Sollten deutsche Synthesizer Anleitungen englische Begriffe wie Cutoff, Envelopes, etc übernehmen?

Sollten deutsche Synthesizer Anleitungen englische Begriffe wie Cutoff, Envelopes, etc übernehmen?


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Ein Deutschlehrer hat möglicherweise eine andere Sicht der Dinge.
Wie @Horn sagt, möglich, aber auch von mir, klares Nö. Zum Studium dieser Lehrkräfte gehören Anteile aus Literatur und Linguistik. Beides zeigt, dass Sprache stets im Fluss und Wandel ist. Dazu: Ob Fachsprache vor lateinischen, altgriechischen oder in Punkto Synthesizern englischen Begriffen strotzt, das ist völlig egal - es passiert einfach. Ich denke dann immer an den grandiosen Leserbrief in der FAZ vor Ewigkeiten, als irgendein Beschützer der deutschen Sprache entgeistert auf das „Denglisch“ schimpfte und die schöne Pointe, fremdsprachige Vokabeln dürfen nicht sein, „für alle diese Begriffe hat das Deutsche geeignete Synonyme!“ setzte. Laien verstehen den Begriff „Bandpassfilter“ sowieso weder auf Deutsch noch auf Englisch.
 
Anleitungen mit etwas Humor sind wirklich gut. Da hat Waldorf mit Tante Ernas Kommode beim microWave, und dem Hinweis auf die Gummifüße zur Vermeidung von Kratzern, die Messlatte hoch gehängt. Noch beim Waldorf WAVE war die deutsche Version von Claudius Brüse etwa so spaßig, wie ich mir eine Dienstanweisung für Finanzbeamte vorstelle. Die englische Version war hingegen deutlich lockerer.

Problem ist aber in Sachen Humor, dass man diesen getrennt für die deutsche und englische Version einbauen muss. Denn Wortspiele kann man schlecht oder garnicht übersetzen.
 
Liebe Lesende, heute beschäftigen wir uns mit einem Gesichtspunkt der Klangzusammenstellung (syn-these), über welchen Hardgesottene womöglich ihren Gesichtserker (Nase) rümpfen werden. Wir verwenden unser Filter als eigenständigen Schwingungsgeber, indem wir es bis zur Selbstschwingung rückkoppeln und dann seine Kennfrequenz mit einer Spannungsquelle entlang der Oktavbandbreite ungestalten. Der so erhaltene Buchtwelle (Sinus) mit einem Umgestaltungsverzögerer (Glide) gespielt, lässt sich vorzüglich zum hervorgetretenen Einzelspiel (Solieren) in gruppenmusikalischer Umgebung (Band) verwenden.

(Bearbeitet:) zum hervorgetretenen Einzelspiel (Solieren) in gruppenmusikalischen Darbietungen (Kneipengig mit der Band) verwenden.
 
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Wenn Bob halt Hans gewesen wär würde man im englischen vielleicht die deutschen Begriffe verwenden. Historisch finde ich es aber nachvollziehbar, zumindest bei der subtraktiven Synthese, da ist Moog halt immernoch der Maßstab und wenn man so klingen will, dann benennt man es auch so.
Jedenfalls meine Meinung.
Außerdem dürften die meisten hier ja auch in englischen Foren unterwegs sein bei selteneren Gerätschaften, in der Snyhtesizer Welt ist englisch die Fachsprache so wie Latein in der Medizin.

Deutsche Begriffe hätten allerdings so etwas Kraftwerk- Musikarbeitermässiges, damit könnte ich mich schon auch anfreunden. Sagt einfach Bescheid, wie wir in Zukunft reden.
 
Beim Schreiben einer Anleitung stellte ich mir diese Frage.

Wieso?

Begriffe, die sich etabliert haben, sollte man als solche weiterverwenden, weil alternative Wortschöpfungen u. U. unhandlich, unfreiwillig komisch oder schlichtweg nicht verständlich sind.

Solange da nicht so ein scientologisches Hybridkauderwelsch aus irgendwelchen semantisch komplett neu besetzten Begriffen und Internsprech entsteht, ist alles gut -- schlimm wird es erst bei ausgemachtem Schwachsinn wie händisch (manually) oder taff (tough), der auf Deibel komm raus ins Deutsche gezwungen wird.

Dafür gibt es immer noch von Hand und hart/zäh.

Heute ist doch CSD.

Ach?

Schon wieder?

Irgendwo ist gefühlt immer CSD.

Die Homos feiern während der Nerd noch den Duden wälzt.

Ich schmeiß mich jetzt in meine Lederhosen und ab zur Kinky Party (meinte die geil perverse Fete)

Immer schön safe stayen.

Stephen
 
Für Anfänger finde ich es schon hilfreich, wenn sowohl der englische als auch der deutsche Begriff gelernt werden - in sofern würde ich für ein Glossar oder gemeinsame/abwechselnde Nennung plädieren (wenn letzteres die Sache nicht zu sehr aufbläht). Letztendlich nutzt man auch unter "Fachleuten" m.E. querbeet die deutsche oder die englische Bezeichnung (ich lese hier genauso oft "Wellenform/Schwingungsform" wie "Waveform" oder Hüllkurve wie Envelope. Gibt natürlich Ausnahmen: Attack/Decay/Sustain/Release wird eher selten ins deutsche übersetzt).

