the acid test schrieb:
Ich denke, wenn jemand mit Musik sein Geld verdient das ist das sein Job und eine Art von Dienstleistung.
Mich stört in dieser Diskussion die These, ein Musiker sei ein "Dienstleister" - das halte ich für
falsch.
Ein (für mich) guter Musiker sollte ein Künstler sein - und kein Kunsthandwerker (analog zu Dienstleister) - jemand, der etwas macht wonach sich die Leute die Finger lecken; etwas, was nur er kann - und eben NICHT als "Dienstleistung" gemessen werden kann (schließlich mal ich mir meinen Rembrandt auch nicht selber, gelle?).
Es gibt schon mehr als genug schlechte bis mittelmäßige Musiker, die sich wahlweise hinter einem "Hallo Leute - seid Ihr gut drauf? E'vrybody clap Your Hands" oder einem 2-Stunden-am-Stück-Knöpchendrehen-und-Sequencer-einschalten verstecken - daß diese dann als "Dienstleister" nur mäßig bis nix verdienen, wundert mich nicht - weil sie genau der Erwartungshaltung des Publikums oder des Clubbetreibers entsprechen - langweilig, habe mir immer einen Spaß daraus gemacht in der Disco meinen Kumpels den nächsten Break anzuzählen - in 90% aller Fälle lag ich genau richtig
Es gibt eben weiterhin nur wenige Musiker, die ich wirklich als Künstler betrachten würde - trotz Demokratisierung der Musikproduktionsmittel (durch Digitalisierung) - und diejenigen, die sich zum Unterhaltungskasper machen, sind es in meinen Augen selbst schuld und jammern, daß sie nix verdienen ...
Klingt zwar arrogant, ist aber mein Anspruch an meine eigene Musik - ich bin weiterhin der festen Überzeugung, daß man immer noch von Musik leben kann, wenn man etwas besonderes macht, ich wiederhole: Etwas, wonach sich die Leute die Finger lecken und keine 10,- EUR Eintritt kostet - sondern aus Prinzip eher 100,- EUR.
Die Hoffnung stirbt zuletzt ...