Radiofrust?! Die Borniertheit ÖR-Radiosender!

Aber es ist doch die ureigenste Aufgabe eines Radiosenders auch musikalisch unbekanntere Sachen zu finden und zu spielen. Dafür werden die doch bezahlt. Und nicht um den kleinsten gemeinsamen Nenner über alle Zuhörer zu finden.

Die aktuelle Generation in den Radioanstalten jedenfalls macht es sich da aus meiner Sicht zueinfach und zu gemütlich. Musikalischer Geschmack soll ja auch anecken und polarisieren. Und warum sollte man da nicht auch mit der Musik der 80er machen? Stoff ist ja genug und Bedarf nach hochwertiger musikalischer Unterhaltung ja durchaus vorhanden. Da kann man doch was Kreatives Neues draus machen. Aber die haben keinerlei Eigenantrieb etwas zu entwickeln und auch mal was auszuprobieren auch auf die Gefahr hin mal zu scheitern, was die sich als ÖR ja durchaus leisten könnten und vom ÖR Auftrag ja her auch sollten.
Klar. Gerade der ÖRR geht ja kaum Risiken ein, wenn er mehr auf Qualität im Angebot setzen würde, dafür hat er ja ein jährliches Budget von 8 Mrd. Euro. Scheitern könnte er nicht. Aber es ist ja nicht so wirklich gewollt.
 
Aber es ist doch die ureigenste Aufgabe eines Radiosenders auch musikalisch unbekanntere Sachen zu finden und zu spielen. Dafür werden die doch bezahlt. Und nicht um den kleinsten gemeinsamen Nenner über alle Zuhörer zu finden.

Tja, würde man meinen, dass das der Auftrag sei (bzw. einer der Aufträge).
Ist aber (leider) nicht (mehr) so.

Die aktuelle Generation in den Radioanstalten jedenfalls macht es sich da aus meiner Sicht zueinfach und zu gemütlich. Musikalischer Geschmack soll ja auch anecken und polarisieren. Und warum sollte man da nicht auch mit der Musik der 80er machen? Stoff ist ja genug und Bedarf nach hochwertiger musikalischer Unterhaltung ja durchaus vorhanden. Da kann man doch was Kreatives Neues draus machen. Aber die haben keinerlei Eigenantrieb etwas zu entwickeln und auch mal was auszuprobieren auch auf die Gefahr hin mal zu scheitern, was die sich als ÖR ja durchaus leisten könnten und vom ÖR Auftrag ja her auch sollten.

Hier in Frankfurt / Hessen wurden vor ein paar Jahren alle (oder die meisten?) interessanteren (kulturellen) Sendeformate im ÖR / Hessischen Rundfunk von oben herab abgesägt und die Sparerei geht wohl auch weiter, Stichwort "Durchhörbarkeit".
https://www.fr.de/meinung/hr-volksv...n-leute-schon-vorher-bescheuert-12846991.html
Es ist also ein systemisches Problem und ich glaube, man sollte es nicht pauschal der aktuellen Generation vorwerfen, sondern den Entscheidern in den höheren Positionen im ÖR...

Übrigens auch aus dieser Entwicklung heraus ist z.B. Byte FM entstanden (u.a. auch durch Ex-ÖR-Radiomacher).
Die können da jetzt ihr Programm so kuratieren, wie sie möchten, allerdings ist die Bezahlung nun auch tendentiell eher prekär...

Für deine konkrete Situation mit dem Auto und dem Internet-/Radioempfang würde ich dir am ehesten empfehlen einen MP3-Stick mit 80iger-Raritäten zu füllen und im Shuffle-Zufalls-Modus laufen zu lassen.
Halt einfach sein eigenes Programm gestalten - geht ja heutzutage durch die diversen Quellen, die einem zur Verfügung stehen, ganz bequem eigentlich.
 
Denke, das Bild, was du von Spotify hast, ist nicht ganz richtig. Sehe das gut an meinem Sohn, der schon seit einer Ewigkeit Spotify abonniert hat und sich mitnichten in einer musikalischen Filterblase bewegt. Da werden durchaus nach und nach Genres vorgeschlagen und abgeklappert. Selbst mein amazon prime Angebot an Alben zum Streamen bewegt sich weit genreübergreifend. Wer exprerimentierfreudig ist, wird bei Spotify und Co. bestens bedient.
Ich habe auch ein Spotify Abo ... und Amazon Prime ;-) ...

