Hab mir den F8n jetzt mal geholt. Nettes Teil, sehr solide, und die Kombobuchsen sind kein Vergleich zu den hakeligen, sehr strammen Versionen im H6 oder den R16/24, sondern da sind echte Neutriks mit Verriegelung verbaut.
Ich war erstmal skeptisch bei den Eingängen, denn der H6 zerrte da recht schnell und brauchte immer den Limiter, die L-Serie ist da noch übler, der hier ist eine ganz andere Nummer. Selbst mein symmetrisch angeschlossener Fantom-06 machte da keinerlei Ärger. Das mit dem hohen Dynamikumfang der Eingänge ist also nicht übertrieben. Zur Not gibts aber auch noch einen zuschaltbaren Limiter, sogar einen Vorausschauenden.
Der Kophörerausgang klingt ordentlich und hat auch genug Reserven, das Gerät klingt insgesamt auch tadellos, also ohne hörbare Verfärbungen oder überbetonte Frequenzen, auch Rauschen ist Fehlanzeige.
Stereo Link Funktioniert entweder über Menü oder wie beim H6, also erst die Geradzahlige Kanaltaste drücken und dann die ungeradzahlige dazu - das steht nichtmal in der Shortcutliste drin.
Sehr nice auch die Bluetooth-Steuerung per App. Hier braucht man keinen Dongle dazukaufen, sondern man lädt ein Firmware Addon drauf, fertig. Dann kann man zwischen verschiedenen BT Versionen für iOS wählen und die Verbindung klappt auch sofort. Top.
Die App erlaubt sehr komfortables Bedienen des Geräts, was sonst durchaus fummelig ist, aber trotzdem noch sehr gut gelöst, zumal es einige Shortcuts gibt.
Die App erlaubt auch die komfortable Eingabe von Spurnamen und Metadaten wie Spurnotizen, welche später in kompatiblen Programmen erscheinen (da werden entsprechende Standards genutzt).
Der Interfacemodus hat eigene Einstellungen, also hier muß man Stereo Link neu setzen, und für USB Return muß man keine Eingangskanäle opfern (man kann aber, wenn man will).
Es gibt sogar die Option, Interface und Recorder gleichzeitig zu benutzen, das hat aber ein paar Einschränkungen.
Wenn ich die Pegelverhältnisse in diesem Modus noch vernünftig eingestellt bekomme, könnte das sehr gut passen.
Einstellen, was soll ich sagen: das Ding kann eine Menge Sachen einstellen, und mit den Möglichkeiten muß man sich auch erstmal beschäftigen. Die Einstellungen lassen sich zudem auf der Karte speichern. Es gibt zB ein eigenes Routing für den Kopfhörer, und auch da kann man mehrere Settings speichern.
Timecode gibts ebenfalls, da für Video vorgesehen, SMPTE mit Generator, kann also Senden und Empfangen. Daraus läßt sich mit einer Zusatzkiste auch MTC und MIDI Clock erzeugen, mein oller Fostex hat zwar einen BNC, aber leider nur Wordclock und kein SMPTE. Wäre auch zu schön gewesen.
Ich bin aber auch auf ein paar Nachteile bzw. Einschränkunagen gestoßen:
- Netzteil hat keinen gewinkelten Stecker, kann man im Netzbetrieb also nicht mit Display nach oben hinstellen
- Stereo Link nur für Kanäle, nicht aber für PFL oder Trim (letzteres geht über Gruppen dann doch)
- BT Remote geht nicht im Interfacemode
- Im Interface+REC Mode ist das Kopfhörer Routing stark eingeschränkt
- Main Out nur als Mini XLR, Kabel nicht mehr dabei, Original sehr teuer, gibt kaum Adapter
Mal schauen, ob ich mit dem Gebotenen leben kann, das werde ich nach einer Sonobus-Testsession entscheiden, wie er sich da schlägt.
Ob ich mir die Hardware-Remote zulege weiß ich noch nicht, zumal die aufgrund des Anschlusses nicht im Interfacemodus benutzt werden kann.