Resynthese Hardware bedienbar ?

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Der Axcel Technos Resynthesizer ist ein vergleichsweise aufwändiges aber sehr einfach zu bedienendes System. Zentrale Bedieneinheit ist eine Art Monitor (The Grapher), der mit einer Menge Metallstiften bestückt ist, die in der Mitte jeweils einen roten Leutpunkt besitzen. Da wird die analysierte Wellenform optisch angezeigt und lässt sich direkt und ohne Umschweife per Handanlegen manipulieren. Auch die anderen Funktionselemente in Form von einfachen Buttons, die rund um The Grapher angeordnet sind, sind nicht wirklich kompliziert zu bedienen.
 
Was kpr geschrieben hat, war kein Witz. Das ging doch durch die Fachpresse vor 15 (?) Jahren. Dann hab ich allerdings nix mehr davon gehört. Auch synclavier beherrschte Resynthese. Aber ob das bedienbar war? :dunno:
 
Was das Synclavier betrifft musste Bernie fragen, ich denke er hatte mir mal davon vorgeschwaermt...
 
Du wollstest HARDWARE, wer ernsthaft danach fragt wird auch nicht Wave beantwortet bekommen, das das schon eher eine sehr abgespeckte Variante wäre, entfernt vergleichbar.. Sonst noch als Analysat und eben in Software wie Cube... aber danach haste ja nicht gefragt.. Verfügbarkeit und Bezahlbarkeit der teuren Systeme von damals sind auch heute eher kaum vorhanden.. Arbeitsgeschwindigkeit am Fairlight: Lass es lieber ;-)
 
Den Post von KPr hatte ich noch gar nicht gelesen als ich zurückgeschrieben habe...kamen gleichzeitig ;-)

Aber ich sehe schon das es sowas nicht für bezahlbar gibt... danke für die antworten :D

Schade eigentlich hätt ich klasse gefunden.

Der ACXEL ist ja tierisch interresant... lese grad was darüber..
 
Da hast du gewiss recht , aber ich mag softsynth eben nicht so gerne und nehme eben auch abstriche in kauf.

Aber den Axel äh.. ACXEL wird man gewiss nicht so einfach und vorallem günstig bekommen !

Aber trotzdem find ich sowas geil :D
 
Ich kann mich noch erinnern, dass wir damals, Anfang der Neunziger, geglaubt haben: wow! Das ist die Lösung! Das Problem für den einfachen Musiker damals war vor allem Speicherplatz beim Sampeln. Der war irrwitzig teuer. Auch die Synclavier- und Fairlight-Preise sind ja zu einem großen Teil darauf zurückzuführen. Da war Resynthese natürlich das Zauberwort. Aber so richtig wie das gesampelte Original hats halt dann doch nicht geklungen. Das aber war gewünscht damals, von den meisten. Es wurden dann die Speicherbausteine kontinuierlich billiger, und mit dem Preisverfall verfiel auch die Resynthese-Idee.
 
Ja kann ich mir vorstellen...*g* Ich hab hier n alten Yamaha ähh.. wie heist der noch... na ja vergessen *g* ist aufjedenfall n alter 8Bit rechner mit nem FM Modul wo die vorprogramieren sounds auch alle nach "vorbild" gemacht waren... das escheint heute echt lächerlich , wenn ich mir die Streicher oder Bläser anhöre.. CX5M heist der glaub ich...

Mich intrresiert das ja hauptsächlich wegen der Modulations/verfremdungsmöglichkeiten also eher als FX. N nachgebildetets Klavier ist nicht interresant für mich ... aber das war natürlich in den 80ern für viele DAS Thema.
 
Der CX5M hatte einen 4OP FM Chip, also einem TX81Z / DX21 entsprechend.. Die Sounds konnte man mit Editor auch dort programmieren. Was soll da lächerlich dran sein?..

Nimmt man für Streicher oder Bläser einen kleinen 4OP FM Synthesizer?.. Oder einen Sampler oder?..
In den 80ern war nur FM schonmal "echter" als analog.. ;-) Realististisch wollten die - Aber Klangforscher wollen idR ja was anderes als den üblichen klassischen Instrumentezoo..

www.Sequencer.de/syns/yamaha/CX5M.html
 
lächerlich ist ja nicht das Gerät an sich sondern der zwanghafte versuch auf teufel kom raus "natürlich" klingen zu wollen , was die kiste nun mal absolut nicht tut.. den sound an sich finde ich klasse !