Für mich sind die Spotify-Vorschläge natürlich total daneben, da ich es zu 90% in der Schule benutze für die Musik, die meine Schüler hören/spielen/bearbeiten wollen. Zuhause höre ich Radio und Schallplatte. Vinyl. Oldschool. ;-) ...
 
Ich habe auch ein Spotify Abo ... und Amazon Prime ;-) ...

Für mich sind die Spotify-Vorschläge natürlich total daneben, da ich es zu 90% in der Schule benutze für die Musik, die meine Schüler hören/spielen/bearbeiten wollen. Zuhause höre ich Radio und Schallplatte. Vinyl. Oldschool. ;-) ...
Ja, okay.... also der klassische Oldschooler. Wie gesagt, ich schwelge natürlich auch in Nostalgie, wenn ich an alte Radiosendungen denke, die ich mir z.T. damals 3 Stunden am Stück in der Nacht reingepfiffen hab', fast täglich. Aber tatsächlich habe ich meinen musikalischen Horizont in Zeiten von YT und Co. noch mal beträchtlich erweitern können und ich lerne nie aus. Radiosender könnten mir das nicht bieten. Vorauswahl durch Musikredaktion und deren musikalische Präferenzen (und ggf. Einflussnahme von Major Labels) und Konzepte sind ein Flaschenhals für den Musikinteressierten. So sehr man die Digitalisierung (zu recht) verteufeln kann - aber für den Konsumenten von Musik, den Musikinteressierten, sind die Zeiten heute besser denn je. Er muss nur einen Tacken Eigeninitiative zeigen, um sich ein enormes Wissen zum Thema anzueignen und neue Musik kennenzulernen. Die Tools dafür finden sich im Netz. Den ÖRR habe ich hingegen komplett abgehakt (inkl. Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur, die ich über viele Jahre verfolgte (wobei der explizit ausgewiesene Kultursender ja erst einige Jahre am Start ist, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe.). Hab' übrigens schon seit Ewigkeiten keine Schallplatten mehr, die letzte CD hab' ich vor 10 Jahren oder so gekauft. Schön, dass es noch Vinylinteresse und Vinylinteressierte gibt (werden ja auch wieder stetig mehr - national und international), aber ich gehöre da nicht mehr zu.
 
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Achso ums plastisch zu machen: hier der Track, der mich vom ersten Moment an überzeugt hat.
Hier ist so ziemlich alles 80er klischeehafte drin, was es zu der Zeit gab inkl. schönen Synthie-Flächen im Mittelpart. Für mich aus musikalischer Sicht eine aboluter Genre- und Dekaden-Perle. Und der Titel hat's nicht verdient gespielt zu werden, weil die Zuhörer dann abschalten?!

https://www.youtube.com/watch?v=R4nS5G4iK00


ich kann verstehen dass der radio sender den song nicht spielen will.
auch wenn es für dich ein hit ist und eine "perle", sachlich betrachtet ist es eine b-nummer und
so zeittypisch produziert dass es heute fast schon schmerzt.
nicht jeder persönliche hit muss auch dem rest der bevölkerung gefallen.
 
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Ja, okay.... also der klassische Oldschooler. Wie gesagt, ich schwelge natürlich auch in Nostalgie, wenn ich an alte Radiosendungen denke, die ich mir z.T. damals 3 Stunden am Stück in der Nacht reingepfiffen hab', fast täglich. Aber tatsächlich habe ich meinen musikalischen Horizont in Zeiten von YT und Co. noch mal beträchtlich erweitern können und ich lerne nie aus. Radiosender könnten mir das nicht bieten. Vorauswahl durch Musikredaktion und deren musikalische Präferenzen (und ggf. Einflussnahme von Major Labels) und Konzepte sind ein Flaschenhals für den Musikinteressierten. So sehr man die Digitalisierung (zu recht) verteufeln kann - aber für den Konsumenten von Musik, den Musikinteressierten, sind die Zeiten heute besser denn je. Er muss nur einen Tacken Eigeninitiative zeigen, um sich ein enormes Wissen zum Thema anzueignen und neue Musik kennenzulernen. Die Tools dafür finden sich im Netz. Den ÖRR habe ich hingegen komplett abgehakt (inkl. Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur, die ich über viele Jahre verfolgte (wobei der explizit ausgewiesene Kultursender ja erst einige Jahre am Start ist, wenn ich das noch richtig in Erinnerung habe.). Hab' übrigens schon seit Ewigkeiten keine Schallplatten mehr, die letzte CD hab' ich vor 10 Jahren oder so gekauft. Schön, dass es noch Vinylinteresse und Vinylinteressierte gibt (werden ja auch wieder stetig mehr - national und international), aber ich gehöre da nicht mehr zu.
Tja, jeder Jeck is anders. Aber gegen den "klassischen Oldschooler" verwahre ich mich ein bisschen, weil ich der nur privat bin - sozusagen in Opposition zu dem, was ich dienstlich als Musiklehrer so mitnehme, was dann aber eher von den Schülern kommt. Die geben den Input in Richtung Youtube und Spotify usw. und ich mache das (in Grenzen) mit. Daher behaupte ich, dass ich weiß, was da läuft, und dass ich gerade deswegen für mich privat auf die alt-bewährte Strategie der Vorauswahl durch bewährte Medien setze.

