Platten langsam aufnehmen - dann schnell machen?

Orgel

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Hallo,

angenommen man hat eine Schallplatte welche mit 45 RPM läuft. Wenn ich die dann im Computer aufnehme und mit 33 RPM abspiele, dazu noch den Pitchregler runter auf -8% und dann im Sampleeditor einfach die Rate so erhöhe das das Originaltempo wieder stimmt und zurück auf 44,1khz gehe, ergibt das eine bessere Qualität?

Ich habe das gerade ausprobiert, aber so richtig merke ich da eigentlich nichts...

Bin nur darauf gekommen, weil es ja auch früher verschiedene Bandgeschwindigkeiten gab und so.

Was sagt ihr?
 
Sicher nicht. Wieso sollte das besser klingen, wenn du mehrmal wandeln musst? Das System muss zwar Werte dazwischen erfinden, was aber den Klang nicht verbessert.
 
Eher gibt es was an den Komponenten zu verbessern, sprich Abtastnadel, System, Vorverstärker/ Entzerrer, und schliesslich die Wandler für das digitale Signal.
 
Ich dachte nur, zum Beispiel werden ja auch bestimmte Sachen beim Kinofilm mit 2facher oder 4facher Auflösung abgetastet um für die Weiterverarbeitung zunächst Reserven zu haben.

Ja nee, ich glaube das war nicht unbedingt eine so gute Idee.

Aber ich habe sogar noch eine: Man könnte doch solche Schallplatten auch mit Licht digitalisieren. Wenn man die Rillen mit irgend einen Laser abfährt und dann einfach die Vertiefungen und Ausbreitungen (wie mit so einem Entfernungsmesser) irgendwie in Daten umwandelt und dann das ganze hörbar macht...müsste man mal erfinden!
 
Ach ja ne Bandmaschine wär auch was feines:)
Habt ihr gewusst das es kein Hörbares knacken gibt wenn du Band schneidest.
 
Es geht irgendwie mit Vinyl!

Half-speed mastering(HSM) is a process in which the original master two-track tapes are run at half of their normal speed during the mastering (lacquer cutting) process. The cutting lathe is also run at half of its normal speed. Thus the playback ratios remain the same. The advantage to this slow cutting speed is that'a more perfect groove can be etched onto the lacquer. Better frequency response, wider dynamic range and considerably less distortion are the benefits.[/i]
 
Orgel schrieb:
Aber ich habe sogar noch eine: Man könnte doch solche Schallplatten auch mit Licht digitalisieren. Wenn man die Rillen mit irgend einen Laser abfährt und dann einfach die Vertiefungen und Ausbreitungen (wie mit so einem Entfernungsmesser) irgendwie in Daten umwandelt und dann das ganze hörbar macht...müsste man mal erfinden!
Laser-Schallplattenspieler von ELP

bild-68.jpg
 
Das schneller drehen lassen mit Vinyl bringt was, nicht aber das Samplen und Samperate ändern.

Band schneiden: Natürlich ist das ohne Noise, der berühmte 45° bzw 60° Schnitt. Damit hat man früher quasi nur gearbeitet. Musste das noch machen, bin froh über die Computer ;-) Weniger Reste und so *G*
 
Moogulator schrieb:
Das schneller drehen lassen mit Vinyl bringt was, nicht aber das Samplen und Samperate ändern.

Also ich gehe da so vor das ich das mit 24/48 aufnehmen, dann nochmal lauter mache und auf 16/44,1 umrechne. Ganz normal und legitim.

Ein mehrfaches resamplen findet ja nach meiner erdachten Methode doch gar nicht statt! Angenommen ich nehme mit 48 auf, dann resample ich das ja nicht auf ca. 80, sondern ändere nur die Abtastrate darauf. In diesem Arbeitsschritt ist doch noch gar kein Umrechnen vorhanden und lediglich beim finalen Lautstärkeanpassen und auf 44,1 resamplen wird das Material verändert und etwas geschwächt.

Die Idee war doch, man nimmt es mit einer niedrigeren Umdrehung auf, um möglichst viele Zwischenklänge einzufangen und dann wiederum noch mal ordentlich auf das Endformat zu bringen.
 
legitim ja, Qualität verbessernd KANN das per se nicht sein!
digital ist mit Nummern, da müssen für schneller/langsamer mehr Zahlen her (also mehr Samples). Wenn die nicht vorliegen, klappt das nicht. Man kann nichts erreichen, wenn man ein 44.kHz Sample auf 96kHz hochrechnet. Es wird mit SICHERHEIT nicht besser. Nur, wenn man auf der Analog-Ebene bleibt oder auf das Vinyl eben mehr Speed macht. Wenn man mit 78 aufnähme, wäre das auch besser, allerdings eben nur, wenn das perfekt rüberkommt vom Masterrekorder.
 
Ja, wieso?

Ich habe eine Schallplatte die mit 45 abgespielt wird.

Ich nehme diese aber mit 33,3 auf.

Das ganze mit 48 kHz.

Das Ergebnis: Es ist viel langsamer und alles ist viel tiefer.

Nächster Schritt: Samplerate auf ca. 80 stellen.

Ergebniss: Das Tempo und die Tonhöhe ist wieder normal.

Danach wandeln auf ein gebräuchliches Format (was man eh macht).

Da wird ja nichts dazu erfunden sondern eher weggelassen.

Man verschiebt also erstmal das Tempo.

In meinem jugendlichen Leichtsinn denke ich mir halt das es einen großen Unterschied gibt, ob ich mit 80khz und 45RPM aufnehme oder mit 48khz und 33RPM und das ganze dann anpasse.

Das ist doch wie mit dem Ballon in der Sendung mit der Maus: Wenn man da ne Nadel reinsticht, platzt der, sozusagen in Echtzeit. Wenn ich eine große Framrate habe und das ganze mit normalen 25FPS abspiele, sieht man was da eigentlich passiert: Zeitlupe. Viel mehr Details und so...
 
du kannst natürlich beliebig unter und überabtasten, rekonstruieren und pitchen.
aber die qualität wird dadurch nur schlechter. bei mathematisch idealen berechnungen bleibt die qualität gleich, wenn du keinen fehler machst.
aber besser, das wird sie ganz bestimmt nicht.
du kannst ja nicht einfach von einer schallplatte noch ein paar informationen aus dem hut zaubern, indem du munter hoch und runter pitchst :)
 
Wenn du mit der falschen Geschwindigkeit aufnimmst stimmt die Entzerrung nicht!
Das sollte durchaus ebenso hörbare wie vermeidbare Fehler verursachen.

Der Fehler durch die Elektromechanik der Schallplatte ist ca. 100...1000 mal grösser als der durch die Wandler - und die Fehler der Abtastratenkonvertierung sind (wenn man es richtig macht) nochmal deutlich kleiner als die Wandlerfehler.
 
Die guten Maxisingles laufen mit 33upm, da die Nadel meines Wissens bei langsamer Geschwindigkeit besser abtasten kann.
Die Wandelei könnte aber alles kaputtmachen.

Digital ist immer komprimiert.
 
ESQ schrieb:
Die guten Maxisingles laufen mit 33upm, da die Nadel meines Wissens bei langsamer Geschwindigkeit besser abtasten kann.

Andersrum. Die guten sind mit 45, weil es tiefer und damit lauter ist und mehr «Daten» drin stecken.
 
Orgel schrieb:
ESQ schrieb:
Die guten Maxisingles laufen mit 33upm, da die Nadel meines Wissens bei langsamer Geschwindigkeit besser abtasten kann.

Andersrum. Die guten sind mit 45, weil es tiefer und damit lauter ist und mehr «Daten» drin stecken.

Also bei mir klingen die 33er definitiv besser. Das hängt glaube ich mit der Rillenbreite zusammen und nicht mit der Geschwindigkeit.
Bei höhrer Umdrehungszahl hat man zusätzlich mehr Laufgeräusche.
 
beim Samplen von Bandmaschinen wurde damals (anno 1988) empfohlen, mit halber Bandgeschwindigkeit und halber Samplerate zu samplen und das Sample zur Originalgewinnung wieder eine Oktave höher abspielen, da sich dann die mitgesamplte Frequenz des Bandrauschen ins unhörbare verdoppeln soll...
 
33= mehr Bass möglich (Bass bestimmt wieviel Platz die Rille pro Umdrehung braucht, sprich mehr Bass--> grössere seitliche Auslenkung)
45= bessere Höhenwiedergabe (die Höhen bilden in der Rille feine Zacken, die natürlich bei 45 genauer aufgezeichnet werden vom Stichel, da mehr Platz genutzt wird)
Aussen klingt immer besser als innen auf der Platte, das sind alles die Physik-Fakten.
Halfspeed-Mastering/ Recording geht für mich klar in den esoterischen Bereich.
Der bereits kurz genannte Laser-player wäre ideal zum exakten Auslesen. Billigplayer+Behringer "preamp all in one zu USB" wäre das andere Ende des Spektrums.
 


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