Wobei lächerlich ist das eigentlich auch nicht nur amüsant aus einem gewissen betrachtungswinkel...

in der benienungsanleitung wurde das eben auch so beworben das man damit jetzt JEDEN klang nachgestallten kann os nun n startender Düsenjet n Zug oder ne stradivari sei... 8)

Das erinnert mich n büschen an die hülle das Basic moduls vom atari 2600

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Axcel Technos


Dieser Resynthesizer wurde von einer kanadischen Firma entwickelt, mit staatlicher Unterstützung. Das galt wohl teilweise als Forschungsprojekt. Ich besitze noch einen Originalprospekt, den ich mal anlässlich einer persönlichen Vorführung (ja ja! :D ) in die Hand gedrückt bekam. Das Teil gab es in verschiedenen Ausführungen, die sich u.a. auf die Polyphonie bezogen. Die Bedienung des Axcel ist denkbar einfach. Man gibt einen Klang ein, das Ding rechnet eine Weile und anschließend ist der im Rechner.

Bei dieser Vorführung, die ein wenig interaktiv war, haben wir einen Minimoog angeschlossen. Das war zu dem Zeitpunkt eine interessante Idee, denn die Speicherkapazität der Sampler war noch nicht so dolle und mal zu sehen, ob man mit einem einzigen Minimoog-Sample das als Resynthese dann polyphon und über die ganze Tastatur ohne Micky-Maus-Effekt spielen könnte, war schon recht spannend. Und tatsächlich, das Ding konnte das. Das war aber nicht alles, denn man kann beim Axcel am "The Grapher" direkt die Wellenform "anfassen" und in verlgeichsweise feiner Auflösung verändern. Auch das macht wieder Sinn, weil ja lediglich ein beliebiges Sample als Ausgangsbasis für neue Resultate vorliegen muss. Die Stimme des Präsentators haben wir dann auch gleich mal resynthetisiert und anschließend damit rumgespielt per "The Grapher".

Was damals unglücklich war, war der Verkaufspreis. Ich erinnere mich nicht ganz genau, aber das war selbst für Anfang der 90er, als man noch bereit war, richtig Kohle für Equipment hinzulegen, so viel, dass es nicht ganz nachvollziehbar war. Zudem ist der große schwarze Kasten, der die Recheneinheit beherbergt, auch irgendwo unterzubringen und sieht auch etwas wenig robust aus. Typisches Forschungsteil mit Prototypeneigenschaften halt, wo man unwillkürlich nach dem Gaffa Tape sucht, das irgendwas festhält, damit´s nicht abfällt :D

Auf diesen Erkenntnissen könnte man heute aufbauen und ich schaue mir immer wieder die neusten Resynthesizer an, gibt ja auf Softwarebasis einiges, das zumindest in die Richtung geht. Die Software, die ich kenne, ist dem Axcel ganz gut überlegen, allerdings nicht annähernd so schön zu bedienen. Ich weiß nicht warum die Computer-Nerds es nicht in die Birne kriegen, die GUIs so zu gestalten, dass man nicht sofort schreiend davon läuft. Oder die ist halbwegs OK, so wie beim Cameleon, dafür ist die Abteilung Resynthese dann nicht ganz das, was ich mir wünschen würde. Vom Klangresultat und den Manipulationsmöglichkeiten finde ich nach wie vor den Doppelmangler astrein, den kennt hier kaum einer, glaube ich. Allerdings funktioniert die Resynthese manchmel mit eher überraschenden Ergebnissen, was zumindest für neuartige Sounds immer gut ist, ich aber nicht als "echte" Resynthese auffasse.

In dieser Hinsicht war ich auch vom Neuron immer etwas enttäuscht, den man ja auch zumindest in Maßen als Resynthesizer bezeichnen kann. Insofern wäre das Hardware-Beispiel Nummer 2.
 
interresante Geschichte :D

Mich interresiert mitlerweilen "charakter" mehr als "Qualität"... und ich weis das beides schwammige begriffe sind ;-)

Dabei geht es mir absolut nicht um vintage ! Aber einige Kisten haben einfach persönlichkeit... und das sind nicht nur die Analogen klangerzeuger und Fx kisten das gibts auch im digitalen bereich.

Den Neuron muss ich mir bei aller enttäuschtheit mal anhören.. ich finde das meist vielversprechend *g* aber "richtig" resyn. ist das ja nicht oda ?
 
Ich weiß nicht warum die Computer-Nerds es nicht in die Birne kriegen, die GUIs so zu gestalten, dass man nicht sofort schreiend davon läuft.