Schallplatten sind für mich ein Lebensgefühl. Ich kann das nicht erklären. Das ist die Analogie zu gedruckten Büchern für mich. Wenn mir Musik etwas wert ist, möchte ich sie auf Schallplatte hören, ansonsten ist sie nur flüchtiger alltäglicher Einheitsbrei. Was aber auf Schallplatte (oder als gedrucktes Buch) im Regal stehen bleibt, hat einen bleibenden Wert (für mich).
 
Aber gegen den "klassischen Oldschooler" verwahre ich mich ein bisschen, weil ich der nur privat bin
War in keinster Weise despektierlich gemeint. Kann deinen Standpunkt ja verstehen und hab' Sympathie dafür.
 
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@geo909

Der Sender, den du brauchst, ist Schwarzwaldradio.
Habe schon Einige überzeugt.
DAB, Alexa etc, online und App.
Ich höre seit langer Zeit keinen anderen Sender mehr.
Und die Moderatoren haben richtig Ahnung von Musik.
Und die Zuhörer können sich auch ständig Musik wünschen.
Und Anfang der 90er ist Schluss.
 
Selbst öffentliche Stationen haben Werbepartner und definieren ihr Programm dahingehend. Wer in der Zielgruppe 15 -30 werben will spielt bevorzugt neue Musik, damit sich die Zielgruppe nicht für einen anderen Sender entscheidet.
 
Ich hör Radio zwar mittlerweile eigentlich nur noch wenn ich beim Hausarzt im Wartezimmer sitze, das Repertoire der ÖR Sender hier ist so beschränkt, ich fühl mich immer als würde da die selbe Greatest Hits CD auf Repeat laufen...

In Frankfurt hatte ich noch öfters Radio gehört (Ok, zu Sendern mit denen man aufgewachsen ist hat man wahrscheinlich auch eine besondere Beziehung) anfangs nach dem Umzug hier auch noch beim Spülen z.B.. Der 80er Wahn hat aber schon längst um sich gegriffen und es klingt bei allen ÖR Sendern als hätten die ihre Greatest Hits auf Schleife laufen und wie das bei Greatest Hits so ist unterschieden die sich nicht gerade gravierend.

Als "Hintergrund-Motivationsmusik" mit gelegentlichen Infos, Gewinnspielen und Nachrichten für kleine Betriebe u.ä. passt das wahrscheinlich sehr gut...
 
Wenn ich Radio höre, dann Hamburg Zwei, welcher leider Oldie95 ablöste.

Man, was geht mir das dumme Gelaber auf den Sack. Seit drei Monaten erzählt der Mod von seinem gekauften Wohnwagen. Was interessiert mich das ? Ich will nur Musik hören und vekomme pro 3 Min Musik 3 Minuten sinnloses Gelaber, Werbung mit der ich leben kann, 2 Min Jingles und 3 Min Gewinnspiel.

Auf anderen Sendern nervt das Radio als Gesamtpaket, da stimmt nichtmal mehr die Musik....

Obwenn... Es gibt neue Musik, die ich nicht kenne, und toll finde.

Und es gibt alte Musik, die ich nicht kannte, und toll finde.
 
Ich höre häufig Radio und kann mich nicht beschweren.. Meine Auswahl beschränkt sich jedoch auf diese wenige Sender:

DLF / DLF Kultur
- Nachrichten
- Berichte
- Gute Musikauswahl, wenn mal keine Nachrichten kommen.
- Nutze auch die App.

Radio Corax
- freies Radio aus Halle/Saale

Radio Blau
- freies Radio aus Leipzig
- Leider nicht ganztägig erreichbar, da die Frequenz mit einem anderen Sender geteilt wird.

