@kobsen leider gibt es kein einheitliches Format für Pianorolle. Notenschrift ist dagegen Lingua Franca in einem Großteil der Musikszene, indes nicht überall.
@Cee Notenschrift als demokratischer Katalysator, schönes Stichwort.
Ich finde es schon recht schade, dass in einem Forum fūr synthetische Musik kaum Werkstattathmosphäre aufkommt. Hier geht es in der absoluten Mehrheit der Beiträge um Selbstbeweihräucherung, gegenseitige Kränkungen, um Konsum und das Für und Wider von Gear, Zubehör und eigene oder fremde Werke, zum Glück auch etwas um Wissensaustausch, indes leider nicht vorrangig. Nun ja, den Hauptsponsor Thomann freuts, seine Kasse klingelt. Gäbe es eine Community mit dieser Ausrichtung, wäre ich hier längst schon ehemaliges Mitglied. Die drüben im Klavierforum können zwar Noten, die sind ihnen aber heilig. Wer Noten online stellt, der muss mindestens so gut sein wie Bach und Mozart zusammen, will er nicht mit Häme übergossen werden.
Erst @Martin Kraken mit seinem Gemeinschaftsprojekt ist hier vorgeprescht und ich habe gerne zumindest meine MIDI-Version vom @spurkopf'schen Klavierauszug beigesteuert (wennwohl sie mehr Fehler hat als die aus Musescore generierte, kommt sie von Herzen). Aber das Problem von MIDI bleibt das gleiche wie bei anderen Audiomanifestationen, wenn auch nicht so stark, da der Klangaspekt nicht so genau definiert ist: Man lädt es in ein Abspielprogramm und hält das, was es ausspuckt tendenziell für sakrosankt, fertig, schön oder weniger gelungen. Eben weil es gehört wird. Wenn da auffällt, dass das Betonungs- und Tempovariationsmuster immer gleich -- oder gar nicht erst vorhanden -- ist, schlägt sich das unbewusst leicht als Urteil über die Musik nieder. Der Vorschlagscharakter jenseits der Tonhöhen und nominellen Tondauern wird nicht erkannt - auch weil effektive Tondauern und Anschlagstärken einzeln geändert werden müssten, wenn der verwendete Editor keine Sammelauswahlfunktionen und Manipulationen anbietet.
Mit visueller Repräsentation wäre das nicht der Fall, bewusst würde sie dem Auge als Richtschnur dienen, was das Ohr ungefähr hören soll.
Klang und Artikulation sei bewusst Sache des Interpreten. Die Notation würde jeder für sich wie auch immer in sein Gear übertragen, das selbst interpretieren, etwas eigenes beisteuern müssen, initial ist ja noch nichts zu hören.
Allgemeine Notenkenntnisse würden die Battlefrage klären. Statt zu diskutieren, welche Gearfamilie oder Produktionsweise im nächsten Battle beackert werden soll, stellt jemand die besseren Fragmente seiner letzten aufgegebenen bzw. der Öffentlichkeit freigebenen Komposition kurzerhand zur Verfügung, sauber mit den seit jeher für sowas geeigneten Doppeltaktstrichen getrennt, die zugleich auch die Stellen sind, an denen eigenes eingefügt werden kann oder muss. Wie die Partitur in einzelne Stimmen / Spuren aufzutrennen ist, wie diese Spuren konfiguriert werden, welche Stimme sich wie zum Grundpuls verhält (laid back, swing, straight wann wie stark), diesbezüglich hätte der Interpret alle Freiheit. Neue, unnotierte Spuren können beliebig ausgestaltet werden. Nur in der Referenz enthaltene Noten müssten mit ihrer jeweiligen Nachbarschaft melodischer und harmonischer Intervalle, Tonhöhe und Notenwert (nominelle Dauer) im Wettbewerbsbeitrag vorkommen, allein bei der Oktavlage empfähle ich, regelmäßig ein Auge zuzudrücken ... hätte, tätte, Fahrradkette nur drei Euro das Stück.
Zum Glück bleibt das mangels verbreiteter Notenkenntnisse ein Traum. Sobald konkrete Nachbarschaften harmonischer, melodischer Intervalle das Licht der Öffentlichkeit betreten, bekommen sich einander fremde Musiker wegen ungeklärter Urheberrechtsfragen und Plagiatsvorwürfen in die Haare.