Pelham vs. Kraftwerk - Sampling-Urteil - EuGH, Verfassungsgericht, HH, Finales Urteil erwartend

Re: Sampling: gut oder böse?

Soweit ich weiss, ging es da um was anderes. Ueberlegt mal, wie oft Kraftwerk schon gesampled wurde. Da wurde soweit ich informiert bin, nie was dagegen unternommen. In diesem speziellen Fall ging es aber glaube ich darum, dass dieser Moses P selbst mal irgendjemanden ziemlich hart angegangen haben muss, der was von seinen Produktionen gesampled hat.

Keine Ahnung wo ich das aufgeschnappt habe, aber das koennte man vielleicht nochmal genauer erforschen. Wie gesagt, Kraftwerk wurde etliche male gesampled, man hoere sich nur mal die ganzen alten classic Electro- und HipHop-Scheiben an, ich glaube kaum, dass da alles von Kraftwerk abgesegnet wurde.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

ZH schrieb:
Kraftwerk wurde etliche male gesampled, man hoere sich nur mal die ganzen alten classic Electro- und HipHop-Scheiben an, ich glaube kaum, dass da alles von Kraftwerk abgesegnet wurde.

Ja damals verhalf ihnen ja dieses Zitieren per Sample-Technik auch erst zum endgültigen internationalen Durchbruch und zum Kultstatus weltweit. Hip Hop selbst war erst am entstehen und sorgte schon für sich genommen für einen Hype, weil es neu war und hielt die Umsätze der Industrie am laufen...
Nie wieder wurde später so viel Geld mit Tonträgern verdient, wie in den 80er 90er Jahren. Alle wurden reichlich satt .. niemand brauchte wen beneiden.
Und das brachte so indirekt auch erheblich Kohle in die Kraftwerk- Tantiemen- Kasse.
Da wäre ich dann auch toleranter gewesen. 8)
 
Re: Sampling: gut oder böse?

kraftwerk hat da imho schon einige mal kassiert und waren schon immer streng, nicht nur mit moses p.



und für alle die es nicht wissen, von wegen hip hop und drum n bass, rhythmen darf man samplen. deswegen haben die amen break - jungs da auch nie einen penny von gesehen, ausser bei einem crowdfunding projekt von diesem jahr.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

ich hoffe dass pelham verliert - sein argument der kunstfreiheit ist keines.

man kann auch um sample clearance ansuchen und wenn das die urheber nicht wollen ist das zu respektieren.

gegebenenfalles hätte er es auch so nachbauen können dass es zwar den spirit einfängt aber dennoch eigenständig ist.

ich habe ende der 90er in einer nummer ein unspektakuläres sample von falco (teil ohne grossen wiedererkennungseffekt) verwendet und dann keine clearance bekommen.
dann habe ich das eben eigenständig interpretiert für die veröffentlichungen und gut war es - wo ist da das problem ?
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Herr Pelham hat ja recht, dass Sampling zu seinem Genre gehört. Dennoch muss der Urheber des Samples auch einverstanden sein. Dass da selten geklagt wird kann ja kein Freibrief für alle Hiphop-Produzenten sein. Es gibt mehr als genug SampleCDs da kann sich Herr Pehlham und Co gerne bedienen.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Ich gehe da mit Tom F, wer was verwendet soll fragen und gegebenenfalls bezahlen, oder halt den Loop selbst machen. Ähnlich bekommt man es immer hin, falls nicht, hat man's auch nicht verdient.
Nur 2 Sekunden? Heute 2 Sekunden, morgen 5, übermorgen 5 Minuten... :opa:
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Bööööööse!! :mad:
 

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Re: Sampling: gut oder böse?

Sehe gerade dass da von Sampling keine Rede ist (dafür aber von Instrumentalmusik).
Hmmmm...
 
Re: Sampling: gut oder böse?

vielfach wird auch heute einfach gesampelt ohne zu clearen.
es wäre bescheuert während dem künstlerischen prozess, wo man eventuell mit hunderten von samples arbeitet, jedes versuchen würde vorher zu clearen, wenn am ende vielleicht nur eines veröffentlicht wird. und wenn das stück dann fertig ist und man einen potentiellen hit hat machen es viele nicht, weil einem dann die veröffentlichung verhindert werden könnte.
und wenn es nicht in die charts kommt, man nicht mehr als 10000 platten verkauft etc. interessiert es sowieso keine sau.

aber pelham ist von mir ausgesehen einfach ein kleiner gangster, der das grössenwahnsinnige gefühl hat er könnte hier mit seiner street-smartness die gerichte zum narren halten.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

http://www.musikexpress.de/urteil-moses-pelham-darf-kraftwerk-sample-nicht-verwenden-112934/

Interessanterweise ist Moses Pelham selbst Mitbegründer der „DigiProtect Gesellschaft zum Schutze digitaler Medien mbH“, einer Gesellschaft die durch Aufklären aber eben auch Abmahnen die Rechte der Urheber schützen wollen.

