Polyrhythmik mit dem Modular System?

Polyrhythmik ist für mich sowas:



Steht so in der Art auch in den Musiktheorie-Büchern, die ich habe.
 
Kann es sein dass wir alle etwas anderes unter Polyrhythmik verstehen?
Für mich ist Polyrhythmik nicht einfach nur zwei Sequencer in verschiedenen Längen laufen zu lassen, aus meiner Sicht ist die Zeitspanne des Loops bei allen Instrumenten immer gleich aber die dazwischenliegenden Schritte pro Instrument teilen sich immer durch die gleichen Abstände und fangen alle bei Takt 1 an wie in der Skizze gezeichnet, oder verstehe ich das falsch?
 

Anhänge

  • FullSizeRender-8.jpg
    FullSizeRender-8.jpg
    600,6 KB · Aufrufe: 77
Jain, unterschiedliche Längen/Zählweisen sind Polymetrik, Polyrhythmik beschreibt nur die Überlagerung unterschiedlicher Rhythmen, wobei diese Überlagerungen auch polymetrisch sein können.

Was du beschreibst ist einfach ein Polyrhythmus, der nicht polymetrisch ist. Alles unklar? ;-)
 
Um ein Beispiel zu geben:
- Nicht Polymetrisch: Triolen über Viertel sind nicht polymetrisch, die Eins fällt immer auf den gleichen Schlag
- Polymetisch: Bei "Drei über Vier" (s.u.) liegt die gemeinsame Eins erst nach drei Durchgängen wieder auf dem gleichen Schlag:
OOOOOOOOOOOO
OOOOOOOOOOOO

D.h. Polymetrik kann im gleichen "16tel-Raster" liegen, bei Polyrhythmik, also zB Triolen findet sich der Raster im Bereich des Micro-Timing.
 
Aha sehr interessant, dann gehen wir mal vom nicht Polymetrischen Rhythmus aus bzw. des Rasters im micro Timing.
Hast Du eine Idee wie man dies mit dem modular umsetzen könnte? Ich finde solche nicht polymetrischen Rhythmen klingen sehr interessant und abwechslungsreich, denke das kommt von der percussion Music.
 
LowFreq schrieb:
Kann es sein dass wir alle etwas anderes unter Polyrhythmik verstehen?
Für mich ist Polyrhythmik nicht einfach nur zwei Sequencer in verschiedenen Längen laufen zu lassen, aus meiner Sicht ist die Zeitspanne des Loops bei allen Instrumenten immer gleich aber die dazwischenliegenden Schritte pro Instrument teilen sich immer durch die gleichen Abstände und fangen alle bei Takt 1 an wie in der Skizze gezeichnet, oder verstehe ich das falsch?
Bei Polyrhythmik verschiebt sich jeder Step immer um eins weiter.
Beispiel: Du hast jeweils eine Sequenz mit 3, eine mit 4 und eine mit 5 Schritten, so enstehen bei jedem Schritt immer wechselnde Dreiklänge.

Glücklicher Zufall: Ich habe beide Variationen gerade auf meinem neuen Album verwendet und das Patch steht noch.
Nach dem HK mache ich gerne mal ein kurzes Tutorial davon.
 
LowFreq schrieb:
Aha sehr interessant, dann gehen wir mal vom nicht Polymetrischen Rhythmus aus bzw. des Rasters im micro Timing.
Hast Du eine Idee wie man dies mit dem modular umsetzen könnte? Ich finde solche nicht polymetrischen Rhythmen klingen sehr interessant und abwechslungsreich, denke das kommt von der percussion Music.
Bei deinem Beispiel? Da hatte ich einen Sequenzer (Dotcom 960) mit 5 Schritten laufen und der Out vom ersten Schritt startet einen Roland #104 Sequenzer. Bekommt nur einen Startimpuls und läuft dann "one time" bis zum Schritt 3 und bleibt dort stehen.
Das Timing kann man sehr einfach nach Gehör machen, denn bei nur 3 Steps, die ja immer wieder neu gestartet werden, bleibt alles sehr tight.
Klingt auch sehr cool.
 
Was ist denn jetzt mit dem nicht polymetrischen Rhythmus bezw. dem micro Timing, hat jemand irgendwelche Inputs dazu?
 
LowFreq schrieb:
Was ist denn jetzt mit dem nicht polymetrischen Rhythmus bezw. dem micro Timing, hat jemand irgendwelche Inputs dazu?
Ralph kommt übernächste Woche mit der Cam mal rüber zu mir, dann nehmen wir das polyrhythmische Zeugs mal auf.
Vorher hab ich keine Zeit und auch keinen Platz im Studio, hier ist bis 5.6. noch alles mit meinem Liveset zugebaut.
 
Reinhard Flatischler hat mit seinem System ein -für mich - sehr bildliches System erstellt. http://www.taketina.de/
taketina.jpg

Quelle: (c) http://www.musik-for.uni-oldenburg.de/modul3/einfuehrung/ha4.html
 
Bernie schrieb:
Bei Polyrhythmik verschiebt sich jeder Step immer um eins weiter.

Das ist eben ein polymetrischer polyrhythmus :floet:

Ich finde die nicht polymetrischen Polyrhythmen viel spannender, aber wenn man's schreiben muss, kriegt man schon fast ein durcheinander bei den Fingern auf der Tastatur :D
 
Irrational rhythms, genau das meine ich "tracks with different time signatures and tracks with different bar lengths", und genau so was möchte ich nun mit dem modular System umsetzen können, es stellt sich einfach die Frage wie... :shock:
 
LowFreq schrieb:
Irrational rhythms, genau das meine ich "tracks with different time signatures and tracks with different bar lengths", und genau so was möchte ich nun mit dem modular System umsetzen können, es stellt sich einfach die Frage wie... :shock:

Im schlimmsten Fall einfach mehrere Sequencer nehmen und miteinander syncen.
 
