Sinn der Notenschrift in der heutigen Zeit

Kannst du Noten lesen?

  • Ja, gut

    Stimmen: 26 32,9%
  • So lala

    Stimmen: 31 39,2%
  • Nein, möchte es aber lernen

    Stimmen: 4 5,1%
  • Nein, brauch ich nicht

    Stimmen: 17 21,5%
  • Enthaltung

    Stimmen: 1 1,3%

  • Umfrageteilnehmer
    79
  • Umfrage geschlossen .
Auch mit Deinem "nö" kann ich nichts anfangen, denn in einem Thread namens "Sinn der Notenschrift in der heutigen Zeit" wird natürlich das "Für & Wider der Notenschrift" diskutiert.
Nö, das für und wider hat hier noch keiner diskutiert. Vielleicht weil es darüber nichts zu diskutieren gibt. Notenschrift zu können ist nicht schmerzhaft und erleichtert, wie bereits hier im Thread genannt, die Reproduktion und das Zusammenspiel. Wer das nicht als Schwerpunkt seiner musikalischen Ergüsse sieht, da fallen Noten ja/nein weniger ins Gewicht. Auch Urlaub im Ausland macht mit dem Können der Sprache diesen sicher zu einem größeren Erlebnis. Mit Hände und Füße reden geht aber auch, auch wenn ich es selber etwas unhöflich finde.

Ich weiß nicht, warum Du das unter einem Zitat von mir erwähnst, denn ich habe nicht behauptet, dass das jemand in Frage stellen würde.
Weil ich den Eindruck hatte, du die Notenschrift auf eine Stufe mit Lesen- und Schreibkönnen stellst. Diesen Stellenwert hat, aus meiner Sicht, dass lesen und schreiben können von Noten bei weitem nicht.

@Mitarbeiterinfo wenn du einen Neuling in einem Musikerboard, der von sich sagt keine Noten zu können, begrüßt mit "Noten werden überbewertet", so habe ich das als Anlass gesehen, per Umfrage die Noten-Alphabetisierungs(-bereitschafts-)rate in diesem Board zu ermitteln. Nicht ohne meine Meinung dazu kundzutun, worüber sich vortrefflich streiten ließe

Ich glaube, wir haben ein Kommunikationsproblem. So Sender <> Empfänger mäßig. Nur warst du nicht als Empfänger gedacht. Meine Botschaft an einem Neuling der sagt keine Noten zu können: Hey, mache dir keinen Kopf drum, ist nicht schlimm.

Vortrefflich streiten? Du hast mich zitiert, nun hast du mich an der Backe. :sowhat: ;-)
 
Die letzten Beiträge #29 und #30 beschreiben ganz gut, woran es bei mancher Kommunikation oder einordnung einer Meinung scheitert.

Dieses Hintergrundwissen ist wichtig, wie ein einfaches "Das klingt doch gut" zu verstehen ist.
 
Die letzten Beiträge #29 und #30 beschreiben ganz gut, woran es bei mancher Kommunikation oder einordnung einer Meinung scheitert.

Dieses Hintergrundwissen ist wichtig, wie ein einfaches "Das klingt doch gut" zu verstehen ist.
Ja, da bin ich ganz bei dir. Harmonielehre erleichtert vieles erheblich. Aber es geht hier um die Notenschrift an sich. Das wird immer wieder in den Beiträgen durcheinander gewürfelt. Notenschrift und Harmonielehre passen super zusammen, aber nicht wie linker und rechter Schuh, eher wie Socken und Schuhe. Ergänzen sich prima am Fuß, sind aber schon verschieden.
 
Diskutiert man das Für & Wider der Notenschrift, wird gerne darauf verweisen, dass eine Entwicklung und Weitergabe von Musik ja auch ohne Notenschrift möglich sei.
Wer interessiert sich denn morgen noch für die Musik von heute?
Bei vielen Stücken wäre es doch nur schade um das Papier.
 