MDR Sachen-Anhalt
- gute Oldies, aber häufig auch Mist.

Corax hat mich schon auf einige gute Künstler gebracht, aber manchmal labern sie zu viel und zu schlecht. Sind halt keine Profis.

Schaltet man andere Sender ein, hört man jeden Tag das Gleiche. Manchmal wiederholen sie sich auch mehrmals am Tag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn es keiner mehr hört, dann ist es wirklich Scheiße. Mich wundert, dass die sich da überhaupt auf eine Diskussion eingelassen haben. Ich würde mir einfach einen anderen Sender suchen.
Schließlich gehe ich auch nicht im Club zum DJ und frag nach anderer Musik.
 
Aber es ist doch die ureigenste Aufgabe eines Radiosenders auch musikalisch unbekanntere Sachen zu finden und zu spielen. Dafür werden die doch bezahlt. Und nicht um den kleinsten gemeinsamen Nenner über alle Zuhörer zu finden.

Die aktuelle Generation in den Radioanstalten jedenfalls macht es sich da aus meiner Sicht zueinfach und zu gemütlich. Musikalischer Geschmack soll ja auch anecken und polarisieren.

Um Missverständnisse zu vermeiden: *ich* fände das auch schön, wenn das die ureigenste Aufgabe von Radiosendern wäre, und sie dieser Aufgabe auch nachkommen würden.

Aber: m.E. ist das ein frommer Wunsch. Und meine Wünsche sind leider nicht die Richtschnur für die Medienlandschaft. Ich glaube, wir (mich selbst eingeschlossen) stecken in solchen Dingen viel zu sehr in unserer bildungsbürgerlichen Hippiefilterblase fest. Für uns ist es täglich Brot, sich über "Kulturhistorisches" auszutauschen, bzw. das fehlende Verständnis dafür bei unseren Mitmenschen zu beklagen. Der große Rest der Menschheit, seien wir ehrlich, kann "kulturhistorisch" doch nicht einmal buchstabieren. Darüber muss man nicht in Weltschmerz verfallen, das ist schon okay so, aber was das Radio angeht:

Den "kleinsten gemeinsamen Nenner" zu finden -- genau *das* würden viele, viele Leute als *den* Auftrag der Medien, zumal der öffentlich-rechtlichen, also von uns allen getragenen ansehen. Nicht innerhalb eines Radiosenders, aber über die Bandbreite der ganze Medienlandschaft verteilt.

Ich erwähnte es oben bereits: während wir auf unseren DFG-geförderten Postdoc-Stellen und mit brztlnden Modularsystemen neben der Suhrkamp-Culture im heimischen Bildungsbürgerschrein verständnislos auf die mangelde Diversity des Einheitsbreis von Radio 88.8 blicken ("sowas tust du dir freiwillig an?"), geht es vielen Leuten genau andersrum. Wirf mal einen Blick auf den (natürlich: recht heterogenen) Diskurs der "GEZ- und ÖR-Kritik". Bemängelt wird (von vielen, sicher nicht allen) eben nicht ein Zuviel an Stumpfsinn, sondern im Gegenteil das Akademische, die vermeintliche Abgehobenheit, die Vernachlässigung dessen, was der "kleine Mann" will.
 
Pass uff, als ich mit der Frau sprach (war eigentlich eine ganz nette Frau, nur das Gespräch als Solches war hart geführt) kam raus, dass in der Redaktion ausschließlich studierte Medienkräfte sitzen. Und genau das ist meiner Einschätzung nach das Problem.
Die haben jeglichen Kontakt zur 'Außenwelt' verloren und befinden sich in einer Blase aus der sie nicht rauskommen (wollen). Offenbar haben alle den gleichen Inhalt studiert und schalten sich daher auch inhaltlich gleich. Deswegen klingt ja irgendwie alles auch nach Einheitsbrei. Es fehlen die kaputten opder schrägen Typen.

Auf Fritz wurde die ganze alte Generation von Moderatoren entlassen. Wenn man sich mal zurückerinnert. Wosch - ein exzentrischer Justist, Kuttner, Doktor der Psychologie u.s.w. Ok. Das sind auch Akademiker, aber das waren Typen mit richtiger scharfer Kante. Wosch trieb es so weit, dass er mal öffentlich in seiner Sendung seine Abmahnung beklagte, weil er angeblich den Chefredakteuer (Adytia Shamra) als 'Adytia Schamhaar' bezeichnet haben soll. Heute sitzen da aalglatte Typen die angeblich alles wissen und aalglatte Musik spielen.

