hab noch kein einziges Mal KI gesagt.
 
Synthesizer sind keine analogen Rechner, sie haben keine Kontrollstrukturen und Programme sondern nur Einstellungen.
Programmcode und Kontrollstrukturen wie IF...THEN...ELSE oder FOR..NEXT sind nicht zwingend erforderlich um von Programm und Computer zu sprechen.
Was wäre denn die Mindestanforderung an ein einfaches Modularsystem samt Stepsequencer, damit es turingvollständig ist? ;-)

Aus: https://llllllll.co/t/is-eurorack-turing-complete/33644/3:
Take any CV sequencer that can move in both directions and you have a (finite length) Turing tape. Then just stack infinitely many of them next to one another to have the infinite Turing tape.
 
Das ist der Fluch und Segen von unspeicherbaren Modulars.
Ich sehe das nur als Fluch und kann den Segen daran nicht erkennen, dass man einen Sound nicht speichern kann. Das ist der Hauptgrund, warum ich nie einen Modularsynth in Betrachtung ziehen würde. Ich hatte schon Synths ohne Patch-Speicher, alle Einstellungen auf Papier oder in Excel zu notieren hat mit der Zeit zu sehr genervt.
 
Möchte Makabäer hier sehr zur Seite gehen - allein der musikalische Nutzen wurde hier zB von verstaerker mit dem 200e und anderen schon hervorgehoben Vorteile. Stellt euch bitte vor, dass jede der "Presets" in einem Modul angesprungen werden könnte durch eine einzige CV von einem Sequencer oder sowas. Das spart nicht nur Hände, sondern macht etwas möglich was mit einem normalen Patch gar nicht umsetzbar ist, so wie man früher an analogen Pulten ohne VCA Automation und Mutes einfach eine Gruppe Helfer platzieren musste, um die Nachstellerei zu erledigen. Mein Beispiel oben war zB das eines Delays und LFOs oder zB einer Festfilterbank mit - lass es mal 8 Speicher sein - das wäre wahnsinnig cool. Da hätte ich sofort einen Job für. Mittels eines Erica DSP II habe ich das schon vorfühlen können, weil man da FX Typen umschalten kann aber nicht auch noch alle Parameter dazu.

Für einen Livegig kann das ebenso endlich bringen, was einem klassischen Modular noch fehlt.
 
@Moogulator - es stellt niemand in Abrede, dass man mit Speicherbarkeit im Modularsystem tolle Sachen machen könnte, gerade auch live - was ja noch mal eine andere Anforderung ist als die vieler hier, die das Modularsystem eher im heimischen "Studio" verwenden.

Aber diese Sachen kann man alle auch schon in der DAW machen und die meisten, die in die Modularwelt wechseln, machen das genau, weil sie da weg wollen. Die Beschränkung auf optisch und haptisch direkt Erfassbares, was man eben nicht speichern kann, ist gerade das, was viele suchen, wenn sie sich mit Modularsystemen beschäftigen.

Man arbeitet eben einfach anders damit.

Was mich angeht, so hadere ich schon damit, dass ich speicherbare Sequencer im Modularbereich verwende. Das ist eigentlich ein wenig inkonsequent.
 
DAW ist die Aufnahmestelle - und da kann kaum ein Modul das - außer sie haben MIDI und CCs etc.
Das mit weg wollen ist so wie Happy Accidents eher ein Ding, was auch geht - aber Modular ist deshalb modular, um unabhängig zu sein von dem was fest angeboten wird. Es ist daher durchaus legitim darüber nachzudenken, was hier ja Thema ist.

Stell dir eine Rotation der Einstellungen in einem Modul vor was über den Speicher adressiert wird. Das kann man im 200e aber sonst nicht tun.
Das kann ein Sequencer abrufen oder AudioTempo haben. Das ist Synthese-nah.

Nur weil das jetzt nicht üblich ist, bietet die Möglichkeit darüber mal nachzudenken, wie groß der Aufwand ist und sicher würden einige Hersteller das schlicht ignorieren, eher die intern eh digitalen Module mit USB oder was auch immer drin - würden da mit machen - also geh mal davon aus, dass es weiter klassische Module gäbe aber auch welche mit dem genormten MemoryBus™.