Noten sind nicht nur eine Kulturtechnik, sondern auch sehr "demokratisch". Man muss nicht erwählt sein, einem gaelischen oder balinesischen Schamanen 10 Jahre die Tasche zu tragen, um mündlich einen Teil der hohen Kunst des mikrotonalen Gesinges und Gebimmels mitzukriegen, nee, man schnappt sein Casiotone, geht in die Stadtbibliothek Wanne-Eickel und steckt die Nase in Bücher + Noten.

Was für einen Wert Noten für die Weitergabe und damit die Wirkung haben, kann man zB am Barockkomponisten Stölzel sehen: Damals höher geschätzt als Bach, mit mehr Werken und Aufführungen (selbst Bach dirigierte in Leipzig zu einem Hochamt ein Stück Stölzels statt eines eigenen) - und heute kennt ihn niemand mehr. Grund: Großteil des Werks ist verschollen...

Schätze mal, dass auch in Rockpopschlager meist der, der die Noten austeilt, das Sagen hat und in den Credits vorn steht.

Aber natürlich gilt auch hier: jeder so, wie er mag.
 
Wer interessiert sich denn morgen noch für die Musik von heute?
Bei vielen Stücken wäre es doch nur schade um das Papier.
Es gibt etliche zeitgenössische Musik z.B. für Orchester, die der Weitergabe wert wäre, und wofür die die Notenschrift ideal ist.

Von den Werken früherer Jahrhunderte einmal ganz abgesehen: Man versuche sich vorzustellen, wie z.B. Beethovens Symphonien ohne Notenschrift weitergegeben werden sollten.
 
Hätte es schon immer Bildschirme und DAWs gegeben, wäre nie die klassische Notenschrift entstanden. Es ist eine Weiterentwicklung, dass wir auf Bildschirmen mehr Möglichkeiten haben. Pianorolle muss man auch lesen können. Wenn da jemand etwas "vom Blatt" spielen will ist das nicht weniger anspruchsvoll. Es ist nur die Schrift. Daraus lässt sich kein Tiefgang ableiten. Man kann auch der deutschen Schrift mächtig sein, und schafft gleichzeitig lyrisch nicht ansatzweise etwas auf Goethes Niveau. Beethovens 9. ist in der Pianorolle genauso eindrucksvoll und Scooter in Notenschrift immer noch ne Frechheit.
 
Hätte es schon immer Bildschirme und DAWs gegeben, wäre nie die klassische Notenschrift entstanden. Es ist eine Weiterentwicklung, dass wir auf Bildschirmen mehr Möglichkeiten haben. Pianorolle muss man auch lesen können. Wenn da jemand etwas "vom Blatt" spielen will ist das nicht weniger anspruchsvoll. Es ist nur die Schrift. Daraus lässt sich kein Tiefgang ableiten. Man kann auch der deutschen Schrift mächtig sein, und schafft gleichzeitig lyrisch nicht ansatzweise etwas auf Goethes Niveau. Beethovens 9. ist in der Pianorolle genauso eindrucksvoll und Scooter in Notenschrift immer noch ne Frechheit.
Man kann eine Pianorolle nicht vom Blatt spielen. Außerdem ist sie im Verhältnis zur klassischen Notenschrift sehr unübersichtlich. Daher werden Noten nach wie vor benötigt, wenn man mit einem größeren Ensemble (Orchester, Big-Band etc.) gezielt Musik machen will.
 
Es gibt etliche zeitgenössische Musik z.B. für Orchester, die der Weitergabe wert wäre, und wofür die die Notenschrift ideal ist.

Von den Werken früherer Jahrhunderte einmal ganz abgesehen: Man versuche sich vorzustellen, wie z.B. Beethovens Symphonien ohne Notenschrift weitergegeben werden sollten.
Ich bezog das nicht aif Klassik, sondern auf typische U-Musik von heute.
Würde es Sinn machen, Schranzgeballer in Noten zu setzen?
Oder Modern Torkeln?
Wen interessiert das in 100 Jahren noch?
 
