Die obere Bandgrenze bei mp3 ist, zumindest wenn man mit Lame kodiert, einstellbar. ( --lowpass 16666)
Irgendwo neulich hatten wir hier auch einen Track, der zur Demonstration taugte, warum dem so ist: legt man diese Grenze zu hoch, dann gibt es bei geringen Bitraten (dort 128k CBR) in den Höhen (deutlich unterhalb der Filterfrequenz!) schon mal störende Artefakte. Das ist ein bekanntes Problem von mp3, dem gehen da irgendwie die Bits in den Höhen aus. (So genau kenne ich das nun auch nicht, auf hydrogenaudio.org findet der Interessierte da sicher etwas zu. )
Man setzt die Bandgrenze also einfach deshalb runter, weil das den Klang weniger versaut, als wenn man sie zu weit oben lässt. (= Mp3-Encoder, die das *nicht* machen, sind *schlechter*. Es ist auch keine Eigenschaft des Verfahrens, sondern absichtlich und gezielt hinzugfügt. )
Bei 128k CBR mp3 ist diese Grenze (Lame Defaulteinstellung) um 17kHz. Bei höherer Bitrate wird sie langsam nach oben geschoben. Die mit -V0 (maximale VBR) kodierter Datei, die ich als Dynamikbeispiel gepostet hatte, hat bis 20kHz keine auf dem Analyser sichtbare Bandgrenze.
Das 128k CBR das Format ist, bei dem es sich auch für den ungeübten noch lohnt mal echte ABX-Tests zu machen, mit fairer Chance auf "Unterschiede hören", sollte sich inzwischen allerdings rumgesprochen haben.
Immerhin klingt Lame heute dabei weniger fies als die Encoder aus der Blütezeit von Napster, die mp3 den schlechten Ruf eingetragen haben.
Kurzer Nachtrag zu dem Dynamikbeispiel: ich finde den Dynamiksprung in meinem Beispiel schon recht unangenehm. Obwohl ich das eingeblendet habe und der Track da grad noch etwas leiser ist.
Das Ohr hat 2 Regelmechanismen für seine Pegelempfindlichkeit: die äußeren Hörzellen können die Basilarmembran entdämpfen (das bringt 40..50dB Verstärkung, deren Fehlen ist wohl eine typische Form von Innenohrschwerhörigkeit.) Man vermutet, dass sie auch dämpfen können. (Innenenohrschwerhörige haben eine reduzierte Schmerzgrenze)
Der zweite Mechanismus sitzt im Mittelohr, die Gehörknöchelchen können (reflexhaft) bewegt werden. Das ändert die Impdanzanpassung zwischen Trommelfell (Luft) und Innenohr (Lymphe) ... weiterlesen bei Wiki:
http://de.wikipedia.org/wiki/Stapediusreflex