Was für ein Arsch: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Und wie's mir gerade am besten passt.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Hallöchen..

Ich bin da etwas zwiegespalten was das kommerzielle Kopieren von Samples betrifft. Wer z.B. ist Eigentümer von einem Sinus-, Sägezahn- oder Rechtecksample ?

Kann Kraftwerk beweisen, das dieser Sample nicht auf Grundlage eines anderen Samples oder Sounds hergestellt wurde.

Wer kann schon garantieren, dass nicht zufällig zwei unterschiedliche Künstler, an unterschiedlichen Orten, den gleichen Sound oder sehr ähnlich klingenden Sample an ihren Maschinen programmieren.

Ich finde, dass die Gesamtkomposition eines Musikstückes schützenswert ist, aber nicht eine kleine Passage oder ein Sample.

Gruß Rolf
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Wenn man zum Zwecke der Kopie oder Imitation eines Sounds nach Graphischer Wellenform Vorlage Jedes Bit einer Wellenform per Hand eintippen würde,mit dem Resultat einer von der Vorlage nicht zu unterscheidenden Interpretation, dann wäre es kein Samplen mehr.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Feedback schrieb:
http://www.musikexpress.de/urteil-moses-pelham-darf-kraftwerk-sample-nicht-verwenden-112934/

Interessanterweise ist Moses Pelham selbst Mitbegründer der „DigiProtect Gesellschaft zum Schutze digitaler Medien mbH“, einer Gesellschaft die durch Aufklären aber eben auch Abmahnen die Rechte der Urheber schützen wollen.

Was für ein Arsch: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Und wie's mir gerade am besten passt.

Schon ein dicker Hund. Erst selbst nicht fragen und viel Kohle machen und dann die Seite wechseln um Kohle zu machen.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

rolfdegen schrieb:
Hallöchen..

Ich bin da etwas zwiegespalten was das kommerzielle Kopieren von Samples betrifft. Wer z.B. ist Eigentümer von einem Sinus-, Sägezahn- oder Rechtecksample ?

Kann Kraftwerk beweisen, das dieser Sample nicht auf Grundlage eines anderen Samples oder Sounds hergestellt wurde.

Wer kann schon garantieren, dass nicht zufällig zwei unterschiedliche Künstler, an unterschiedlichen Orten, den gleichen Sound oder sehr ähnlich klingenden Sample an ihren Maschinen programmieren.

Ich finde, dass die Gesamtkomposition eines Musikstückes schützenswert ist, aber nicht eine kleine Passage oder ein Sample.

Gruß Rolf

also - ohne dass das nun negativ rüberkommt - hast du in dem kontext den begriff "sample" nicht richtig kategorisiert.

das "sample" um das es geht ist eine 1:1 übernahme eines existierenden audiosegments eines werkes.

wenn kraftwerk einen 4/4 loop auf einer 909 macht und ich den identischen loop auf einer 909 nachbaue der zu 99,9% so klingt ist das kein sample und wenn der loop selber keine extrem spezifische schöpferische dichte hat kann das auch niemand einklagen.

jedoch unterliegt selbst die ausgeschnittene einzel hihat aus einem werk - wenn sie denn noch erkennbar ist - als geschützer bestandteil eines werkes.

und in der praxis ist es meistens doch klar wo gesamplet wurde - liegt ja die intention gerade darin sich den speziellen wiedererkennungswert von originalen zunutzen zu machen.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

naja, die suppe muss der pelam wohl auslöffeln, gibt doch einen unerschöpflichen markt aus samples die frei zur verfügung stehen, oder nicht?
ansonsten, fragen. kann doch nicht so schwer sein, wenns halt ein klares nein gibt, ist das halt pech.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

ist aber künstlerisch schon einen Zwickmühle...

einerseits Respekt vor der Arbeit anderer, andererseits ohne Inspiration durch andere wenig neues...

ohne Chuck Berry kein Angus Young


wenn ich jetzt Kraftwerk wäre, dann müsste ich sagen, cool, der hat eigenständig eine tolle Weiterentwicklung von Metall auf Metall geschaffen

aber wenn es durch ein Sample passiert, dann ist es Klau und keine Kunst


Und es wird wie blumenhofen schon gesagt hat keine künstlerische Antwort geben,
den bei der Infragestellung geht es ja nur um Kohle.