Die Notenschrift ist nur ein weiteres Medium um so etwas abstraktes wie Musik
irgendwie in andere Hirne transportierbar zu machen.

Ich habe Komposition studiert und verwende Notation im Alltag kaum noch.
Da ist der Weg "Meine Idee - DAW mit Orchestertemplate - sofortiges Ergebniss"
wesentlich schneller und effizienter.

Notation verwende ich nur noch, wenn ich in
polyphonem Barock- oder Klassikstil schreiben muß, oder um komplexere Modulationen und Stimmsatzkonstruktionen auszutüfteln.

Bei solchen Situationen ist die Übersichtlichkeit einer Partitur ungeschlagen um überzeugende Ergebnisse zu bekommen - das geht dann nicht mehr nur mit Gehör.
Für mich gilt: Sobald es an alte Satzregeln geht, braucht es auch die alten Werkzeuge dazu (Notation - Partitur - Interpretation).

Andersherum kann man z.B. Sequencerkram á la Tangerine Dream (oder z.B. Jazz) zwar notieren, das Ergebniss wird aber unglaubhaft bleiben, weil dieses Medium (Notation) dafür nie gedacht war.

Jedes (musikalische) Zeitalter hat seine Werkzeuge und Herangehensweisen...
 
Weil ich den Eindruck hatte, du die Notenschrift auf eine Stufe mit Lesen- und Schreibkönnen stellst. Diesen Stellenwert hat, aus meiner Sicht, dass lesen und schreiben können von Noten bei weitem nicht.
Ah, danke für die Erklärung. Die Absicht hinter meinem – äh – Gleichnis (?) war nicht, Noten- und Schreibschrift denselben Stellenwert geben zu wollen, sondern zu verdeutlichen, dass die Existenz von Musikkulturen ohne schriftlicher Fixierung der Musik nicht als zwingender Beleg dafür taugen würde, dass unsere Notenschrift verzichtbar sei.
 
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Die klassische Notenschrift ist eigentlich historisch gewachsener Unsinn.

Wenn man heute eine Notenschrift von Grund auf neu konzipieren würde,
würde sie sicher anders aussehen.
 
Die Notenschrift ist nur ein weiteres Medium um so etwas abstraktes wie Musik
irgendwie in andere Hirne transportierbar zu machen.

Ich habe Komposition studiert und verwende Notation im Alltag kaum noch.
Da ist der Weg "Meine Idee - DAW mit Orchestertemplate - sofortiges Ergebniss"
wesentlich schneller und effizienter.
Es macht für mich einen Riesenunterschied, ob ich ein Werk "technisch vermittelt" höre (also die Wiedergabe einer Aufzeichnung/Übertragung über Lautsprecher/Kopfhörer), oder ob ich es live in einem Konzertsaal von einem Orchester aufgeführt erlebe.

Letzteres bedingt im allgemeinen Partituren mit Notenschrift, die von Dirigenten & Orchestern in Konzertsälen interpretiert wird.

Deswegen würde ich es als "Verarmung" empfunden, wenn dies hier…

Hätte es schon immer Bildschirme und DAWs gegeben, wäre nie die klassische Notenschrift entstanden. Es ist eine Weiterentwicklung, dass wir auf Bildschirmen mehr Möglichkeiten haben.

…mitsamt der von @TonvaterJan erwähnten Orchestersimulation in der DAW der Standard werden würde (oder gar schon immer gewesen wäre!): Jedes der so entstandenen Werke gäbe es zum einen nur "aus der Konserve", also per Lautsprecher/Kopfhörer vermittelt, und es würde zum anderen jedes Mal 100%ig identisch klingen. Die Auslegung, der Interpretationsspielraum durch Dirigenten und Orchester, den die Notenschrift nicht nur erlaubt, sondern geradezu herausfordert, würde wegfallen, und damit ein für mich entscheidendes Moment dessen, was musikalischen Kunstgenuß und dessen Entwicklung ausmacht.
 