Ich finde das ist eher eine Art innerliche Schutzbehauptung den Status Quo als unveränderlich zu preisen nur weil es noch nicht so ist wie es sein könnte.
Daher - finde ich das hadern unnötig, weil das ist ein dogmatisches oder konzeptionelles Selbstbeschränkungsprinzip.
Wenn die Nachteile oberwögen, so etwa durch zu wenig Auflösung oder ähnliches, so wäre das durchaus ein Argument. Aber nur dagegen sein weil wir das noch nicht hatten etwas "konservativ".

Ich gehöre aber sowas von nicht in die "Vintage" und Status Quo Ecke - mein Wunsch war immer Musik der Zukunft machen zu können und daher das Neue zu umarmen, so es besser ist und musikalisch sinnvoll. Das ist es, wie gesagt - die Option jeden Bereich zu speichern böte dir Snapshots und eine Performance damit, die du vorher so nicht umsetzen kannst, weil dir die Hände fehlen. Noch heute wird auch kaum jemand sein System vollständig steuern vom Sequencer aus, der Speicher würde das zumindest ermöglichen, wenn auch nicht per se - der Hersteller müsste den Zugang auch bereit stellen.

Ich hätte einige Ideen, wo und wieso so etwas sinnvoll ist, dabei denke ich weniger an Filtermodule. Dort gibt es jetzt schon ausreichend Steuerung. Ja, natürlich wäre zB ein LFO über CV auch steuerbar zu machen, habe selbst auch CV-LFOs, aber du kannst oder könntest alles sofort um schalten oder ein Tempo musikalisch verdoppeln, fänd ich gut.

Ich schreibe das nur mal als Pro Argument - Anwalt für Speicherbussystem und Patch Memory, welches hoffentlich nicht einer Firma gehört oder einer etwas seltsamen Dachorganisation.
Aaaber ich gönne und wünsche dir natürlich trotzdem Spaß mit deinem Modular ohne Speicher. Dem G2 oder sowas kann ich aber, ähnlich dem Ssystem 1m als Basis viel abgewinnen, nicht nur um live einfach mehrere Abrufe machen zu können sondern würde so eine Speicherung ganz gut finden, die es in einem KOmpaktsynth indirekt über CC Steuerung schon gibt.
Nehmen wir aber an es gäbe eine Reihe sinnvoller selbstgemachter ENV-Presets, so könntest du schneller patchen und im Song mit weniger Warten für dein Publikum glänzen.

Jaja, das ist eine Herausforderung das ohne hinzubekommen - aber wenn es halt technisch machbar wäre, wieso nicht?
 
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Nehmen wir aber an es gäbe eine Reihe sinnvoller selbstgemachter ENV-Presets, so könntest du schneller patchen und im Song mit weniger Warten für dein Publikum glänzen.
Ich glaube, das hier ist einer der Knackpunkte. Ich muss für kein Publikum glänzen. Sowieso nicht und schon erst recht nicht mit dem Modularsystem. Das ist für meinen Privatraum vorgesehen.

Wir reden aneinander vorbei, denke ich. Mit konservativ oder modern, Musik von gestern oder morgen, hat das alles nämlich gar nichts zu tun. Wohl aber damit, da hast Du schon einen Punkt, sich selbst Grenzen zu setzen. Das Problem mit der Kreativität in der heutigen Zeit ist nämlich, dass nicht nur grundsätzlich immer alles geht, sondern meistens auch noch auf 40 unterschiedlichen Wegen. Das macht das Gehirn müde und nimmt einem die Freude am eigenen Schaffen. Es ist alles schon längst viel zu einfach geworden. Das muss jetzt bitte nicht auch noch im Falle modularer Synthesizer passieren - jedenfalls nicht im Falle meines Modularsystems.

Jaja, das ist eine Herausforderung das ohne hinzubekommen - aber wenn es halt technisch machbar wäre, wieso nicht?
Weil nicht alles, was technisch machbar ist, auch eine erstrebenswerte Verbesserung der Lebens- und Schaffensqualität darstellt.
 
Es ist auch für deine Studio-Aufbauten etwas, was so mit einer einfachen DAW als Audio nicht zu realisieren ist. Aus künstlerischen Gründen kann es auch NICHT nötig sein, dennoch ist das was ich vermitteln will eine Möglichkeit die auch im Studio viel bringen würde. Sei es durch Sofortabruf oder auch Morphing zwischen 2 Speicherzuständen, was ich bei Modular sogar noch deutlich besser und sinnvoller finden würde als bei Kompaktsynths, wie dem Nord Lead 4 oder A1, die soetwas auch können. Aber eben nur als "ganzes" -
Wenn du im G2 das machen könntest, wäre das natürlich auch noch einmal spannender. Da kannst du es nur indirekt patchen wie auf einem klassischen System.