Was mich als Anfänger mehr genervt hatte war, wenn Hersteller unbedingt ihr eigenes Süppchen kochen müssen: EG/MG bei Korg(?) oder TVA/TVF bei Roland ...
 
Wie sollte eine Synthesizer-Anleitung mit den englischen Begriffen wie Cutoff, Envelopes, Display, Velocity etc. umgehen?
Sollte stattdessen z.B. Filtereckfrequenz, Hüllkurven, Anzeige und Anschlagsstärke verwendet werden?
Oder sind die allgemein für alle, auch Anfänger als englische Worte kein Problem?
Erzeugen Übersetzte Begriffe vielleicht eher für Verwirrung, weil es auf dem Synthesizer anders drauf steht? Aber das könnte man ja mit einem Glossar in dem die englischen Wörter alle übersetzt sind ggf. ausgleichen.

Ich frage für einen Freund ;-)
Kommt drauf an was da erklärt werden soll: das Userinterface oder die Funktion dahinter.
 
Anleitungen lese ich meistens auf englisch, da sie dann meistens auch aktueller oder vollständiger sind...
 
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Vorweg was gar nicht geht: Anleitungen in denen nicht alles nach Sprachen getrennt in eigenen Kapiteln vorliegt sondern jeder Punkt in jeder Sprache auf einer Seite ist. Das ist immer komplett unübersichtlich.

Ob Hüllkurve oder Envelope, Anschlagstärke oder Velocity, das versteht man doch jeweils beides, da habe ich kein Problem mit. Filtereckfrequenz oder ähnliches anstatt Cutoff ist etwas umständlich.
Ein Bildschirm beschreibt finde ich immer etwas größeres, also zb bei einem PC der Bildschirm. Das englische Wort für Bildschirm finde ich da wäre eher Monitor, Display ist finde ich etwas kleineres zb Handy oder das darstellende Bauteil im Bildschirm. Daher ist bei einem Synthesizer wohl das Wort Display oder Anzeige passend, höchstens bei sowas wie einem Iridium könnte man vielleicht von Bildschirm sprechen.

Ansonsten ist mir das eigentlich egal, ich kann mit der englischen und der deutschen Anleitung etwas anfangen, meistens sind die englischen Begriffe geläufiger.
 
Als ich Anfang der 80er mit Elektronik Bastlerei anfing, hatte ich englischsprachige Datenbücher etc. Zur Verfügung.
Als ich dann mit Computern anfing, das selbe Spiel, und hier kam hinzu das die Programiersprachen auch auf englisch basieren.
Als das Internet kam war ich glücklich das eine gemeinsame Sprache zum Austausch bestand, solange ich die Franzosen ignoriert konnte.
Kulturelle Vielfalt und nationale Vibes hin und her, wenn sich ein internationaler gemeinsamer Nenner für Kommunikation findet, sollte man ihn fördern und Nutzen.
Nur so geht’s gemeinsam voran
 
Vorweg was gar nicht geht: Anleitungen in denen nicht alles nach Sprachen getrennt in eigenen Kapiteln vorliegt sondern jeder Punkt in jeder Sprache auf einer Seite ist. Das ist immer komplett unübersichtlich.
Das findet man besonders beim großen B. Ist wirklich blöd und ist definitiv nicht mein Ding. Da wird dann auch nur eine Abbildung für alle Sprachen genutzt. Spart Papier. Aber im Zeitalter der Anleitung per PDF ist das auch vollkommen unnötig. Da kann man leicht verschiedene Sprachversionen getrennt voneinander anbieten.
 
der "filter" ist auch nicht wirklich deutsch, er ist mit dem filz verwandt und hieße auf deutsch etwa "durchreiter", "durchseiher" oder einfach nur "sieb".

die übersetzung von "velocity" zu "anschlagsstärke" ist übrigens sehr interessant, denn in der theorie besteht der zusammenhang zwischen diesen beiden größen nicht zwingend - und ganz konkret besteht das problem, das wenn man "anschlagsstärke" dazu sagt, man dann kein wort mehr für den zustand hat, bei dem das eigentliche anschlagen zwar langsam erfolgt, aber dennoch key pressure / poly pressure auslöst.
 
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der "filter" ist auch nicht wirklich deutsch, er ist mit dem filz verwandt und hieße auf deutsch etwa "durchreiter", "durchseiher" oder einfach nur "sieb".
Doch, das Wort "Filter" leitet sich zwar von "Filz" ab, aber das ist tatsächlich ein germanisches Wort. "Deutscher" geht es also nicht. Dass das Wort im Mittelalter als "filtrum" auch ins Vulgärlatein überging, ändert nichts daran, dass hier die Herkunft germanisch ist.