@kobsen leider gibt es kein einheitliches Format für Pianorolle. Notenschrift ist dagegen Lingua Franca in einem Großteil der Musikszene, indes nicht überall.

@Cee Notenschrift als demokratischer Katalysator, schönes Stichwort.

Ich finde es schon recht schade, dass in einem Forum fūr synthetische Musik kaum Werkstattathmosphäre aufkommt. Hier geht es in der absoluten Mehrheit der Beiträge um Selbstbeweihräucherung, gegenseitige Kränkungen, um Konsum und das Für und Wider von Gear, Zubehör und eigene oder fremde Werke, zum Glück auch etwas um Wissensaustausch, indes leider nicht vorrangig. Nun ja, den Hauptsponsor Thomann freuts, seine Kasse klingelt. Gäbe es eine Community mit dieser Ausrichtung, wäre ich hier längst schon ehemaliges Mitglied. Die drüben im Klavierforum können zwar Noten, die sind ihnen aber heilig. Wer Noten online stellt, der muss mindestens so gut sein wie Bach und Mozart zusammen, will er nicht mit Häme übergossen werden.

Erst @Martin Kraken mit seinem Gemeinschaftsprojekt ist hier vorgeprescht und ich habe gerne zumindest meine MIDI-Version vom @spurkopf'schen Klavierauszug beigesteuert (wennwohl sie mehr Fehler hat als die aus Musescore generierte, kommt sie von Herzen). Aber das Problem von MIDI bleibt das gleiche wie bei anderen Audiomanifestationen, wenn auch nicht so stark, da der Klangaspekt nicht so genau definiert ist: Man lädt es in ein Abspielprogramm und hält das, was es ausspuckt tendenziell für sakrosankt, fertig, schön oder weniger gelungen. Eben weil es gehört wird. Wenn da auffällt, dass das Betonungs- und Tempovariationsmuster immer gleich -- oder gar nicht erst vorhanden -- ist, schlägt sich das unbewusst leicht als Urteil über die Musik nieder. Der Vorschlagscharakter jenseits der Tonhöhen und nominellen Tondauern wird nicht erkannt - auch weil effektive Tondauern und Anschlagstärken einzeln geändert werden müssten, wenn der verwendete Editor keine Sammelauswahlfunktionen und Manipulationen anbietet.

Mit visueller Repräsentation wäre das nicht der Fall, bewusst würde sie dem Auge als Richtschnur dienen, was das Ohr ungefähr hören soll.

Klang und Artikulation sei bewusst Sache des Interpreten. Die Notation würde jeder für sich wie auch immer in sein Gear übertragen, das selbst interpretieren, etwas eigenes beisteuern müssen, initial ist ja noch nichts zu hören.

Allgemeine Notenkenntnisse würden die Battlefrage klären. Statt zu diskutieren, welche Gearfamilie oder Produktionsweise im nächsten Battle beackert werden soll, stellt jemand die besseren Fragmente seiner letzten aufgegebenen bzw. der Öffentlichkeit freigebenen Komposition kurzerhand zur Verfügung, sauber mit den seit jeher für sowas geeigneten Doppeltaktstrichen getrennt, die zugleich auch die Stellen sind, an denen eigenes eingefügt werden kann oder muss. Wie die Partitur in einzelne Stimmen / Spuren aufzutrennen ist, wie diese Spuren konfiguriert werden, welche Stimme sich wie zum Grundpuls verhält (laid back, swing, straight wann wie stark), diesbezüglich hätte der Interpret alle Freiheit. Neue, unnotierte Spuren können beliebig ausgestaltet werden. Nur in der Referenz enthaltene Noten müssten mit ihrer jeweiligen Nachbarschaft melodischer und harmonischer Intervalle, Tonhöhe und Notenwert (nominelle Dauer) im Wettbewerbsbeitrag vorkommen, allein bei der Oktavlage empfähle ich, regelmäßig ein Auge zuzudrücken ... hätte, tätte, Fahrradkette nur drei Euro das Stück.