KILL MY RADIOSTATION
 
Wenn ich Radio höre, dann für den Job, aktuelle Musik, aktuelle Sounds, z.B. Radio FG, FM4, Sunshine Live, Planet Radio, NRJ, N-Joy, MDR Sputnik, You FM, Fun Radio :wegrenn:
 
Was erwartest du, der Titel war nie in den Top Ten, das wäre so als würde ich erwarten dass im Radio Art of Noise gespielt wird ;-) was eher bei Dokumentationen vorkommt.
 
Was erwartest du, der Titel war nie in den Top Ten, das wäre so als würde ich erwarten dass im Radio Art of Noise gespielt wird ;-) was eher bei Dokumentationen vorkommt.
Naja, ganz so simpel isses nicht. Ich habe bereits ein Beispiel genannt von einem Sender, der in Musikformaten eher regelmäßig als unregelmäßig beisbielsweise B-Seiten von 12 inches spielte inkl. Informationen zu Band und Track. Der Sender hat das gut 10 Jahre durchgezogen. Und es war sogar ein Privatsender. Allerdings wurden diese Perlen größtenteils im Abend- und Nachtprogramm gespielt. Da gab es dann z.B. auch ein 6 Stunden Interview und Feature am Stück zu Brian Eno etc.
 
Naja, ganz so simpel isses nicht. Ich habe bereits ein Beispiel genannt von einem Sender, der in Musikformaten eher regelmäßig als unregelmäßig beisbielsweise B-Seiten von 12 inches spielte inkl. Informationen zu Band und Track. Der Sender hat das gut 10 Jahre durchgezogen. Und es war sogar ein Privatsender. Allerdings wurden diese Perlen größtenteils im Abend- und Nachtprogramm gespielt. Da gab es dann z.B. auch ein 6 Stunden Interview und Feature am Stück zu Brian Eno etc.
Eigentlich beantwortest du dir deine Frage selbst, es war nachts - wahrscheinlich keine Werbekunden zu verprellen, vielleicht der richtige Mann an der richtigen Stelle, der das Programm gemacht hat. Solche Ausnahmen wird es immer mal wieder geben.
 
Reichen euch 300 Titel um die 80er musikalisch zu beschreiben?
Schaltet ihr gleich ab, wenn ihr was Unbekanntes hört?
Auch wenn der Fred hier schon recht weit fortgeschritten ist hier mein kleiner bescheidener subjektiver Beitrag:
Mir reichen mittlerweile genau 0 Titel, denn ich habe schon lange mit Radio abgeschlossen. Etwas unbekanntes wäre mir aber willkommen gewesen.

Ich habe schonmal an anderer Stelle mein Schlüsselerlebnis geschildert: Zwei Wochen Ferienjob in einem Laborraum mit nichts anderem als Plänen, die ich zu kopieren hatte, dem Kopierer dafür (ohne Einzelblatteinzug) und ein Radio. Dieses Radio wurde von den Sendeanstalten dazu missbraucht mir gefühlt einmal pro Stunde "I´m blue daddeldiedaddeldau" zu präsentieren, weil dies entweder dem aktuellen Breitengeschmack entsprach oder diesem gefälligst nun zu entsprechen hatte.

Und hier der Bogenschlag zu dem Problem des TO: Für einen Querschnitt durch die Musikalische Landschaft sind wohl nur Nischensender zu gebrauchen, da "unbekannte" Musik deshalb "unbekannt" ist weil sie dem breiten Geschmack nicht entspricht. Ab und an gibt´s ja wohl mal so Wünsch-dir-was Runden, wo dann mal die ein- oder andere Perle gewünscht wird, aber ansonsten muss man eben in´s Horn der breiten Hörerschaft blasen.
 