EIne rein künstlerische Abmahnung findet im Musikbereich ja so gut wie nicht statt, oder?


Oder um es anders zu sagen, Kraftwerk sind ja wahrscheinlich auch stolz auf ihren Einfluss auf andere,
aber man soll sie bitte nicht ungefragt und ohne zu zahlen samplen.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Ich kann vom Porsche meines Nachbarn auch die Rückspiegel abschrauben und an meinen 2CV kleben. Tolle Idee, wird mein Nachbar sagen. Das bringt die Autoindustrie weiter.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Raze schrieb:
naja, die suppe muss der pelam wohl auslöffeln, gibt doch einen unerschöpflichen markt aus samples die frei zur verfügung stehen, oder nicht?
ansonsten, fragen. kann doch nicht so schwer sein, wenns halt ein klares nein gibt, ist das halt pech.

Ja, gibt unerschöpflich viele Samples. Aber die fangen oft nicht das ein was man im Kopf hat. Ich sample z.b. auch nie von anderer Musik, sondern öfter Sekundenbruchteile aus Filmen. Das ist so nicht anders Nachzubauen.
Und ja, ich hab auch schon mal versucht bei den Filmkonzernen nachzufragen. Da kahm aber nie eine Antwort. Also weder ja noch nein. Interessiert die anscheinend gar nicht. Klage kommt bestimmt wenn ich meine Platinplatte mache. :D
Für mich die Kunstform schlechthin.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Feedback schrieb:
http://www.musikexpress.de/urteil-moses-pelham-darf-kraftwerk-sample-nicht-verwenden-112934/

Interessanterweise ist Moses Pelham selbst Mitbegründer der „DigiProtect Gesellschaft zum Schutze digitaler Medien mbH“, einer Gesellschaft die durch Aufklären aber eben auch Abmahnen die Rechte der Urheber schützen wollen.

Was für ein Arsch: Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt. Und wie's mir gerade am besten passt.

Eben aus diesem Grund, meine ich, ist Kraftwerk da so vehement vorgegangen. Es gibt garantiert unzaehlige ungeclearte Kraftwerk-Samples im HipHop- und Breakdance-Bereich (zumindest hab ich da schon etliche gehoert), wo Kraftwerk bestimmt keine 12 Jahre rumstreitet. Zumal das auch eigentlich nicht zu dem passt, was Kraftwerk darstellt / darstellen moechte. Da geht es ja um Fortschritt, Industrie, usw., ich finde da muesste Kraftwerk von sich aus schon recht tolerant sein (und war es soweit ich weiss auch oftmals). Aber wenn einer sich so verhaelt wie der Moses P, dann kann ich verstehen, wenn Kraftwerk dann eben auch pingelig wird.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

König Alfons schrieb:
Ich kann vom Porsche meines Nachbarn auch die Rückspiegel abschrauben und an meinen 2CV kleben. Tolle Idee, wird mein Nachbar sagen. Das bringt die Autoindustrie weiter.


Wäre das mit dem Aussenspiegel im Falle Kunst wirklich die richtige Analogie?

Ich will jetzt nicht den Diebstahl geistigen Eigentums rechtfertigen, es ist wirklich nur Überlegung:

Jahrhunderte lang war "sampling" ja vollkommen legitim.
Bearbeitungen, Variationen in der Musik, das Zitieren von Details in der Malerei als Bezugnahme oder Hommage
und das sind nur die offensichtlichen Beispiele.

Die Geschichte der Kunst (wie auch der Menschheit?) ist doch immer die Geschichte der Weiterentwicklung von Ideen gewesen.

Dann kamen Urhebergesetz und Patente, aber wer ist schon wirklich Urheber? Wer kann sagen, ihn habe nichts beeinflusst?

Und schaden Patente usw der Menschheit nicht eher? Siehe Aids Medikamente zb.


Ich finde es wirklich eine Zwickmühle, aus "praktischen" Gründen kann ich das nachvollziehen,
aus künstlerischen oder "menschlichen" Gründen wird's schwierig.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Wenn sich jemand mit dem, was ich geschaffen habe, versucht zu bereichern, hätte ich auch etwas dagegen. Mal kurz auf den Punkt gebracht. Ich empfehle, mal Frau Hundt-Neumann zuzuhören und nicht reflexartig irgendwelchen Unsinn zu posten.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Ich finde nichts verwerfliches beim samplen und auch nichts was irgendeine Genehmigung bräuchte.