Zum Glück bleibt das mangels verbreiteter Notenkenntnisse ein Traum. Sobald konkrete Nachbarschaften harmonischer, melodischer Intervalle das Licht der Öffentlichkeit betreten, bekommen sich einander fremde Musiker wegen ungeklärter Urheberrechtsfragen und Plagiatsvorwürfen in die Haare.
 
Jedes der so entstandenen Werke gäbe es zum einen nur "aus der Konserve", also per Lautsprecher/Kopfhörer vermittelt, und es würde zum anderen jedes Mal 100%ig identisch klingen. Die Auslegung, der Interpretationsspielraum durch Dirigenten und Orchester, den die Notenschrift nicht nur erlaubt, sondern geradezu herausfordert, würde wegfallen, und damit ein für mich entscheidendes Moment dessen, was musikalischen Kunstgenuß und dessen Entwicklung ausmacht.
Naja, da ist die DAW ja auch nur die finale Arrangementhilfe...

Das hindert ja nicht daran, das entstandene Werk dann mit Sibelius sauber zu notieren und zur Interpretation freizugeben...

(Davon ab, das heutzutage für 90% der klassischen Stücke Premiere auch gleich Derniere bedeutet)

Selbst absolute Megameister wie Stravinsky, mit unfassbarem Vorstellungsvermögen und Klangfarbenideen nicht von dieser Welt gesegnet, ist durch 4 Revisionen des Sacre gegangen, bevor er zufrieden war (weil einfach bestimmte Strukturen und Farben im Kopf anders waren, als dann in Realität).

Da lob ich mir die heutigen Möglichkeiten durch Computertechnik.
 
Naja, da ist die DAW ja auch nur die finale Arrangementhilfe...

Das hindert ja nicht daran, das entstandene Werk dann mit Sibelius sauber zu notieren und zur Interpretation freizugeben...
Ah, dann habe ich Dich missverstanden, entschuldige – gegen die DAW als "finale Arrangierhilfe" habe ich selbstverständlich nichts, ich hätte nur etwas dagegen, wenn das, was aus der DAW kommt, dann auch gleich als die Endergebnis angesehen wird (um den Begriff "Endprodukt" mit Absicht zu vermeiden).

Denn die Orchestersimulation aus der DAW wird ja nur allzu gerne als Endprodukt (nun aber!) wird, da diese um Größenordnungen günstiger ist als ein in der DAW ausgearbeitetes Orchesterarrangement von einem echten Orchester einspielen zu lassen (wenn wir uns in dem Feld der Gebrauchsmusik für andere Medienprodukte bewegen) – wenn nicht gleich auf Library-Musik zurückgegriffen wird.

(Davon ab, das heutzutage für 90% der klassischen Stücke Premiere auch gleich Derniere bedeutet)
Also wird eins von zehn Stücken neuer Orchestermusik (das verstehe ich unter "heutzutagigen klassischen Stücken") mehrmals aufgeführt? Das ist doch eigentlich eine recht gute Quote, ich hätte mit weniger gerechnet.

Selbst absolute Megameister wie Stravinsky, mit unfassbarem Vorstellungsvermögen und Klangfarbenideen nicht von dieser Welt gesegnet, ist durch 4 Revisionen des Sacre gegangen, bevor er zufrieden war (weil einfach bestimmte Strukturen und Farben im Kopf anders waren, als dann in Realität).

Da lob ich mir die heutigen Möglichkeiten durch Computertechnik.
Völlige Zustimmung!
 
Ich kann und brauche es nicht.

Möglicherweise mache ich mir damit Feinde, aber Live permanent vom Blatt zu spielen zeugt m. M. sehr oft von Faulheit, die Stücke auswendig zu lernen und es verhindert/erschwert Improvisation.