Bei dem Wort gibt es zwischen dem Englischen und dem Deutschen ja sowieso auch kein Übersetzungsproblem.

die übersetzung von "velocity" zu "anschlagsstärke" ist übrigens sehr interessant, denn in der theorie besteht der zusammenhang zwischen diesen beiden größen nicht zwingend
Stimmt. "Velocity" wäre eigentlich die "Anschlagsschnelligkeit". Aber das würde jeden irritieren, der vom Klavier kommt, denn beim akustischen Klavier entscheidet tatsächlich nicht die Schnelligkeit des Anschlags über die Lautstärke, sondern die ausgeübte Kraft beim Anschlag.
 
Oder sind die allgemein für alle, auch Anfänger als englische Worte kein Problem?
Das hängt von dem Bild ab, dass der Hersteller von seiner Zielgruppe hat (Anfänger, Einsteiger, Profis, Hobby-Nerds, Retro-Fans etc.). Bsp:

Als der Matrixbrute rauskam, war öfter zu lesen, dass die dt. Bedienungsanleitung sehr gut sei, weil sie nicht nur das Gerät erkläre, sondern auch die Technik dahinter mit Klangvorstellungen in Verbindung bringe. Ich selber habe wegen dieser Lobhudeleien damals kurz drin gelesen und erinnere mich, dass ich das bestätigen konnte: Die Schreibabsicht verstand unter "Bedienungsanleitung" auch Klangsynthese ein "Stück weit" zu beschreiben. Man wollte also nicht nur eine Funktionsschau für Fachkenner betreiben, sondern auch Synthesizerneulinge oder -noch-nicht-Nerds ermuntern, sich auch mit einem wohhl eher komplexeren Synthesizer zu beschäftigen. Wer in einem Manual gut über Klangsynthese schreibt, kann also auch mögliche Kaufhürden bei Halblaien senken: Wenn Leute (Hobbymusiker!!!) in den Sozialen Medien positiv über Bedienungsanleitungen schreiben und die Synths für mehr als nur Standardsounds nutzen und auf YT stellen, ist das Werbung.

Zitat Matrixbrute-Bedienungsanleitung Überschrift "Hüllkurven": "Hüllkurven sind einstellbare Modulatoren, die, einmal ausgelöst, ihre Steuerspannung im Verlauf mehrerer Phasen über die Zeit ändern. MatrixBrute hat zwei 4-phasige ADSR-Hüllkurven (Attack Decay Sustain Release), sowie eine dritte Hüllkurve (ENV 3), die zusätzlich
über eine Delay-Phase vor den ADSR-Phasen verfügt (Erklärung weiter unten)."

Es geht auch andersrum: Vor diesem Marketinghintergrund – wenn man also ggf. etwas ausführlicher im Manual über Klangsynthese schreiben will – können im Deutschen BEIDE Sprachen sinnvoll eingesetzt werden: Dann schreibt man generell mit englischen Fachbegriffen, führt nun aber zusätzlich Abschnittsweise und themenbezogen die deutsschsprachige Bezeichnung ein (in Klammern). Jetzt kann man im weiteren Textverlauf (Kapitel- oder Abschnittsweise) auch den deutschen Begriff verwenden, um längere Beschreibungen abwechslungsreicher auszuformulieren.

Aber Obacht: Das ist nur zu empfehlen, wenn DEIN deutscher Text NICHT als Ausgangstext für weitere Übersetzungen (zB. ins Englische oder ins Französische) gedacht ist! Denn dann gelten die Regeln für technisches Texten: zB. Konsistenz, Wortidentische Logik, Ein-Satz-eine-Aussage etc. Insbesondere, wenn der Hersteller CAT-Tools verwendet.

Es kann also im Vorfeld sinnvoll sein, zu klären, ob sich ein Konzept für das Erstellen eines Manuals lohnt, oder nicht.
 
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was steht denn auf den Geräten selbst geschrieben ?

das schlimmste was man in ner Anleitung machen kann ist, wenn die Begriffe darin nicht mit ner Bedienoberfläche selbst übereinstimmen.
Das ist dann murks !
 
Doch, das Wort "Filter" leitet sich zwar von "Filz" ab, aber das ist tatsächlich ein germanisches Wort. "Deutscher" geht es also nicht. Dass das Wort im Mittelalter als "filtrum" auch ins Vulgärlatein überging, ändert nichts daran, dass hier die Herkunft germanisch ist.

umgekehrt geht auch? wer macht denn sowas.*) :)

hab mal im etümülogischen nachgeschaut: das sagt, dass das mittellateinische filtrare aus dem französischen entlehnt sei.

demnach verstoßen die engländer also gegen das urheberrecht von napoleon.


*) sagt jemand, dessen familienname ebenfalls im 17. jahrhundert lateinisiert wurde.
 
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demnach verstoßen die engländer also gegen das urheberrecht von napoleon.
Jetzt, wo die Briten aus der EU ausgetreten sind, könnte qwave Technisches Denglisch™ als kulturelle Aneignung fremder, ausgebeuteter Völker verstehen und englische Begriffe generell ablehnen. Nur so, um auch mal ein bisschen am Rande des Off-Topic zu surfen.
 


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