Ich bin damit aufgewachsen, dass es normal war. Damals wurde niemand verklagt oder so ein Kack. Hab alles gesampelt was ich gut fand. Das war eine neue Produktionstechnik, aufregend und auch durchaus mi Arbeit verbunden.
Naja, ist leider 20 Jahre her. Heute ist die Situation anders.

Immer drauf achten dass alles legal ist und so ein scheiß. Das macht doch keinen Spaß so.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

König Alfons schrieb:
Wenn sich jemand mit dem, was ich geschaffen habe, versucht zu bereichern, hätte ich auch etwas dagegen. Mal kurz auf den Punkt gebracht. Ich empfehle, mal Frau Hundt-Neumann zuzuhören und nicht reflexartig irgendwelchen Unsinn zu posten.


Mein Fehler, ich dachte bei der Fragestellung ging es um mehr als um aktuelle Rechtsvorschriften.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

darsho schrieb:
Ich finde nichts verwerfliches beim samplen und auch nichts was irgendeine Genehmigung bräuchte.

Ich bin damit aufgewachsen, dass es normal war. Damals wurde niemand verklagt oder so ein Kack. Hab alles gesampelt was ich gut fand. Das war eine neue Produktionstechnik, aufregend und auch durchaus mi Arbeit verbunden.
Naja, ist leider 20 Jahre her. Heute ist die Situation anders.

Immer drauf achten dass alles legal ist und so ein scheiß. Das macht doch keinen Spaß so.

Es ist lt. Frau Hundt-Neumann die gewerbliche Nutzung von der künstlerischen Arbeit anderer. Ist doch mit gesundem Menschenverstand nachvollziehbar, dass man sich da geschädigt fühlt. So hat es ja auch wohl der Bundergerichtshog gesehen. Eigentlich sollten alle Künster Herrn Hütter für sein Engagement dankbar sein.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

Kraftwerk war also frei von Einflüssen und hat die künstlerische Arbeit anderer nicht gewerblich genutzt?
 
Re: Sampling: gut oder böse?

darsho schrieb:
Ich finde nichts verwerfliches beim samplen und auch nichts was irgendeine Genehmigung bräuchte.

Ich bin damit aufgewachsen, dass es normal war. Damals wurde niemand verklagt oder so ein Kack. Hab alles gesampelt was ich gut fand. Das war eine neue Produktionstechnik, aufregend und auch durchaus mi Arbeit verbunden.
Naja, ist leider 20 Jahre her. Heute ist die Situation anders.

Immer drauf achten dass alles legal ist und so ein scheiß. Das macht doch keinen Spaß so.


die genehmigung braucht es dann wenn kommerziell geld generiert wird.

ist ja wohl logisch - was du zu deinem privatvergnügen machst steht ja nicht zur diskussion
 
Re: Sampling: gut oder böse?

tom f schrieb:
darsho schrieb:
Ich finde nichts verwerfliches beim samplen und auch nichts was irgendeine Genehmigung bräuchte.

Ich bin damit aufgewachsen, dass es normal war. Damals wurde niemand verklagt oder so ein Kack. Hab alles gesampelt was ich gut fand. Das war eine neue Produktionstechnik, aufregend und auch durchaus mi Arbeit verbunden.
Naja, ist leider 20 Jahre her. Heute ist die Situation anders.

Immer drauf achten dass alles legal ist und so ein scheiß. Das macht doch keinen Spaß so.


die genehmigung braucht es dann wenn kommerziell geld generiert wird.

ist ja wohl logisch - was du zu deinem privatvergnügen machst steht ja nicht zur diskussion

zum freien download im internet darfst du es auch nicht bereistellen.
 
Re: Sampling: gut oder böse?

https://www.tagesschau.de/inland/sampli ... t-101.html
So geht das weiter - dh - es dauert natürlich wieder/weiter richtig lange.

Juristisch kann das schon interessant sein/werden. Eigentlich gehört das sogar unter "Das Kapital", aber ich glaube das könnte eine Relevanz haben für die Art wie man mit dem Thema umgeht, natürlich nur für die die klagen aber auch für die die beklagt werden.

Ist vielleicht verwandt mit dem Patentrecht oder Markenschutz.
 


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