Das was ich hier nicht dir vorwerfen will ist "altmodisch" zu sein sondern nur aufzeigen, welche Vorteile du haben KÖNNTEST.

Stell dir eine Reihe Bandpässe vor, die quasi auf Befehl, Knopfdruck ineinander übergleiten lassen könntest. Ja, das ginge auch mit klassischem Patching, jedoch wesentlich komplexer - wäre Speicher abrufen mit Morph normal, so wäre das etwas was man über die Standardbus-Systeme umsetzen könnte.

Damit wäre ein radikaler Wechsel einiger Module in unterschiedlichen Tempi möglich und natürlich rhythmisch passend zu zB anderen Ereignissen, sagen wir wie ein Wavetable umgestellt wird jeden Takt und die Modulation dazu jedes Viertel. Dann für einen Part im Song mal 1/16 Triole und dann zurück auf die Viertel um in einem Fill nochmal schnell auf 1/32 zu gehen.

Find ich also sinnvoll.
Nach vorn!

Das Leben verbessert wer es nutzt und sich wünscht, der Rest kann natürlich auch anders, alten Golf fahren zB oder eben auch von Hand - nur brauchst du dann zB einen Multiswitch der zB Waves durchschieben könnte, das beschriebene zu erledigen. Am G2 gab es sowas - aber eben auch nur in Teilen.
Will nur anregen, umgesetzt wird das erstmal eh nicht.
 
Stell dir eine Reihe Bandpässe vor, die quasi auf Befehl, Knopfdruck ineinander übergleiten lassen könntest. Ja, das ginge auch mit klassischem Patching, jedoch wesentlich komplexer - wäre Speicher abrufen mit Morph normal, so wäre das etwas was man über die Standardbus-Systeme umsetzen könnte.

Damit wäre ein radikaler Wechsel einiger Module in unterschiedlichen Tempi möglich und natürlich rhythmisch passend zu zB anderen Ereignissen, sagen wir wie ein Wavetable umgestellt wird jeden Takt und die Modulation dazu jedes Viertel. Dann für einen Part im Song mal 1/16 Triole und dann zurück auf die Viertel um in einem Fill nochmal schnell auf 1/32 zu gehen.
Ja, das klingt schon interessant. Aber das kann man mit Software innerhalb der DAW alles machen und noch dazu ganz einfach. Man kann auch einfach die einzelnen Schnipsel aufnehmen mit einem ganz simpel strukturierten Hardware-System und sie dann als Samples in der DAW hintereinander "kleben", ohne dafür einen einzigen Bandschnitt von Hand setzen zu müssen. ;-) ...

Das wäre natürlich nicht live ... und ich denke, hier ist eben Dein Punkt. Du gehst als live spielender Musiker von Live-Situationen aus. Und das ist ja auch vollkommen ligitim. Aber ich habe mit meinem System ganz andere Ziele.

Ich möchte mir die Freude an den nicht speicherbaren Synths eben nicht verderben lassen. Je mehr Kompromisse man macht, je mehr Abkürzungen man wählt, desto beliebiger und banaler wird auch wieder alles. Das haben wir in den letzten Jahrzehnten doch längst alles hinter uns. Und es war eine Sackgasse. Und jetzt das böse Wort: Denn das kann "die KI" im Zweifel sowieso besser als wir "Kohlenstoffeinheiten".
 
Nein, kann man nicht, wirklich nicht. (das klingt leider schon wieder so absolut - ist aber nur eine Meinung dazu, also meine "private".
denn auch in den Modular-Soft-Synths kann man die Parameter bisher noch nicht so pro Modul speichern und wechseln, zumal es auch denkbar wäre, dass diese Artefakte erzeugen könnten.
Was geht ist Controller zuweisen und das ein bisschen zu tun, aber nicht so wie ich es meinte oder erklärt habe.