Eigentlich beantwortest du dir deine Frage selbst, es war nachts - wahrscheinlich keine Werbekunden zu verprellen, vielleicht der richtige Mann an der richtigen Stelle, der das Programm gemacht hat. Solche Ausnahmen wird es immer mal wieder geben.
Genauer lesen. Ich schrieb: größtenteils. Der Sender spielte auch tagsüber (wenn auch in geringerer Schlagzahl) Songs, die nicht die typischen Hits jener Tage repräsentierten. Das konnten sie auch gut machen, weil das Programm von vorn bis hinten intelligent und außerordentlich gut gestaltet war. Selbst das Comedyprogramm von FFN unterschied sich qualitativ massiv von dem, was da heute so gesendet wird. Hier war mit Frühstyxradio die Wiege für Kalkofe (seinem Mattscheibe-Format) und Co. (Wischmeyer, Welke). Auch Formate, in denen z.B. Hörer sich gegenseitig Dinge tauschten konnten - so Tauschketten entstanden, Vermittlung von Gästen zu spontanen Partys etc. waren im Programm vorhanden. Damals sehr frisch und innovativ. Nie langweilig und für alle was dabei. Zwischendurch eben GUTE Musik.
 
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Ich habe zwar noch einen Receiver aber der ist seit ca. 12 Jahren stumm. Ich höre wirklich nur noch Sachen die auf YT oder Soundcloud verfügbar sind - und natürlich was die Leute hier so im Forum posten. Mir reicht das völlig aus. Von daher habe ich Radio überhaupt nicht mehr laufen. Damals habe ich eh nur noch Grenzwellen und Steve Mason gehört. Danach war irgendwie Schluss für mich mit Radio.
 

Ich hab' hier kaum mitgelesen und nur auf das reagiert was du mir geantwortet hast, der Rest des Threads war mir zu gefärbt, da hat jeder sein Geschmäckle. Die meisten scheinen ein Kind ihrer Zeit zu sein, die 80er, 90er etc. sind vorbei, das muss ich (zumindest für mich) nicht wieder aufleben lassen. Ich bin eher an neuen Sachen interessiert, die man so nicht im Radio zu hören bekommt, bin aktuell aber zu faul zum suchen ;-) Radio ist klar nervig, weil wenig abwechslungsreich, daher bin ich auch ständig am zappen, um einen Überblick über die aktuelle Musik/Sounds zu bekommen, so fern das für 'nen Auftrag nötig ist.
 
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da "unbekannte" Musik deshalb "unbekannt" ist weil sie dem breiten Geschmack nicht entspricht.
Hmm - diese Aussage sehe ich kritisch. Wie soll unbekannte Musik denn bekannt werden, wenn sie (so gut wie nicht/nirgends) gespielt wird? Und damit meine ich nicht 'totgedudelt, bis der Arzt kommt'. Man kann Musik doch nur bekannt machen, wenn man sie zu Gehör bringt...
 
Ich habe neulich festgestellt, dass "Hypnotic Tango" von My Mine in Deutschland auf Platz 5 war. Als jemand der die 80er nur teilweise und als Kind miterlebt hat, hielt ich besagten Track eher fuer einen "Insider"-ItaloDisco-Hit, aber haette nie vermutet dass der wie gesagt auf Platz 5 war. Umso mehr wundert es mich, dass solche Sachen dann nicht im Radio kommen. Das ist ja auch bei weitem nicht der einzige, habe schon oefter festgestellt dass viele von meinen als obskur angesehenen ItaloDisco-Schaetzchen dann doch weitaus mehr Leute "noch von frueher" kennen, als ich so angenommen haette.

Das ganze ist natuerlich nicht nur auf ItaloDisco bezogen, aber es ist halt ein Beispiel. Es ist teilweise echt ueberraschend, wie viel mehr Hits und bekannte Lieder es gab, als was letztendlich im Radio davon heute noch gespielt wird. Wie oft erlebt man denn bitte eine Ueberraschung im Radio? Fuer mich gibt es da nur zwei Arten von Liedern: Lieder die ich kenne, aber bei denen ich nie ueberrascht bin dass sie laufen, und Lieder die ich nicht kenne und auch nicht kennen will, weil sie aktuell sind und mir die Galle hochkommt. Aber alte, weniger bekannte Lieder laufen hoechst selten, da muss gerade mal ein spezieller "80er-Tag" sein, wo sie dann gezwungen sind, mehr rauszukramen als sonst.
 
Ich hab' hier kaum mitgelesen und nur auf das reagiert was du mir geantwortet hast, der Rest des Threads war mir zu gefärbt, da hat jeder sein Geschmäckle.
Ja, und? Alles, was wir wahrnehmen, färben wir subjektiv. Aber meine Aussagen sind durchaus verifizierbar. Es gab damals Umfragen, die die Popularität dieses Senders belegten. FFN lag genau mit diesen Formaten ganz vorne in der Beliebtheit der Hörer.
 


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