Ich bin aktuell in der Volksmusik (Oberkrainer etc.) tätig, wer da vom Blatt spielt gilt meistens sowieso als unfähig. Und vor allem Akkordeon/Steirische-Harmonika-Parts sind kein Kinderspiel, auch wenn es manchmal so aussieht - ich sehe das Problem nicht, das auf andere Instrumente zu übertragen und frei zu spielen.
 
Wenn ich meine Musik aufschreiben wollen würde, wäre Notenschrift tatsächlich hilfreich. Aber ich will sie aufnehmen, nicht aufschreiben, und wenn die mal raus ist dann kommt schon das nächste Stück (vielfach einfach ja nur die üblichen kleinen parts die dann auf der Platte vergammeln) und nach mir die Sintflut. Ich muss davon ja nicht leben.
 
Man könnte es ähnlich wie Malerei vs. Fotografie sehen.
Früher gab es nur Malerei, keine Fotografie.
Portraits, Landschaften muss man heute nicht malen, man kann fotografieren.
Früher konnte man weder Audio noch MIDI aufnehmen. Wenn man Musik irgendwie speichern wollte, gab es eben die Notenschrift. Oder eben Partituren für Orchester aufschreiben, damit Musiker lesen können, was sie spielen sollen.
 
Den Sinn von Noten btw. Notation in Frage zu stellen ist wie den Sinn von Büchern in Frage zu stellen, da es ja heutzutage Podcasts und Hörbücher gibt.
Auch wenn es Menschen gibt, die kein Buch mehr lesen da sie nur noch Filme schauen und Hörbücher hören, so ist das ja nur ein Teil aller Konsumenten.
Und es spielt keine Rolle, dass man das selber nicht braucht, es gibt nachwievor einen Markt für Noten, und viele brauchen das. Wie soll man z.B. Klavierstücke lernen ohne Noten?
 
Die traditionellen Stücke z.B. in der indischen oder afrikanischen Musik werden nicht mittels Noten aufgeschrieben sondern weitergelehrt und auswendig gespielt.
 
.. was nichts dran ändert, daß nachwievor Noten wichtig sind, vielleicht vor allem im europäischem Raum.
 
Wenn jemand unmusikalisch ist, dann bringt es ihm auch nichts Noten schreiben und lesen zu lernen. Wenn er es kann ist das natürlich ein Vorteil ,aber ich denke für Elektronische Musikarrangements braucht man
nicht zwingend Noten lesen und schreiben zu können. Selbst wenn man vor Puplikum auftritt sollten die Eigenen Stücke so sitzen daß man sie auch spielen kann ohne ne Partitur ablesen zu müssen.
Wenn jemand ein musikalisches Gedächtniss hat, und Sinn für Musik und Ideen dann kann dieser Mensch das
auch mit einem Sequencer aufzeichen, und zwar step by step. Er sollte dabei vermeiden seine Arrangements zu sehr zu überladen. Weniger ist oft mehr. Musikgelehrte neigen oft zu letzterem, also dazu zu überladen.
Ich habe sehr viel klassische Musik gehört, weil ich gerne die Kultursender im Radio anpeile bei meinen fahrten mit meinem Automobil. Mir sind die Klassischen Stücke oft zu komplex wodurch sie aus meiner Sicht
oft keinen echten Charakter bilden können und zudem sehr nerven können. Weniger ist mehr, das haben auch in der Vergangenheit einige wenige erkannt und umgesetzt. Zu wenig und monoton ,also ohne jegliche musikalische Idee bringt aber auch nichts. Es gilt wie immer und überall die richtige Dosis zu finden damit die Wirkung auch gut ist.
 
Ich denke echt komplexe Klavierstücke ...dafür muß man schon Noten kennen. Und so Stücke gefallen mir auch. Nur zu komplex darf es nicht sein. Nie an den Haaren herbeigezogen sondern stets Maßvoll.
Es gibt so viele Dinge die beim Musikmachen wichtig sind und eine davon ist es nicht zu übertreiben auch wenn man es furchtbar gut draufhat.
 


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