Doch, das wäre live möglich aber auch im Studio als etwas, was einfach eine Besondersheit wäre für diese Speicherbaren™.
Wie gesagt - es müsste schon geprüft werden wie schnell sowas geht und ob ein Morph möglich wäre. Aber das würden sicher die Hersteller entsprechend tun und bewerben. Es kann sein, dass es alles gibt, bis hin zu Modulen die knacksen beim umschalten oder sowas.

Wieso verderben? Das eine kleine Vision da ist zerstört doch auch keine Musik oder Ideen der aktuellen oder vergangenen Welt? Ich möchte niemanden etwas mies machen damit, nur zeigen, was noch möglich wäre.

Das gilt natürlich auch für die Leute, die ab einer Menge Module oder Geräte die Kontrolle verlieren. Für die hätte ich dann das ZEN der Konzentration auf ein selbst zusammengestelltes kleines gutes Modulsystem wie mein Dauerthread es zeigt. Halte das auch für ein gutes Projekt das zu tun, aber danach kann der Martingore™ wieder ins Studio und dann andere Systeme zusammenschrauben und das dann zum nächsten DM Konzert mitbringen, wenn die KI sie nicht ersetzt haben durch Abbatare.
 
Nein, kann man nicht, wirklich nicht.
Doch, kann man. Du kannst doch heute jedes beliebige Audio-Schnipsel aufnehmen, quantisieren, hintereinander kleben oder auch überblenden. Und das ist sehr einfach. Ich sehe nicht, was Du mit Deinem Ansatz machen willst, was im hybriden Studio nicht längst auf vielerlei Wegen möglich wäre. Aber vielleicht verstehe ich auch nicht, was genau Du machen möchtest.

Modularsysteme mit speicherbaren Parametern der Klangerzeugung würden mir die Freude an Modularsystemen verderben.

Das eine kleine Vision da ist zerstört doch auch keine Musik oder Ideen der aktuellen oder vergangenen Welt? Ich möchte niemanden etwas mies machen damit, nur zeigen, was noch möglich wäre.
Natürlich. So habe ich das aber auch nicht gemeint. Wenn ein Bedarf da ist, sollte es dieses zusätzliche Angebot geben. Aber es ist aus meiner Sicht wenig Bedarf danach da. Und es konterkariert eben den - aus meiner Sicht - eigentlichen Sinn - warum man heute noch Musik mit einem analogen Modularsystem machen möchte.

Das gilt natürlich auch für die Leute, die ab einer Menge Module oder Geräte die Kontrolle verlieren. Für die hätte ich dann das ZEN der Konzentration auf ein selbst zusammengestelltes kleines gutes Modulsystem wie mein Dauerthread es zeigt.
Kleine Systeme finde ich durchaus auch gut. Ist wieder ein anderer Ansatz. Mein System ist eher auf "groß", "Workstation", "kann alles, sogar Polyphonie" ausgelegt. Aber ich mag auch die kleinen Dinger. Was hälst Du z.B. vom Erica Synths Pico System 3? Das hat ja auch begrenzte Speichermöglichkeiten - zumindest für die Verbindungen.

Mein eigenes System ist ein Traum-Synthesizer, der genau das hat, was ich immer schon wollte, aber mit den vor-konfigurierten Synths so nicht bekommen konnte. Da gibt es verschiedene Teil-Bereiche: ein vierstimmig polyphones System, ein "halbes" Mixtur-Trautonium (mit nur einem Manual), einen experimentellen duophonen Mono-Synth mit jeweils resonantem Hi- und Lo-Pass. Sample-Drums, eine monophone "Hilfs-Lead-Stimme" und eine monophone Bassstimme sowie mehrere Sequencer, Clock-, Random- und Logik-Module, ausschließlich analoge Effekte (BBDs, Chorus, Spring Reverb, Phaser) und diverse Hilfs-Module. Dazu drei Keyboard-Tastaturen und ein Ribbon-Controller.
 
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ich glaube ich konnte nicht vermitteln, dass Audiosignal aufnehmen nicht identisch mit Steuerung von DAW aus ist, besonders wenn man die erwähnten Programmwechsel und ParameterMorphs nicht wie eine Schere sieht, die ab da jetzt einen anderen statischen Sound erzeugt.