Man könnte auch einfach mehrere LFOs freilaufen lassen die irgendwelche triggerjobs erledigen.

The real rhythm
 
LowFreq schrieb:
Irrational rhythms, genau das meine ich "tracks with different time signatures and tracks with different bar lengths", und genau so was möchte ich nun mit dem modular System umsetzen können, es stellt sich einfach die Frage wie... :shock:
wenn eh nichts zusammenpassen soll, dann triggere die Sequenzer doch mit einer Randomquelle, Sample&Hold oder ähnliches oder lasse sie frei dudeln.
 
weinglas schrieb:
LowFreq schrieb:
Irrational rhythms, genau das meine ich "tracks with different time signatures and tracks with different bar lengths", und genau so was möchte ich nun mit dem modular System umsetzen können, es stellt sich einfach die Frage wie... :shock:

Im schlimmsten Fall einfach mehrere Sequencer nehmen und miteinander syncen.

Ich hatte mal die wahnwitzige Idee einen zweiten Kilpatrick-PatternSequencer zu holen....das wäre schon sehr FETT...
 
*** schrieb:
øsic schrieb:
weinglas schrieb:
...

Im schlimmsten Fall einfach mehrere Sequencer nehmen und miteinander syncen.

Ich hatte mal die wahnwitzige Idee einen zweiten Kilpatrick-PatternSequencer zu holen....das wäre schon sehr FETT...

mehrere Sequencer machen noch keine Polyrhythmic.
wichtig sind die Trigger im Metrum des Multiplikators.

bei 3 gegen 4 werden drei und vier Trigger im gleichen Zeitraum ausgegeben.
nur auf der 1 liegen 3 Trigger und 4 Trigger zusammen.

Der Kilpatrick Pattern Sequencer hat einen Clock Divider eingebaut, so dass man ihn nur schnell genug clocken muss. Dann könnte man den einen auf 3 und den anderen auf 4 Subdivisions stellen und bekommt genau den Effekt, den Du beschreibst. Und darüber hinaus die ganzen zusätzlichen Möglichkeiten dieses Sequencers.
 
*** schrieb:
Der Kilpatrick Pattern Sequencer hat einen Clock Divider eingebaut, so dass man ihn nur schnell genug clocken muss. Dann könnte man den einen auf 3 und den anderen auf 4 Subdivisions stellen und bekommt genau den Effekt, den Du beschreibst. Und darüber hinaus die ganzen zusätzlichen Möglichkeiten dieses Sequencers.

das sind alles Teiler ,keine Multiplikatoren.
habe mir das K4815 Manual mal angesehen .
es gibt nur einen Gate out.
divisions 1, 2, 3, 4, 6, 8, 12 or 24 notes per beat
wie sollte man damit zB 3,4, 5 und 7 Trigger /Note gleichzeitig erzeugen?

Du hast ja vollkommen Recht, was Percussion angeht. :supi:

Aber mit zwei K4815 kann man zwei Sequenzen in unterschiedlichen Rhythmen laufen lassen. Dazu noch ein billiger Clock Divider, wie der A160-2, und das Modularsystem glüht vor Polyrhythmic. :phat:
 
Jau, sicher nur ein OUT beim Kilpatrick aber es ist ein leichtes da nicht nur für percussives sondern auch melodisch polyrhthmisches zu machen, mit einem Div- oder Mult-Trigger kan man dann noch an die Percussions gehen.

Leider ist der Patrick nicht so "explizit" einstellbar, bei der Clock mag es gehen und der Rest dann eher nach Gehör.
Das Gate verstehe ich auch nicht so recht, wenn dass auf Null steht triggert er wohl und dann gated er beim hochdrehen....aber wie mir scheint nicht in einer regelbaren Länge, kann das sein?
Sorry OT
 
Der 4ms QCD ist genial, hab ihn mir gekauft. Irgendwie kann ich ihn nicht mit meinem Midi Clock via Doepfer A-190-1 clocken, die zwei unteren Pins stecken der oberste Bus-CH1 nicht, so sollte es doch funktionieren oder?
 
Nein der A-190 sendet nicht über den internen Case Bus, ich nehme den Clock via Patch Kabel bei der Clock Buchse ab und patche ihn in die Clock In beim QCD, dies sollte ja eigentlich möglich sein oder? Wenn ich aber das Kabel einstecke hören die LEDs auf zu blinken...
Ich habe auch den Expander dazu gekauft und intern verbunden, dieser hat ja aber keinen Einfluss darauf wie der QCD clockt.
 
Habe ich vermutet, wenn ich nämlich einen LFO als Clockgeber bei den Clock In's am QCD anschliesse funktioniert es, das Midi Clock Signal über den A-190 ist zu schwach und muss verstärkt werden. Ich probiers mal mit dem A-183-3...
 
Also ich habe mir jetzt noch den Doepfer A-183-3 gekauft und jetzt reagiert der QCD auch auf die gesendete Midi Clock vom PC.
Der QCD ist genau das richtige Modul für die Polyrhythms die ich mir vorgestellt hatte, super Tip von dir, Danke :D
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben