['ramp] -- happy days are here to stay: neues Album (29.08.2022)

So. Nach bis jetzt zweimaligem Hören - zuletzt gestern abend - kann ich sagen:

Super :adore:. Schunkeln und Mitklatschen wird zwar entgegen der Ankündigung vorne im Thread keine hohe Priorität haben, aber das ist uneingeschränkt positiv zu verstehen.

Oh - man sollte, um es richtig genießen zu können, Mellotron, mehr Mellotron, noch mehr Mellotron und am besten auch noch ein bisschen Mellotron mögen :cool:!

:supi: :supi: :supi:
 
Das Mellotron auf dem Gipfel seiner Schreckensherrschaft.

Das schafften bis dato nur Barclay James Harvest.

Stephen
 
So, jetzt ist die Spannung aber auch groß genug, dass mein Exemplar sich bitte heute auch im Briefkasten befinden könnte ... düster oder nicht düster, das ist hier die Frage.
 
Gestern gekommen :) Bin aber erst Heute zum hören gekommen. Erster Eindruck - Sehr Lustig für meine Begriffe!

Zweiter:

1 The Last Thing he Heard
Düster? Na eher neblig ruhig. Der Titel am Anfang hat schon einen sarkastischen Nachklang.

2 Future Looming Behind us 14:11
Düster? Nee nee, wie eine drohende Prophezeiung, allerdings zu kurz!

3 Mourning Glory 5:23

Düster? Mmm, schrecklich und gruselig hell, würde ich sagen.

4 Fomalhaut 11:18

Düster? Quatsch, der ist schon fast entsetzlich klar, nur verliert er sich in der deprimierenden weite der Leere.

5 Happy Days are Here to Stay 13:17

Düster? OK, das "Glück" ist nun wirklich fröstelnd, hätte aber gerne noch bleiben können.

6 All is Lost 8:19

Düster? Ja, da fällt man in ein schwarzes Loch - hoffnungslos Dunkel!

7 Capsized 6:35

Düster? Auf jeden Fall - ich sag nur HAL 9000! Wunderbar.

8 Shipwrecked 6:44

Düster? Stimmt, wie in einer Kapsel im Ozean.



Ja Sehr, Sehr Lustig.

Weiter machen!!!
 
Ich bin vorgestern Nacht gegen 1:40 Uhr im Bett bei Track 3 eingeschlafen und bei Track 6 wohlig aufgewacht, um den Discman auszuschalten. Seither habe ich noch keine Zeit gefunden, ab Track 3 noch mal zu starten. Aber düster ist es bisher nicht gewesen. Ein modernes "Die Leiden des jungen Werther" wird es wohl eher nicht. Die Suizidzahlen werden sich in überschaubaren Zahlen halten.

Bei Track 1, der sich mit seinem einfachen, repetitiven Leitmotiv in mein Hirn gebrannt hat, fand ich es erstaunlich, was für ein hartes Attack die Mellotronflöte haben kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich habe mein Exemplar auch bekommen, konnte bisher aber nur zur Hälfte (in 100%iger Konzentration aufs Werk) anhören, das Urteil kommt also noch. Aber was ich bisher mit einem Ohr gehört habe, hat schon sehr gut gefallen, hätte iich aber auch nicht anders erwartet. (Es war mirr schon nach wenigen Wochen hier klar, dass du auf meiner sequencer.de-Lieblingskünstlerliste landen würdest, und zwar nicht nur deines Humors wegen. ;-) )
 
Gestern habe ich die Titel allesamt mal in Ruhe und Konzentration anhören können. Das sollte ich beim lästigen Wäscheaufhängen öfter so machen, dann wird das schon fast zu einem neuen Hobby.

Erster Eindruck: toll! Die letzten zwei Stücke sind in der Tat diejenigen, denen man das Attribut "düster" anpappen kann, aber auch diese sind immer wieder von einer harmonischen und stimmungsvollen Melodik durchzogen. "Fomalhaut" ist glaube ich mein Lieblingstrack. Sehr schöne Stimmung, sehr schön gemachtes Ende. Und der Titeltrack zaubert mir ein wohliges Lächeln ins Gesicht. Düster? Ach komm, geh weg! Das ist Spaß und Freude pur! Zumindest für Jecken wie unsereins.
Ich habe schon nach dem ersten Durchhören zwei kleine Kritikpunkte, die aber eher der subjektiven Wahrnehmung und dem persönlichen Geschmack entspringen.