Ich möchte nichts, nur die Möglichkeit zeigen, die Speicherung haben KANN, wenn man sie musikalisch nutzt und nicht nur als Abruf von Settings.
Stell dir vor du könntest Einstellungen von Hüllkurven mittels Sequencer abrufen indem der eben den ENVs (gezielt und unterschiedlich im Timing) verschiedene und genau gesetzte Sequencer vorlegst. ggf. geht es auch mal in den Audiobereich oder in 1/32 oder sowas - das wird schon aufnehmbar aber das wäre das Gegenstück zu einem Multimode Modsequencer, es kann weit mehr als ein paar Waves tauschen oder sowas sondern eben komplett radikal unterschiedliche Zustände abrufen innerhalb einer Partitur, eines Plots.

Es gibt sowas noch nicht als Musik - stell dir einfach vor, du könntest an einem Synth Teile des Synths radikal ändern und damit den Klang sofort verändern. Das ist krasser als das was es bisher gab. P-Lock bis Morph - dh - mal könnte ein Perkussiver Klang in einen langen Pad-Stil übergleiten und sagen wir eine Modulation von dezent per Sägezahn wabern bis mehrfach schneller plötzlich einen neuen Klang auflagern um danach in ein Rechteck zurück zu fallen, was wieder so langsam ist wie es vorher war. Nur so als Beispiel.

Das ist etwas was keine DAW kann sondern der Synth können muss. Um das aufzunehmen müsstest du quasi alle Elemente auf CCs mappen und die jeweils ständig ändern. Mit dem Modulspeicherbus System müsstest du nur einer Quelle wie LFO oder Stepsequencer oder sowas sagen - stell mal den Speicher um oder morph ihn in Zeitabstand X in den anderen über.

Stell dir das mit Festfilterbänken vor, das wäre ein ziemlicher Hammer an dem was raus kommt. Wenn eine FFB eben so ein paar Speicher hätte und du schickst nur einfach Noise rein, hast du eine richtige Noise-Landschaft! Das kannst du mit DAW nur tun, wenn du jeden einzelnen Schritt aufnehmen würdest, unbesehen der Module davor oder danach - die sicher auch noch was tun und außerhalb des Flows sein würden bei DAWs. Also Bandmaschine-Schnitt-Situation plus X.

Ich mag das erste Pico System was Erica anboten, zu sehen als Bild im "Kleine Modulars" Thread - mit dem hab ich sehr viele Aufnahmen gemacht, einige davon hab ich auch live genutzt, sehr cool - hat Grenzen und geht natürlich in die Richtung viel Zeug weil viele Module - nicht aber in Richtung Speicher und Beweglichkeit. Aber genau mein Ding, weil ich mag lieber kompakt und nicht so riesig. Also - große Liebe für das Pico-System!! Das 3er hatte ich nie hier, das 2er war super, denke aber das 3er würde ich ebenfalls mögen.
 
ich glaube ich konnte nicht vermitteln, dass Audiosignal aufnehmen nicht identisch mit Steuerung von DAW aus ist, besonders wenn man die erwähnten Programmwechsel und ParameterMorphs nicht wie eine Schere sieht, die ab da jetzt einen anderen statischen Sound erzeugt.
Vielleicht bin ich zu dumm. Aber die Programmwechsel und Parametermorphs lassen sich doch immer auch in Audio-Aufnahmen einzelner kleiner Abschnitte des resultierenden Audio-Signals abbilden. Und man kann doch genauso gut die einzelnen Teile aufnehmen und entweder schneiden oder überblenden. Der Effekt müsste doch der gleiche sein mit viel weniger Aufwand? Jedenfalls aus der Perspektive des "Heimstudio-Menschen" gedacht, nicht des Live-Musikers.

Zugeben muss ich, dass der Ansatz natürlich spannend sein könnte, das eben "live" zu machen. Aber die Idee der Speicherung verwässert das "analoge" Gesamtkonzept. Und dagegen habe ich nun einmal einen Widerwillen. Der mag irrational sein. Aber es geht hier um Musik, es geht auch um Leidenschaft. Daher sind "rationale" Argumente nur bedingt wirkungsmächtig.

Stell dir das mit Festfilterbänken vor, das wäre ein ziemlicher Hammer an dem was raus kommt. Wenn eine FFB eben so ein paar Speicher hätte und du schickst nur einfach Noise rein, hast du eine richtige Noise-Landschaft! Das kannst du mit DAW nur tun, wenn du jeden einzelnen Schritt aufnehmen würdest, unbesehen der Module davor oder danach - die sicher auch noch was tun und außerhalb des Flows sein würden bei DAWs. Also Bandmaschine-Schnitt-Situation plus X.
Und eine Festfilterbank mit beliebig per Controller steuerbaren Einstellungen soll es als Plug-In für die DAW noch nicht geben? Kann ich mir eigentlich kaum vorstellen.
 