Vielleicht weil sie Computer Nerds sind ?! :)

Lag der Axcel nicht irgendwie so beim doppelten eines Synclaviers, das ja auch schon nicht günstig war ?

Fällt mir gerade so ein, Kyma kann doch Resynthese, oder nicht ?!
 
Nee, "richtig" Resynthese ist der Neuron nicht. Der arbeitet mit einer Software, die u.a. für einen ganz anderen Bereich als Musik entwickelt wurde. Ich hatte mal versucht, das ganz genau herauszufinden, weil ich hinter das Prinzip steigen wollte, vor allem um gezielt Models machen zu können und nicht zufällige Ergebnisse zu akzeptieren. Leider ist mir das nie richtig gelungen, beides nicht. Die Klangergebnisse des Neuron sind dennoch nach wie vor spektakulär, ungeachtet der Hürden, die man bei dem Instrument nehmen muss. Es ist ein Jammer, dass es mit der Firma so enden musste. Den Neuron VS zusammen mit einem Hardware-Controller (nicht dieses Nuke Spielzeug), das wäre eine feine Sache und vielleicht macht jemand von den Rechteinhabern mal was draus. Und lässt dann jemanden ran, der einen entsprechenden Horizont hat.
 
zinggblip schrieb:
Den Neuron muss ich mir bei aller enttäuschtheit mal anhören.. ich finde das meist vielversprechend *g* aber "richtig" resyn. ist das ja nicht oda ?
Der Neuron ist da doch eher ein Sampler, jedoch mit deutlich erweiterten Möglichkeiten, die Samples danach zu verändern.

Fairlights sind doch eher so ein Mythos-Ding für Sammler und Freaks (Der weiße Riese...) Der Fairlight ist ein Sampler mit Fast Fourier-Synthese. Wegen der langen Ladezeiten und Rechenzeiten ist das heute aber alles nicht mehr so berauschend, besonders wenn man die Preise dafür sieht.

Über den Axcel Technos gabs damals ja sogar einen Bericht in der Keyboards, iss ja schon ewig her. Das Teil muß ja extrem selten sein, ich kenne es auch nur von Bildern.

Für Resynthese mit Hardware ist ein Synclavier auch heute immer noch ziemlich geil. Die Bedienung, auch bei komplexeren Sachen, ist recht einfach und übersichtlich.
Man hat ja damals schon alles über den Rechner (Apple Pizzaschachtel) gemacht und kann so natürlich auch die Wellenverläufe schön graphisch darstellen. Es gab auch ein spezielles Terminal dazu, bei dem man, wie bei den älteren Fairlights (spätere hatten ja ein Grafiktablett), mittels Lichtgriffel auf dem Monitor herummalen konnte.
Es lassen sich beim Synclavier auch viele Dinge automatisieren, z. B. verschiedene Filterverläufe innerhalb eines Klanges mit dem eingebauten Sequenzer steuern.
 
Resynthese ist immer die Analyse eines fertigen KLanges, ist übrigens auch "so" nicht in Kyma vorgesehen, es gibt jedoch einige Anwendungen, die jedoch mehr auf Morphings und Vovoding und andere Verbiegungen aus ist.. Kyma KANN ein fast identisches "Sample" aus dem Analysat machen, ja also.. Resynthese.. Aber spannend ist eher das, was danach passiert..
 
Bernie schrieb:
Der Neuron ist da doch eher ein Sampler, jedoch mit deutlich erweiterten Möglichkeiten, die Samples danach zu verändern.
Du hast das Prinzip eines Samplers oder des Neurons bis heute nicht verstanden.
 
Anna_Lüse schrieb:
Bernie schrieb:
Der Neuron ist da doch eher ein Sampler, jedoch mit deutlich erweiterten Möglichkeiten, die Samples danach zu verändern.
Du hast das Prinzip eines Samplers oder des Neurons bis heute nicht verstanden.

Neuron heißt das Gerät, Bernie meinte das vermutlich "sinngemäß" im Handling, nicht in der Funktion, denn der Neuron arbeitet ja bekanntlich mit Modellen, die sich aus Samples errechnen, schon zu Beginn.. Auch er resynthetisiert letzlich den Klang komplett - Wenn auch anders als in Kyma, der "mechanische Arbeitsablauf" ist aber durchaus mit dem in Kyma vergleichbar, wenn man Analysate™ erzeugt..
 
Genau, Bernie ist kein simpler.

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Einfachheit
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Einfachheit ist ein Zustand, der sich dadurch auszeichnet, dass nur wenige Faktoren zu seinem Entstehen oder Bestehen beitragen, und dadurch, dass das Zusammenspiel dieser Faktoren durch nur wenige Regeln beschrieben werden kann. Damit ist Einfachheit das Gegenteil von Komplexität.

Bewertung
Einfachheit kann sowohl positiv als auch negativ bewertet werden.

Einfachheit gilt als erstrebenswert, wenn mit wenigen Mitteln möglichst viel erreicht werden kann. Dann ist sie ein Synonym für Minimalismus, Klarheit oder Simplizität (Weniger ist mehr). Antike Naturphilosophen forderten, dass eine wahre Theorie nicht nur schön (im Sinne einer logischen, in sich stimmigen Struktur) und gut (d.h. funktional und konkret umsetzbar) sein sollte, sondern auch einfach. Diese Ansicht vertrat auch Albert Einstein.

In der Musikästhetik der Frühklassik avancierte Einfachheit zum Kompositionsideal, das den überladenen barocken Stil ablöste. Die achttaktige Periode wurde zur Basiseinheit des kompositorischen Satzes. Auch im Liedschaffen wurde Einfachheit zum Ideal, das sich an einfach strukturierten Volksliedern orientierte. Die Neue Einfachheit ist ein vager Sammelbegriff für Kompositionen seit den späten 1970er Jahren, die sich nicht mehr an der artifiziellen Komplexität von Zwölftonmusik, Serialismus und Atonalität orientieren.

Gemälde der modernen Kunst zeichnen sich ebenso oft durch eine einfache Struktur aus. Hier gilt Einfachheit als ästhetisch (z. B. Komposition aus großen, einfarbigen Quadraten bei Mark Rothko).

Ferner streben viele moderne Menschen nach Einfachheit in der Lebensführung, also z. B. beim Essen oder im Urlaub als Kontrast zum oft als unübersichtlich komplex empfundenen modernen Alltags- und Berufsleben.

Andererseits gilt Einfachheit als schlecht, wenn in einem bestimmten Bereich Komplexität das Ideal ist. So gilt ein einfacher Mensch als uninteressant oder sogar dumm.
 
Anna_Lüse schrieb:
Du hast das Prinzip eines Samplers oder des Neurons bis heute nicht verstanden.
Meine Vorgehensweise ist beim Synclavier, beim Sampler und beim Neuron da doch immer recht ähnlich.
Was juckts, ob ich ein Sample direkt im Kurzweil einlade und verwurste oder vorher in ein Model umwandle und dann in den Neuron lade und dort verwurste. Die Basis jedes Sounds ist nun mal DAS Sample.
Was der Neuron innerhalb seiner Schaltkreise damit genau macht und wie er das intern umsetzt, ist mir eigentlich völlig wurscht. Mich interressiert dabei am Ende nur, was hinten rauskommt und ob ich es musikalisch einsetzen kann.
 
Nein. Was du, lieber Bernie, machst und was du denkst, ist ganz zweifelsfrei deine Angelegenheit. Ich bin aber der Überzeugung, dass fachliche Beiträge in einem Forum für den uninformierten Mitleser eine größtmögliche Informationsquelle sein sollten. Von daher mein Versuch, deine geistige Vergröberung aufzudröseln:

Im Gegensatz zum Sampler dient die akustische Stichprobe beim Neuron dazu, mittels einer Analyse und künstlicher Intelligenz ein Instrument mit Klangparametern und "Anfassern" zu erstellen, das sich grundlegend von der transponierten Wiedergabe eines Samples mit den bekannten Eingriffsmöglichkeiten unterscheidet. Das steht auch im Anleitungsbuch, was durch aus hilfreich sein kann, so fern man lesen und Gelesenes verstehen kann.
 
ich möchte dir ja nicht zu nahe treten anna lüse aber ich bin mir nicht sicher ob deine Polemik unbedingt zu einem tieferen wissenschaftlichen und praktischen Verständniss der Sachverhalte verhilft als dies Bernies Beiträge tun.

Ich bin vollends damit einverstanden inhaltliche Kritik an Postings zu üben aber das geht doch auch sachlicher , knapper und VORALLEM aufklärender ... gerade im Bezug zu dem welche Form du kritisierst hast ??? ;-)

Mich persönlcih interresiert deine Meinung über Bernie nicht besonders , die kannst du ihm doch auch per PM aufs Brot schmieren...

Aber viellicht hab ich das auch nur falsch verstanden :roll:
 


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