So sind mir die Stücke fast allesamt ein paar Minuten zu lang geraten. Gerade bei den ganz langen Tracks hätte eine Kürzung um jeweils etwa drei Minuten nicht unbedingt geschadet, da sich manche Passagen mehrere Male wiederholen und eigentlich schon alles ausgesprochen wurde. Ich finde eine CD mit über 70 Minuten Spielzeit zwar per se ansprechender als die aktuelle Mode, alles wieder auf 44 Minuten zu begrenzen, damit man ein Album bitteschön auch auf Vinyl pressen kann, aber bei einem langen Album erwarte ich als Hörer auch eine gewisse Aufrechterhaltung des Spannungsbogens. Das machst du an vielen Stellen schon ganz gut, aber streckenweise ist das ein bisschen Kitaro-esque. An einigen Stellen hatte ich auch gehofft, du würdest mal ein Spielmuster einbrechen lassen, so dass man eigentlich eine Tonfolge oder einen Akkord erwartet, dann aber stattdessen beispielweise Stille kommt. Ich glaube, das ging mir vor allem im vorletzten Track so.

Die Klangqualität gefällt mir insgesamt sehr gut. Man hört deutlich, dass alles in liebevoller und analoger Handarbeit gefertigt wurde. Vielen lieben Dank für so etwas in der heutigen Zeit! Jedoch fallen ein paar Mittenfrequenzen immer mal wieder stark betont auf, was meine Ohren nicht als optimal wahrnehmen. Ich kenne die Nutzung von Tape-Echos aus eigener Erfahrung leider nicht ausreichend genug, aber ich bin mir recht sicher, dass diese mittig betonten Passagen durch die Aufschichtung von Klängen mit einem solchen Bandecho entstehen. Ich werde mir das Album aber gerne auch noch mal mit meinen etwas hochwertigeren Kopfhörern zu Gemüte führen.

Ich hoffe, das kommt jetzt als konstruktive Kritik rüber. Ich kann so etwas oftmals nicht so schön verpacken, weswegen ich dann lieber den Mund halte oder die Finger still lasse. Aber wie ich dich kenne, lieber Stephen, bist du ein Freund direkter Worte und weißt das richtig einzuordnen. Wenn nicht: Ready, Set, Fight! Oder so ...

Um die Kurve nochmal zu kriegen:
Das Album ist klasse, starke Kaufempfehlung für alle, die Ambienttracks mögen. Wer Mellotron nur im Stile von "Strawberry Fields Forever" mag, soll bitteschön weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen! Wer jedoch Edgar Froeses Mellotronspiel auf den Tangerine Dream Alben ab "Atem" oder seinen Soloalben ab "Epsilon In Malaysian Pale" mag, der kommt hier voll auf seine Kosten. Alles singt, alles wabert, alles könnte in einem (guten!) Ridley Scott Alien-Sequel als Soundtrack verwendet werden. Beim Aufhängen der nächsten Waschladung mache ich es direkt wieder an.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ha! Ich hab zuerst auch "Formalhaut" gelesen und in Richtung Urologie gemaßmutet.
Aber eine Brille und Tante Ecosia haben mir verraten, dass es "Fomalhaut" heißt und mehr in Richtung Astronomie geht, was Stephens Niveau auch eher entspricht...

Schöne Grüße
Bert
 
Rechtschreibfehler korrigiert. Danke, Bert! Das mit dem Stern war mir bekannt, auch, dass der Name aus dem Arabischen abgeleitet worden ist. Trotzdem stolpert man darüber, wenn man es schreiben soll. ;-)
 
Ha! Ich hab zuerst auch "Formalhaut" gelesen und in Richtung Urologie gemaßmutet.

Das liegt auch nahe, schließlich bin ich in dem Alter.

Aber eine Brille und Tante Ecosia haben mir verraten, dass es "Fomalhaut" heißt und mehr in Richtung Astronomie geht, was Stephens Niveau auch eher entspricht...

Ich habe mit Weltraum und SciFi nun rein gar nichts am Hut -- weil das wohl die abgegriffensten EM-Klischees überhaupt sind. Fomalhaut ist der Patenstern, der Klaus Hoffmann-Hoock nach seinem Ableben verliehen wurde (direkt neben dem Stern von Edgar Froese). Und dieses Stück ist wem gewidmet?

Dem Klaus. Aber nicht Schulze.

..oder besser Fomaldehüte_

Die Betonung liegt auf alde Hüde.

[...] alles könnte in einem (guten!) Ridley Scott Alien-Sequel als Soundtrack verwendet werden. [...]

Hmmm... ich bin nicht überzeugt.

Ich könnte mir eher etwas vorstellen in der Art von Lindenbergs frühe Jahre, übertragen auf Berlin in den 1970ern -- ich mache die Mood Music, die Froese nicht mehr machen könnte und die die anderen nicht mehr machen wollten.

Fragt mich aber wieder mal keiner.

Stephen
 
So, gestern habe ich das Album endlich fast ungestört hören können und möchte noch anschließen, dass es meinen Ohren sehr gut getan hat mal wieder etwas so Grausames zu hören, dass sich Henry VIII noch im Grabe umgedreht hätte. :)

Nein, im Ernst, es sind alles sehr angenehm zu hörende Stücke, die mich dazu veranlasssen werden, das Album den heutigen Vor-/ und Nachmittag bei Kaffe und Coding laufen zu lassen. Danach ist dann Permafrost dran, das ich rein aus der Erinnerung einfach grandios finde, nicht nur wenn man es "richtig" hört (Dunkelheit etc.).
 