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Ich gebe hier mal auf, weil ich glaube erklärt zu haben was geht - das muss man nicht annehmen aber ich denke nicht, dass es wirklich realistisch mit DAw geht- Wäre wie wenn man den Modsequencer von Human League damals mit Bandmaschine nachgebaut hätte - kann man, ist aber sehr unspielerisch und ..
glaub ich also nicht.
 
Ich gebe hier mal auf, weil ich glaube erklärt zu haben was geht - das muss man nicht annehmen aber ich denke nicht, dass es wirklich realistisch mit DAw geht- Wäre wie wenn man den Modsequencer von Human League damals mit Bandmaschine nachgebaut hätte - kann man, ist aber sehr unspielerisch und ..
glaub ich also nicht.
Der Vergleich erschließt sich mir nicht. Aber es kann natürlich sein, dass ich einfach nicht richtig verstehe, worauf Du hinaus willst.

Nichts für Ungut.
 
so geht es mir auch ;-)
ist aber nicht so wichtig, weil es gerade nicht weiter bringt - also irgendwen. Ist nicht schlimm - aber ein Zeitpunkt wo man das einfach so stehen lässt für andere. Es ist ja eh theoretisch.
 
ich denke nicht, dass es wirklich realistisch mit DAw geht
So ist es. Kabelverbindungen lassen sich nun einmal nicht digital speichern, woran auch die tollste DAW nichts ändert. Ein Audiosignal ist kein Patchspeicher, auch daran ändert eine DAW nichts. Wer das schon nicht versteht, wird es erst recht nicht anderen beibringen können.
 
"Teillösung" ist das richtige Wort. Solange man die bestehende Verkabelung nicht ändert und niemals ein neues Modul hinzufügt, funktioniert es. Das ist aber nicht der Sinn von Modularsystemen, da kauft man sich dann besser einen "normalen" Synth.
 
stimmt! es ist zwar immer interessant sich Gedanken über das Problem zu machen, ich glaube aber, dass es keine praktikable Komplettlösung gibt. Das heisst aber nicht, dass Switchmatrixen oder speicherbare Patchbays sinnlos sind. Für Teile des Gesamtpatches kann das schon sehr cool sein. Wenn das aber das gesamte Patch abdecken soll wäre mir der Aufwand beim Patchen zu hoch (Ist schon hoch genug) und die ohnein schon schwierige Übersichtlichkeit würde durch den immensen Kabelaufwand total abhanden kommen.
 
Wenn im Patch viel mit Rückkopplung(en) passiert, über mehrere Module hinweg, dann können die Ergebnisse sehr sehr unterschiedlich ausfallen auch bei ganz kleinen Änderungen der beteiligten Parameter. Dann kommt man vielleicht sogar nichtmal mehr mit einem Foto des ursprünglichen Patches wirklich zurück.
 
Ich hab jetzt alles gelesen, verstehe aber immer noch nicht den Sinn einer Speicherung von Patches.

An meinem Modularsystem erstelle ich ein neues Patch mit dem gewünschten Sound, arbeite gezielt darauf hin und wenn er fertig ist, wird mein Track (oder die Sequenz recorded. Es erschließt sich mir nicht, warum ich das ein zweites mal tun sollte.
Das nächste mal wird es eben etwas anders, ähnlich vielleicht, aber niemals identisch.
Mal hat die eine Blume auf meiner Wiese 6 Blüten, eine andere Blume hat 7 oder 8 Blüten.
Möchte ich immer nur Blumen mit 5 Blüten haben, dann pflanze ich nicht, sondern kaufe mir Plastikblumen.
Das ist einzigartig und nicht wiederholbar und ich akzeptiere das.

Ich habe mich schon lange damit abgefunden, das viele Dinge im Leben einmalig und nicht wiederholbar sind.
 
Da ich keinen Modular/Eurorack Synth Koffer/Schrank habe, bin ich leider bisher einem kompletten Denkfehler aufgesessen:
Dachte immer die Nichtspeicherbarkeit sei ein „wesentliches“ Merkmal von „Patches“.
🤷‍♂️
 


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