Oder sind die allgemein für alle, auch Anfänger als englische Worte kein Problem?
Das hängt von dem Bild ab, dass der Hersteller von seiner Zielgruppe hat (Anfänger, Einsteiger, Profis, Hobby-Nerds, Retro-Fans etc.). Bsp:
Als der Matrixbrute rauskam, war öfter zu lesen, dass die dt. Bedienungsanleitung sehr gut sei, weil sie nicht nur das Gerät erkläre, sondern auch die Technik dahinter mit Klangvorstellungen in Verbindung bringe. Ich selber habe wegen dieser Lobhudeleien damals kurz drin gelesen und erinnere mich, dass ich das bestätigen konnte: Die Schreibabsicht verstand unter "Bedienungsanleitung" auch Klangsynthese ein "Stück weit" zu beschreiben. Man wollte also nicht nur eine Funktionsschau für Fachkenner betreiben, sondern auch Synthesizerneulinge oder -noch-nicht-Nerds ermuntern, sich auch mit einem wohhl eher komplexeren Synthesizer zu beschäftigen. Wer in einem Manual gut über Klangsynthese schreibt, kann also auch mögliche Kaufhürden bei Halblaien senken: Wenn Leute (Hobbymusiker!!!) in den Sozialen Medien positiv über Bedienungsanleitungen schreiben und die Synths für mehr als nur Standardsounds nutzen und auf YT stellen, ist das Werbung.
Zitat Matrixbrute-Bedienungsanleitung Überschrift "Hüllkurven": "Hüllkurven sind einstellbare Modulatoren, die, einmal ausgelöst, ihre Steuerspannung im Verlauf mehrerer Phasen über die Zeit ändern. MatrixBrute hat zwei 4-phasige ADSR-Hüllkurven (Attack Decay Sustain Release), sowie eine dritte Hüllkurve (ENV 3), die zusätzlich
über eine Delay-Phase vor den ADSR-Phasen verfügt (Erklärung weiter unten)."
Es geht auch andersrum: Vor diesem Marketinghintergrund – wenn man also ggf. etwas ausführlicher im Manual über Klangsynthese schreiben will – können im Deutschen BEIDE Sprachen sinnvoll eingesetzt werden: Dann schreibt man generell mit englischen Fachbegriffen, führt nun aber zusätzlich Abschnittsweise und themenbezogen die deutsschsprachige Bezeichnung ein (in Klammern). Jetzt kann man im weiteren Textverlauf (Kapitel- oder Abschnittsweise) auch den deutschen Begriff verwenden, um längere Beschreibungen abwechslungsreicher auszuformulieren.
Aber Obacht: Das ist nur zu empfehlen, wenn DEIN deutscher Text NICHT als Ausgangstext für weitere Übersetzungen (zB. ins Englische oder ins Französische) gedacht ist! Denn dann gelten die Regeln für technisches Texten: zB. Konsistenz, Wortidentische Logik, Ein-Satz-eine-Aussage etc. Insbesondere, wenn der Hersteller CAT-Tools verwendet.
Es kann also im Vorfeld sinnvoll sein, zu klären, ob sich ein Konzept für das Erstellen eines Manuals lohnt, oder nicht.