Heute hatte ich endlich mal die Ruhe, das Album anzuhören.

Ich bin begeistert.

Erst Bernies Humano:id und jetzt das.

Ich habe wieder Hoffnung!!
 
[...] Ein modernes "Die Leiden des jungen Werther" wird es wohl eher nicht. [...]

Aus dem Alter, darauf zu hoffen, mit Selbstmitleid und romantischem Weltschmerz durchzukommen, bin ich schon seit gut 30 Jahren raus.

War auch nie Gruftie.

[...] Ich habe wieder Hoffnung!!

Was ist da schiefgelaufen?

Mittlerweile sollten eigentlich alle, die ein Exemplar bestellt haben -- dankedankedankedanke -- ihren Tonträger erhalten haben. Es gestaltete sich ein wenig unübersichtlich, Bandcamp-Bestellungen über Paypal von privaten Bestellungen per Paypal von privaten Bestellungen per Überweisung zu trennen und dabei nicht den Überblick zu verlieren.

Ich glaube aber, ich habe es ganz gut hinbekommen. Die Post hoffentlich auch.

Stephen
 
CD erhalten - Ja und besten Dank!
CD gehört - bisher noch nicht, ich war ausser Landes und auch sonst anderwertig beschäftigt. Aber der Tag wird kommen. ich freue mich schon.
 
Ich habe die CD jetzt drei Mal gehört. Die hier im Thread genannten Bezugspunkte "Aqua" und "Epsilon In Malaysian Pale" von Edgar Froese kenne ich tatsächlich nicht, und bei Tangerine Dream hat mich eher die Schmoelling-Ära als das Frühwerk bewegt. Aber so konnte ich das Album vergleichsweise "unbelastet" hören.

Wobei das auch nicht stimmt, denn meine erste Assoziation waren King Crimson mit dem Stück "In the court of the Crimson King" von 1969. Dieses Stück klang für mich stets – ich kann nicht anders, trotz der Lyrics – nach einer halb verfallenen mittelalterlichen Burg, in der ein irrsinniger Despot Poes "Die Maske des Roten Todes" aufführen lässt. "happy days are here to stay" beschreibt für mich die Landschaft um diese Burg herum, eine Wanderung durch diese bedrückenden Gefilde, über denen die Sonne nie wirklich aufzugehen scheint.

Beeindruckend die Gelassenheit, mit der diese Musik sich bewegt, die Zeit, die sie sich dabei lässt, und der Raum, der ihren Elementen gelassen wird, dazu diese wirklich überzeugend altertümliche Patina, die für mich viel, viel weiter zurückweist als nur bis in das Jahr 1975. Und all das klingt nicht einen Moment lang elektronisch, sondern geradezu unheimlich natürlich. Vor allem unheimlich.

Respekt & Dank!
 
meine erste Assoziation waren King Crimson mit dem Stück "In the court of the Crimson King" von 1969.

Ja, die Assoziation zu King Crimson hatte ich auch, vgl. auch:

Und die ganz frühen King Crimson haben zumindest Anerkennung und lobende Erwähnung verdient :D.

Dieses Stück klang für mich stets – ich kann nicht anders, trotz der Lyrics – nach einer halb verfallenen mittelalterlichen Burg, in der ein irrsinniger Despot Poes "Die Maske des Roten Todes" aufführen lässt. "happy days are here to stay" beschreibt für mich die Landschaft um diese Burg herum, eine Wanderung durch diese bedrückenden Gefilde, über denen die Sonne nie wirklich aufzugehen scheint.

+1, aber ich fand nie so passende Worte dafür - danke!
 
Wenn Du Jean-Michel Jarre meinst, so hat dieser drei Ex-Gattinen und eine aktuelle. Wenn die Daten bei Wikipedia denn korrekt sind.
Gut erraten und das wusste ich noch gar nicht, aber das Privatleben von VIPs hat mich auch noch nie so sehr interessiert, ist ja Privatleben, oder sollte es sein.
Aber bevor noch jemand feststellt, dass der gegen Stephen sowieso nicht anstinken kann, kommen wir zurück zum Topic ...
 
Feinstrom schon.

Und auf die bezog sich Feinstrom in seiner Post.
Beide ganz hervorräkelnd.
Und dann auch noch handgeschriebene Grußworte inkl. Wertschätzung an die Frau Gemahlin - dergleichen hatte ich beim Erhalt des letzten JMJ-Albums doch schmezlich vermisst!

Schöne Grüße
Bert
Zu seiner Ehrenrettung: der hat, meines Wissens nach, doch gar keine Gattin?
Alles klar? Mir ist klar, dass Feinstom eine Gattin hat und auch, dass er Grüße erhalten hat.
 


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